Das Entfernen von Zahnstein geh\u00f6rt zu den am h\u00e4ufigsten durchgef\u00fchrten Routineeingriffenin der tier\u00e4rztlichen Praxis. Die richtige Technik liefert optimale Ergebnisse und verk\u00fcrztdie Narkosezeit. Ebenso wichtig ist die Beratung und Motivation des Patientenbesitzers.
Plaque und Zahnstein sind bekannterma\u00dfen Wegbereiter verschiedenerFolgeerkrankungen, u. a. f\u00fcr die h\u00e4ufig anzutreffendePeriodontitis. Zahnbel\u00e4ge stellen daher nachweislich ein Risiko f\u00fcrdie Allgemeingesundheit dar. Vor allem die in Zahnbel\u00e4gen enthaltenenBakterien k\u00f6nnen an inneren Organen langfristig Sch\u00e4denverursachen. Die Zusammenh\u00e4nge zwischen einer Periodontitisund der Allgemeingesundheit sind beim Menschen schon langebekannt. Untersuchungen an Hunden und Katzen haben gezeigt,dass an einer Periodontitis beteiligte Bakterien in verschiedenenOrganen (Niere, Leber, Herz) nachweisbar sind. Die Entz\u00fcndungenin der Maulh\u00f6hle k\u00f6nnen bei Hunden und Katzen durchaus erheblichsein und verursachen dar\u00fcber hinaus h\u00e4ufig Schmerzen. Beih\u00f6hergradigen Periodontitiden kommt es z. B. langfristig nicht nurzu Zahnverlusten, sondern durch ein retrogrades Einwandern vonEitererregern aus einer tiefen Zahnfleischtasche \u00fcber das apikaleDelta in das Zahninnere auch zu hochschmerzhaften, eitrigenPulpitiden. Eine chronische Periodontitis stellt immer auch einechronische Herderkrankung mit den bekannten Folgen und Risikenf\u00fcr den Tierpatienten dar. Durch eine regelm\u00e4\u00dfige und fr\u00fchzeitigeprofessionelle Zahnreinigung lassen sich Folgeerkrankungen undm\u00f6gliche Gesundheitsrisiken auch bei unseren Kleintierpatientenminimieren. Besonders die empfohlene j\u00e4hrliche Untersuchungbietet Gelegenheit, den Zahnstatus zu kontrollieren und dem Patientenbesitzerggf. eine notwendige Zahnsteinentfernung zu empfehlen.Diese sollte mit den o. g. Argumenten auch dann angeratenwerden, wenn sie reinen Prophylaxecharakter hat. Ein h\u00e4ufig genannterEinwand ist die hierf\u00fcr notwendige Narkose des Patienten.Eine Zahnsteinentfernung ohne Narkose sollte jedoch abgelehntwerden, da diese noch nicht einmal unter rein kosmetischen Gesichtspunktenein halbwegs akzeptables Ergebnis liefert. Zahnmedizinischbetrachtet ist ein \u201eAbkratzen\u201c sichtbaren Zahnsteins aneinigerma\u00dfen zug\u00e4nglichen Zahnoberfl\u00e4chen nicht nur v\u00f6llig insuffizient,sondern kann, bei Verwendung von Handscalern, Sch\u00e4denan der Zahnoberfl\u00e4che verursachen, die im weiteren Verlauf dieerneute Anlagerung von Zahnbel\u00e4gen beg\u00fcnstigen. Im Einzelfallsollte aber selbstverst\u00e4ndlich immer eine Nutzen-Risiken-Analyseerfolgen, die eine Einsch\u00e4tzung des Narkoserisikos durch entsprechendeVoruntersuchungen beinhaltet.<\/p>","categories":["Der Praktische Tierarzt","Abostufe DPT","Kleintier","Fachartikel"],"fromDate":"Dec 1, 2010 12:00:00 AM","toDate":"Dec 31, 2050 12:00:00 AM","oldUrls":["http:\/\/vetline.de\/professionelle-zahnreinigung-hund-katze\/150\/3230\/69972"],"doiLanguage":"deutsch","doiProductFormat":"Online","doiPublisher":"Schl\u00fctersche Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG","doiSerialWorkTitle":"Prakt Tierarzt","doiDocumentUri":"http:\/\/www.vetline.de\/professionelle-zahnreinigung-hund-katze\/150\/3230\/69972","doiSource":"Praktischer Tierarzt 91: Ausgabe 12, Seite 1055\u00961059 (2010)","doiFirstPage":"1055","doiLastPage":"1059","doiTransmitted":false,"doiAuthor":"Leopold-Temmler B","pdf":{"path":"http:\/\/data\/dpt_2010_12_1055.pdf","title":"dpt_2010_12_1055.pdf","description":"Zahnstein entfernen \u0096 Aspekte der professionellen Zahnreinigung bei Hund und Katze"},"authors":[{"firstName":"B","middleName":"","lastName":"Leopold-Temmler"}],"contentOptimised":"
Das Entfernen von Zahnstein geh\u00f6rt zu den am h\u00e4ufigsten durchgef\u00fchrten Routineeingriffenin der tier\u00e4rztlichen Praxis. Die richtige Technik liefert optimale Ergebnisse und verk\u00fcrztdie Narkosezeit. Ebenso wichtig ist die Beratung und Motivation des Patientenbesitzers.
