TY - JOUR AU - A Buthe AU - B Hertsch AB - In der vorliegenden Untersuchung wurde zur Objektivierung der Stempelprobe ein Algometer verwendet, mit dessen Hilfe die Kraft gemessen werden kann, mit der ein Druck in der Medianen des Pferderückensüber dem supraspinalen und interspinalen Raum ausgeübt wird (Stempelprobe), um eine eventuelleDruckreaktion hervorzurufen. Zur Untersuchung derzeitlichen Konstanz der auslösbaren Druckreaktionenwurden 30 Reitpferde, die Druckreaktionen aufwiesen, viermal in wöchentlichem Abstand algometrisch untersucht. In der Kontrollgruppe befanden sich 24 Pferde, die zu Beginn der Untersuchung keine Druckreaktion zeigten. 46, 63 %der druckreaktiven Wirbel warenüber den gesamten Untersuchungszeitraum druckreaktiv. Die Wahrscheinlichkeit ein druckreaktives Arealdiagnostiziert zu haben, lag bei 91, 19 %. 8, 81 %der untersuchten Wirbel zeigten nicht konstante Druckreaktionen. Um Vorkommen und Lokalisation von druckreaktiven Punkten sowie die sie auslösendenDruckstärken zu untersuchen, wurden bei 44 Pferdenmit positiver Druckreaktion und 26 Pferden ohneDruckreaktion die Ergebnisse der algometrischen Untersuchung mit den röntgenologischen Befunden derDornfortsätze verglichen. Druckreaktionen ließen sichvornehmlich über Dornfortsätzen auslösen, die einenpathologischen Röntgenbefund der Dornfortsätze aufwiesen. Bezieht man die Ausstrahlung der Druckreaktion auf die Umgebung von zwei Wirbeln nach kranialbzw. kaudal mit ein, so lässt sich weiter einschränkendsagen, dass sich Druckreaktionen vornehmlich überbzw. in der Nähe von Dornfortsätzen mit höhergradigen röntgenologischen Veränderungen (Grad IV –VI)auslösen ließen. Mit steigendem Befundgrad steigt dieWahrscheinlichkeit, dass sich über dem betroffenenWirbel eine Druckreaktion auslösen lässt. Bei röntgenologischem Befund IV. bis VI. Grades stagniert diesejedoch (45 –49 %). Es liegt eine Kopplung von positivenDruckreaktionen und höhergradigem pathologischemRöntgenbefund vor. Ein noch verbleibender Anteil vonhöhergradigen Röntgenbefunden in der Gruppe dernicht druckreaktiven Pferde zeigt jedoch, dass die röntgenologische Veränderung nicht das allein entscheidende Kriterium für eine positive Druckreaktion ist. Erstmalig wurde die Definition von Druckmessbereichen vorgenommen. Die standardisierte Untersuchung ermöglicht dem Untersucher die Druckkräfte, mit denen Druckreaktionen auszulösen sind, miteinander zu vergleichen. Dies ist insbesondere für die Beobachtung des zeitlichen Vergleichs von Druckreaktionen für weiterführende Studien oder zur Evaluierungeines Therapieverlaufs hilfreich. Die Übertragbarkeitder Druckmessung auf fremde Untersucher wurdenachgewiesen. Die algometrische Druckmessungstellt eine geeignete zusätzliche Untersuchungsmethode dar. Der Druck, der zum Auslösen einer Druckreaktion aufgewendet wird, korreliert nicht mit dem Gradder röntgenologischen Veränderung, jedoch weisen dieDornfortsätze, über denen positive Druckreaktionenauszulösen sind, mit hoher Wahrschinlichkeit röntgenologische Veränderungen Grad I –VI auf. BT - Der Praktische Tierarzt C1 - {"oldId":70346,"title":"Objektivierung der \u0084Stempelprobe\u0093 als Bestandteil der klinischen R\u00fcckenuntersuchung zur Diagnose des Kissing Spines-Syndroms mittels Algometrie in Korrelation mit R\u00f6ntgenbefunden","teaserText":"In der vorliegenden Untersuchung wurde zur Objektivierung der Stempelprobe ein Algometer verwendet, mit dessen Hilfe die Kraft gemessen werden kann, mit der ein Druck in der Medianen des Pferder\u00fcckens\u00fcber dem supraspinalen und interspinalen Raum ...","content":"

In der vorliegenden Untersuchung wurde zur Objektivierung der Stempelprobe ein Algometer verwendet, mit dessen Hilfe die Kraft gemessen werden kann, mit der ein Druck in der Medianen des Pferder\u00fcckens\u00fcber dem supraspinalen und interspinalen Raum ausge\u00fcbt wird (Stempelprobe), um eine eventuelleDruckreaktion hervorzurufen.

