TY - JOUR AU - C Schulz AU - M Ritzmann AU - A Palzer AU - W Otten AU - K Heinritzi AB - In Deutschland dürfen seit der Änderung des Tierschutzgesetzes im April 2006nur noch unter acht Tage alte Ferkel ohne Betäubung kastriert werden. Es istjedoch anzunehmen, dass Neonaten schmerzkompetent sind und empfindlicherauf Schmerzen reagieren als Adulte. Somit ist zu erwarten, dass in Deutschlanddie betäubungslose Kastration in Zukunft nicht mehr akzeptiert wird, insbesondereda in der Schweiz ab 2009 die Kastration von Saugferkeln ohne Betäubungverboten sein soll. Dänemark und die Niederlanden streben ein Verbot der betäubungslosenKastration an und in Norwegen dürfen bereits jetzt die Ferkel nurnoch unter Schmerzausschaltung kastriert werden.In der Schweiz wird vor allem die Kastration unter Isofluran-Inhalationsnarkoseals Alternative zur betäubungslosen Kastration in Betracht gezogen. Ob dieInhalationsnarkose in der Lage ist, den Stress der Tiere bei der Kastration adäquatzu reduzieren oder ob die Narkose selbst, vor allem die häufig mit Abwehrbewegungeneinhergehende Narkoseeinleitung, eine Stressbelastung für die Tieredarstellt, wurde in der vorliegenden Untersuchung überprüft. Um objektive Aussagenüber die Stressbelastung der Tiere zu erhalten, wurden die NoradrenalinundAdrenalinkonzentrationen vor und unmittelbar nach der Kastration/Fixationmit oder ohne Anästhesie gemessen.Die Einteilung der 5 Tage alten, klinisch unauffälligen Tiere erfolgte in vier Gruppen.Die Tiere der Gruppe A (n = 10) wurden ohne Narkose fixiert, die Tiere derGruppe B (n = 10) wurden ohne Narkose fixiert und kastriert. In Gruppe C (n = 10)wurden die die Tiere für die Fixation anästhesiert, und die Tiere der Gruppe D(n = 11) wurden unter Narkose fixiert und kastriert.Die Adrenalin- und Noradrenalinkonzentrationen der Tiere der beiden nichtanästhesierten Gruppen (A Kontrolle nicht kastriert, B Kontrolle kastriert) erhöhtensich signifikant nach der Fixation/Kastration. Die Werte dieser Tiere warenunmittelbar nach der Fixation/Kastration signifikant höher als die Katecholaminkonzentrationender Tiere, die unter Narkose fixiert oder kastriert wurden (GruppeC und Gruppe D). Bei den Tieren, die bei der Fixation oder Kastration anästhesiertwaren (Gruppe C und Gruppe D), fielen die Katecholaminkonzentrationen nachder Fixation/Kastration sogar signifikant ab. Es konnte kein signifikanter Unterschiedzwischen den Adrenalin- und Noradrenalinkonzentrationen der in Narkosenur fixierten und in Narkose fixierten und kastrierten Tiere (Gruppe C und GruppeD) festgestellt werden.Der signifikante Anstieg der Katecholaminwerte der ohne Anästhesie fixiertenoder kastrierten Ferkel kann durch den Stress durch Fixation und/oder Kastrationerklärt werden. Durch den signifikanten Abfall der Katecholaminkonzentrationennach der Fixation/Kastration in Narkose kann gefolgert werden, dasseine Fixation oder Kastration unter Narkose keine Stressbelastung für die Tieredarstellt. BT - Berliner und Münchener Tierärztliche Wochenschrift C1 - {"oldId":70220,"title":"Verlauf der Noradrenalin- und Adrenalinkonzentrationen vor und nach der Kastration von Saugferkeln mit und ohne Isofluran-Narkose","teaserText":"Schwein, Kastration, Isofluran-An\u00e4sthesie, Stress, Katecholamine, pig, castration, isoflurane-anesthesia, stress, catecholamine","content":"