Plaque und Zahnstein sind bekannterma\u00dfen Wegbereiter verschiedenerFolgeerkrankungen, u. a. f\u00fcr die h\u00e4ufig anzutreffendePeriodontitis. Zahnbel\u00e4ge stellen daher nachweislich ein Risiko f\u00fcrdie Allgemeingesundheit dar. Vor allem die in Zahnbel\u00e4gen enthaltenenBakterien k\u00f6nnen an inneren Organen langfristig Sch\u00e4denverursachen. Die Zusammenh\u00e4nge zwischen einer Periodontitisund der Allgemeingesundheit sind beim Menschen schon langebekannt. Untersuchungen an Hunden und Katzen haben gezeigt,dass an einer Periodontitis beteiligte Bakterien in verschiedenenOrganen (Niere, Leber, Herz) nachweisbar sind. Die Entz\u00fcndungenin der Maulh\u00f6hle k\u00f6nnen bei Hunden und Katzen durchaus erheblichsein und verursachen dar\u00fcber hinaus h\u00e4ufig Schmerzen. Beih\u00f6hergradigen Periodontitiden kommt es z. B. langfristig nicht nurzu Zahnverlusten, sondern durch ein retrogrades Einwandern vonEitererregern aus einer tiefen Zahnfleischtasche \u00fcber das apikaleDelta in das Zahninnere auch zu hochschmerzhaften, eitrigenPulpitiden. Eine chronische Periodontitis stellt immer auch einechronische Herderkrankung mit den bekannten Folgen und Risikenf\u00fcr den Tierpatienten dar. Durch eine regelm\u00e4\u00dfige und fr\u00fchzeitigeprofessionelle Zahnreinigung lassen sich Folgeerkrankungen undm\u00f6gliche Gesundheitsrisiken auch bei unseren Kleintierpatientenminimieren. Besonders die empfohlene j\u00e4hrliche Untersuchungbietet Gelegenheit, den Zahnstatus zu kontrollieren und dem Patientenbesitzerggf. eine notwendige Zahnsteinentfernung zu empfehlen.Diese sollte mit den o. g. Argumenten auch dann angeratenwerden, wenn sie reinen Prophylaxecharakter hat. Ein h\u00e4ufig genannterEinwand ist die hierf\u00fcr notwendige Narkose des Patienten.Eine Zahnsteinentfernung ohne Narkose sollte jedoch abgelehntwerden, da diese noch nicht einmal unter rein kosmetischen Gesichtspunktenein halbwegs akzeptables Ergebnis liefert. Zahnmedizinischbetrachtet ist ein \u201eAbkratzen\u201c sichtbaren Zahnsteins aneinigerma\u00dfen zug\u00e4nglichen Zahnoberfl\u00e4chen nicht nur v\u00f6llig insuffizient,sondern kann, bei Verwendung von Handscalern, Sch\u00e4denan der Zahnoberfl\u00e4che verursachen, die im weiteren Verlauf dieerneute Anlagerung von Zahnbel\u00e4gen beg\u00fcnstigen. Im Einzelfallsollte aber selbstverst\u00e4ndlich immer eine Nutzen-Risiken-Analyseerfolgen, die eine Einsch\u00e4tzung des Narkoserisikos durch entsprechendeVoruntersuchungen beinhaltet.<\/p>","primaryLanguage":"","zusammenfassung":"
Das Entfernen von Zahnstein geh\u00f6rt zu den am h\u00e4ufigsten durchgef\u00fchrten Routineeingriffenin der tier\u00e4rztlichen Praxis. Die richtige Technik liefert optimale Ergebnisse und verk\u00fcrztdie Narkosezeit. Ebenso wichtig ist die Beratung und Motivation des Patientenbesitzers.
