TY - JOUR AU - W Jechlinger AU - R Chopra-Dewasthaly AU - M Glew AU - C Citti AU - R Rosengarten AB - Im Vergleich zu anderen pathogenen Bakterien ist das derzeitige Grundlagenwissen über die molekulare Basis der Pathogenität von Mykoplasmen nur begrenzt, so dass ihre Infektionsstrategien auf zellulärer und molekularer Ebene noch weitgehend unverstanden ... BT - Berliner und Münchener Tierärztliche Wochenschrift C1 - {"oldId":70289,"title":"Molekulare Grundlage der Pathogenit\u00e4t von Mycoplasma agalactiae","teaserText":"Im Vergleich zu anderen pathogenen Bakterien ist das derzeitige Grundlagenwissen \u00fcber die molekulare Basis der Pathogenit\u00e4t von Mykoplasmen nur begrenzt, so dass ihre Infektionsstrategien auf zellul\u00e4rer und molekularer Ebene noch weitgehend unverstanden ...","content":"

Zusammenfassung<\/span>
Im Vergleich zu anderen pathogenen Bakterien ist das derzeitige Grundlagenwissen \u00fcber die molekulare Basis der Pathogenit\u00e4t von Mykoplasmen nur begrenzt, so dass ihre Infektionsstrategien auf zellul\u00e4rer und molekularer Ebene noch weitgehend unverstanden sind. Zahlreiche Studien an verschiedenen pathogenen Mykoplasmen haben inzwischen gezeigt, dass sie ausgekl\u00fcgelte genetische Systeme besitzen, wodurch sie bef\u00e4higt sind, ihre antigene Zelloberfl\u00e4chenstruktur ungew\u00f6hnlich h\u00e4ufig zu ver\u00e4ndern. Es wird angenommen, dass diese variablen Oberfl\u00e4chenantigene den zellwandlosen Mykoplasmen zur Umgehung der Immunantwort und zur Kolonisierung des Wirtes dienen. Im Zuge solcher Untersuchungen an Mycoplasma (M.) agalactiae, dem Erreger der \"Infekti\u00f6sen Agalaktie\" der Schafe und Ziegen, konnte ein einer Pathogenit\u00e4tsinsel \u00e4hnlicher Genlokus identifiziert werden, der sechs unterscheidbare aber verwandte Gene beinhaltet, welche die wichtigsten immunodominanten Oberfl\u00e4chenmembranproteine, die sogenannten Vpmas, kodieren, die infolge von ortsspezifischen DNS-Umlagerun-gen in ihrer Expression mit ungew\u00f6hnlich hoher Frequenz variieren. Der Mangel an M\u00f6glichkeiten, M. agalactiae genetisch zu manipulieren, hat Studien \u00fcber die pr\u00e4zise Rolle dieser Vpmas im Infektionsprozess bisher erschwert. Die inzwischen erstmalig gelungene Einbringung von Fremd-DNS in das Genom von M. agalactiae stellt daher einen entscheidenden Durchbruch dar, der die Grundlage f\u00fcr verschiedene Folgestudien schafft, die zur Kl\u00e4rung der Rolle der Vpmas in der molekularen Pathogenese beitragen k\u00f6nnen.


