TY - JOUR KW - Schwein KW - Ringelschwanz KW - Tierwohl KW - Kupieren AU - A Lang AU - I Böhne AU - K-H Waldmann AU - H Gasse AB - Mit Blick auf die Richtlinie Tierwohl (Nds. Min. Ernährung, Landwirtschaft, Verbraucherschutz) soll diese Studie die normanatomischen Merkmale des gesunden Schweineschwanzes (Schwerpunkt: Schwanzspitze) anhand von Adspektion und Palpation beschreiben, um „intakte“ (nicht kupierte, nicht abgebissene, nicht aufgrund anderer Ätiopathologien verkürzte) von „nicht intakten“ zu unterscheiden. Die ermittelten Parameter sollen eine verlässliche Untersuchung im Bestand/bei der Lebendbeschau ermöglichen. In dieser Pilotstudie wurden alle Proben auf dem Schlachthof nach der Schlachtung entnommen (Masthybriden; sechs Monate alt). Zunächst fand am Schlachtband eine visuelle Vorauswahl/Eingruppierung statt: Gruppe „vermeintlich intakt“ (n = 6) versus Gruppe „vermeintlich nicht intakt“ (n = 13). Diese ausgewählten Schwänze wurden dann, noch auf dem Schlachthof, vom Schlachtkörper abgetrennt; die eigentliche Untersuchung fand danach im anatomischen Labor statt, und zwar adspektorisch und palpatorisch sowie anschließend röntgenologisch und histologisch. Die als vermeintlich intakt angesehenen Schwänze waren länger als die vermeintlich nicht intakten (Mittelwert und Standardabweichung 304 ± 19 mm versus 226 ± 21 mm) und enthielten mehr Wirbel (17–24 versus 9,5–13); ihre Schwanzspitzen waren bilateral abgeplattet und in den kaudalsten 15 mm weich und biegsam; röntgenologisch waren durch Knorpelkappen verbundene, unvollständig ossifi zierte und sehr kleine Schwanzwirbel sichtbar. Bei den vermeintlich nicht intakten Schwänzen fi elen die abgerundete Form und die derbe Konsistenz des Schwanzendes deutlich auf; der Bau der Wirbel in diesen Schwanzenden entsprach jenem von Wirbeln aus dem Mittelteil eines intakten Schwanzes; der kaudalste Wirbel war oft unvollständig und/oder deformiert. Während der histologischen Gewebefi xierung traten Defekte der Haut makroskopisch deutlicher hervor. Eine Unterscheidung von „intakt“ und „nicht intakt“ war allein durch Adspektion und Palpation möglich. Als „intakt“ ist dabei ein Zustand „ohne Verlust“ der „relativ weichen, fl achen Schwanzspitze“ anzunehmen. Das Erkennen von Defekten, die womöglich infolge von „Anknabbern“/„Anbeißen“ aufgetreten waren, bedurfte aber einer weiterführenden Untersuchung (Röntgen, Histologie; dabei ergaben sich an einem der Schwänze Zeichen von Bissspuren). BT - Der Praktische Tierarzt C1 - {"oldId":102557,"title":"Makroskopische Parameter zur Beschreibung intakter oder nicht intakter Schw\u00e4nze von Mastschweinen","topline":"","teaserText":"Macroscopical parameters to describe intact or non-intact tails of fattening pigs","content":"

Zusammenfassung<\/span>
Mit Blick auf die Richtlinie Tierwohl (Nds. Min. Ern\u00e4hrung, Landwirtschaft, Verbraucherschutz) soll diese Studie die normanatomischen Merkmale des gesunden Schweineschwanzes (Schwerpunkt: Schwanzspitze) anhand von Adspektion und Palpation beschreiben, um \u201eintakte\u201c (nicht kupierte, nicht abgebissene, nicht aufgrund anderer \u00c4tiopathologien verk\u00fcrzte) von \u201enicht intakten\u201c zu unterscheiden. Die ermittelten Parameter sollen eine verl\u00e4ssliche Untersuchung im Bestand\/bei der Lebendbeschau erm\u00f6glichen. In dieser Pilotstudie wurden alle Proben auf dem Schlachthof nach der Schlachtung entnommen (Masthybriden; sechs Monate alt). Zun\u00e4chst fand am Schlachtband eine visuelle Vorauswahl\/Eingruppierung