TY - JOUR AU - R Bornhorn AB - Die vorliegende Arbeit beschreibt den strategischenEnrofloxacin-Einsatz (Baytril®, Bayer Vital GmbH Leverkusen)im Rahmen komplexer Bekämpfungsmaßnahmeneiner Actinobacillus pleuropneumoniae (APP)-Infektion ineinem kombinierten Schweinezucht- und ... BT - Der Praktische Tierarzt C1 - {"oldId":69705,"title":"Strategische Antibiose einer APP-Infektion mit Baytril\u00ae in einem norddeutschen kombinierten Schweinezucht- und Mastbetrieb unter Feldbedingungen","teaserText":"Die vorliegende Arbeit beschreibt den strategischenEnrofloxacin-Einsatz (Baytril\u00ae, Bayer Vital GmbH Leverkusen)im Rahmen komplexer Bek\u00e4mpfungsma\u00dfnahmeneiner Actinobacillus pleuropneumoniae (APP)-Infektion ineinem kombinierten Schweinezucht- und ...","content":"

Die vorliegende Arbeit beschreibt den strategischenEnrofloxacin-Einsatz (Baytril\u00ae, Bayer Vital GmbH Leverkusen)im Rahmen komplexer Bek\u00e4mpfungsma\u00dfnahmeneiner Actinobacillus pleuropneumoniae (APP)-Infektion ineinem kombinierten Schweinezucht- und Mastbetrieb unterFeldbedingungen. Nach akuter APP-Infektion (Serotyp2 + 5 in der Mast) wurden alle Schweine des Bestandes mit5 mg Enrofloxacin\/kg KGW im Abstand von 36 Stundenintramuskul\u00e4r dreimal behandelt. Diese Bestandsantibiosewurde terminlich parallel von intensiven Ma\u00dfnahmen zurVerbesserung von Hygiene- und Bestandsmanagement begleitet.Zur Ergebniskontrolle wurden zehn bestandseigeneFerkel drei, acht und 16 Wochen nach der Behandlung undUmstallung in die Mast serologisch wiederholt untersuchtetVor der Antibiose im Flatdeck wurden die Tiere auf APPserologisch getestet. Der Test war bei allen Tieren negativ.Gleichzeitig sind zugekaufte Jungsauen in der Quarant\u00e4neund nach Umstallung in das Deckzentrum serologisch aufAPP getestet worden. Klinische Symptomatik, Mortalit\u00e4t undMastleistungsergebnisse wurden vor und nach Realisierungdes Bek\u00e4mpfungsprogramms dokumentiert. Bis zum heutigenZeitpunkt (15 Monate nach strategischer Antibiose)trat im Bestand keine APP-typische Klinik auf. Die zehnAPP-negativ getesteten Kontrollferkel blieben nach Umstallungin die Mast zweieinhalb Monate serologisch negativ.Die zugekauften Jungsauen wurden bei Einstallung in dieQuarant\u00e4ne in gleicher Weise (dreimal alle 36 Stunden 5 mgEnrofloxacin ) antibiotisch behandelt. Sie reagierten gegenEnde der Quarant\u00e4ne ( vier Wochen nach Zukauf ) zu 30 %serologisch positiv auf APP (ELISA) und nach Umstallung insDeckzentrum ( 11 Wochen nach Zukauf ) zu 7 % serologischpositiv auf APP ( ELISA ) ohne klinische Erscheinungen. EineSerotypisierung (KBR) gelang bei diesen Tieren nicht. DieFrage, ob es sich bei dem erneuten serologischen Nachweisvon APP, Serotyp 2 und 9 bei den Testtieren in der Mast umeine Neuinfektion durch Au\u00dfeneintrag (Jungsauenzukauf)oder Reinfektion durch latent infizierte Tiere im Bestandhandelt, konnte nicht abschlie\u00dfend gekl\u00e4rt werden. Erstereswird vermutet, da der Serotyp 5 nicht wieder gefunden wurdeund der Serotyp 9 neu auftrat. Die Mastdauer der unmittelbarnach Bestandsantibiose gem\u00e4steten Schweine verk\u00fcrztesich um f\u00fcnf Tage von 122 auf 117 Tage pro Durchgang. Diedurchschnittlichen Tagszunahmen stiegen um 97 g\/Tier undTag von 726 auf 823 g\/Tier und Tag. Die Mortalit\u00e4t in der Mastwurde von 6,0 % auf 1,8 % deutlich gesenkt. Die Pr\u00fcfung der\u00f6konomischen Auswirkungen \u00fcber einen Zeitraum von einemJahr vor der APP-Infektion sowie ein Jahr danach ergab f\u00fcrden Mastbereich eine Mortalit\u00e4tssenkung um durchschnittlich3,3 %, eine bessere Futterverwertung um 0,2 Punkte undeine erh\u00f6hte Tageszunahme von 80 g\/Tier und Tag. Darausresultiert nach Ma\u00dfst\u00e4ben des \u00f6rtlichen Beratungsringes ein\u00f6konomischer Vorteil von 9,17 Euro pro Mastschwein. EinEinfluss der strategischen Bestandsantibiose auf die Ferkelaufzuchtergebnissesowie das Fruchtbarkeitsgeschehen derSauenherde war nicht zu beobachten.<\/p>","categories":["Der Praktische Tierarzt","Abostufe DPT","Fachartikel","Nutztier"],"fromDate":"Jan 10, 2008 12:00:00 AM","toDate":"Dec 31, 2050 12:00:00 AM","oldUrls":["http:\/\/vetline.de\/18883254\/150\/3230\/69705"],"doiLanguage":"deutsch","doiProductFormat":"Online","doiPublisher":"Schl\u00fctersche Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG","doiSerialWorkTitle":"Prakt Tierarzt","doiDocumentUri":"http:\/\/www.vetline.de\/18883254\/150\/3230\/69705","doiSource":"Praktischer Tierarzt 89: Ausgabe 1, Seite 46\u009657 (2008)","doiFirstPage":"46","doiLastPage":"57","doiTransmitted":false,"doiAuthor":"Bornhorn R","pdf":{"path":"http:\/\/data\/dpt_2008_01_0046.pdf","title":"dpt_2008_01_0046.pdf","description":"Strategische Antibiose einer APP-Infektion mit Baytril\u00ae in einem norddeutschen kombinierten Schweinezucht- und Mastbetrieb unter Feldbedingungen"},"authors":[{"firstName":"R","middleName":"","lastName":"Bornhorn"}],"contentOptimised":"