Zusammenfassung<\/span>
In Deutschland d\u00fcrfen seit der \u00c4nderung des Tierschutzgesetzes im April 2006nur noch unter acht Tage alte Ferkel ohne Bet\u00e4ubung kastriert werden. Es istjedoch anzunehmen, dass Neonaten schmerzkompetent sind und empfindlicherauf Schmerzen reagieren als Adulte. Somit ist zu erwarten, dass in Deutschlanddie bet\u00e4ubungslose Kastration in Zukunft nicht mehr akzeptiert wird, insbesondereda in der Schweiz ab 2009 die Kastration von Saugferkeln ohne Bet\u00e4ubungverboten sein soll. D\u00e4nemark und die Niederlanden streben ein Verbot der bet\u00e4ubungslosenKastration an und in Norwegen d\u00fcrfen bereits jetzt die Ferkel nurnoch unter Schmerzausschaltung kastriert werden.In der Schweiz wird vor allem die Kastration unter Isofluran-Inhalationsnarkoseals Alternative zur bet\u00e4ubungslosen Kastration in Betracht gezogen. Ob dieInhalationsnarkose in der Lage ist, den Stress der Tiere bei der Kastration ad\u00e4quatzu reduzieren oder ob die Narkose selbst, vor allem die h\u00e4ufig mit Abwehrbewegungeneinhergehende Narkoseeinleitung, eine Stressbelastung f\u00fcr die Tieredarstellt, wurde in der vorliegenden Untersuchung \u00fcberpr\u00fcft. Um objektive Aussagen\u00fcber die Stressbelastung der Tiere zu erhalten, wurden die NoradrenalinundAdrenalinkonzentrationen vor und unmittelbar nach der Kastration\/Fixationmit oder ohne An\u00e4sthesie gemessen.Die Einteilung der 5 Tage alten, klinisch unauff\u00e4lligen Tiere erfolgte in vier Gruppen.Die Tiere der Gruppe A (n = 10) wurden ohne Narkose fixiert, die Tiere derGruppe B (n = 10) wurden ohne Narkose fixiert und kastriert. In Gruppe C (n = 10)wurden die die Tiere f\u00fcr die Fixation an\u00e4sthesiert, und die Tiere der Gruppe D(n = 11) wurden unter Narkose fixiert und kastriert.Die Adrenalin- und Noradrenalinkonzentrationen der Tiere der beiden nichtan\u00e4sthesierten Gruppen (A Kontrolle nicht kastriert, B Kontrolle kastriert) erh\u00f6htensich signifikant nach der Fixation\/Kastration. Die Werte dieser Tiere warenunmittelbar nach der Fixation\/Kastration signifikant h\u00f6her als die Katecholaminkonzentrationender Tiere, die unter Narkose fixiert oder kastriert wurden (GruppeC und Gruppe D). Bei den Tieren, die bei der Fixation oder Kastration an\u00e4sthesiertwaren (Gruppe C und Gruppe D), fielen die Katecholaminkonzentrationen nachder Fixation\/Kastration sogar signifikant ab. Es konnte kein signifikanter Unterschiedzwischen den Adrenalin- und Noradrenalinkonzentrationen der in Narkosenur fixierten und in Narkose fixierten und kastrierten Tiere (Gruppe C und GruppeD) festgestellt werden.Der signifikante Anstieg der Katecholaminwerte der ohne An\u00e4sthesie fixiertenoder kastrierten Ferkel kann durch den Stress durch Fixation und\/oder Kastrationerkl\u00e4rt werden. Durch den signifikanten Abfall der Katecholaminkonzentrationennach der Fixation\/Kastration in Narkose kann gefolgert werden, dasseine Fixation oder Kastration unter Narkose keine Stressbelastung f\u00fcr die Tieredarstellt.