statt: Gruppe \u201evermeintlich intakt\u201c (n = 6) versus Gruppe \u201evermeintlich nicht intakt\u201c (n = 13). Diese ausgew\u00e4hlten Schw\u00e4nze wurden dann, noch auf dem Schlachthof, vom Schlachtk\u00f6rper abgetrennt; die eigentliche Untersuchung fand danach im anatomischen Labor statt, und zwar adspektorisch und palpatorisch sowie anschlie\u00dfend r\u00f6ntgenologisch und histologisch. Die als vermeintlich intakt angesehenen Schw\u00e4nze waren l\u00e4nger als die vermeintlich nicht intakten (Mittelwert und Standardabweichung 304 \u00b1 19 mm versus 226 \u00b1 21 mm) und enthielten mehr Wirbel (17\u201324 versus 9,5\u201313); ihre Schwanzspitzen waren bilateral abgeplattet und in den kaudalsten 15 mm weich und biegsam; r\u00f6ntgenologisch waren durch Knorpelkappen verbundene, unvollst\u00e4ndig ossifi zierte und sehr kleine Schwanzwirbel sichtbar. Bei den vermeintlich nicht intakten Schw\u00e4nzen fi elen die abgerundete Form und die derbe Konsistenz des Schwanzendes deutlich auf; der Bau der Wirbel in diesen Schwanzenden entsprach jenem von Wirbeln aus dem Mittelteil eines intakten Schwanzes; der kaudalste Wirbel war oft unvollst\u00e4ndig und\/oder deformiert. W\u00e4hrend der histologischen Gewebefi xierung traten Defekte der Haut makroskopisch deutlicher hervor. Eine Unterscheidung von \u201eintakt\u201c und \u201enicht intakt\u201c war allein durch Adspektion und Palpation m\u00f6glich. Als \u201eintakt\u201c ist dabei ein Zustand \u201eohne Verlust\u201c der \u201erelativ weichen, fl achen Schwanzspitze\u201c anzunehmen. Das Erkennen von Defekten, die wom\u00f6glich infolge von \u201eAnknabbern\u201c\/\u201eAnbei\u00dfen\u201c aufgetreten waren, bedurfte aber einer weiterf\u00fchrenden Untersuchung (R\u00f6ntgen, Histologie; dabei ergaben sich an einem der Schw\u00e4nze Zeichen von Bissspuren).<\/p>

Schl\u00fcsselw\u00f6rter<\/span>
Schwein, Ringelschwanz, Tierwohl, Kupieren<\/p>

Summary<\/span>
In the context of the directive for animal welfare (Richtlinie Tierwohl) of the Lower Saxony Ministry of Food, Agriculture, and Consumer Protection, this pilot study aimed to describe the normanatomical characteristics of healthy pig tails (particularly of the apex of the tails) necessary for distinguishing \u201cintact\u201d (not docked, not bitten off, without shortening caused by other etiologies) from \u201cnon-intact\u201d tails. The identifi ed characteristics are meant to enable a reliable onsite examination (at pig farms; at abattoirs) of live pigs. All samples were taken at an abattoir (fattening pig hybrids aged 6 months). At the slaughter line, a visual preselection and grouping was performed: Group \u201cpreliminarily considered intact\u201d (n=6) versus group \u201cpreliminarily considered non-intact\u201d (n=13). Then, the selected tails were cut from the carcasses (still at the abattoir); afterwards, the actual examination was performed at the anatomical laboratory by means of adspection and palpation, followed by radiological and histological examinations. The tails preliminarily considered intact were longer than those preliminarily considered non-intact (mean and standard deviation 304\u00b119 mm versus 226\u00b121 mm) and contained more vertebrae (17\u201324 versus 9,5\u201313); their apices were bilaterally fl attened and their most caudal 15 millimetres were soft and fl exible; incompletely ossifi ed and very small vertebrae connected by cartilaginous caps were radiologically visible. The tails preliminarily considered non-intact