TY - JOUR KW - Leptospira AU - K Strutzberg-Minder AU - L Kreienbrock AB - Die Leptospirose ist eine systemische Erkrankung von Mensch und Tier. Das Schwein gilt allgemein anerkannt als Reservoirwirt für die Serovaren Pomona, Bratislava und Tarassovi. Endemische Infektionen in einer Schweineherde und die überwiegende Mehrheit der Leptospireninfektionen beim Schwein verlaufen subklinisch. Wird der Erreger dagegen zum ersten Mal in eine empfängliche Zuchtherde eingetragen oder ist die Herdenimmunität geschwächt, können beträchtliche Verluste durch Aborte, die Geburt toter oder lebensschwacher Ferkel oder durch Infertilität entstehen. Infektionen des Schweins mit anderen Serovaren geschehen eher zufällig, sind regional verschieden und abhängig vom Vorkommen weiterer Reservoirwirte, vornehmlich Nagern. Leptospiren persistieren beim Schwein in den Nieren und die Serovar Bratislava darüber hinaus im Genitaltrakt, sie werden im Harn und mit Genitalflüssigkeiten ausgeschieden. Die Übertragung erfolgt direkt oder indirekt durch den Kontakt mit einem infizierten Tier. Die wesentlichen Erkenntnisse über die Leptospirose beim Schwein wurden überwiegend in den 70er und 80er Jahren gewonnen. Trotz Anwendung modernster molekularbiologischer Methoden ist die Pathogenese der Leptospirose noch weitgehend unklar und die Studien der letzten 24 Jahre zur Verbreitung von Leptospireninfektionen beim Schwein sind sehr heterogen. Neben regionalen Unterschieden sind Unterschiede sowohl bei der Bewertung der diagnostischen Untersuchungen als auch bei der Bewertung als populationsbezogene Untersuchungen dafür verantwortlich. Die Serovaren Pomona und Tarassovi wurden serologisch mit Häufigkeiten von bis zu 16,. % bzw. gewöhnlich von maximal 2,9 % beim Schwein nachgewiesen. Nachweise von Antikörpern beim Schwein gegen Serovar Bratislava waren auch in den vergangenen 20 Jahren mit Anteilen von bis zu 41,8 % wie in den Jahren zuvor am häufigsten. BT - Berliner und Münchener Tierärztliche Wochenschrift C1 - {"oldId":70784,"title":"Leptospireninfektionen beim Schwein: Epidemiologie, Diagnostik und weltweites Vorkommen","topline":"","teaserText":"","content":"

Zusammenfassung<\/span>
Die Leptospirose ist eine systemische Erkrankung von Mensch und Tier. Das Schwein gilt allgemein anerkannt als Reservoirwirt f\u00fcr die Serovaren Pomona, Bratislava und Tarassovi. Endemische Infektionen in einer Schweineherde und die \u00fcberwiegende Mehrheit der Leptospireninfektionen beim Schwein verlaufen subklinisch. Wird der Erreger dagegen zum ersten Mal in eine empf\u00e4ngliche Zuchtherde eingetragen oder ist die Herdenimmunit\u00e4t geschw\u00e4cht, k\u00f6nnen betr\u00e4chtliche Verluste durch Aborte, die Geburt toter oder lebensschwacher Ferkel oder durch Infertilit\u00e4t entstehen. Infektionen des Schweins mit anderen Serovaren geschehen eher zuf\u00e4llig, sind regional verschieden und abh\u00e4ngig vom Vorkommen weiterer Reservoirwirte, vornehmlich Nagern. Leptospiren persistieren beim Schwein in den Nieren und die Serovar Bratislava dar\u00fcber hinaus im Genitaltrakt, sie werden im Harn und mit Genitalfl\u00fcssigkeiten ausgeschieden. Die \u00dcbertragung erfolgt direkt oder indirekt durch den Kontakt mit einem infizierten Tier. Die wesentlichen Erkenntnisse \u00fcber die Leptospirose beim Schwein wurden \u00fcberwiegend in den 70er und 80er Jahren gewonnen. Trotz Anwendung modernster molekularbiologischer Methoden ist die Pathogenese der Leptospirose noch weitgehend unklar und die Studien der letzten 24 Jahre zur Verbreitung von Leptospireninfektionen beim Schwein sind sehr heterogen. Neben regionalen Unterschieden sind Unterschiede sowohl bei der Bewertung der diagnostischen Untersuchungen als auch bei der Bewertung als populationsbezogene Untersuchungen daf\u00fcr verantwortlich. Die Serovaren Pomona und Tarassovi wurden serologisch mit H\u00e4ufigkeiten von bis zu 16,. % bzw. gew\u00f6hnlich von maximal 2,9 % beim Schwein nachgewiesen. Nachweise von Antik\u00f6rpern beim Schwein gegen Serovar Bratislava waren auch in den vergangenen 20 Jahren mit Anteilen von bis zu 41,8 % wie in den Jahren zuvor am h\u00e4ufigsten.