Zur Untersuchung derzeitlichen Konstanz der ausl\u00f6sbaren Druckreaktionenwurden 30 Reitpferde, die Druckreaktionen aufwiesen, viermal in w\u00f6chentlichem Abstand algometrisch untersucht. In der Kontrollgruppe befanden sich 24 Pferde, die zu Beginn der Untersuchung keine Druckreaktion zeigten. 46, 63 %der druckreaktiven Wirbel waren\u00fcber den gesamten Untersuchungszeitraum druckreaktiv. Die Wahrscheinlichkeit ein druckreaktives Arealdiagnostiziert zu haben, lag bei 91, 19 %. 8, 81 %der untersuchten Wirbel zeigten nicht konstante Druckreaktionen. Um Vorkommen und Lokalisation von druckreaktiven Punkten sowie die sie ausl\u00f6sendenDruckst\u00e4rken zu untersuchen, wurden bei 44 Pferdenmit positiver Druckreaktion und 26 Pferden ohneDruckreaktion die Ergebnisse der algometrischen Untersuchung mit den r\u00f6ntgenologischen Befunden derDornforts\u00e4tze verglichen. Druckreaktionen lie\u00dfen sichvornehmlich \u00fcber Dornforts\u00e4tzen ausl\u00f6sen, die einenpathologischen R\u00f6ntgenbefund der Dornforts\u00e4tze aufwiesen. Bezieht man die Ausstrahlung der Druckreaktion auf die Umgebung von zwei Wirbeln nach kranialbzw. kaudal mit ein, so l\u00e4sst sich weiter einschr\u00e4nkendsagen, dass sich Druckreaktionen vornehmlich \u00fcberbzw. in der N\u00e4he von Dornforts\u00e4tzen mit h\u00f6hergradigen r\u00f6ntgenologischen Ver\u00e4nderungen (Grad IV \u2013VI)ausl\u00f6sen lie\u00dfen. Mit steigendem Befundgrad steigt dieWahrscheinlichkeit, dass sich \u00fcber dem betroffenenWirbel eine Druckreaktion ausl\u00f6sen l\u00e4sst. Bei r\u00f6ntgenologischem Befund IV. bis VI. Grades stagniert diesejedoch (45 \u201349 %). Es liegt eine Kopplung von positivenDruckreaktionen und h\u00f6hergradigem pathologischemR\u00f6ntgenbefund vor. Ein noch verbleibender Anteil vonh\u00f6hergradigen R\u00f6ntgenbefunden in der Gruppe dernicht druckreaktiven Pferde zeigt jedoch, dass die r\u00f6ntgenologische Ver\u00e4nderung nicht das allein entscheidende Kriterium f\u00fcr eine positive Druckreaktion ist.

Erstmalig wurde die Definition von Druckmessbereichen vorgenommen. Die standardisierte Untersuchung erm\u00f6glicht dem Untersucher die Druckkr\u00e4fte, mit denen Druckreaktionen auszul\u00f6sen sind, miteinander zu vergleichen. Dies ist insbesondere f\u00fcr die Beobachtung des zeitlichen Vergleichs von Druckreaktionen f\u00fcr weiterf\u00fchrende Studien oder zur Evaluierungeines Therapieverlaufs hilfreich. Die \u00dcbertragbarkeitder Druckmessung auf fremde Untersucher wurdenachgewiesen. Die algometrische Druckmessungstellt eine geeignete zus\u00e4tzliche Untersuchungsmethode dar. Der Druck, der zum Ausl\u00f6sen einer Druckreaktion aufgewendet wird, korreliert nicht mit dem Gradder r\u00f6ntgenologischen Ver\u00e4nderung, jedoch weisen dieDornforts\u00e4tze, \u00fcber denen positive Druckreaktionenauszul\u00f6sen sind, mit hoher Wahrschinlichkeit r\u00f6ntgenologische Ver\u00e4nderungen Grad I \u2013VI auf.