stood out with the dome-like, rounded shape and fi rm texture of their ends; the structure of the vertebrae in their caudal ends matched those at half length of the tails that had been preliminarily considered intact; the most caudal vertebra was often incomplete and\/or deformed. Defects of the skin, including scars, became more clearly visible during histological fi xation. A distinction of \u201cintact\u201d versus \u201cnon-intact\u201d was possible simply by adspection and palpation; here, \u201cintact\u201d referred to \u201cwithout loss of the relatively soft and fl at tip of the tail\u201d. Recognition of defects caused by biting (chewing at) the tails \u2013 without partial loss of the tail \u2013 required special techniques like radiology and histology. The latter revealed bite marks on one tail.<\/p>

Keywords<\/span>
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Mit Blick auf die Richtlinie Tierwohl (Nds. Min. Ern\u00e4hrung, Landwirtschaft, Verbraucherschutz) soll diese Studie die normanatomischen Merkmale des gesunden Schweineschwanzes (Schwerpunkt: Schwanzspitze) anhand von Adspektion und Palpation beschreiben, um \u201eintakte\u201c (nicht kupierte, nicht abgebissene, nicht aufgrund anderer \u00c4tiopathologien verk\u00fcrzte) von \u201enicht intakten\u201c zu unterscheiden. Die ermittelten Parameter sollen eine verl\u00e4ssliche Untersuchung im Bestand\/bei der Lebendbeschau erm\u00f6glichen. In dieser Pilotstudie wurden alle Proben auf dem Schlachthof nach der Schlachtung entnommen (Masthybriden; sechs Monate alt). Zun\u00e4chst fand am Schlachtband eine visuelle Vorauswahl\/Eingruppierung statt: Gruppe \u201evermeintlich intakt\u201c (n = 6) versus Gruppe \u201evermeintlich nicht intakt\u201c (n = 13). Diese ausgew\u00e4hlten Schw\u00e4nze wurden dann, noch auf dem Schlachthof, vom Schlachtk\u00f6rper abgetrennt; die eigentliche Untersuchung fand danach im anatomischen Labor statt, und zwar adspektorisch und palpatorisch sowie anschlie\u00dfend r\u00f6ntgenologisch und histologisch. Die als vermeintlich intakt angesehenen Schw\u00e4nze waren l\u00e4nger als die vermeintlich nicht intakten (Mittelwert und Standardabweichung 304 \u00b1 19 mm versus 226 \u00b1 21 mm) und enthielten mehr Wirbel (17\u201324 versus 9,5\u201313); ihre Schwanzspitzen waren bilateral abgeplattet und in den kaudalsten 15 mm weich und biegsam; r\u00f6ntgenologisch waren durch Knorpelkappen verbundene, unvollst\u00e4ndig ossifi zierte und sehr kleine Schwanzwirbel sichtbar. Bei den vermeintlich nicht intakten Schw\u00e4nzen fi elen die abgerundete Form und die derbe Konsistenz des Schwanzendes deutlich auf; der Bau der Wirbel in diesen Schwanzenden entsprach jenem von Wirbeln aus dem Mittelteil eines intakten Schwanzes; der kaudalste Wirbel war oft unvollst\u00e4ndig und\/oder deformiert. W\u00e4hrend der histologischen Gewebefi xierung traten Defekte der Haut makroskopisch deutlicher hervor. Eine Unterscheidung von \u201eintakt\u201c und \u201enicht intakt\u201c war allein durch Adspektion und Palpation m\u00f6glich. Als \u201eintakt\u201c ist dabei ein Zustand \u201eohne Verlust\u201c der \u201erelativ weichen, fl achen Schwanzspitze\u201c anzunehmen. Das Erkennen von Defekten, die wom\u00f6glich infolge von \u201eAnknabbern\u201c\/\u201eAnbei\u00dfen\u201c aufgetreten waren, bedurfte aber einer weiterf\u00fchrenden Untersuchung (R\u00f6ntgen, Histologie; dabei ergaben sich an einem der Schw\u00e4nze Zeichen von Bissspuren).<\/p>

Schl\u00fcsselw\u00f6rter:<\/strong>