Schl\u00fcsselw\u00f6rter:<\/span>
Leptospira<\/span>, Leptospirose, Pr\u00e4valenz, Schwein, Mikroagglutinationstest (MAT)


Summary<\/span>
Leptospirosis is a systemic disease affecting humans and animals, and pigs are generally considered the reservoir host species for the serovars Pomona, Bratislava and Tarrasovi. Endemic infections in swine herds generally remain subclinical, as do the vast majority of leptospire infections. However, when a susceptible breeding herd is infected for the first time or its immunity is compromised, considerable losses can occur due to abortion, stillbirths, weakly piglets or infertility. Infections in pigs caused by other serovars tend to occur only incidentally, vary regionally, and depend on other reservoir hosts, primarily rodents. Leptospires persist in porcine kidneys, and the Bratislava serovar, in the genital tract; it is excreted in urine and genital fluids. Leptospirosis is transmitted by direct or indirect contact with an infected animal. Fundamental research on porcine leptospirosis was conducted in the 1970s and 1980s. However, despite subsequent application of the most recent molecular biological methods, the pathogenesis of porcine leptospirosis is still largely unknown, and research results from the last 24 years on its incidence are very heterogeneous, due not only to regional differences but also to differences in the evaluation of diagnostic and population studies. Serological testing of pigs showed serovar prevalences ranging between as much as 16..% (Pomona) and generally no more than 2.9% (Tarassovi), whereas antibodies against Bratislava were found in as many as 41.8% of pigs tested during the last 20 years, as in previous studies, indicating that this remains the most prevalent serovar.

Keywords:<\/span>
Leptospira<\/span>, leptospirosis, prevalence, swine, porcine, microscopic agglutination test (MAT) <\/p>","categories":["Open Access","Tier\u00e4rztliche Wochenschrift","Abostufe BMTW","Fachartikel","Abostufe frei"],"fromDate":"Aug 23, 2011 12:00:00 AM","toDate":"Dec 31, 2050 12:00:00 AM","oldUrls":["http:\/\/vetline.de\/open-access-leptospira-leptospirose-praevalenz-schwein-mikroagglutinationstest\/150\/3216\/70784","http:\/\/vetline.de\/open-access-leptospira-leptospirose-praevalenz-schwein-mikroagglutinationstest\/150\/3130\/70784"],"doiLanguage":"deutsch","doiProductFormat":"Online","doiPublisher":"Schl\u00fctersche Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG","doiSerialWorkTitle":"Berl. M\u00fcnch. Tier\u00e4rztl. Wschr.","doiDocumentUri":"http:\/\/www.vetline.de\/open-access-leptospira-leptospirose-praevalenz-schwein-mikroagglutinationstest\/150\/3130\/70784","doiSource":"Berl. M\u00fcnch. Tier\u00e4rztl. Wschr. 124: 9-10, 345-359 (2011)","doiissn":"0005-9366","doiNr":"10.2376\/0005-9366-124-345","doiFirstPage":"345","doiLastPage":"359","doiTransmitted":true,"doiAuthor":"Strutzberg-Minder K, Kreienbrock L","pdf":{"path":"http:\/\/data\/bmtw_2011_09_0345.pdf","title":"bmtw - Leptospireninfektionen beim Schwein: Epidemiologie, Diagnostik und weltweites Vorkommen ","description":""},"authors":[{"firstName":"K","middleName":"","lastName":"Strutzberg-Minder"},{"firstName":"L","middleName":"","lastName":"Kreienbrock"}],"contentOptimised":"