Summary<\/span>
Since the amendment of the animal welfare law in Germany in April 2006, castrationof piglets without anesthesia is only allowed in the first seven days of life.However, neonates are capable of feeling pain and react more sensitive to painthan adults. Accordingly we expect that castration without anesthesia will beunaccepted in Germany in the future as castration without anesthesia will beforbidden in Switzerland from 2009 on. Denmark and the Netherlands strive foran embargo of the castration without anesthesia and Norway is already asking foran elimination of pain during castration.In Switzerland castration under isoflurane-anesthesia is considered to be a goodalternative for the castration without anesthesia. Whether isoflurane-anesthesiais able to reduce stress caused by castration adequately or anesthesia, especiallyanesthetization that often provokes defensive reaction, is stress for the animal itselfwas tested in the following investigation. To get an objective statement aboutthe stress of the animals, concentrations of epinephrine and norepinephrinewere detected before and immediately after castration\/fixation with or withoutanesthesia. Five day old, healthy animals were divided into four groups. Animalsof group A (n = 10) were only fixed without anesthesia, animals of group B (n =10) were fixed and castrated without anesthesia. In group C (n = 10) the animalswere only fixed under anesthesia and the animals of group D (n = 11) were fixedand castrated under anesthesia.Norepinephrine-concentrations and epinephrine-concentrations did rise significantlyin all piglets handled without anesthesia (group A and B) independently ifcastrated or only handled. The values of these animals were significantly higherthan the values of the anesthetized animals after fixation\/castration (group C andD). In contrast the norepinephrine-concentrations and the epinephrine-concentrationsof all anesthetized animals (group C and D) were significantly lower aftercastration than the concentrations before castration. The catecholamine peak didnot differ significantly between the groups of anesthetized animals.The significant increase of the catecholamines of the non-anesthetized animalscan be explained by the stress caused by fixation and\/or castration withoutanesthesia. Because of the anesthesia the catecholamine-concentration wasreduced considerably during the fixation and\/or castration. The results show thatfixation and\/or castration under anesthesia causes no stress for the piglets.<\/p>","categories":["Tier\u00e4rztliche Wochenschrift","Abostufe BMTW","Fachartikel"],"fromDate":"Dec 1, 2007 12:00:00 AM","toDate":"Dec 31, 2050 12:00:00 AM","oldUrls":["http:\/\/vetline.de\/schwein-kastration-isofluran-anaesthesie-stress-katecholamine\/150\/3130\/70220"],"doiLanguage":"deutsch","doiProductFormat":"Online","doiPublisher":"M. & H. Schaper GmbH","doiSerialWorkTitle":"Dtsch.tier\u00e4rztl.Wschr.","doiDocumentUri":"http:\/\/www.vetline.de\/schwein-kastration-isofluran-anaesthesie-stress-katecholamine\/150\/3130\/70220","doiSource":"Dtsch.tier\u00e4rztl.Wschr. 114: 12, 454-459 (2007)","doiissn":"0341-6593","doiNr":"10.2377\/0341-6593-114-454","doiFirstPage":"454","doiLastPage":"459","doiTransmitted":true,"doiAuthor":"SCHULZ C, RITZMANN M, PALZER A, OTTEN W, HEINRITZI K","pdf":{"path":"http:\/\/data\/dtw_2007_12_0454.pdf","title":"dtw_2007_12_0454.pdf","description":"Verlauf der Noradrenalin- und Adrenalinkonzentrationen vor und nach der Kastration von Saugferkeln mit und ohne Isofluran-Narkose

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Zusammenfassung<\/strong>