Schwein, Ringelschwanz, Tierwohl, Kupieren<\/p>

Summary<\/strong>
In the context of the directive for animal welfare (Richtlinie Tierwohl) of the Lower Saxony Ministry of Food, Agriculture, and Consumer Protection, this pilot study aimed to describe the normanatomical characteristics of healthy pig tails (particularly of the apex of the tails) necessary for distinguishing \u201cintact\u201d (not docked, not bitten off, without shortening caused by other etiologies) from \u201cnon-intact\u201d tails. The identifi ed characteristics are meant to enable a reliable onsite examination (at pig farms; at abattoirs) of live pigs. All samples were taken at an abattoir (fattening pig hybrids aged 6 months). At the slaughter line, a visual preselection and grouping was performed: Group \u201cpreliminarily considered intact\u201d (n=6) versus group \u201cpreliminarily considered non-intact\u201d (n=13). Then, the selected tails were cut from the carcasses (still at the abattoir); afterwards, the actual examination was performed at the anatomical laboratory by means of adspection and palpation, followed by radiological and histological examinations. The tails preliminarily considered intact were longer than those preliminarily considered non-intact (mean and standard deviation 304\u00b119 mm versus 226\u00b121 mm) and contained more vertebrae (17\u201324 versus 9,5\u201313); their apices were bilaterally fl attened and their most caudal 15 millimetres were soft and fl exible; incompletely ossifi ed and very small vertebrae connected by cartilaginous caps were radiologically visible. The tails preliminarily considered non-intact stood out with the dome-like, rounded shape and fi rm texture of their ends; the structure of the vertebrae in their caudal ends matched those at half length of the tails that had been preliminarily considered intact; the most caudal vertebra was often incomplete and\/or deformed. Defects of the skin, including scars, became more clearly visible during histological fi xation. A distinction of \u201cintact\u201d versus \u201cnon-intact\u201d was possible simply by adspection and palpation; here, \u201cintact\u201d referred to \u201cwithout loss of the relatively soft and fl at tip of the tail\u201d. Recognition of defects caused by biting (chewing at) the tails \u2013 without partial loss of the tail \u2013 required special techniques like radiology and histology. The latter revealed bite marks on one tail.<\/p>

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Zun\u00e4chst fand am Schlachtband eine visuelle Vorauswahl\/Eingruppierung statt: Gruppe \u201evermeintlich intakt\u201c (n = 6) versus Gruppe \u201evermeintlich nicht intakt\u201c (n = 13). Diese ausgew\u00e4hlten Schw\u00e4nze wurden dann, noch auf dem Schlachthof, vom Schlachtk\u00f6rper abgetrennt; die eigentliche Untersuchung fand danach im anatomischen Labor statt, und zwar adspektorisch und palpatorisch sowie anschlie\u00dfend r\u00f6ntgenologisch und histologisch. Die als vermeintlich intakt angesehenen Schw\u00e4nze waren l\u00e4nger als die vermeintlich nicht intakten (Mittelwert und Standardabweichung 304 \u00b1 19 mm versus 226 \u00b1 21 mm) und enthielten mehr Wirbel (17\u201324 versus 9,5\u201313); ihre Schwanzspitzen waren bilateral abgeplattet und in den kaudalsten 15 mm weich und biegsam; r\u00f6ntgenologisch waren durch Knorpelkappen verbundene, unvollst\u00e4ndig ossifi zierte und sehr kleine Schwanzwirbel sichtbar. 