TY - JOUR AU - S-Y Mihaljevic AB - FORL gehören zu den häufigen Zahnerkrankungen bei der Katze. Sie sind zudem hoch schmerzhaft.Unter dem Begriff FORL (feline odontoklastische resorptive Läsionen)wird die Zerstörung von Zahnhartgewebe durch aktivierteodontoklastische Zellen bei ... BT - Der Praktische Tierarzt C1 - {"oldId":69441,"title":"Feline odontoclastic resorptive lesions (FORL): Radiologische Diagnostik und therapeutische Ma\u00dfnahmen","teaserText":"FORL geh\u00f6ren zu den h\u00e4ufigen Zahnerkrankungen bei der Katze. Sie sind zudem hoch schmerzhaft.Unter dem Begriff FORL (feline odontoklastische resorptive L\u00e4sionen)wird die Zerst\u00f6rung von Zahnhartgewebe durch aktivierteodontoklastische Zellen bei ...","content":"

FORL geh\u00f6ren zu den h\u00e4ufigen Zahnerkrankungen bei der Katze. Sie sind zudem hoch schmerzhaft.Unter dem Begriff FORL (feline odontoklastische resorptive L\u00e4sionen)wird die Zerst\u00f6rung von Zahnhartgewebe durch aktivierteodontoklastische Zellen bei Katzen verstanden (Gorrel 2003). Ausl\u00f6serf\u00fcr die Aktivit\u00e4tssteigerung der odontoklastischen Zellen sindEntz\u00fcndungsmediatoren und Zytokine, die eigentliche Ursache derErkrankung bleibt aber bislang ungekl\u00e4rt. Die in der \u00e4lteren Literaturanf\u00e4nglich unter anderem als \u201aneck lesions\u2019 (Zahnhalskaries)angesprochenen L\u00e4sionen sind in der Katzenpopulation sehr weitverbreitet und gelten als eine der schmerzhaftesten und am h\u00e4ufigsten\u00fcbersehenen Erkrankung in der Veterin\u00e4rmedizin (Mulligan1988). Der prozentuale Anteil der an FORL erkrankten Katzen variiertje nach Studie von 20 bis 72 % (Gorrel 2003, Lommer et al.2000). Deutlich h\u00f6her ist der Anteil in den Untersuchungen, dieeine R\u00f6ntgendiagnostik mit einbeziehen (Verstraete et al. 1998).

Das Verteilungsmuster der erkrankten Z\u00e4hne ist bei den meistenKatzen typischerweise symmetrisch, wobei besonders oft der drittePr\u00e4molar (Gorrel 2003; Ingham et al. 2001) sowie der erste Molarim Unterkiefer und der vierte Pr\u00e4molar im Oberkiefer (Eickhoff2005) betroffen sind. Auffallend mehr \u00e4ltere Katzen und 75 % derKatzen, die einen Zahnsteinbefall vorweisen sind in der FORL-Populationvertreten (Ingham et al. 2001, Roes 1996).

Durch die visuelle Adspektion der Z\u00e4hne k\u00f6nnen lediglich sehrfortgeschrittene Stadien oder gingivale Ver\u00e4nderungen (Zubildung,R\u00f6tung) als Hinweis f\u00fcr eine zu Grunde liegende FORL Erkrankungfestgestellt werden.

Der eigentliche Grad der Zahnzerst\u00f6rung kann erst nach gr\u00fcndlicherSondierung und dentalen \u00fcberlagerungsfreien R\u00f6ntgenaufnahmendiagnostiziert werden (Roes 1996). Bei der Sondierungder Zahnhalsregion (Parodontalsonde) f\u00e4llt in der Regel einegro\u00dfe Schmerzhaftigkeit (Kieferzittern, \u201achattering\u2019) an den erkranktenZ\u00e4hnen auf. Der permanente Schmerz verursacht einenDauerstress, der sich bei der ohnehin sehr stressanf\u00e4lligen Katzenegativ auf das Immunsystem auswirkt und so als Wegbereiterf\u00fcr weitere Erkrankungen fungiert. Durch erg\u00e4nzende routinem\u00e4\u00dfigeR\u00f6ntgen-Untersuchungen wird die FORL-Erkrankung wesentlichh\u00e4ufiger diagnostiziert, weshalb bei der Katze prinzipielleine standardisierte R\u00f6ntgenuntersuchung vor jeder Zahntherapieoder zur Erfassung des Zahnstatus empfohlen wird (Verstraete1998).<\/p>","categories":["Der Praktische Tierarzt","Abostufe DPT","Kleintier","Fachartikel"],"fromDate":"Jun 2, 2009 12:00:00 AM","toDate":"Dec 31, 2050 12:00:00 AM","oldUrls":["http:\/\/vetline.de\/feline-odontoclastic-resorptive-lesions-radiologische-diagnostik-therapie\/150\/3230\/69441"],"doiLanguage":"deutsch","doiProductFormat":"Online","doiPublisher":"Schl\u00fctersche Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG","doiSerialWorkTitle":" ","doiDocumentUri":"http:\/\/www.vetline.de\/feline-odontoclastic-resorptive-lesions-radiologische-diagnostik-therapie\/150\/3230\/69441","doiSource":"Praktischer Tierarzt 90: Ausgabe 6, Seite 522\u0096525 (2009)","doiTransmitted":false,"doiAuthor":"S-Y. Mihaljevic ","pdf":{"path":"http:\/\/data\/dpt_2009_06_0522.pdf","title":"dpt_2009_06_0522.pdf","description":"Feline odontoclastic resorptive lesions (FORL): Radiologische Diagnostik und therapeutische Ma\u00dfnahmen"},"authors":[{"firstName":"S","middleName":"Y","lastName":"Mihaljevic"}],"contentOptimised":"

