TY - JOUR KW - chronische Enteropathie KW - Futtermittelallergie KW - Steroid responsiver Durchfall KW - Kottransplantation AU - K Busch AU - C Rade AU - S Unterer AB - Chronische Magen-Darm-Erkrankungen sind ein häufiger Vorstellungsgrund in der Kleintierpraxis und meist mit einem großen Leidensdruck sowohl für das Tier als auch für den Besitzer verbunden. Die Ursache hierfür ist nicht immer leicht zu finden und erfordert eine strukturierte Aufarbeitung mittels Einbeziehung von Versuchstherapien. Der Begriff Inflammatory Bowel Disease (IBD) bezeichnet eine idiopathische Entzündung des Magen-Darm-Traktes. Es wird vermutet, dass eine fehlende Immuntoleranz dafür verantwortlich ist. Zur Diagnostik zählen zunächst wenig invasive Tests wie Kot-, Blut- und Ultraschalluntersuchungen zum Ausschluss eines Parasitenbefalles und extraintestinaler Erkrankungen (z. B. Hypoadrenokortizismus), zur Einschätzung des Schweregrades der Krankheitsaktivität (z. B. Albumin, Cobalamin) und zur Lokalisation des betroffenen Darmabschnittes (z. B. Folsäure, Cobalamin, Ultraschall). Trotz aller diagnostischen Möglichkeiten sind spezifische Fütterungsstrategien mit Eliminations- und/oder hydrolysierten Diäten unumgänglich, um eine Futtermittel-responsive Erkrankung zu erkennen und diese von einer IBD abzugrenzen. Für eine definitive Diagnose einer IBD ist der histologische Nachweis einer chronischen Darmentzündung notwendig. Sie ist beim Hund in der Regel durch eine Infiltration von Lymphozyten und Plasmazellen mit fallweiser Beteiligung von eosinophilen Granulozyten in der Darmmukosa charakterisiert. Zu beachten ist, dass diese Form der Darmentzündung nicht spezifisch für eine IBD ist, sondern auch bei anderen Erkrankungen wie zum Beispiel einer Futtermittelallergie vorkommt. Aus diesem Grund kann eine idiopathische IBD nur durch den Ausschluss bekannter Ursachen für eine Darmentzündung gestellt werden. Grundpfeiler der Therapie sind nach wie vor immunsupprimierende Medikamente wie Prednisolon und Ciclosporin. Durch den unterstützenden Einsatz von Diäten und Probiotika kann häufig eine Reduktion dieser Medikamente erzielt werden. Als noch recht neue Methode in der Tiermedizin verspricht auch die Übertragung von Kot gesunder Tiere in den Darm von IBD-Patienten (Fecal Microbiota Transplantation, FMT) einen positiven Einfluss auf die Darmgesundheit zu haben. Diesbezüglich bedarf es jedoch noch weiterer Studien. BT - Kleintierpraxis C1 - {"oldId":110898,"title":"Inflammatory Bowel Disease beim Hund","topline":"","teaserText":"Inflammatory Bowel Disease in dogs","content":"

Zusammenfassung <\/span>
Chronische Magen-Darm-Erkrankungen sind ein h\u00e4ufiger Vorstellungsgrund in der Kleintierpraxis und meist mit einem gro\u00dfen Leidensdruck sowohl f\u00fcr das Tier als auch f\u00fcr den Besitzer verbunden. Die Ursache hierf\u00fcr ist nicht immer leicht zu finden und erfordert eine strukturierte Aufarbeitung mittels Einbeziehung von Versuchstherapien. Der Begriff Inflammatory Bowel Disease (IBD) bezeichnet eine idiopathische Entz\u00fcndung des Magen-Darm-Traktes. Es wird vermutet, dass eine fehlende Immuntoleranz daf\u00fcr verantwortlich ist.