In Deutschland d\u00fcrfen seit der \u00c4nderung des Tierschutzgesetzes im April 2006nur noch unter acht Tage alte Ferkel ohne Bet\u00e4ubung kastriert werden. Es istjedoch anzunehmen, dass Neonaten schmerzkompetent sind und empfindlicherauf Schmerzen reagieren als Adulte. Somit ist zu erwarten, dass in Deutschlanddie bet\u00e4ubungslose Kastration in Zukunft nicht mehr akzeptiert wird, insbesondereda in der Schweiz ab 2009 die Kastration von Saugferkeln ohne Bet\u00e4ubungverboten sein soll. D\u00e4nemark und die Niederlanden streben ein Verbot der bet\u00e4ubungslosenKastration an und in Norwegen d\u00fcrfen bereits jetzt die Ferkel nurnoch unter Schmerzausschaltung kastriert werden.In der Schweiz wird vor allem die Kastration unter Isofluran-Inhalationsnarkoseals Alternative zur bet\u00e4ubungslosen Kastration in Betracht gezogen. Ob dieInhalationsnarkose in der Lage ist, den Stress der Tiere bei der Kastration ad\u00e4quatzu reduzieren oder ob die Narkose selbst, vor allem die h\u00e4ufig mit Abwehrbewegungeneinhergehende Narkoseeinleitung, eine Stressbelastung f\u00fcr die Tieredarstellt, wurde in der vorliegenden Untersuchung \u00fcberpr\u00fcft. Um objektive Aussagen\u00fcber die Stressbelastung der Tiere zu erhalten, wurden die NoradrenalinundAdrenalinkonzentrationen vor und unmittelbar nach der Kastration\/Fixationmit oder ohne An\u00e4sthesie gemessen.Die Einteilung der 5 Tage alten, klinisch unauff\u00e4lligen Tiere erfolgte in vier Gruppen.Die Tiere der Gruppe A (n = 10) wurden ohne Narkose fixiert, die Tiere derGruppe B (n = 10) wurden ohne Narkose fixiert und kastriert. In Gruppe C (n = 10)wurden die die Tiere f\u00fcr die Fixation an\u00e4sthesiert, und die Tiere der Gruppe D(n = 11) wurden unter Narkose fixiert und kastriert.Die Adrenalin- und Noradrenalinkonzentrationen der Tiere der beiden nichtan\u00e4sthesierten Gruppen (A Kontrolle nicht kastriert, B Kontrolle kastriert) erh\u00f6htensich signifikant nach der Fixation\/Kastration. Die Werte dieser Tiere warenunmittelbar nach der Fixation\/Kastration signifikant h\u00f6her als die Katecholaminkonzentrationender Tiere, die unter Narkose fixiert oder kastriert wurden (GruppeC und Gruppe D). Bei den Tieren, die bei der Fixation oder Kastration an\u00e4sthesiertwaren (Gruppe C und Gruppe D), fielen die Katecholaminkonzentrationen nachder Fixation\/Kastration sogar signifikant ab. Es konnte kein signifikanter Unterschiedzwischen den Adrenalin- und Noradrenalinkonzentrationen der in Narkosenur fixierten und in Narkose fixierten und kastrierten Tiere (Gruppe C und GruppeD) festgestellt werden.Der signifikante Anstieg der Katecholaminwerte der ohne An\u00e4sthesie fixiertenoder kastrierten Ferkel kann durch den Stress durch Fixation und\/oder Kastrationerkl\u00e4rt werden. Durch den signifikanten Abfall der Katecholaminkonzentrationennach der Fixation\/Kastration in Narkose kann gefolgert werden, dasseine Fixation oder Kastration unter Narkose keine Stressbelastung f\u00fcr die Tieredarstellt.


Summary<\/strong>
Since the amendment of the animal welfare law in Germany in April 2006, castrationof piglets without anesthesia is only allowed in the first seven days of life.However, neonates are capable of feeling pain and react more sensitive to painthan adults. Accordingly we expect that castration without anesthesia will beunaccepted in Germany in the future as castration without anesthesia will beforbidden in Switzerland from 2009 on. Denmark and the Netherlands strive foran embargo of the castration without anesthesia and Norway is already asking foran elimination of pain during castration.In Switzerland castration under isoflurane-anesthesia is considered to be a goodalternative for the castration without anesthesia. Whether isoflurane-anesthesiais able to reduce stress caused by castration adequately or anesthesia, especiallyanesthetization that often provokes defensive reaction, is stress for the animal itselfwas tested in the following investigation. To get an objective statement aboutthe stress of the animals, concentrations of epinephrine and norepinephrinewere detected before and immediately after castration\/fixation with or withoutanesthesia. Five day old, healthy animals were divided into four groups. Animalsof group A (n = 10) were only fixed without anesthesia, animals of group B (n =10) were fixed and castrated without anesthesia. In group C (n = 10) the animalswere only fixed under anesthesia and the animals of group D (n = 11) were fixedand castrated under anesthesia.Norepinephrine-concentrations and epinephrine-concentrations did rise significantlyin all piglets handled without anesthesia (group A and B) independently ifcastrated or only handled. The values of these animals were