<\/p>","categories":["Der Praktische Tierarzt","Abostufe DPT","Pferd","Fachartikel"],"fromDate":"May 8, 2002 12:00:00 AM","toDate":"Jan 1, 2030 12:00:00 AM","oldUrls":["http:\/\/vetline.de\/235658\/150\/3230\/70346"],"doiLanguage":"deutsch","doiProductFormat":"Online","doiPublisher":"Schl\u00fctersche Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG","doiSerialWorkTitle":"Prakt Tierarzt","doiDocumentUri":"http:\/\/www.vetline.de\/235658\/150\/3230\/70346","doiSource":"Praktischer Tierarzt 83: Ausgabe 5, Seite 436-440 (2002)","doiFirstPage":"436","doiLastPage":"440","doiTransmitted":false,"doiAuthor":"Buthe A, Hertsch B","pdf":{"path":"http:\/\/data\/dpt_2002_05_0436.pdf","title":"dpt_2002_05_0436.pdf","description":"Objektivierung der \u0084Stempelprobe\u0093 als Bestandteil der klinischen R\u00fcckenuntersuchung zur Diagnose des Kissing Spines-Syndroms mittels Algometrie in Korrelation mit R\u00f6ntgenbefunden"},"authors":[{"firstName":"A","middleName":"","lastName":"Buthe"},{"firstName":"B","middleName":"","lastName":"Hertsch"}],"contentOptimised":"

In der vorliegenden Untersuchung wurde zur Objektivierung der Stempelprobe ein Algometer verwendet, mit dessen Hilfe die Kraft gemessen werden kann, mit der ein Druck in der Medianen des Pferder\u00fcckens\u00fcber dem supraspinalen und interspinalen Raum ausge\u00fcbt wird (Stempelprobe), um eine eventuelleDruckreaktion hervorzurufen.

Zur Untersuchung derzeitlichen Konstanz der ausl\u00f6sbaren Druckreaktionenwurden 30 Reitpferde, die Druckreaktionen aufwiesen, viermal in w\u00f6chentlichem Abstand algometrisch untersucht. In der Kontrollgruppe befanden sich 24 Pferde, die zu Beginn der Untersuchung keine Druckreaktion zeigten. 46, 63 %der druckreaktiven Wirbel waren\u00fcber den gesamten Untersuchungszeitraum druckreaktiv. Die Wahrscheinlichkeit ein druckreaktives Arealdiagnostiziert zu haben, lag bei 91, 19 %. 8, 81 %der untersuchten Wirbel zeigten nicht konstante Druckreaktionen. Um Vorkommen und Lokalisation von druckreaktiven Punkten sowie die sie ausl\u00f6sendenDruckst\u00e4rken zu untersuchen, wurden bei 44 Pferdenmit positiver Druckreaktion und 26 Pferden ohneDruckreaktion die Ergebnisse der algometrischen Untersuchung mit den r\u00f6ntgenologischen Befunden derDornforts\u00e4tze verglichen. Druckreaktionen lie\u00dfen sichvornehmlich \u00fcber Dornforts\u00e4tzen ausl\u00f6sen, die einenpathologischen R\u00f6ntgenbefund der Dornforts\u00e4tze aufwiesen. Bezieht man die Ausstrahlung der Druckreaktion auf die Umgebung von zwei Wirbeln nach kranialbzw. kaudal mit ein, so l\u00e4sst sich weiter einschr\u00e4nkendsagen, dass sich Druckreaktionen vornehmlich \u00fcberbzw. in der N\u00e4he von Dornforts\u00e4tzen mit h\u00f6hergradigen r\u00f6ntgenologischen Ver\u00e4nderungen (Grad IV \u2013VI)ausl\u00f6sen lie\u00dfen. Mit steigendem Befundgrad steigt dieWahrscheinlichkeit, dass sich \u00fcber dem betroffenenWirbel eine Druckreaktion ausl\u00f6sen l\u00e4sst. Bei r\u00f6ntgenologischem Befund IV. bis VI. Grades stagniert diesejedoch (45 \u201349 %). Es liegt eine Kopplung von positivenDruckreaktionen und h\u00f6hergradigem pathologischemR\u00f6ntgenbefund vor. Ein noch verbleibender Anteil vonh\u00f6hergradigen R\u00f6ntgenbefunden in der Gruppe dernicht druckreaktiven Pferde zeigt jedoch, dass die r\u00f6ntgenologische Ver\u00e4nderung nicht das allein entscheidende Kriterium f\u00fcr eine positive Druckreaktion ist.