Zusammenfassung<\/strong>
Die Leptospirose ist eine systemische Erkrankung von Mensch und Tier. Das Schwein gilt allgemein anerkannt als Reservoirwirt f\u00fcr die Serovaren Pomona, Bratislava und Tarassovi. Endemische Infektionen in einer Schweineherde und die \u00fcberwiegende Mehrheit der Leptospireninfektionen beim Schwein verlaufen subklinisch. Wird der Erreger dagegen zum ersten Mal in eine empf\u00e4ngliche Zuchtherde eingetragen oder ist die Herdenimmunit\u00e4t geschw\u00e4cht, k\u00f6nnen betr\u00e4chtliche Verluste durch Aborte, die Geburt toter oder lebensschwacher Ferkel oder durch Infertilit\u00e4t entstehen. Infektionen des Schweins mit anderen Serovaren geschehen eher zuf\u00e4llig, sind regional verschieden und abh\u00e4ngig vom Vorkommen weiterer Reservoirwirte, vornehmlich Nagern. Leptospiren persistieren beim Schwein in den Nieren und die Serovar Bratislava dar\u00fcber hinaus im Genitaltrakt, sie werden im Harn und mit Genitalfl\u00fcssigkeiten ausgeschieden. Die \u00dcbertragung erfolgt direkt oder indirekt durch den Kontakt mit einem infizierten Tier. Die wesentlichen Erkenntnisse \u00fcber die Leptospirose beim Schwein wurden \u00fcberwiegend in den 70er und 80er Jahren gewonnen. Trotz Anwendung modernster molekularbiologischer Methoden ist die Pathogenese der Leptospirose noch weitgehend unklar und die Studien der letzten 24 Jahre zur Verbreitung von Leptospireninfektionen beim Schwein sind sehr heterogen. Neben regionalen Unterschieden sind Unterschiede sowohl bei der Bewertung der diagnostischen Untersuchungen als auch bei der Bewertung als populationsbezogene Untersuchungen daf\u00fcr verantwortlich. Die Serovaren Pomona und Tarassovi wurden serologisch mit H\u00e4ufigkeiten von bis zu 16,. % bzw. gew\u00f6hnlich von maximal 2,9 % beim Schwein nachgewiesen. Nachweise von Antik\u00f6rpern beim Schwein gegen Serovar Bratislava waren auch in den vergangenen 20 Jahren mit Anteilen von bis zu 41,8 % wie in den Jahren zuvor am h\u00e4ufigsten.

Schl\u00fcsselw\u00f6rter:<\/strong>
Leptospira<\/strong>, Leptospirose, Pr\u00e4valenz, Schwein, Mikroagglutinationstest (MAT)


Summary<\/strong>
Leptospirosis is a systemic disease affecting humans and animals, and pigs are generally considered the reservoir host species for the serovars Pomona, Bratislava and Tarrasovi. Endemic infections in swine herds generally remain subclinical, as do the vast majority of leptospire infections. However, when a susceptible breeding herd is infected for the first time or its immunity is compromised, considerable losses can occur due to abortion, stillbirths, weakly piglets or infertility. Infections in pigs caused by other serovars tend to occur only incidentally, vary regionally, and depend on other reservoir hosts, primarily rodents. Leptospires persist in porcine kidneys, and the Bratislava serovar, in the genital tract; it is excreted in urine and genital fluids. Leptospirosis is transmitted by direct or indirect contact with an infected animal. Fundamental research on porcine leptospirosis was conducted in the 1970s and 1980s. However, despite subsequent application of the most recent molecular biological methods, the pathogenesis of porcine leptospirosis is still largely unknown, and research results from the last 24 years on its incidence are very heterogeneous, due not only to regional differences but also to differences in the evaluation of diagnostic and population studies. Serological testing of pigs showed serovar prevalences ranging between as much as 16..% (Pomona) and generally no more than 2.9% (Tarassovi), whereas antibodies against Bratislava were found in as many as 41.8% of pigs tested during the last 20 years, as in previous studies, indicating that this remains the most prevalent serovar.