significantly higherthan the values of the anesthetized animals after fixation\/castration (group C andD). In contrast the norepinephrine-concentrations and the epinephrine-concentrationsof all anesthetized animals (group C and D) were significantly lower aftercastration than the concentrations before castration. The catecholamine peak didnot differ significantly between the groups of anesthetized animals.The significant increase of the catecholamines of the non-anesthetized animalscan be explained by the stress caused by fixation and\/or castration withoutanesthesia. Because of the anesthesia the catecholamine-concentration wasreduced considerably during the fixation and\/or castration. The results show thatfixation and\/or castration under anesthesia causes no stress for the piglets.<\/p>","primaryLanguage":"deutsch","zusammenfassung":"In Deutschland d\u00fcrfen seit der \u00c4nderung des Tierschutzgesetzes im April 2006nur noch unter acht Tage alte Ferkel ohne Bet\u00e4ubung kastriert werden. Es istjedoch anzunehmen, dass Neonaten schmerzkompetent sind und empfindlicherauf Schmerzen reagieren als Adulte. Somit ist zu erwarten, dass in Deutschlanddie bet\u00e4ubungslose Kastration in Zukunft nicht mehr akzeptiert wird, insbesondereda in der Schweiz ab 2009 die Kastration von Saugferkeln ohne Bet\u00e4ubungverboten sein soll. D\u00e4nemark und die Niederlanden streben ein Verbot der bet\u00e4ubungslosenKastration an und in Norwegen d\u00fcrfen bereits jetzt die Ferkel nurnoch unter Schmerzausschaltung kastriert werden.In der Schweiz wird vor allem die Kastration unter Isofluran-Inhalationsnarkoseals Alternative zur bet\u00e4ubungslosen Kastration in Betracht gezogen. Ob dieInhalationsnarkose in der Lage ist, den Stress der Tiere bei der Kastration ad\u00e4quatzu reduzieren oder ob die Narkose selbst, vor allem die h\u00e4ufig mit Abwehrbewegungeneinhergehende Narkoseeinleitung, eine Stressbelastung f\u00fcr die Tieredarstellt, wurde in der vorliegenden Untersuchung \u00fcberpr\u00fcft. Um objektive Aussagen\u00fcber die Stressbelastung der Tiere zu erhalten, wurden die NoradrenalinundAdrenalinkonzentrationen vor und unmittelbar nach der Kastration\/Fixationmit oder ohne An\u00e4sthesie gemessen.Die Einteilung der 5 Tage alten, klinisch unauff\u00e4lligen Tiere erfolgte in vier Gruppen.Die Tiere der Gruppe A (n = 10) wurden ohne Narkose fixiert, die Tiere derGruppe B (n = 10) wurden ohne Narkose fixiert und kastriert. In Gruppe C (n = 10)wurden die die Tiere f\u00fcr die Fixation an\u00e4sthesiert, und die Tiere der Gruppe D(n = 11) wurden unter Narkose fixiert und kastriert.Die Adrenalin- und Noradrenalinkonzentrationen der Tiere der beiden nichtan\u00e4sthesierten Gruppen (A Kontrolle nicht kastriert, B Kontrolle kastriert) erh\u00f6htensich signifikant nach der Fixation\/Kastration. Die Werte dieser Tiere warenunmittelbar nach der Fixation\/Kastration signifikant h\u00f6her als die Katecholaminkonzentrationender Tiere, die unter Narkose fixiert oder kastriert wurden (GruppeC und Gruppe D). Bei den Tieren, die bei der Fixation oder Kastration an\u00e4sthesiertwaren (Gruppe C und Gruppe D), fielen die Katecholaminkonzentrationen nachder Fixation\/Kastration sogar signifikant ab. Es konnte kein signifikanter Unterschiedzwischen den Adrenalin- und Noradrenalinkonzentrationen der in Narkosenur fixierten und in Narkose fixierten und kastrierten Tiere (Gruppe C und GruppeD) festgestellt werden.Der signifikante Anstieg der Katecholaminwerte der ohne An\u00e4sthesie fixiertenoder kastrierten Ferkel kann durch den Stress durch Fixation und\/oder Kastrationerkl\u00e4rt werden. Durch den signifikanten Abfall der Katecholaminkonzentrationennach der Fixation\/Kastration in Narkose kann gefolgert werden, dasseine Fixation oder Kastration unter Narkose keine Stressbelastung f\u00fcr die Tieredarstellt.","summary":"Since the amendment of the animal welfare law in Germany in April 2006, castrationof piglets without anesthesia is only allowed in the first seven days of life.However, neonates are capable of feeling pain and react more sensitive to painthan adults. Accordingly we expect that castration without anesthesia will