Summary<\/span>
Compared to other bacterial pathogens, the current knowledge of the molecular basis of pathogenicity of mycoplasmas is limited, and their strategies of infection at the molecular and cellular level remain to be elucidated. Several studies in the past years have shown that pathogenic mycoplasmas are equipped with sophisticated genetic systems, which allow these agents to spontaneously change their surface antigenic make-up. It is implicated that these variable surface components provide the wall-less mycoplasmas with a means to avoid the host immune response and promote host colonization. In Mycoplasma (M.) agalactiae, the agent of \"contagious agalactia\" in sheep and goats, a pathogenicity island-like locus has recently been identified that contains six distinct but related genes which encode the major immunodominant membrane proteins, the so-called Vpmas. It was shown that these surface-associated proteins vary in expression at an unusual high frequency due to site-specific DNA rearrangements. The previous lack of tools to genetically manipulate M. agalactiae has hampered more refined studies to assess the exact function of Vpmas in M. agalactiae infection and disease. The recent successful introduction of foreign DNA into the M. agalactiae genome therefore represents an important breakthrough which sets up the basis for a variety of follow-up studies assessing the role of Vpmas in molecular pathogenesis. \t<\/p>","categories":["Tier\u00e4rztliche Wochenschrift","Abostufe BMTW","Fachartikel"],"fromDate":"Nov 4, 2004 12:00:00 AM","toDate":"Jan 1, 2030 12:00:00 AM","oldUrls":["http:\/\/vetline.de\/245210\/150\/3130\/70289"],"doiProductFormat":"Online","doiPublisher":"Schl\u00fctersche Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG","doiDocumentUri":"http:\/\/www.vetline.de\/245210\/150\/3130\/70289","doiSource":"Berl. M\u00fcnch. Tier\u00e4rztl. Wschr. 117: Ausgabe 11-12, Seite 472-479 (2004)","doiTransmitted":false,"doiAuthor":"W. Jechlinger, R. Chopra-Dewasthaly, M. Glew, C. Citti, R. Rosengarten","pdf":{"path":"http:\/\/data\/bmtw_2004_11_0472.pdf","title":"bmtw_2004_11_0472.pdf","description":"Molekulare Grundlage der Pathogenit\u00e4t von Mycoplasma agalactiae

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Im Vergleich zu anderen pathogenen Bakterien ist das derzeitige Grundlagenwissen \u00fcber die molekulare Basis der Pathogenit\u00e4t von Mykoplasmen nur begrenzt, so dass ihre Infektionsstrategien auf zellul\u00e4rer und molekularer Ebene noch weitgehend unverstanden sind. Zahlreiche Studien an verschiedenen pathogenen Mykoplasmen haben inzwischen gezeigt, dass sie ausgekl\u00fcgelte genetische Systeme besitzen, wodurch sie bef\u00e4higt sind, ihre antigene Zelloberfl\u00e4chenstruktur ungew\u00f6hnlich h\u00e4ufig zu ver\u00e4ndern. Es wird angenommen, dass diese variablen Oberfl\u00e4chenantigene den zellwandlosen Mykoplasmen zur Umgehung der Immunantwort und zur Kolonisierung des Wirtes dienen. Im Zuge solcher Untersuchungen an Mycoplasma (M.) agalactiae, dem Erreger der \"Infekti\u00f6sen Agalaktie\" der Schafe und Ziegen, konnte ein einer Pathogenit\u00e4tsinsel \u00e4hnlicher Genlokus identifiziert werden, der sechs unterscheidbare aber verwandte Gene beinhaltet, welche die wichtigsten immunodominanten Oberfl\u00e4chenmembranproteine, die sogenannten Vpmas, kodieren, die infolge von ortsspezifischen DNS-Umlagerun-gen in ihrer Expression mit ungew\u00f6hnlich hoher Frequenz variieren. Der Mangel an M\u00f6glichkeiten, M. agalactiae genetisch zu manipulieren, hat Studien \u00fcber die pr\u00e4zise Rolle dieser Vpmas im Infektionsprozess bisher erschwert. Die inzwischen erstmalig gelungene Einbringung von Fremd-DNS in das Genom von M. agalactiae stellt daher einen entscheidenden Durchbruch dar, der die Grundlage f\u00fcr verschiedene Folgestudien schafft, die zur Kl\u00e4rung der Rolle der Vpmas in der molekularen Pathogenese beitragen k\u00f6nnen.


