F\u00fcr einen Jungsauenaufzuchtbetrieb mit angegliederterFerkelaufzucht sollte ein PRRSV-Eradikationsplan erarbeitetwerden, bei dem eine Produktionsunterbrechung auswirtschaftlichen Erw\u00e4gungen vermieden werden sollte.Der Zulieferbetrieb war PRRSV-frei. Neben der doppeltenBestandsvakzination mit einer PRRS-MLV-Vakzinemit europ\u00e4ischem Impfstamm (Porcilis\u00ae PRRS, Intervet)und der einmaligen Impfung der folgenden zwei Liefergruppen,wurde eine R\u00e4umung der Ferkelaufzuchtund dessen anschlie\u00dfende Reinigung und Desinfektionvorgenommen. Die Gelegenheit der R\u00e4umung ergab sichaus einer ungeplanten vierw\u00f6chigen Lieferunterbrechungw\u00e4hrend der Schweinepestbek\u00e4mpfung (amtlich angeordneteTransportsperren in NRW 2006). Liefermodus undTierbewegungen wurden an die baulichen Gegebenheiten soangepasst, dass ein striktes Rein-Raus-Verfahren erm\u00f6glichtwurde. Zus\u00e4tzlich wurden Hygienevorkehrungen getroffen,die eine innerbetriebliche Virusverschleppung durchdiverse Vektoren verhindern sollten. W\u00e4hrend und bereitsvor der beschriebenen Eradikation wurden umfangreicheUntersuchungen im Bestand vorgenommen, die Aufschluss\u00fcber die Virusbewegungen lieferten. \u00dcber den Zeitraumvon etwa sechs Monaten konnte die PRRSV-Eradikationerreicht werden. Alle untersuchten Tiere blieben seronegativ(ELISA, Idexx). Das Impfantigen war von einerkurzen Ausscheidungsdauer gepr\u00e4gt. Phasenweise wardas Impfvirus parallel zum Feldvirus im Blut nachweisbar.Mit Hilfe der PCR (Polymerase-Ketten-Reaktion) solltennur Blutproben von Schweinen bis zu einem Alter von 23Lebenswochen untersucht werden (hohe PRRSV-Pr\u00e4valenzbei jungen Tieren). Der Einsatz einer MLV-Vakzine erm\u00f6glichtdie Reduktion von Virusbewegungen im Bestand. InKombination mit einem angepassten Tierstrom und entsprechendemHygienemanagement kann die Eradikationerreicht werden.<\/p>","categories":["Der Praktische Tierarzt","Abostufe DPT","Fachartikel","Nutztier"],"fromDate":"Apr 10, 2008 12:00:00 AM","toDate":"Dec 31, 2050 12:00:00 AM","oldUrls":["http:\/\/vetline.de\/20778293\/150\/3230\/70774"],"doiLanguage":"deutsch","doiProductFormat":"Online","doiPublisher":"Schl\u00fctersche Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG","doiSerialWorkTitle":"Prakt Tierarzt","doiDocumentUri":"http:\/\/www.vetline.de\/20778293\/150\/3230\/70774","doiSource":"Praktischer Tierarzt 89: Ausgabe 4, Seite 317\u0096325 (2008)","doiFirstPage":"317","doiLastPage":"325","doiTransmitted":false,"doiAuthor":"Lappe F","pdf":{"path":"http:\/\/data\/dpt_2008_04_0317.pdf","title":"dpt_2008_04_0317.pdf","description":"PRRS-Virus-Eradikation in einem Jungsauenaufzuchtbetrieb ohne Unterbrechung der Produktion mit Hilfe einer modifizierten Lebendvakzine (MLV)"},"authors":[{"firstName":"F","middleName":"","lastName":"Lappe"}],"contentOptimised":"
F\u00fcr einen Jungsauenaufzuchtbetrieb mit angegliederterFerkelaufzucht sollte ein PRRSV-Eradikationsplan erarbeitetwerden, bei dem eine Produktionsunterbrechung auswirtschaftlichen Erw\u00e4gungen vermieden werden sollte.Der Zulieferbetrieb war PRRSV-frei. Neben der doppeltenBestandsvakzination mit einer PRRS-MLV-Vakzinemit europ\u00e4ischem Impfstamm (Porcilis\u00ae PRRS, Intervet)und der einmaligen Impfung der folgenden zwei Liefergruppen,wurde eine R\u00e4umung der Ferkelaufzuchtund dessen anschlie\u00dfende Reinigung und Desinfektionvorgenommen. Die Gelegenheit der R\u00e4umung ergab sichaus einer ungeplanten vierw\u00f6chigen Lieferunterbrechungw\u00e4hrend der Schweinepestbek\u00e4mpfung (amtlich angeordneteTransportsperren in NRW 2006). Liefermodus undTierbewegungen wurden an die baulichen Gegebenheiten soangepasst, dass ein striktes Rein-Raus-Verfahren erm\u00f6glichtwurde. Zus\u00e4tzlich wurden Hygienevorkehrungen getroffen,die eine innerbetriebliche Virusverschleppung durchdiverse Vektoren verhindern sollten. W\u00e4hrend und bereitsvor der beschriebenen Eradikation wurden umfangreicheUntersuchungen im Bestand vorgenommen, die Aufschluss\u00fcber