Erstmalig wurde die Definition von Druckmessbereichen vorgenommen. Die standardisierte Untersuchung erm\u00f6glicht dem Untersucher die Druckkr\u00e4fte, mit denen Druckreaktionen auszul\u00f6sen sind, miteinander zu vergleichen. Dies ist insbesondere f\u00fcr die Beobachtung des zeitlichen Vergleichs von Druckreaktionen f\u00fcr weiterf\u00fchrende Studien oder zur Evaluierungeines Therapieverlaufs hilfreich. Die \u00dcbertragbarkeitder Druckmessung auf fremde Untersucher wurdenachgewiesen. Die algometrische Druckmessungstellt eine geeignete zus\u00e4tzliche Untersuchungsmethode dar. Der Druck, der zum Ausl\u00f6sen einer Druckreaktion aufgewendet wird, korreliert nicht mit dem Gradder r\u00f6ntgenologischen Ver\u00e4nderung, jedoch weisen dieDornforts\u00e4tze, \u00fcber denen positive Druckreaktionenauszul\u00f6sen sind, mit hoher Wahrschinlichkeit r\u00f6ntgenologische Ver\u00e4nderungen Grad I \u2013VI auf.

<\/p>","primaryLanguage":"","zusammenfassung":"

In der vorliegenden Untersuchung wurde zur Objektivierung der Stempelprobe ein Algometer verwendet, mit dessen Hilfe die Kraft gemessen werden kann, mit der ein Druck in der Medianen des Pferder\u00fcckens\u00fcber dem supraspinalen und interspinalen Raum ausge\u00fcbt wird (Stempelprobe), um eine eventuelleDruckreaktion hervorzurufen.

Zur Untersuchung derzeitlichen Konstanz der ausl\u00f6sbaren Druckreaktionenwurden 30 Reitpferde, die Druckreaktionen aufwiesen, viermal in w\u00f6chentlichem Abstand algometrisch untersucht. In der Kontrollgruppe befanden sich 24 Pferde, die zu Beginn der Untersuchung keine Druckreaktion zeigten. 46, 63 %der druckreaktiven Wirbel waren\u00fcber den gesamten Untersuchungszeitraum druckreaktiv. Die Wahrscheinlichkeit ein druckreaktives Arealdiagnostiziert zu haben, lag bei 91, 19 %. 8, 81 %der untersuchten Wirbel zeigten nicht konstante Druckreaktionen. Um Vorkommen und Lokalisation von druckreaktiven Punkten sowie die sie ausl\u00f6sendenDruckst\u00e4rken zu untersuchen, wurden bei 44 Pferdenmit positiver Druckreaktion und 26 Pferden ohneDruckreaktion die Ergebnisse der algometrischen Untersuchung mit den r\u00f6ntgenologischen Befunden derDornforts\u00e4tze verglichen. Druckreaktionen lie\u00dfen sichvornehmlich \u00fcber Dornforts\u00e4tzen ausl\u00f6sen, die einenpathologischen R\u00f6ntgenbefund der Dornforts\u00e4tze aufwiesen. Bezieht man die Ausstrahlung der Druckreaktion auf die Umgebung von zwei Wirbeln nach kranialbzw. kaudal mit ein, so l\u00e4sst sich weiter einschr\u00e4nkendsagen, dass sich Druckreaktionen vornehmlich \u00fcberbzw. in der N\u00e4he von Dornforts\u00e4tzen mit h\u00f6hergradigen r\u00f6ntgenologischen Ver\u00e4nderungen (Grad IV \u2013VI)ausl\u00f6sen lie\u00dfen. Mit steigendem Befundgrad steigt dieWahrscheinlichkeit, dass sich \u00fcber dem betroffenenWirbel eine Druckreaktion ausl\u00f6sen l\u00e4sst. Bei r\u00f6ntgenologischem Befund IV. bis VI. Grades stagniert diesejedoch (45 \u201349 %). Es liegt eine Kopplung von positivenDruckreaktionen und h\u00f6hergradigem pathologischemR\u00f6ntgenbefund vor. Ein noch verbleibender Anteil vonh\u00f6hergradigen R\u00f6ntgenbefunden in der Gruppe dernicht druckreaktiven Pferde zeigt jedoch, dass die r\u00f6ntgenologische Ver\u00e4nderung nicht das allein entscheidende Kriterium f\u00fcr eine positive Druckreaktion ist.

