TY - JOUR AU - V Gerber AU - J Swinburne AU - S Blott AU - P Nussbaumer AU - A Ramseyer AU - J Klukowska-Rötzler AU - G Dolf AU - E Marti AU - D Burger AU - T Leeb AB - Pferd, rezidivierende Atemwegsobstruktion, Husten, Genetik, Horse, Recurrent airway obstruction, Coughing, Genetics BT - Berliner und Münchener Tierärztliche Wochenschrift C1 - {"oldId":71059,"title":"Genetik der rezidivierenden Atemwegsobstruktion (RAO)","teaserText":"Pferd, rezidivierende Atemwegsobstruktion, Husten, Genetik, Horse, Recurrent airway obstruction, Coughing, Genetics","content":"

Zusammenfassung<\/span>
Die rezidivierende Atemwegsobstruktion (RAO) ist eine multifaktoriell bedingteErkrankung. Betroffene Pferde sind meist \u00e4lter als 7-j\u00e4hrig und zeigen Leistungseinbu\u00dfen,eine verst\u00e4rkte Atmung, Husten, Neutrophilie und Schleimansammlungen inden Atemwegen, Atemwegshyperreaktivit\u00e4t und cholinergen Bronchospasmus. Verantwortlichgemacht werden vor allem Allergene und Irritantien im Heustaub, aberdie immunologischen Ursachen und Mechanismen der RAO sind nicht eindeutiggekl\u00e4rt. Mehrere Studien haben gezeigt, dass die RAO famili\u00e4r geh\u00e4uft auftritt, undes ist nun gesichert, dass die Krankheit auch durch genetische Faktoren beeinflusstwird. Das Risiko, RAO zu entwickeln, ist bei Nachkommen eines betroffenen Elterntiers3-fach erh\u00f6ht und steigt bei Pferden mit zwei betroffenen Elternteilen weiter auf fastdas 5-fache an. Eine Erbgangsanalyse in zwei Familien zeigte eine hohe Heritabilit\u00e4t(h2) und einen komplexen Erbgang, an dem mehrere Hauptgene beteiligt sind. Ineinem Genomscan konnten wir bereits 7 chromosomale Regionen identifizieren, diechromosomenweit mit RAO gekoppelt sind. Mikrosatelliten in der N\u00e4he des IL4R Gensauf Chromosom 13, einem bekannten Kandidatengen f\u00fcr Atopie, waren mit RAOSymptomenbei den Nachkommen von einem betroffenen Hengst gekoppelt. Weitersind IgE-Titer auch beim Pferd durch erbliche Faktoren beeinflusst, und wir habenHinweise darauf, dass die Nachkommen desselben betroffenen Hengstes erh\u00f6hteIgE-Titer gegen ein bestimmtes Schimmelpilz-Allergen haben. Die Identifizierunggenetischer Marker und schlie\u00dflich der f\u00fcr RAO verantwortlichen Gene wird nichtnur die Prophylaxe der RAO verbessern, indem pr\u00e4disponierte Individuen fr\u00fchzeitigerkannt und risikoreiche Paarungen vermieden werden k\u00f6nnen, sondern durch dasbessere Verst\u00e4ndnis der Pathogene auch die Identifikation neuer therapeutischerAns\u00e4tze oder die Optimierung vorhandener Therapien erlauben.


Summary<\/span>
Recurrent airway obstruction (RAO) is a multifactorial and polygenic disease. Affectedhorses are typically 7 years of age or older and show exercise intolerance, increasedbreathing effort, coughing, airway neutrophilia, mucus accumulation and hyperreactivityas well as cholinergic bronchospasm. The environmental factors responsible arepredominantly allergens and irritants in haydust, but the immunological mechanismsunderlying RAO are still unclear. Several studies have demonstrated a familiarpredisposition for RAO and it is now proven that the disease has a genetic basis. Inoffspring, the risk of developing RAO is 3-fold increased when one parent is affectedand increases to almost 5-fold when both parents have RAO. Segregation analysis intwo high-prevalence families demonstrated a high heritability and a complex inheritancewith several major genes. A whole genomescan showed chromosome-widesignificant linkage of seven chromosomal regions with RAO. Of the microsatellites,which were located near atopy candidate genes, those in a