Die vorliegende Arbeit beschreibt den strategischenEnrofloxacin-Einsatz (Baytril\u00ae, Bayer Vital GmbH Leverkusen)im Rahmen komplexer Bek\u00e4mpfungsma\u00dfnahmeneiner Actinobacillus pleuropneumoniae (APP)-Infektion ineinem kombinierten Schweinezucht- und Mastbetrieb unterFeldbedingungen. Nach akuter APP-Infektion (Serotyp2 + 5 in der Mast) wurden alle Schweine des Bestandes mit5 mg Enrofloxacin\/kg KGW im Abstand von 36 Stundenintramuskul\u00e4r dreimal behandelt. Diese Bestandsantibiosewurde terminlich parallel von intensiven Ma\u00dfnahmen zurVerbesserung von Hygiene- und Bestandsmanagement begleitet.Zur Ergebniskontrolle wurden zehn bestandseigeneFerkel drei, acht und 16 Wochen nach der Behandlung undUmstallung in die Mast serologisch wiederholt untersuchtetVor der Antibiose im Flatdeck wurden die Tiere auf APPserologisch getestet. Der Test war bei allen Tieren negativ.Gleichzeitig sind zugekaufte Jungsauen in der Quarant\u00e4neund nach Umstallung in das Deckzentrum serologisch aufAPP getestet worden. Klinische Symptomatik, Mortalit\u00e4t undMastleistungsergebnisse wurden vor und nach Realisierungdes Bek\u00e4mpfungsprogramms dokumentiert. Bis zum heutigenZeitpunkt (15 Monate nach strategischer Antibiose)trat im Bestand keine APP-typische Klinik auf. Die zehnAPP-negativ getesteten Kontrollferkel blieben nach Umstallungin die Mast zweieinhalb Monate serologisch negativ.Die zugekauften Jungsauen wurden bei Einstallung in dieQuarant\u00e4ne in gleicher Weise (dreimal alle 36 Stunden 5 mgEnrofloxacin ) antibiotisch behandelt. Sie reagierten gegenEnde der Quarant\u00e4ne ( vier Wochen nach Zukauf ) zu 30 %serologisch positiv auf APP (ELISA) und nach Umstallung insDeckzentrum ( 11 Wochen nach Zukauf ) zu 7 % serologischpositiv auf APP ( ELISA ) ohne klinische Erscheinungen. EineSerotypisierung (KBR) gelang bei diesen Tieren nicht. DieFrage, ob es sich bei dem erneuten serologischen Nachweisvon APP, Serotyp 2 und 9 bei den Testtieren in der Mast umeine Neuinfektion durch Au\u00dfeneintrag (Jungsauenzukauf)oder Reinfektion durch latent infizierte Tiere im Bestandhandelt, konnte nicht abschlie\u00dfend gekl\u00e4rt werden. Erstereswird vermutet, da der Serotyp 5 nicht wieder gefunden wurdeund der Serotyp 9 neu auftrat. Die Mastdauer der unmittelbarnach Bestandsantibiose gem\u00e4steten Schweine verk\u00fcrztesich um f\u00fcnf Tage von 122 auf 117 Tage pro Durchgang. Diedurchschnittlichen Tagszunahmen stiegen um 97 g\/Tier undTag von 726 auf 823 g\/Tier und Tag. Die Mortalit\u00e4t in der Mastwurde von 6,0 % auf 1,8 % deutlich gesenkt. Die Pr\u00fcfung der\u00f6konomischen Auswirkungen \u00fcber einen Zeitraum von einemJahr vor der APP-Infektion sowie ein Jahr danach ergab f\u00fcrden Mastbereich eine Mortalit\u00e4tssenkung um durchschnittlich3,3 %, eine bessere Futterverwertung um 0,2 Punkte undeine erh\u00f6hte Tageszunahme von 80 g\/Tier und Tag. Darausresultiert nach Ma\u00dfst\u00e4ben des \u00f6rtlichen Beratungsringes ein\u00f6konomischer Vorteil von 9,17 Euro pro Mastschwein. EinEinfluss der strategischen Bestandsantibiose auf die Ferkelaufzuchtergebnissesowie das Fruchtbarkeitsgeschehen derSauenherde war nicht zu beobachten.<\/p>","primaryLanguage":"","zusammenfassung":"

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