Zur Diagnostik z\u00e4hlen zun\u00e4chst wenig invasive Tests wie Kot-, Blut- und Ultraschalluntersuchungen zum Ausschluss eines Parasitenbefalles und extraintestinaler Erkrankungen (z. B. Hypoadrenokortizismus), zur Einsch\u00e4tzung des Schweregrades der Krankheitsaktivit\u00e4t (z. B. Albumin, Cobalamin) und zur Lokalisation des betroffenen Darmabschnittes (z. B. Fols\u00e4ure, Cobalamin, Ultraschall). Trotz aller diagnostischen M\u00f6glichkeiten sind spezifische F\u00fctterungsstrategien mit Eliminations- und\/oder hydrolysierten Di\u00e4ten unumg\u00e4nglich, um eine Futtermittel-responsive Erkrankung zu erkennen und diese von einer IBD abzugrenzen. F\u00fcr eine definitive Diagnose einer IBD ist der histologische Nachweis einer chronischen Darmentz\u00fcndung notwendig. Sie ist beim Hund in der Regel durch eine Infiltration von Lymphozyten und Plasmazellen mit fallweiser Beteiligung von eosinophilen Granulozyten in der Darmmukosa charakterisiert. Zu beachten ist, dass diese Form der Darmentz\u00fcndung nicht spezifisch f\u00fcr eine IBD ist, sondern auch bei anderen Erkrankungen wie zum Beispiel einer Futtermittelallergie vorkommt. Aus diesem Grund kann eine idiopathische IBD nur durch den Ausschluss bekannter Ursachen f\u00fcr eine Darmentz\u00fcndung gestellt werden. Grundpfeiler der Therapie sind nach wie vor immunsupprimierende Medikamente wie Prednisolon und Ciclosporin. Durch den unterst\u00fctzenden Einsatz von Di\u00e4ten und Probiotika kann h\u00e4ufig eine Reduktion dieser Medikamente erzielt werden. Als noch recht neue Methode in der Tiermedizin verspricht auch die \u00dcbertragung von Kot gesunder Tiere in den Darm von IBD-Patienten (Fecal Microbiota Transplantation, FMT) einen positiven Einfluss auf die Darmgesundheit zu haben. Diesbez\u00fcglich bedarf es jedoch noch weiterer Studien.

Schl\u00fcsselw\u00f6rter <\/span>
chronische Enteropathie, Futtermittelallergie, Steroid responsiver Durchfall, Kottransplantation

Summary <\/span>
Chronic gastrointestinal disorders are a common problem in veterinary medicine and have a significant effect on the quality of life for affected dogs and their owners. The underlying causes can be difficult to identify and, therefore, a structured work-up is required. The term \u201cInflammatory Bowel Disease\u201d (IBD) describes an idiopathic gastrointestinal disorder characterised by infiltration of the intestinal wall with inflammatory cells. A dysregulation of the immune system is considered a main factor of this immune-mediated disease. The baseline diagnostics include minimally-invasive tests such as faecal examination, haematology, serum biochemistry profile and abdominal ultrasound in order to rule out infestation with parasites and extra-intestinal disorders (e.g. hypoadrenocorticism), to assess the severity of the disease (e.g. albumin and cobalamin concentration), and to localise the affected intestinal segment (e.g. folic acid, cobalamin, ultrasound). Specific dietary trials including elimination and hydrolysed diets are essential for the diagnosis of food-responsive enteropathy and thus to differentiate it from IBD. To establish a diagnosis of IBD, histological evidence of inflammation in the intestines by the histopathological evaluation of biopsies is needed. In dogs, IBD is characterised by a lymphocytic and plasmacytic inflammation; though in some cases, eosinophilic granulocytes can be present. It is noteworthy that this type of inflammation is not specific for IBD and can also be found in various other intestinal disorders such as adverse food reactions. For this reason, a diagnosis of IBD can only be established by ruling out known causes for intestinal inflammation. The standard treatment includes immunosuppressive drugs like prednisolone and ciclosporine. However, patients often benefit from supportive therapies like probiotics and diets, allowing tapering of immunosuppressive drugs and therefore reducing side effects. A new promising treatment strategy in veterinary medicine is the modulation of the intestinal microbiota by the transplantation of faeces from healthy dogs into the intestine of IBD patients.

