Die vorliegende Studie vergleicht die Langzeiteffekteder Ovarektomie mit denen der Ovarektomie. Eswurden insgesamt 264 Frageb\u00f6gen an Besitzer vonH\u00fcndinnen verschickt, die acht bis elf Jahre zuvor entwederovarektomiert oder ovariohysterektomiert wordenwaren. Der Fragebogenr\u00fccklauf ergab kompletteAngaben f\u00fcr 69 ovarektomierte und 66 ovarhysterektomierteH\u00fcndinnen, die statistisch ausgewertet wurden.Es gab keine Anhaltspunkte daf\u00fcr, dass in der Gruppe derovarektomierten H\u00fcndinnen eine Endometritis aufgetretenwar. Keine der H\u00fcndinnen beider Gruppen warnach der Kastration noch f\u00fcr R\u00fcden attraktiv. Bei jeweilszwei H\u00fcndinnen jeder Gruppe wurde klarer bis wei\u00dflichgef\u00e4rbter Vaginalausfluss beobachtet, jedoch ohneKrankheitsanzeichen. Als einzige Komplikation wurde\u00fcber Harninkontinenz berichtet. Sechs der ovarektomiertenund neun der ovariohysterektomierten H\u00fcndinnenentwickelten eine Harninkontinenz. Von diesen 15H\u00fcndinnen (11 %) wogen zw\u00f6lf mehr als 20 kg. H\u00fcndinnender Rasse Bouvier des Flandres hatten ein erh\u00f6htesRisiko f\u00fcr das Auftreten einer Harninkontinenz als andereRassen. Die M\u00f6glichkeit, dass die Harninkontinenzzumindest teilweise durch andere Erkrankungen bedingtwar, muss in Betracht gezogen werden, da acht derH\u00fcndinnen beim Auftreten der Harninkontinenz neunJahre alt oder \u00e4lter waren und sieben der inkontinentenH\u00fcndinnen eine Polydipsie und Polyurie zeigten. In Bezugauf die H\u00e4ufigkeit der Harninkontinenz war der Unterschiedzwischen der ovarektomierten und der ovariohysterektomiertenGruppe statistisch nicht signifikant.Es wird die Hypothese aufgestellt, dass Erkrankungendes Uterus wie die zystoendometriale hyperplastischeEndometritis nach korrekter und damit totaler Ovarektomienicht auftreten kann, au\u00dfer in F\u00e4llen, in denen Progestageneverabreicht werden. Die Ergebnisse dieser Studiezeigen, dass eine Ovarektomie das Risiko f\u00fcr einezystoendometriale hyperplastische Endometritis sowieanderer Komplikationen im Vergleich zur Ovariohysterektomienicht erh\u00f6ht. Es kann daher geschlussfolgertwerden, dass es f\u00fcr die Entfernung des Uterus bei der routinem\u00e4\u00dfigenKastration gesunder H\u00fcndinnen keine Indikationgibt. Im Gegenteil sollte die Ovarektomie alsMethode der Wahl betrachtet werden.<\/p>","categories":["Der Praktische Tierarzt","Abostufe DPT","Kleintier","Fachartikel"],"fromDate":"Feb 12, 2003 12:00:00 AM","toDate":"Jan 1, 2030 12:00:00 AM","oldUrls":["http:\/\/vetline.de\/235556\/150\/3230\/70296"],"doiLanguage":"deutsch","doiProductFormat":"Online","doiPublisher":"Schl\u00fctersche Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG","doiSerialWorkTitle":"Prakt Tierarzt","doiDocumentUri":"http:\/\/www.vetline.de\/235556\/150\/3230\/70296","doiSource":"Praktischer Tierarzt 84: Ausgabe 2, Seite 98-101 (2003)","doiFirstPage":"98","doiLastPage":"101","doiTransmitted":false,"doiAuthor":"Okkens AC, Kooistra HS, Nickel RF","pdf":{"path":"http:\/\/data\/dpt_2003_02_0098.pdf","title":"dpt_2003_02_0098.pdf","description":"Vergleich der Langzeiteffekte der Ovarektomie mit denen der Ovariohysterektomie bei der H\u00fcndin"},"authors":[{"firstName":"A","middleName":"C","lastName":"Okkens"},{"firstName":"H","middleName":"S","lastName":"Kooistra"},{"firstName":"R","middleName":"F","lastName":"Nickel"}],"contentOptimised":"