region of chromosome13 harboring the IL4R gene were strongly associated with the RAO phenotype in theoffspring of one RAO-affected stallion. Furthermore, IgE-levels are influenced by hereditaryfactors in the horse, and we have evidence that RAO-affected offspring of thesame stallion have increased levels of specific IgE against moldspore allergens. Theidentification of genetic markers and ultimately of the responsible genes will not onlyallow for an improved prophylaxis, i.e. early identification of susceptible individualsand avoidance of high-risk matings, but also improve our ability to find new therapeutictargets and to optimize existing treatments.<\/p>","categories":["Tier\u00e4rztliche Wochenschrift","Abostufe BMTW","Fachartikel"],"fromDate":"Jul 1, 2008 12:00:00 AM","toDate":"Dec 31, 2050 12:00:00 AM","oldUrls":["http:\/\/vetline.de\/pferd-rezidivierende-atemwegsobstruktion-husten-genetik\/150\/3130\/71059"],"doiLanguage":"deutsch","doiProductFormat":"Online","doiPublisher":"M. & H. Schaper GmbH","doiSerialWorkTitle":"Dtsch.tier\u00e4rztl.Wschr.","doiDocumentUri":"http:\/\/www.vetline.de\/pferd-rezidivierende-atemwegsobstruktion-husten-genetik\/150\/3130\/71059","doiSource":"Dtsch.tier\u00e4rztl.Wschr. 115: 7, 271-275 (2008)","doiissn":"0341-6593","doiNr":"10.2376\/0341-6593-115-271","doiFirstPage":"271","doiLastPage":"275","doiTransmitted":true,"doiAuthor":"Gerber V, Swinbur ne J E, Blott S C, Nussbaumer P, Ramse yer A","pdf":{"path":"http:\/\/data\/dtw_2008_07_0271.pdf","title":"dtw_2008_07_0271.pdf","description":"Genetik der rezidivierenden Atemwegsobstruktion (RAO)

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Die rezidivierende Atemwegsobstruktion (RAO) ist eine multifaktoriell bedingteErkrankung. Betroffene Pferde sind meist \u00e4lter als 7-j\u00e4hrig und zeigen Leistungseinbu\u00dfen,eine verst\u00e4rkte Atmung, Husten, Neutrophilie und Schleimansammlungen inden Atemwegen, Atemwegshyperreaktivit\u00e4t und cholinergen Bronchospasmus. Verantwortlichgemacht werden vor allem Allergene und Irritantien im Heustaub, aberdie immunologischen Ursachen und Mechanismen der RAO sind nicht eindeutiggekl\u00e4rt. Mehrere Studien haben gezeigt, dass die RAO famili\u00e4r geh\u00e4uft auftritt, undes ist nun gesichert, dass die Krankheit auch durch genetische Faktoren beeinflusstwird. Das Risiko, RAO zu entwickeln, ist bei Nachkommen eines betroffenen Elterntiers3-fach erh\u00f6ht und steigt bei Pferden mit zwei betroffenen Elternteilen weiter auf fastdas 5-fache an. Eine Erbgangsanalyse in zwei Familien zeigte eine hohe Heritabilit\u00e4t(h2) und einen komplexen Erbgang, an dem mehrere Hauptgene beteiligt sind. Ineinem Genomscan konnten wir bereits 7 chromosomale Regionen identifizieren, diechromosomenweit mit RAO gekoppelt sind. Mikrosatelliten in der N\u00e4he des IL4R Gensauf Chromosom 13, einem bekannten Kandidatengen f\u00fcr Atopie, waren mit RAOSymptomenbei den Nachkommen von einem betroffenen Hengst gekoppelt. Weitersind IgE-Titer auch beim Pferd durch erbliche Faktoren beeinflusst, und wir habenHinweise darauf, dass die Nachkommen desselben betroffenen Hengstes erh\u00f6hteIgE-Titer gegen ein bestimmtes Schimmelpilz-Allergen haben. Die Identifizierunggenetischer Marker und schlie\u00dflich der f\u00fcr RAO verantwortlichen Gene wird nichtnur die Prophylaxe der RAO verbessern, indem pr\u00e4disponierte Individuen fr\u00fchzeitigerkannt und risikoreiche Paarungen vermieden werden k\u00f6nnen, sondern durch dasbessere Verst\u00e4ndnis der Pathogene auch die Identifikation neuer therapeutischerAns\u00e4tze oder die Optimierung vorhandener Therapien erlauben.