Summary<\/strong>
Compared to other bacterial pathogens, the current knowledge of the molecular basis of pathogenicity of mycoplasmas is limited, and their strategies of infection at the molecular and cellular level remain to be elucidated. Several studies in the past years have shown that pathogenic mycoplasmas are equipped with sophisticated genetic systems, which allow these agents to spontaneously change their surface antigenic make-up. It is implicated that these variable surface components provide the wall-less mycoplasmas with a means to avoid the host immune response and promote host colonization. In Mycoplasma (M.) agalactiae, the agent of \"contagious agalactia\" in sheep and goats, a pathogenicity island-like locus has recently been identified that contains six distinct but related genes which encode the major immunodominant membrane proteins, the so-called Vpmas. It was shown that these surface-associated proteins vary in expression at an unusual high frequency due to site-specific DNA rearrangements. The previous lack of tools to genetically manipulate M. agalactiae has hampered more refined studies to assess the exact function of Vpmas in M. agalactiae infection and disease. The recent successful introduction of foreign DNA into the M. agalactiae genome therefore represents an important breakthrough which sets up the basis for a variety of follow-up studies assessing the role of Vpmas in molecular pathogenesis. \t<\/p>","primaryLanguage":"deutsch","zusammenfassung":"Im Vergleich zu anderen pathogenen Bakterien ist das derzeitige Grundlagenwissen \u00fcber die molekulare Basis der Pathogenit\u00e4t von Mykoplasmen nur begrenzt, so dass ihre Infektionsstrategien auf zellul\u00e4rer und molekularer Ebene noch weitgehend unverstanden sind. Zahlreiche Studien an verschiedenen pathogenen Mykoplasmen haben inzwischen gezeigt, dass sie ausgekl\u00fcgelte genetische Systeme besitzen, wodurch sie bef\u00e4higt sind, ihre antigene Zelloberfl\u00e4chenstruktur ungew\u00f6hnlich h\u00e4ufig zu ver\u00e4ndern. Es wird angenommen, dass diese variablen Oberfl\u00e4chenantigene den zellwandlosen Mykoplasmen zur Umgehung der Immunantwort und zur Kolonisierung des Wirtes dienen. Im Zuge solcher Untersuchungen an Mycoplasma (M.) agalactiae, dem Erreger der \"Infekti\u00f6sen Agalaktie\" der Schafe und Ziegen, konnte ein einer Pathogenit\u00e4tsinsel \u00e4hnlicher Genlokus identifiziert werden, der sechs unterscheidbare aber verwandte Gene beinhaltet, welche die wichtigsten immunodominanten Oberfl\u00e4chenmembranproteine, die sogenannten Vpmas, kodieren, die infolge von ortsspezifischen DNS-Umlagerun-gen in ihrer Expression mit ungew\u00f6hnlich hoher Frequenz variieren. Der Mangel an M\u00f6glichkeiten, M. agalactiae genetisch zu manipulieren, hat Studien \u00fcber die pr\u00e4zise Rolle dieser Vpmas im Infektionsprozess bisher erschwert. Die inzwischen erstmalig gelungene Einbringung von Fremd-DNS in das Genom von M. agalactiae stellt daher einen entscheidenden Durchbruch dar, der die Grundlage f\u00fcr verschiedene Folgestudien schafft, die zur Kl\u00e4rung der Rolle der Vpmas in der molekularen Pathogenese beitragen k\u00f6nnen.","summary":"Compared to other bacterial pathogens, the current knowledge of the molecular basis of pathogenicity of mycoplasmas is limited, and their strategies of infection at the molecular and cellular level remain to be elucidated. Several studies in the past years have shown that pathogenic mycoplasmas are equipped with sophisticated genetic systems, which allow these agents to spontaneously change their surface antigenic make-up. It is implicated that these variable surface components provide the wall-less mycoplasmas with a means to avoid the host immune response and promote host colonization. In Mycoplasma (M.) agalactiae, the agent of \"contagious agalactia\" in sheep and goats, a pathogenicity island-like locus has recently been identified that contains six distinct but related genes which encode the major immunodominant membrane proteins, the so-called Vpmas. It was shown that these surface-associated proteins vary in expression at an unusual high frequency due to site-specific DNA rearrangements. The previous lack of tools to genetically manipulate M. agalactiae has hampered more refined studies to assess the exact function of Vpmas in M. agalactiae infection and disease. The recent successful introduction of foreign DNA into the M. agalactiae genome therefore represents an important breakthrough which sets up the basis for a variety of follow-up studies assessing the role of Vpmas in molecular pathogenesis. \t<\/p>","doiLanguage":"deutsch","translatedTitle":"","abstractE":"Im Vergleich zu anderen pathogenen Bakterien ist das derzeitige Grundlagenwissen \u00fcber die molekulare Basis der Pathogenit\u00e4t von Mykoplasmen nur begrenzt, so dass ihre Infektionsstrategien auf zellul\u00e4rer und molekularer Ebene noch weitgehend unverstanden ...","date":{"year":2004,"date":"11\/2004","accepted":"2004-11-04"},"volume":"117","openAccess":false,"journal":"Berliner und M\u00fcnchener Tier\u00e4rztliche Wochenschrift","titleImageId":944,"pages":"","redirects":["245210\/150\/3130\/70289"],"tierartCategories":[],"artikelartCategories":["Tier\u00e4rztliche Wochenschrift","Abostufe BMTW","Fachartikel"]} CY - Hannover DA - 11/2004 LA - German N2 - Im Vergleich zu anderen pathogenen Bakterien ist das derzeitige Grundlagenwissen über die molekulare Basis der Pathogenität von Mykoplasmen nur begrenzt, so dass ihre Infektionsstrategien auf zellulärer und molekularer Ebene noch weitgehend unverstanden ... 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