Die vorliegende Studie vergleicht die Langzeiteffekteder Ovarektomie mit denen der Ovarektomie. Eswurden insgesamt 264 Frageb\u00f6gen an Besitzer vonH\u00fcndinnen verschickt, die acht bis elf Jahre zuvor entwederovarektomiert oder ovariohysterektomiert wordenwaren. Der Fragebogenr\u00fccklauf ergab kompletteAngaben f\u00fcr 69 ovarektomierte und 66 ovarhysterektomierteH\u00fcndinnen, die statistisch ausgewertet wurden.Es gab keine Anhaltspunkte daf\u00fcr, dass in der Gruppe derovarektomierten H\u00fcndinnen eine Endometritis aufgetretenwar. Keine der H\u00fcndinnen beider Gruppen warnach der Kastration noch f\u00fcr R\u00fcden attraktiv. Bei jeweilszwei H\u00fcndinnen jeder Gruppe wurde klarer bis wei\u00dflichgef\u00e4rbter Vaginalausfluss beobachtet, jedoch ohneKrankheitsanzeichen. Als einzige Komplikation wurde\u00fcber Harninkontinenz berichtet. Sechs der ovarektomiertenund neun der ovariohysterektomierten H\u00fcndinnenentwickelten eine Harninkontinenz. Von diesen 15H\u00fcndinnen (11 %) wogen zw\u00f6lf mehr als 20 kg. H\u00fcndinnender Rasse Bouvier des Flandres hatten ein erh\u00f6htesRisiko f\u00fcr das Auftreten einer Harninkontinenz als andereRassen. Die M\u00f6glichkeit, dass die Harninkontinenzzumindest teilweise durch andere Erkrankungen bedingtwar, muss in Betracht gezogen werden, da acht derH\u00fcndinnen beim Auftreten der Harninkontinenz neunJahre alt oder \u00e4lter waren und sieben der inkontinentenH\u00fcndinnen eine Polydipsie und Polyurie zeigten. In Bezugauf die H\u00e4ufigkeit der Harninkontinenz war der Unterschiedzwischen der ovarektomierten und der ovariohysterektomiertenGruppe statistisch nicht signifikant.Es wird die Hypothese aufgestellt, dass Erkrankungendes Uterus wie die zystoendometriale hyperplastischeEndometritis nach korrekter und damit totaler Ovarektomienicht auftreten kann, au\u00dfer in F\u00e4llen, in denen Progestageneverabreicht werden. Die Ergebnisse dieser Studiezeigen, dass eine Ovarektomie das Risiko f\u00fcr einezystoendometriale hyperplastische Endometritis sowieanderer Komplikationen im Vergleich zur Ovariohysterektomienicht erh\u00f6ht. Es kann daher geschlussfolgertwerden, dass es f\u00fcr die Entfernung des Uterus bei der routinem\u00e4\u00dfigenKastration gesunder H\u00fcndinnen keine Indikationgibt. Im Gegenteil sollte die Ovarektomie alsMethode der Wahl betrachtet werden.<\/p>","primaryLanguage":"","zusammenfassung":"
Die vorliegende Studie vergleicht die Langzeiteffekteder Ovarektomie mit denen der Ovarektomie. Eswurden insgesamt 264 Frageb\u00f6gen an Besitzer vonH\u00fcndinnen verschickt, die acht bis elf Jahre zuvor entwederovarektomiert oder ovariohysterektomiert wordenwaren. Der Fragebogenr\u00fccklauf ergab kompletteAngaben f\u00fcr 69 ovarektomierte und 66 ovarhysterektomierteH\u00fcndinnen, die statistisch ausgewertet wurden.Es gab keine Anhaltspunkte daf\u00fcr, dass in der Gruppe