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Leptospiren persistieren beim Schwein in den Nieren und die Serovar Bratislava dar\u00fcber hinaus im Genitaltrakt, sie werden im Harn und mit Genitalfl\u00fcssigkeiten ausgeschieden. Die \u00dcbertragung erfolgt direkt oder indirekt durch den Kontakt mit einem infizierten Tier. Die wesentlichen Erkenntnisse \u00fcber die Leptospirose beim Schwein wurden \u00fcberwiegend in den 70er und 80er Jahren gewonnen. Trotz Anwendung modernster molekularbiologischer Methoden ist die Pathogenese der Leptospirose noch weitgehend unklar und die Studien der letzten 24 Jahre zur Verbreitung von Leptospireninfektionen beim Schwein sind sehr heterogen. Neben regionalen Unterschieden sind Unterschiede sowohl bei der Bewertung der diagnostischen Untersuchungen als auch bei der Bewertung als populationsbezogene Untersuchungen daf\u00fcr verantwortlich. Die Serovaren Pomona und Tarassovi wurden serologisch mit H\u00e4ufigkeiten von bis zu 16,. % bzw. gew\u00f6hnlich von maximal 2,9 % beim Schwein nachgewiesen. Nachweise von Antik\u00f6rpern beim Schwein gegen Serovar Bratislava waren auch in den vergangenen 20 Jahren mit Anteilen von bis zu 41,8 % wie in den Jahren zuvor am h\u00e4ufigsten.","schluesselwoerter":["Leptospira"],"summary":"Leptospirosis is a systemic disease affecting humans and animals, and pigs are generally considered the reservoir host species for the serovars Pomona, Bratislava and Tarrasovi. Endemic infections in swine herds generally remain subclinical, as do the vast majority of leptospire infections. However, when a susceptible breeding herd is infected for the first time or its immunity is compromised, considerable losses can occur due to abortion, stillbirths, weakly piglets or infertility. Infections in pigs caused by other serovars tend to occur only incidentally, vary regionally, and depend on other reservoir hosts, primarily rodents. Leptospires persist in porcine kidneys, and the Bratislava serovar, in the genital tract; it is excreted in urine and genital fluids. Leptospirosis is transmitted by direct or indirect contact with an infected animal. Fundamental research on porcine leptospirosis was conducted in the 1970s and 1980s. However, despite subsequent application of the most recent molecular biological methods, the pathogenesis of porcine leptospirosis is still largely unknown, and research results from the last 24 years on its incidence are very heterogeneous, due not only to regional differences but also to differences in the evaluation of diagnostic and population studies. Serological testing of pigs showed serovar prevalences ranging between as much as 16..% (Pomona) and generally no more than 2.9% (Tarassovi), whereas antibodies against Bratislava were found in as many as 41.8% of pigs tested during the last 20 years, as in previous studies, indicating that this remains the most prevalent serovar.","keywords":["Leptospira"],"translatedTitle":"","abstractE":"Die Leptospirose ist eine systemische Erkrankung von Mensch und Tier. Das Schwein gilt allgemein anerkannt als Reservoirwirt f\u00fcr die Serovaren Pomona, Bratislava und Tarassovi. Endemische Infektionen in einer Schweineherde und die \u00fcberwiegende Mehrheit der Leptospireninfektionen beim Schwein verlaufen subklinisch. Wird der Erreger dagegen zum ersten Mal in eine empf\u00e4ngliche Zuchtherde eingetragen oder ist die Herdenimmunit\u00e4t geschw\u00e4cht, k\u00f6nnen betr\u00e4chtliche Verluste durch Aborte, die Geburt toter oder lebensschwacher Ferkel oder durch Infertilit\u00e4t entstehen. 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Neben regionalen Unterschieden sind Unterschiede sowohl bei der Bewertung der diagnostischen Untersuchungen als auch bei der Bewertung als populationsbezogene Untersuchungen daf\u00fcr verantwortlich. Die Serovaren Pomona und Tarassovi wurden serologisch mit H\u00e4ufigkeiten von bis zu 16,. % bzw. gew\u00f6hnlich von maximal 2,9 % beim Schwein nachgewiesen. 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Trotz Anwendung modernster molekularbiologischer Methoden ist die Pathogenese der Leptospirose noch weitgehend unklar und die Studien der letzten 24 Jahre zur Verbreitung von Leptospireninfektionen beim Schwein sind sehr heterogen. Neben regionalen Unterschieden sind Unterschiede sowohl bei der Bewertung der diagnostischen Untersuchungen als auch bei der Bewertung als populationsbezogene Untersuchungen dafür verantwortlich. Die Serovaren Pomona und Tarassovi wurden serologisch mit Häufigkeiten von bis zu 16,. % bzw. gewöhnlich von maximal 2,9 % beim Schwein nachgewiesen. Nachweise von Antikörpern beim Schwein gegen Serovar Bratislava waren auch in den vergangenen 20 Jahren mit Anteilen von bis zu 41,8 % wie in den Jahren zuvor am häufigsten. PB - Schlütersche Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG PP - Hannover PY - 2011 SP - 345 EP - 359 T1 - Leptospireninfektionen beim Schwein: Epidemiologie, Diagnostik und weltweites Vorkommen T2 - Berliner und Münchener Tierärztliche Wochenschrift TI - Leptospireninfektionen beim Schwein: Epidemiologie, Diagnostik und weltweites Vorkommen VL - 124 SN - 0005-9366 ER -