beunaccepted in Germany in the future as castration without anesthesia will beforbidden in Switzerland from 2009 on. Denmark and the Netherlands strive foran embargo of the castration without anesthesia and Norway is already asking foran elimination of pain during castration.In Switzerland castration under isoflurane-anesthesia is considered to be a goodalternative for the castration without anesthesia. Whether isoflurane-anesthesiais able to reduce stress caused by castration adequately or anesthesia, especiallyanesthetization that often provokes defensive reaction, is stress for the animal itselfwas tested in the following investigation. To get an objective statement aboutthe stress of the animals, concentrations of epinephrine and norepinephrinewere detected before and immediately after castration\/fixation with or withoutanesthesia. Five day old, healthy animals were divided into four groups. Animalsof group A (n = 10) were only fixed without anesthesia, animals of group B (n =10) were fixed and castrated without anesthesia. In group C (n = 10) the animalswere only fixed under anesthesia and the animals of group D (n = 11) were fixedand castrated under anesthesia.Norepinephrine-concentrations and epinephrine-concentrations did rise significantlyin all piglets handled without anesthesia (group A and B) independently ifcastrated or only handled. The values of these animals were significantly higherthan the values of the anesthetized animals after fixation\/castration (group C andD). In contrast the norepinephrine-concentrations and the epinephrine-concentrationsof all anesthetized animals (group C and D) were significantly lower aftercastration than the concentrations before castration. The catecholamine peak didnot differ significantly between the groups of anesthetized animals.The significant increase of the catecholamines of the non-anesthetized animalscan be explained by the stress caused by fixation and\/or castration withoutanesthesia. Because of the anesthesia the catecholamine-concentration wasreduced considerably during the fixation and\/or castration. The results show thatfixation and\/or castration under anesthesia causes no stress for the piglets.<\/p>","translatedTitle":"Schwein, Kastration, Isofluran-An\u00e4sthesie, Stress, Katecholamine, pig, castration, isoflurane-anesthesia, stress, catecholamine","abstractE":"In Deutschland d\u00fcrfen seit der \u00c4nderung des Tierschutzgesetzes im April 2006nur noch unter acht Tage alte Ferkel ohne Bet\u00e4ubung kastriert werden. Es istjedoch anzunehmen, dass Neonaten schmerzkompetent sind und empfindlicherauf Schmerzen reagieren als Adulte. Somit ist zu erwarten, dass in Deutschlanddie bet\u00e4ubungslose Kastration in Zukunft nicht mehr akzeptiert wird, insbesondereda in der Schweiz ab 2009 die Kastration von Saugferkeln ohne Bet\u00e4ubungverboten sein soll. D\u00e4nemark und die Niederlanden streben ein Verbot der bet\u00e4ubungslosenKastration an und in Norwegen d\u00fcrfen bereits jetzt die Ferkel nurnoch unter Schmerzausschaltung kastriert werden.In der Schweiz wird vor allem die Kastration unter Isofluran-Inhalationsnarkoseals Alternative zur bet\u00e4ubungslosen Kastration in Betracht gezogen. Ob dieInhalationsnarkose in der Lage ist, den Stress der Tiere bei der Kastration ad\u00e4quatzu reduzieren oder ob die Narkose selbst, vor allem die h\u00e4ufig mit Abwehrbewegungeneinhergehende Narkoseeinleitung, eine Stressbelastung f\u00fcr die Tieredarstellt, wurde in der vorliegenden Untersuchung \u00fcberpr\u00fcft. Um objektive Aussagen\u00fcber die Stressbelastung der Tiere zu erhalten, wurden die NoradrenalinundAdrenalinkonzentrationen vor und unmittelbar nach der Kastration\/Fixationmit oder ohne An\u00e4sthesie gemessen.Die Einteilung der 5 Tage alten, klinisch unauff\u00e4lligen Tiere erfolgte in vier Gruppen.Die Tiere der Gruppe A (n = 10) wurden ohne Narkose fixiert, die Tiere derGruppe B (n = 10) wurden ohne Narkose fixiert und kastriert. In Gruppe C (n = 10)wurden die die Tiere f\u00fcr die Fixation an\u00e4sthesiert, und die Tiere der Gruppe D(n = 11) wurden unter Narkose fixiert und kastriert.Die Adrenalin- und Noradrenalinkonzentrationen