die Virusbewegungen lieferten. \u00dcber den Zeitraumvon etwa sechs Monaten konnte die PRRSV-Eradikationerreicht werden. Alle untersuchten Tiere blieben seronegativ(ELISA, Idexx). Das Impfantigen war von einerkurzen Ausscheidungsdauer gepr\u00e4gt. Phasenweise wardas Impfvirus parallel zum Feldvirus im Blut nachweisbar.Mit Hilfe der PCR (Polymerase-Ketten-Reaktion) solltennur Blutproben von Schweinen bis zu einem Alter von 23Lebenswochen untersucht werden (hohe PRRSV-Pr\u00e4valenzbei jungen Tieren). Der Einsatz einer MLV-Vakzine erm\u00f6glichtdie Reduktion von Virusbewegungen im Bestand. InKombination mit einem angepassten Tierstrom und entsprechendemHygienemanagement kann die Eradikationerreicht werden.<\/p>","primaryLanguage":"","zusammenfassung":"
F\u00fcr einen Jungsauenaufzuchtbetrieb mit angegliederterFerkelaufzucht sollte ein PRRSV-Eradikationsplan erarbeitetwerden, bei dem eine Produktionsunterbrechung auswirtschaftlichen Erw\u00e4gungen vermieden werden sollte.Der Zulieferbetrieb war PRRSV-frei. Neben der doppeltenBestandsvakzination mit einer PRRS-MLV-Vakzinemit europ\u00e4ischem Impfstamm (Porcilis\u00ae PRRS, Intervet)und der einmaligen Impfung der folgenden zwei Liefergruppen,wurde eine R\u00e4umung der Ferkelaufzuchtund dessen anschlie\u00dfende Reinigung und Desinfektionvorgenommen. Die Gelegenheit der R\u00e4umung ergab sichaus einer ungeplanten vierw\u00f6chigen Lieferunterbrechungw\u00e4hrend der Schweinepestbek\u00e4mpfung (amtlich angeordneteTransportsperren in NRW 2006). Liefermodus undTierbewegungen wurden an die baulichen Gegebenheiten soangepasst, dass ein striktes Rein-Raus-Verfahren erm\u00f6glichtwurde. Zus\u00e4tzlich wurden Hygienevorkehrungen getroffen,die eine innerbetriebliche Virusverschleppung durchdiverse Vektoren verhindern sollten. W\u00e4hrend und bereitsvor der beschriebenen Eradikation wurden umfangreicheUntersuchungen im Bestand vorgenommen, die Aufschluss\u00fcber die Virusbewegungen lieferten. \u00dcber den Zeitraumvon etwa sechs Monaten konnte die PRRSV-Eradikationerreicht werden. Alle untersuchten Tiere blieben seronegativ(ELISA, Idexx). Das Impfantigen war von einerkurzen Ausscheidungsdauer gepr\u00e4gt. Phasenweise wardas Impfvirus parallel zum Feldvirus im Blut nachweisbar.Mit Hilfe der PCR (Polymerase-Ketten-Reaktion) solltennur Blutproben von Schweinen bis zu einem Alter von 23Lebenswochen untersucht werden (hohe PRRSV-Pr\u00e4valenzbei jungen Tieren). Der Einsatz einer MLV-Vakzine erm\u00f6glichtdie Reduktion von Virusbewegungen im Bestand. InKombination mit einem angepassten Tierstrom und entsprechendemHygienemanagement kann die Eradikationerreicht werden.<\/p>","translatedTitle":"","abstractE":"F\u00fcr einen Jungsauenaufzuchtbetrieb mit angegliederterFerkelaufzucht sollte ein PRRSV-Eradikationsplan erarbeitetwerden, bei dem eine Produktionsunterbrechung auswirtschaftlichen Erw\u00e4gungen vermieden werden sollte.Der Zulieferbetrieb war PRRSV-frei....","date":{"year":2008,"date":"04\/2008","accepted":"2008-04-10"},"volume":"89","openAccess":false,"journal":"Der Praktische Tierarzt","titleImageId":945,"pages":"317-325","redirects":["20778293\/150\/3230\/70774"],"tierartCategories":["Nutztier"],"artikelartCategories":["Der Praktische Tierarzt","Abostufe DPT","Fachartikel"]} CY - Hannover DA - 04/2008 LA - German N2 - Für einen Jungsauenaufzuchtbetrieb mit angegliederterFerkelaufzucht sollte ein PRRSV-Eradikationsplan erarbeitetwerden, bei dem eine Produktionsunterbrechung auswirtschaftlichen Erwägungen vermieden werden sollte.Der Zulieferbetrieb war PRRSV-frei.... PB - Schlütersche Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG PP - Hannover PY - 2008 SP - 317 EP - 325 T1 - PRRS-Virus-Eradikation in einem Jungsauenaufzuchtbetrieb ohne Unterbrechung der Produktion mit Hilfe einer modifizierten Lebendvakzine (MLV) T2 - Der Praktische Tierarzt TI - PRRS-Virus-Eradikation in einem Jungsauenaufzuchtbetrieb ohne Unterbrechung der Produktion mit Hilfe einer modifizierten Lebendvakzine (MLV) VL - 89 ER -