Erstmalig wurde die Definition von Druckmessbereichen vorgenommen. Die standardisierte Untersuchung erm\u00f6glicht dem Untersucher die Druckkr\u00e4fte, mit denen Druckreaktionen auszul\u00f6sen sind, miteinander zu vergleichen. Dies ist insbesondere f\u00fcr die Beobachtung des zeitlichen Vergleichs von Druckreaktionen f\u00fcr weiterf\u00fchrende Studien oder zur Evaluierungeines Therapieverlaufs hilfreich. Die \u00dcbertragbarkeitder Druckmessung auf fremde Untersucher wurdenachgewiesen. Die algometrische Druckmessungstellt eine geeignete zus\u00e4tzliche Untersuchungsmethode dar. Der Druck, der zum Ausl\u00f6sen einer Druckreaktion aufgewendet wird, korreliert nicht mit dem Gradder r\u00f6ntgenologischen Ver\u00e4nderung, jedoch weisen dieDornforts\u00e4tze, \u00fcber denen positive Druckreaktionenauszul\u00f6sen sind, mit hoher Wahrschinlichkeit r\u00f6ntgenologische Ver\u00e4nderungen Grad I \u2013VI auf.

<\/p>","translatedTitle":"In der vorliegenden Untersuchung wurde zur Objektivierung der Stempelprobe ein Algometer verwendet, mit dessen Hilfe die Kraft gemessen werden kann, mit der ein Druck in der Medianen des Pferder\u00fcckens\u00fcber dem supraspinalen und interspinalen Raum ...","abstractE":"In der vorliegenden Untersuchung wurde zur Objektivierung der Stempelprobe ein Algometer verwendet, mit dessen Hilfe die Kraft gemessen werden kann, mit der ein Druck in der Medianen des Pferder\u00fcckens\u00fcber dem supraspinalen und interspinalen Raum ausge\u00fcbt wird (Stempelprobe), um eine eventuelleDruckreaktion hervorzurufen. Zur Untersuchung derzeitlichen Konstanz der ausl\u00f6sbaren Druckreaktionenwurden 30 Reitpferde, die Druckreaktionen aufwiesen, viermal in w\u00f6chentlichem Abstand algometrisch untersucht. In der Kontrollgruppe befanden sich 24 Pferde, die zu Beginn der Untersuchung keine Druckreaktion zeigten. 46, 63 %der druckreaktiven Wirbel waren\u00fcber den gesamten Untersuchungszeitraum druckreaktiv. Die Wahrscheinlichkeit ein druckreaktives Arealdiagnostiziert zu haben, lag bei 91, 19 %. 8, 81 %der untersuchten Wirbel zeigten nicht konstante Druckreaktionen. Um Vorkommen und Lokalisation von druckreaktiven Punkten sowie die sie ausl\u00f6sendenDruckst\u00e4rken zu untersuchen, wurden bei 44 Pferdenmit positiver Druckreaktion und 26 Pferden ohneDruckreaktion die Ergebnisse der algometrischen Untersuchung mit den r\u00f6ntgenologischen Befunden derDornforts\u00e4tze verglichen. Druckreaktionen lie\u00dfen sichvornehmlich \u00fcber Dornforts\u00e4tzen ausl\u00f6sen, die einenpathologischen R\u00f6ntgenbefund der Dornforts\u00e4tze aufwiesen. Bezieht man die Ausstrahlung der Druckreaktion auf