Keywords <\/span>
Chronic enteropathy, food-responsive diarrhoea, steroid-responsive diarrhoea, faecal microbiota transplantation<\/p>","categories":["Abostufe KTP","Fachartikel","Kleintierpraxis"],"fromDate":"May 14, 2019 10:00:00 PM","oldUrls":["http:\/\/vetline.de\/inflammatory-bowel-disease-beim-hund\/150\/3231\/110898"],"doiLanguage":"deutsch","doiProductFormat":"online","doiPublisher":"M. & H. Schaper GmbH","doiSerialWorkTitle":"Kleintierpraxis","doiDocumentUri":"https:\/\/vetline.de\/inflammatory-bowel-disease-beim-hund\/150\/3231\/110898\/","doiSource":"Kleintierpraxis 64, Heft 05|2019 , 291-307","doiissn":"0023-2076","doiNr":"10.2377\/0023-2076-64-291","doiFirstPage":"0291","doiLastPage":"0307","doiTransmitted":true,"doiAuthor":"Busch K, Rade C, Unterer S","pdf":{"path":"http:\/\/data\/KTP_201905_0291_ges72.pdf","title":"KTP_2019-05_0291.pdf","description":"Inflammatory Bowel Disease beim Hund"},"authors":[{"firstName":"K","middleName":"","lastName":"Busch"},{"firstName":"C","middleName":"","lastName":"Rade"},{"firstName":"S","middleName":"","lastName":"Unterer"}],"contentOptimised":"

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Chronische Magen-Darm-Erkrankungen sind ein h\u00e4ufiger Vorstellungsgrund in der Kleintierpraxis und meist mit einem gro\u00dfen Leidensdruck sowohl f\u00fcr das Tier als auch f\u00fcr den Besitzer verbunden. Die Ursache hierf\u00fcr ist nicht immer leicht zu finden und erfordert eine strukturierte Aufarbeitung mittels Einbeziehung von Versuchstherapien. Der Begriff Inflammatory Bowel Disease (IBD) bezeichnet eine idiopathische Entz\u00fcndung des Magen-Darm-Traktes. Es wird vermutet, dass eine fehlende Immuntoleranz daf\u00fcr verantwortlich ist.

Zur Diagnostik z\u00e4hlen zun\u00e4chst wenig invasive Tests wie Kot-, Blut- und Ultraschalluntersuchungen zum Ausschluss eines Parasitenbefalles und extraintestinaler Erkrankungen (z. B. Hypoadrenokortizismus), zur Einsch\u00e4tzung des Schweregrades der Krankheitsaktivit\u00e4t (z. B. Albumin, Cobalamin) und zur Lokalisation des betroffenen Darmabschnittes (z. B. Fols\u00e4ure, Cobalamin, Ultraschall). Trotz aller diagnostischen M\u00f6glichkeiten sind spezifische F\u00fctterungsstrategien mit Eliminations- und\/oder hydrolysierten Di\u00e4ten unumg\u00e4nglich, um eine Futtermittel-responsive Erkrankung zu erkennen und diese von einer IBD abzugrenzen. F\u00fcr eine definitive Diagnose einer IBD ist der histologische Nachweis einer chronischen Darmentz\u00fcndung notwendig. Sie ist beim Hund in der Regel durch eine Infiltration von Lymphozyten und Plasmazellen mit fallweiser Beteiligung von eosinophilen Granulozyten in der Darmmukosa charakterisiert. Zu beachten ist, dass diese Form der Darmentz\u00fcndung nicht spezifisch f\u00fcr eine IBD ist, sondern auch bei anderen Erkrankungen wie zum Beispiel einer Futtermittelallergie vorkommt. Aus diesem Grund kann eine idiopathische IBD nur durch den Ausschluss bekannter Ursachen f\u00fcr eine Darmentz\u00fcndung gestellt werden. Grundpfeiler der Therapie sind nach wie vor immunsupprimierende Medikamente wie Prednisolon und Ciclosporin. Durch den unterst\u00fctzenden Einsatz von Di\u00e4ten und Probiotika kann h\u00e4ufig eine Reduktion dieser Medikamente erzielt werden. Als noch recht neue Methode in der Tiermedizin verspricht auch die \u00dcbertragung von Kot gesunder Tiere in den Darm von IBD-Patienten (Fecal Microbiota Transplantation, FMT) einen positiven Einfluss auf die Darmgesundheit zu haben. Diesbez\u00fcglich bedarf es jedoch noch weiterer Studien.