Summary<\/strong>
Recurrent airway obstruction (RAO) is a multifactorial and polygenic disease. Affectedhorses are typically 7 years of age or older and show exercise intolerance, increasedbreathing effort, coughing, airway neutrophilia, mucus accumulation and hyperreactivityas well as cholinergic bronchospasm. The environmental factors responsible arepredominantly allergens and irritants in haydust, but the immunological mechanismsunderlying RAO are still unclear. Several studies have demonstrated a familiarpredisposition for RAO and it is now proven that the disease has a genetic basis. Inoffspring, the risk of developing RAO is 3-fold increased when one parent is affectedand increases to almost 5-fold when both parents have RAO. Segregation analysis intwo high-prevalence families demonstrated a high heritability and a complex inheritancewith several major genes. A whole genomescan showed chromosome-widesignificant linkage of seven chromosomal regions with RAO. Of the microsatellites,which were located near atopy candidate genes, those in a region of chromosome13 harboring the IL4R gene were strongly associated with the RAO phenotype in theoffspring of one RAO-affected stallion. Furthermore, IgE-levels are influenced by hereditaryfactors in the horse, and we have evidence that RAO-affected offspring of thesame stallion have increased levels of specific IgE against moldspore allergens. Theidentification of genetic markers and ultimately of the responsible genes will not onlyallow for an improved prophylaxis, i.e. early identification of susceptible individualsand avoidance of high-risk matings, but also improve our ability to find new therapeutictargets and to optimize existing treatments.<\/p>","primaryLanguage":"deutsch","zusammenfassung":"Die rezidivierende Atemwegsobstruktion (RAO) ist eine multifaktoriell bedingteErkrankung. Betroffene Pferde sind meist \u00e4lter als 7-j\u00e4hrig und zeigen Leistungseinbu\u00dfen,eine verst\u00e4rkte Atmung, Husten, Neutrophilie und Schleimansammlungen inden Atemwegen, Atemwegshyperreaktivit\u00e4t und cholinergen Bronchospasmus. Verantwortlichgemacht werden vor allem Allergene und Irritantien im Heustaub, aberdie immunologischen Ursachen und Mechanismen der RAO sind nicht eindeutiggekl\u00e4rt. Mehrere Studien haben gezeigt, dass die RAO famili\u00e4r geh\u00e4uft auftritt, undes ist nun gesichert, dass die Krankheit auch durch genetische Faktoren beeinflusstwird. Das Risiko, RAO zu entwickeln, ist bei Nachkommen eines betroffenen Elterntiers3-fach erh\u00f6ht und steigt bei Pferden mit zwei betroffenen Elternteilen weiter auf fastdas 5-fache an. Eine Erbgangsanalyse in zwei Familien zeigte eine hohe Heritabilit\u00e4t(h2) und einen komplexen Erbgang, an dem mehrere Hauptgene beteiligt sind. Ineinem Genomscan konnten wir bereits 7 chromosomale Regionen identifizieren, diechromosomenweit mit RAO gekoppelt sind. Mikrosatelliten in der N\u00e4he des IL4R Gensauf Chromosom 13, einem bekannten Kandidatengen f\u00fcr Atopie, waren mit RAOSymptomenbei den Nachkommen von einem betroffenen Hengst gekoppelt. Weitersind IgE-Titer auch beim Pferd durch erbliche Faktoren beeinflusst, und wir habenHinweise darauf, dass die Nachkommen desselben betroffenen Hengstes erh\u00f6hteIgE-Titer gegen ein bestimmtes Schimmelpilz-Allergen haben. Die Identifizierunggenetischer Marker und schlie\u00dflich der f\u00fcr RAO verantwortlichen Gene wird nichtnur die Prophylaxe der RAO verbessern, indem pr\u00e4disponierte Individuen fr\u00fchzeitigerkannt und risikoreiche Paarungen vermieden werden k\u00f6nnen, sondern durch dasbessere Verst\u00e4ndnis der Pathogene auch die Identifikation neuer therapeutischerAns\u00e4tze oder die Optimierung vorhandener Therapien erlauben.","summary":"Recurrent airway obstruction (RAO) is a multifactorial and polygenic disease. Affectedhorses are typically 7 years of age or older and show exercise intolerance, increasedbreathing effort, coughing, airway neutrophilia, mucus accumulation and hyperreactivityas well as cholinergic bronchospasm. The environmental factors responsible arepredominantly allergens and irritants in haydust, but the immunological mechanismsunderlying RAO are still unclear. Several studies have demonstrated a familiarpredisposition for RAO and it is now proven that the disease has a genetic basis. Inoffspring, the risk of developing RAO is 3-fold increased when one parent is affectedand increases to almost 5-fold when both parents have RAO. Segregation analysis intwo high-prevalence families demonstrated a high heritability and a complex inheritancewith several major genes. A whole genomescan showed chromosome-widesignificant linkage of seven chromosomal regions with RAO. Of the microsatellites,which were located near atopy candidate genes, those in a region of chromosome13 harboring the IL4R gene were strongly associated with the RAO phenotype in theoffspring of one RAO-affected stallion. Furthermore, IgE-levels are influenced by hereditaryfactors in the horse, and we have evidence that RAO-affected offspring of thesame stallion have increased levels of specific IgE against moldspore allergens. Theidentification of genetic markers and ultimately of the responsible genes will not onlyallow for an improved prophylaxis, i.e. early identification of susceptible individualsand avoidance of high-risk matings, but also improve our ability to find new therapeutictargets and to optimize existing treatments.<\/p>","translatedTitle":"","abstractE":"Pferd, rezidivierende Atemwegsobstruktion, Husten, Genetik, Horse, Recurrent airway obstruction, Coughing, Genetics","date":{"year":2008,"date":"07\/2008","accepted":"2008-07-01"},"volume":"115","openAccess":false,"journal":"Berliner und M\u00fcnchener Tier\u00e4rztliche Wochenschrift","titleImageId":944,"pages":"271-275","redirects":["pferd-rezidivierende-atemwegsobstruktion-husten-genetik\/150\/3130\/71059"],"tierartCategories":[],"artikelartCategories":["Tier\u00e4rztliche Wochenschrift","Abostufe BMTW","Fachartikel"]} CY - Hannover DA - 07/2008 DO - 10.2376/0341-6593-115-271 LA - German N2 - Pferd, rezidivierende Atemwegsobstruktion, Husten, Genetik, Horse, Recurrent airway obstruction, Coughing, Genetics PB - M. & H. 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