die Umgebung von zwei Wirbeln nach kranialbzw. kaudal mit ein, so l\u00e4sst sich weiter einschr\u00e4nkendsagen, dass sich Druckreaktionen vornehmlich \u00fcberbzw. in der N\u00e4he von Dornforts\u00e4tzen mit h\u00f6hergradigen r\u00f6ntgenologischen Ver\u00e4nderungen (Grad IV \u2013VI)ausl\u00f6sen lie\u00dfen. Mit steigendem Befundgrad steigt dieWahrscheinlichkeit, dass sich \u00fcber dem betroffenenWirbel eine Druckreaktion ausl\u00f6sen l\u00e4sst. Bei r\u00f6ntgenologischem Befund IV. bis VI. Grades stagniert diesejedoch (45 \u201349 %). Es liegt eine Kopplung von positivenDruckreaktionen und h\u00f6hergradigem pathologischemR\u00f6ntgenbefund vor. Ein noch verbleibender Anteil vonh\u00f6hergradigen R\u00f6ntgenbefunden in der Gruppe dernicht druckreaktiven Pferde zeigt jedoch, dass die r\u00f6ntgenologische Ver\u00e4nderung nicht das allein entscheidende Kriterium f\u00fcr eine positive Druckreaktion ist. Erstmalig wurde die Definition von Druckmessbereichen vorgenommen. Die standardisierte Untersuchung erm\u00f6glicht dem Untersucher die Druckkr\u00e4fte, mit denen Druckreaktionen auszul\u00f6sen sind, miteinander zu vergleichen. Dies ist insbesondere f\u00fcr die Beobachtung des zeitlichen Vergleichs von Druckreaktionen f\u00fcr weiterf\u00fchrende Studien oder zur Evaluierungeines Therapieverlaufs hilfreich. Die \u00dcbertragbarkeitder Druckmessung auf fremde Untersucher wurdenachgewiesen. Die algometrische Druckmessungstellt eine geeignete zus\u00e4tzliche Untersuchungsmethode dar. Der Druck, der zum Ausl\u00f6sen einer Druckreaktion aufgewendet wird, korreliert nicht mit dem Gradder r\u00f6ntgenologischen Ver\u00e4nderung, jedoch weisen dieDornforts\u00e4tze, \u00fcber denen positive Druckreaktionenauszul\u00f6sen sind, mit hoher Wahrschinlichkeit r\u00f6ntgenologische Ver\u00e4nderungen Grad I \u2013VI auf. ","date":{"year":2002,"date":"05\/2002","accepted":"2002-05-08"},"volume":"83","openAccess":false,"journal":"Der Praktische Tierarzt","titleImageId":945,"pages":"436-440","redirects":["235658\/150\/3230\/70346"],"tierartCategories":["Pferd"],"artikelartCategories":["Der Praktische Tierarzt","Abostufe DPT","Fachartikel"]} CY - Hannover DA - 05/2002 LA - German N2 - In der vorliegenden Untersuchung wurde zur Objektivierung der Stempelprobe ein Algometer verwendet, mit dessen Hilfe die Kraft gemessen werden kann, mit der ein Druck in der Medianen des Pferderückensüber dem supraspinalen und interspinalen Raum ausgeübt wird (Stempelprobe), um eine eventuelleDruckreaktion hervorzurufen. Zur Untersuchung derzeitlichen Konstanz der auslösbaren Druckreaktionenwurden 30 Reitpferde, die Druckreaktionen aufwiesen, viermal in wöchentlichem Abstand algometrisch untersucht. In der Kontrollgruppe befanden sich 24 Pferde, die zu Beginn der Untersuchung keine Druckreaktion zeigten. 46, 63 %der druckreaktiven Wirbel warenüber den gesamten Untersuchungszeitraum druckreaktiv. Die Wahrscheinlichkeit ein druckreaktives Arealdiagnostiziert zu haben, lag bei 91, 19 %. 