Schl\u00fcsselw\u00f6rter:<\/strong>
chronische Enteropathie, Futtermittelallergie, Steroid responsiver Durchfall, Kottransplantation

Summary<\/strong>
Chronic gastrointestinal disorders are a common problem in veterinary medicine and have a significant effect on the quality of life for affected dogs and their owners. The underlying causes can be difficult to identify and, therefore, a structured work-up is required. The term \u201cInflammatory Bowel Disease\u201d (IBD) describes an idiopathic gastrointestinal disorder characterised by infiltration of the intestinal wall with inflammatory cells. A dysregulation of the immune system is considered a main factor of this immune-mediated disease. The baseline diagnostics include minimally-invasive tests such as faecal examination, haematology, serum biochemistry profile and abdominal ultrasound in order to rule out infestation with parasites and extra-intestinal disorders (e.g. hypoadrenocorticism), to assess the severity of the disease (e.g. albumin and cobalamin concentration), and to localise the affected intestinal segment (e.g. folic acid, cobalamin, ultrasound). Specific dietary trials including elimination and hydrolysed diets are essential for the diagnosis of food-responsive enteropathy and thus to differentiate it from IBD. To establish a diagnosis of IBD, histological evidence of inflammation in the intestines by the histopathological evaluation of biopsies is needed. In dogs, IBD is characterised by a lymphocytic and plasmacytic inflammation; though in some cases, eosinophilic granulocytes can be present. It is noteworthy that this type of inflammation is not specific for IBD and can also be found in various other intestinal disorders such as adverse food reactions. For this reason, a diagnosis of IBD can only be established by ruling out known causes for intestinal inflammation. The standard treatment includes immunosuppressive drugs like prednisolone and ciclosporine. However, patients often benefit from supportive therapies like probiotics and diets, allowing tapering of immunosuppressive drugs and therefore reducing side effects. A new promising treatment strategy in veterinary medicine is the modulation of the intestinal microbiota by the transplantation of faeces from healthy dogs into the intestine of IBD patients.