derovarektomierten H\u00fcndinnen eine Endometritis aufgetretenwar. Keine der H\u00fcndinnen beider Gruppen warnach der Kastration noch f\u00fcr R\u00fcden attraktiv. Bei jeweilszwei H\u00fcndinnen jeder Gruppe wurde klarer bis wei\u00dflichgef\u00e4rbter Vaginalausfluss beobachtet, jedoch ohneKrankheitsanzeichen. Als einzige Komplikation wurde\u00fcber Harninkontinenz berichtet. Sechs der ovarektomiertenund neun der ovariohysterektomierten H\u00fcndinnenentwickelten eine Harninkontinenz. Von diesen 15H\u00fcndinnen (11 %) wogen zw\u00f6lf mehr als 20 kg. H\u00fcndinnender Rasse Bouvier des Flandres hatten ein erh\u00f6htesRisiko f\u00fcr das Auftreten einer Harninkontinenz als andereRassen. Die M\u00f6glichkeit, dass die Harninkontinenzzumindest teilweise durch andere Erkrankungen bedingtwar, muss in Betracht gezogen werden, da acht derH\u00fcndinnen beim Auftreten der Harninkontinenz neunJahre alt oder \u00e4lter waren und sieben der inkontinentenH\u00fcndinnen eine Polydipsie und Polyurie zeigten. In Bezugauf die H\u00e4ufigkeit der Harninkontinenz war der Unterschiedzwischen der ovarektomierten und der ovariohysterektomiertenGruppe statistisch nicht signifikant.Es wird die Hypothese aufgestellt, dass Erkrankungendes Uterus wie die zystoendometriale hyperplastischeEndometritis nach korrekter und damit totaler Ovarektomienicht auftreten kann, au\u00dfer in F\u00e4llen, in denen Progestageneverabreicht werden. Die Ergebnisse dieser Studiezeigen, dass eine Ovarektomie das Risiko f\u00fcr einezystoendometriale hyperplastische Endometritis sowieanderer Komplikationen im Vergleich zur Ovariohysterektomienicht erh\u00f6ht. Es kann daher geschlussfolgertwerden, dass es f\u00fcr die Entfernung des Uterus bei der routinem\u00e4\u00dfigenKastration gesunder H\u00fcndinnen keine Indikationgibt. Im Gegenteil sollte die Ovarektomie alsMethode der Wahl betrachtet werden.<\/p>","translatedTitle":"","abstractE":"Die vorliegende Studie vergleicht die Langzeiteffekteder Ovarektomie mit denen der Ovarektomie. Eswurden insgesamt 264 Frageb\u00f6gen an Besitzer vonH\u00fcndinnen verschickt, die acht bis elf Jahre zuvor entwederovarektomiert oder ovariohysterektomiert ...","date":{"year":2003,"date":"02\/2003","accepted":"2003-02-12"},"volume":"84","openAccess":false,"journal":"Der Praktische Tierarzt","titleImageId":945,"pages":"98-101","redirects":["235556\/150\/3230\/70296"],"tierartCategories":["Kleintier"],"artikelartCategories":["Der Praktische Tierarzt","Abostufe DPT","Fachartikel"]} CY - Hannover DA - 02/2003 LA - German N2 - Die vorliegende Studie vergleicht die Langzeiteffekteder Ovarektomie mit denen der Ovarektomie. Eswurden insgesamt 264 Fragebögen an Besitzer vonHündinnen verschickt, die acht bis elf Jahre zuvor entwederovarektomiert oder ovariohysterektomiert ... PB - Schlütersche Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG PP - Hannover PY - 2003 SP - 98 EP - 101 T1 - Vergleich der Langzeiteffekte der Ovarektomie mit denen der Ovariohysterektomie bei der Hündin T2 - Der Praktische Tierarzt TI - Vergleich der Langzeiteffekte der Ovarektomie mit denen der Ovariohysterektomie bei der Hündin VL - 84 ER -