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Das Erkennen von Defekten, die wom\u00f6glich infolge von \u201eAnknabbern\u201c\/\u201eAnbei\u00dfen\u201c aufgetreten waren, bedurfte aber einer weiterf\u00fchrenden Untersuchung (R\u00f6ntgen, Histologie; dabei ergaben sich an einem der Schw\u00e4nze Zeichen von Bissspuren).","date":{"year":2017,"date":"05\/2017","accepted":"2017-05-31"},"volume":"98","openAccess":false,"journal":"Der Praktische Tierarzt","titleImageId":945,"pages":"584-593","redirects":["makroskopische-parameter-zur-beschreibung-intakter-oder-nicht-intakter-schwaenze-von-mastschweinen\/150\/3230\/102557"],"tierartCategories":["Nutztier"],"artikelartCategories":["Der Praktische Tierarzt","Abostufe DPT","Fachartikel"]} CY - Hannover DA - 05/2017 DO - 10.2376/0032-681X-17-08 ET - 6 LA - German N2 - Mit Blick auf die Richtlinie Tierwohl (Nds. Min. Ernährung, Landwirtschaft, Verbraucherschutz) soll diese Studie die normanatomischen Merkmale des gesunden Schweineschwanzes (Schwerpunkt: Schwanzspitze) anhand von Adspektion und Palpation beschreiben, um „intakte“ (nicht kupierte, nicht abgebissene, nicht aufgrund anderer Ätiopathologien verkürzte) von „nicht intakten“ zu unterscheiden. Die ermittelten Parameter sollen eine verlässliche Untersuchung im Bestand/bei der Lebendbeschau ermöglichen. In dieser Pilotstudie wurden alle Proben auf dem Schlachthof nach der Schlachtung entnommen (Masthybriden; sechs Monate alt). Zunächst fand am Schlachtband eine visuelle Vorauswahl/Eingruppierung statt: Gruppe „vermeintlich intakt“ (n = 6) versus Gruppe „vermeintlich nicht intakt“ (n = 13). Diese ausgewählten Schwänze wurden dann, noch auf dem Schlachthof, vom Schlachtkörper abgetrennt; die eigentliche Untersuchung fand danach im anatomischen Labor statt, und zwar adspektorisch und palpatorisch sowie anschließend röntgenologisch und histologisch. Die als vermeintlich intakt angesehenen Schwänze waren länger als die vermeintlich nicht intakten (Mittelwert und Standardabweichung 304 ± 19 mm versus 226 ± 21 mm) und enthielten mehr Wirbel (17–24 versus 9,5–13); ihre Schwanzspitzen waren bilateral abgeplattet und in den kaudalsten 15 mm weich und biegsam; röntgenologisch waren durch Knorpelkappen verbundene, unvollständig ossifi zierte und sehr kleine Schwanzwirbel sichtbar. Bei den vermeintlich nicht intakten Schwänzen fi elen die abgerundete Form und die derbe Konsistenz des Schwanzendes deutlich auf; der Bau der Wirbel in diesen Schwanzenden entsprach jenem von Wirbeln aus dem Mittelteil eines intakten Schwanzes; der kaudalste Wirbel war oft unvollständig und/oder deformiert. Während der histologischen Gewebefi xierung traten Defekte der Haut makroskopisch deutlicher hervor. Eine Unterscheidung von „intakt“ und „nicht intakt“ war allein durch Adspektion und Palpation möglich. Als „intakt“ ist dabei ein Zustand „ohne Verlust“ der „relativ weichen, fl achen Schwanzspitze“ anzunehmen. Das Erkennen von Defekten, die womöglich infolge von „Anknabbern“/„Anbeißen“ aufgetreten waren, bedurfte aber einer weiterführenden Untersuchung (Röntgen, Histologie; dabei ergaben sich an einem der Schwänze Zeichen von Bissspuren). PB - Schlütersche Verlagsges PP - Hannover PY - 2017 SP - 584 EP - 593 T1 - Makroskopische Parameter zur Beschreibung intakter oder nicht intakter Schwänze von Mastschweinen T2 - Der Praktische Tierarzt TI - Makroskopische Parameter zur Beschreibung intakter oder nicht intakter Schwänze von Mastschweinen TT - Macroscopical parameters to describe intact or non-intact tails of fattening pigs VL - 98 SN - 0032-681X ER -