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Zur Diagnostik z\u00e4hlen zun\u00e4chst wenig invasive Tests wie Kot-, Blut- und Ultraschalluntersuchungen zum Ausschluss eines Parasitenbefalles und extraintestinaler Erkrankungen (z. B. Hypoadrenokortizismus), zur Einsch\u00e4tzung des Schweregrades der Krankheitsaktivit\u00e4t (z. B. Albumin, Cobalamin) und zur Lokalisation des betroffenen Darmabschnittes (z. B. Fols\u00e4ure, Cobalamin, Ultraschall). Trotz aller diagnostischen M\u00f6glichkeiten sind spezifische F\u00fctterungsstrategien mit Eliminations- und\/oder hydrolysierten Di\u00e4ten unumg\u00e4nglich, um eine Futtermittel-responsive Erkrankung zu erkennen und diese von einer IBD abzugrenzen. F\u00fcr eine definitive Diagnose einer IBD ist der histologische Nachweis einer chronischen Darmentz\u00fcndung notwendig. Sie ist beim Hund in der Regel durch eine Infiltration von Lymphozyten und Plasmazellen mit fallweiser Beteiligung von eosinophilen Granulozyten in der Darmmukosa charakterisiert. Zu beachten ist, dass diese Form der Darmentz\u00fcndung nicht spezifisch f\u00fcr eine IBD ist, sondern auch bei anderen Erkrankungen wie zum Beispiel einer Futtermittelallergie vorkommt. Aus diesem Grund kann eine idiopathische IBD nur durch den Ausschluss bekannter Ursachen f\u00fcr eine Darmentz\u00fcndung gestellt werden. Grundpfeiler der Therapie sind nach wie vor immunsupprimierende Medikamente wie Prednisolon und Ciclosporin. Durch den unterst\u00fctzenden Einsatz von Di\u00e4ten und Probiotika kann h\u00e4ufig eine Reduktion dieser Medikamente erzielt werden. Als noch recht neue Methode in der Tiermedizin verspricht auch die \u00dcbertragung von Kot gesunder Tiere in den Darm von IBD-Patienten (Fecal Microbiota Transplantation, FMT) einen positiven Einfluss auf die Darmgesundheit zu haben. 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Zu beachten ist, dass diese Form der Darmentz\u00fcndung nicht spezifisch f\u00fcr eine IBD ist, sondern auch bei anderen Erkrankungen wie zum Beispiel einer Futtermittelallergie vorkommt. Aus diesem Grund kann eine idiopathische IBD nur durch den Ausschluss bekannter Ursachen f\u00fcr eine Darmentz\u00fcndung gestellt werden. Grundpfeiler der Therapie sind nach wie vor immunsupprimierende Medikamente wie Prednisolon und Ciclosporin. Durch den unterst\u00fctzenden Einsatz von Di\u00e4ten und Probiotika kann h\u00e4ufig eine Reduktion dieser Medikamente erzielt werden. Als noch recht neue Methode in der Tiermedizin verspricht auch die \u00dcbertragung von Kot gesunder Tiere in den Darm von IBD-Patienten (Fecal Microbiota Transplantation, FMT) einen positiven Einfluss auf die Darmgesundheit zu haben. 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Zur Diagnostik zählen zunächst wenig invasive Tests wie Kot-, Blut- und Ultraschalluntersuchungen zum Ausschluss eines Parasitenbefalles und extraintestinaler Erkrankungen (z. B. Hypoadrenokortizismus), zur Einschätzung des Schweregrades der Krankheitsaktivität (z. B. Albumin, Cobalamin) und zur Lokalisation des betroffenen Darmabschnittes (z. B. Folsäure, Cobalamin, Ultraschall). Trotz aller diagnostischen Möglichkeiten sind spezifische Fütterungsstrategien mit Eliminations- und/oder hydrolysierten Diäten unumgänglich, um eine Futtermittel-responsive Erkrankung zu erkennen und diese von einer IBD abzugrenzen. Für eine definitive Diagnose einer IBD ist der histologische Nachweis einer chronischen Darmentzündung notwendig. Sie ist beim Hund in der Regel durch eine Infiltration von Lymphozyten und Plasmazellen mit fallweiser Beteiligung von eosinophilen Granulozyten in der Darmmukosa charakterisiert. Zu beachten ist, dass diese Form der Darmentzündung nicht spezifisch für eine IBD ist, sondern auch bei anderen Erkrankungen wie zum Beispiel einer Futtermittelallergie vorkommt. Aus diesem Grund kann eine idiopathische IBD nur durch den Ausschluss bekannter Ursachen für eine Darmentzündung gestellt werden. Grundpfeiler der Therapie sind nach wie vor immunsupprimierende Medikamente wie Prednisolon und Ciclosporin. Durch den unterstützenden Einsatz von Diäten und Probiotika kann häufig eine Reduktion dieser Medikamente erzielt werden. Als noch recht neue Methode in der Tiermedizin verspricht auch die Übertragung von Kot gesunder Tiere in den Darm von IBD-Patienten (Fecal Microbiota Transplantation, FMT) einen positiven Einfluss auf die Darmgesundheit zu haben. Diesbezüglich bedarf es jedoch noch weiterer Studien. PB - M. & H. Schaper GmbH PP - Hannover PY - 2019 SP - 291 EP - 307 T1 - Inflammatory Bowel Disease beim Hund T2 - Kleintierpraxis TI - Inflammatory Bowel Disease beim Hund TT - Inflammatory Bowel Disease in dogs VL - 64 SN - 0023-2076 ER -