Plaque und Zahnstein sind bekannterma\u00dfen Wegbereiter verschiedenerFolgeerkrankungen, u. a. f\u00fcr die h\u00e4ufig anzutreffendePeriodontitis. Zahnbel\u00e4ge stellen daher nachweislich ein Risiko f\u00fcrdie Allgemeingesundheit dar. Vor allem die in Zahnbel\u00e4gen enthaltenenBakterien k\u00f6nnen an inneren Organen langfristig Sch\u00e4denverursachen. Die Zusammenh\u00e4nge zwischen einer Periodontitisund der Allgemeingesundheit sind beim Menschen schon langebekannt. Untersuchungen an Hunden und Katzen haben gezeigt,dass an einer Periodontitis beteiligte Bakterien in verschiedenenOrganen (Niere, Leber, Herz) nachweisbar sind. Die Entz\u00fcndungenin der Maulh\u00f6hle k\u00f6nnen bei Hunden und Katzen durchaus erheblichsein und verursachen dar\u00fcber hinaus h\u00e4ufig Schmerzen. Beih\u00f6hergradigen Periodontitiden kommt es z. B. langfristig nicht nurzu Zahnverlusten, sondern durch ein retrogrades Einwandern vonEitererregern aus einer tiefen Zahnfleischtasche \u00fcber das apikaleDelta in das Zahninnere auch zu hochschmerzhaften, eitrigenPulpitiden. Eine chronische Periodontitis stellt immer auch einechronische Herderkrankung mit den bekannten Folgen und Risikenf\u00fcr den Tierpatienten dar. Durch eine regelm\u00e4\u00dfige und fr\u00fchzeitigeprofessionelle Zahnreinigung lassen sich Folgeerkrankungen undm\u00f6gliche Gesundheitsrisiken auch bei unseren Kleintierpatientenminimieren. Besonders die empfohlene j\u00e4hrliche Untersuchungbietet Gelegenheit, den Zahnstatus zu kontrollieren und dem Patientenbesitzerggf. eine notwendige Zahnsteinentfernung zu empfehlen.Diese sollte mit den o. g. Argumenten auch dann angeratenwerden, wenn sie reinen Prophylaxecharakter hat. Ein h\u00e4ufig genannterEinwand ist die hierf\u00fcr notwendige Narkose des Patienten.Eine Zahnsteinentfernung ohne Narkose sollte jedoch abgelehntwerden, da diese noch nicht einmal unter rein kosmetischen Gesichtspunktenein halbwegs akzeptables Ergebnis liefert. Zahnmedizinischbetrachtet ist ein \u201eAbkratzen\u201c sichtbaren Zahnsteins aneinigerma\u00dfen zug\u00e4nglichen Zahnoberfl\u00e4chen nicht nur v\u00f6llig insuffizient,sondern kann, bei Verwendung von Handscalern, Sch\u00e4denan der Zahnoberfl\u00e4che verursachen, die im weiteren Verlauf dieerneute Anlagerung von Zahnbel\u00e4gen beg\u00fcnstigen. Im Einzelfallsollte aber selbstverst\u00e4ndlich immer eine Nutzen-Risiken-Analyseerfolgen, die eine Einsch\u00e4tzung des Narkoserisikos durch entsprechendeVoruntersuchungen beinhaltet.<\/p>","translatedTitle":"","abstractE":"Das Entfernen von Zahnstein geh\u00f6rt zu den am h\u00e4ufigsten durchgef\u00fchrten Routineeingriffenin der tier\u00e4rztlichen Praxis. Die richtige Technik liefert optimale Ergebnisse und verk\u00fcrztdie Narkosezeit. Ebenso wichtig ist die Beratung und Motivation des ...","date":{"year":2010,"date":"12\/2010","accepted":"2010-12-01"},"volume":"91","openAccess":false,"journal":"Der Praktische Tierarzt","titleImageId":945,"pages":"1055-1059","redirects":["professionelle-zahnreinigung-hund-katze\/150\/3230\/69972"],"tierartCategories":["Kleintier"],"artikelartCategories":["Der Praktische Tierarzt","Abostufe DPT","Fachartikel"]}
CY - Hannover
DA - 12/2010
LA - German
N2 - Das Entfernen von Zahnstein gehört zu den am häufigsten durchgeführten Routineeingriffenin der tierärztlichen Praxis. Die richtige Technik liefert optimale Ergebnisse und verkürztdie Narkosezeit. Ebenso wichtig ist die Beratung und Motivation des ...
PB - Schlütersche Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG
PP - Hannover
PY - 2010
SP - 1055
EP - 1059
T1 - Zahnstein entfernen Aspekte der professionellen Zahnreinigung bei Hund und Katze
T2 - Der Praktische Tierarzt
TI - Zahnstein entfernen Aspekte der professionellen Zahnreinigung bei Hund und Katze
VL - 91
ER -