8, 81 %der untersuchten Wirbel zeigten nicht konstante Druckreaktionen. Um Vorkommen und Lokalisation von druckreaktiven Punkten sowie die sie auslösendenDruckstärken zu untersuchen, wurden bei 44 Pferdenmit positiver Druckreaktion und 26 Pferden ohneDruckreaktion die Ergebnisse der algometrischen Untersuchung mit den röntgenologischen Befunden derDornfortsätze verglichen. Druckreaktionen ließen sichvornehmlich über Dornfortsätzen auslösen, die einenpathologischen Röntgenbefund der Dornfortsätze aufwiesen. Bezieht man die Ausstrahlung der Druckreaktion auf die Umgebung von zwei Wirbeln nach kranialbzw. kaudal mit ein, so lässt sich weiter einschränkendsagen, dass sich Druckreaktionen vornehmlich überbzw. in der Nähe von Dornfortsätzen mit höhergradigen röntgenologischen Veränderungen (Grad IV –VI)auslösen ließen. Mit steigendem Befundgrad steigt dieWahrscheinlichkeit, dass sich über dem betroffenenWirbel eine Druckreaktion auslösen lässt. Bei röntgenologischem Befund IV. bis VI. Grades stagniert diesejedoch (45 –49 %). Es liegt eine Kopplung von positivenDruckreaktionen und höhergradigem pathologischemRöntgenbefund vor. Ein noch verbleibender Anteil vonhöhergradigen Röntgenbefunden in der Gruppe dernicht druckreaktiven Pferde zeigt jedoch, dass die röntgenologische Veränderung nicht das allein entscheidende Kriterium für eine positive Druckreaktion ist. Erstmalig wurde die Definition von Druckmessbereichen vorgenommen. Die standardisierte Untersuchung ermöglicht dem Untersucher die Druckkräfte, mit denen Druckreaktionen auszulösen sind, miteinander zu vergleichen. Dies ist insbesondere für die Beobachtung des zeitlichen Vergleichs von Druckreaktionen für weiterführende Studien oder zur Evaluierungeines Therapieverlaufs hilfreich. Die Übertragbarkeitder Druckmessung auf fremde Untersucher wurdenachgewiesen. Die algometrische Druckmessungstellt eine geeignete zusätzliche Untersuchungsmethode dar. Der Druck, der zum Auslösen einer Druckreaktion aufgewendet wird, korreliert nicht mit dem Gradder röntgenologischen Veränderung, jedoch weisen dieDornfortsätze, über denen positive Druckreaktionenauszulösen sind, mit hoher Wahrschinlichkeit röntgenologische Veränderungen Grad I –VI auf. PB - Schlütersche Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG PP - Hannover PY - 2002 SP - 436 EP - 440 T1 - Objektivierung der „Stempelprobe“ als Bestandteil der klinischen Rückenuntersuchung zur Diagnose des Kissing Spines-Syndroms mittels Algometrie in Korrelation mit Röntgenbefunden T2 - Der Praktische Tierarzt TI - Objektivierung der „Stempelprobe“ als Bestandteil der klinischen Rückenuntersuchung zur Diagnose des Kissing Spines-Syndroms mittels Algometrie in Korrelation mit Röntgenbefunden TT - In der vorliegenden Untersuchung wurde zur Objektivierung der Stempelprobe ein Algometer verwendet, mit dessen Hilfe die Kraft gemessen werden kann, mit der ein Druck in der Medianen des Pferderückensüber dem supraspinalen und interspinalen Raum ... VL - 83 ER -