der Tiere der beiden nichtan\u00e4sthesierten Gruppen (A Kontrolle nicht kastriert, B Kontrolle kastriert) erh\u00f6htensich signifikant nach der Fixation\/Kastration. Die Werte dieser Tiere warenunmittelbar nach der Fixation\/Kastration signifikant h\u00f6her als die Katecholaminkonzentrationender Tiere, die unter Narkose fixiert oder kastriert wurden (GruppeC und Gruppe D). Bei den Tieren, die bei der Fixation oder Kastration an\u00e4sthesiertwaren (Gruppe C und Gruppe D), fielen die Katecholaminkonzentrationen nachder Fixation\/Kastration sogar signifikant ab. Es konnte kein signifikanter Unterschiedzwischen den Adrenalin- und Noradrenalinkonzentrationen der in Narkosenur fixierten und in Narkose fixierten und kastrierten Tiere (Gruppe C und GruppeD) festgestellt werden.Der signifikante Anstieg der Katecholaminwerte der ohne An\u00e4sthesie fixiertenoder kastrierten Ferkel kann durch den Stress durch Fixation und\/oder Kastrationerkl\u00e4rt werden. 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Somit ist zu erwarten, dass in Deutschlanddie betäubungslose Kastration in Zukunft nicht mehr akzeptiert wird, insbesondereda in der Schweiz ab 2009 die Kastration von Saugferkeln ohne Betäubungverboten sein soll. Dänemark und die Niederlanden streben ein Verbot der betäubungslosenKastration an und in Norwegen dürfen bereits jetzt die Ferkel nurnoch unter Schmerzausschaltung kastriert werden.In der Schweiz wird vor allem die Kastration unter Isofluran-Inhalationsnarkoseals Alternative zur betäubungslosen Kastration in Betracht gezogen. Ob dieInhalationsnarkose in der Lage ist, den Stress der Tiere bei der Kastration adäquatzu reduzieren oder ob die Narkose selbst, vor allem die häufig mit Abwehrbewegungeneinhergehende Narkoseeinleitung, eine Stressbelastung für die Tieredarstellt, wurde in der vorliegenden Untersuchung überprüft. Um objektive Aussagenüber die Stressbelastung der Tiere zu erhalten, wurden die NoradrenalinundAdrenalinkonzentrationen vor und unmittelbar nach der Kastration/Fixationmit oder ohne Anästhesie gemessen.Die Einteilung der 5 Tage alten, klinisch unauffälligen Tiere erfolgte in vier Gruppen.Die Tiere der Gruppe A (n = 10) wurden ohne Narkose fixiert, die Tiere derGruppe B (n = 10) wurden ohne Narkose fixiert und kastriert. In Gruppe C (n = 10)wurden die die Tiere für die Fixation anästhesiert, und die Tiere der Gruppe D(n = 11) wurden unter Narkose fixiert und kastriert.Die Adrenalin- und Noradrenalinkonzentrationen der Tiere der beiden nichtanästhesierten Gruppen (A Kontrolle nicht kastriert, B Kontrolle kastriert) erhöhtensich signifikant nach der Fixation/Kastration. Die Werte dieser Tiere warenunmittelbar nach der Fixation/Kastration signifikant höher als die Katecholaminkonzentrationender Tiere, die unter Narkose fixiert oder kastriert wurden (GruppeC und Gruppe D). Bei den Tieren, die bei der Fixation oder Kastration anästhesiertwaren (Gruppe C und Gruppe D), fielen die Katecholaminkonzentrationen nachder Fixation/Kastration sogar signifikant ab. Es konnte kein signifikanter Unterschiedzwischen den Adrenalin- und Noradrenalinkonzentrationen der in Narkosenur fixierten und in Narkose fixierten und kastrierten Tiere (Gruppe C und GruppeD) festgestellt werden.Der signifikante Anstieg der Katecholaminwerte der ohne Anästhesie fixiertenoder kastrierten Ferkel kann durch den Stress durch Fixation und/oder Kastrationerklärt werden. Durch den signifikanten Abfall der Katecholaminkonzentrationennach der Fixation/Kastration in Narkose kann gefolgert werden, dasseine Fixation oder Kastration unter Narkose keine Stressbelastung für die Tieredarstellt. PB - M. & H. Schaper GmbH PP - Hannover PY - 2007 SP - 454 EP - 459 T1 - Verlauf der Noradrenalin- und Adrenalinkonzentrationen vor und nach der Kastration von Saugferkeln mit und ohne Isofluran-Narkose T2 - Berliner und Münchener Tierärztliche Wochenschrift TI - Verlauf der Noradrenalin- und Adrenalinkonzentrationen vor und nach der Kastration von Saugferkeln mit und ohne Isofluran-Narkose TT - Schwein, Kastration, Isofluran-Anästhesie, Stress, Katecholamine, pig, castration, isoflurane-anesthesia, stress, catecholamine VL - 114 SN - 0341-6593 ER -