FORL geh\u00f6ren zu den h\u00e4ufigen Zahnerkrankungen bei der Katze. Sie sind zudem hoch schmerzhaft.Unter dem Begriff FORL (feline odontoklastische resorptive L\u00e4sionen)wird die Zerst\u00f6rung von Zahnhartgewebe durch aktivierteodontoklastische Zellen bei Katzen verstanden (Gorrel 2003). Ausl\u00f6serf\u00fcr die Aktivit\u00e4tssteigerung der odontoklastischen Zellen sindEntz\u00fcndungsmediatoren und Zytokine, die eigentliche Ursache derErkrankung bleibt aber bislang ungekl\u00e4rt. Die in der \u00e4lteren Literaturanf\u00e4nglich unter anderem als \u201aneck lesions\u2019 (Zahnhalskaries)angesprochenen L\u00e4sionen sind in der Katzenpopulation sehr weitverbreitet und gelten als eine der schmerzhaftesten und am h\u00e4ufigsten\u00fcbersehenen Erkrankung in der Veterin\u00e4rmedizin (Mulligan1988). Der prozentuale Anteil der an FORL erkrankten Katzen variiertje nach Studie von 20 bis 72 % (Gorrel 2003, Lommer et al.2000). Deutlich h\u00f6her ist der Anteil in den Untersuchungen, dieeine R\u00f6ntgendiagnostik mit einbeziehen (Verstraete et al. 1998).

Das Verteilungsmuster der erkrankten Z\u00e4hne ist bei den meistenKatzen typischerweise symmetrisch, wobei besonders oft der drittePr\u00e4molar (Gorrel 2003; Ingham et al. 2001) sowie der erste Molarim Unterkiefer und der vierte Pr\u00e4molar im Oberkiefer (Eickhoff2005) betroffen sind. Auffallend mehr \u00e4ltere Katzen und 75 % derKatzen, die einen Zahnsteinbefall vorweisen sind in der FORL-Populationvertreten (Ingham et al. 2001, Roes 1996).

Durch die visuelle Adspektion der Z\u00e4hne k\u00f6nnen lediglich sehrfortgeschrittene Stadien oder gingivale Ver\u00e4nderungen (Zubildung,R\u00f6tung) als Hinweis f\u00fcr eine zu Grunde liegende FORL Erkrankungfestgestellt werden.

Der eigentliche Grad der Zahnzerst\u00f6rung kann erst nach gr\u00fcndlicherSondierung und dentalen \u00fcberlagerungsfreien R\u00f6ntgenaufnahmendiagnostiziert werden (Roes 1996). Bei der Sondierungder Zahnhalsregion (Parodontalsonde) f\u00e4llt in der Regel einegro\u00dfe Schmerzhaftigkeit (Kieferzittern, \u201achattering\u2019) an den erkranktenZ\u00e4hnen auf. Der permanente Schmerz verursacht einenDauerstress, der sich bei der ohnehin sehr stressanf\u00e4lligen Katzenegativ auf das Immunsystem auswirkt und so als Wegbereiterf\u00fcr weitere Erkrankungen fungiert. Durch erg\u00e4nzende routinem\u00e4\u00dfigeR\u00f6ntgen-Untersuchungen wird die FORL-Erkrankung wesentlichh\u00e4ufiger diagnostiziert, weshalb bei der Katze prinzipielleine standardisierte R\u00f6ntgenuntersuchung vor jeder Zahntherapieoder zur Erfassung des Zahnstatus empfohlen wird (Verstraete1998).<\/p>","primaryLanguage":"","zusammenfassung":"

FORL geh\u00f6ren zu den h\u00e4ufigen Zahnerkrankungen bei der Katze. Sie sind zudem hoch schmerzhaft.Unter dem Begriff FORL (feline odontoklastische resorptive L\u00e4sionen)wird die Zerst\u00f6rung von Zahnhartgewebe durch aktivierteodontoklastische Zellen bei Katzen verstanden (Gorrel 2003). Ausl\u00f6serf\u00fcr die Aktivit\u00e4tssteigerung der odontoklastischen Zellen sindEntz\u00fcndungsmediatoren und Zytokine, die eigentliche Ursache derErkrankung bleibt aber bislang ungekl\u00e4rt. Die in der \u00e4lteren Literaturanf\u00e4nglich unter anderem als \u201aneck lesions\u2019 (Zahnhalskaries)angesprochenen L\u00e4sionen sind in der Katzenpopulation sehr weitverbreitet und gelten als eine der schmerzhaftesten und am h\u00e4ufigsten\u00fcbersehenen Erkrankung in der Veterin\u00e4rmedizin (Mulligan1988). Der prozentuale Anteil der an FORL erkrankten Katzen variiertje nach Studie von 20 bis 72 % (Gorrel 2003, Lommer et al.2000). Deutlich h\u00f6her ist der Anteil in den Untersuchungen, dieeine R\u00f6ntgendiagnostik mit einbeziehen (Verstraete et al. 1998).

Das Verteilungsmuster der erkrankten Z\u00e4hne ist bei den meistenKatzen typischerweise symmetrisch, wobei besonders oft der drittePr\u00e4molar (Gorrel 2003; Ingham et al. 2001) sowie der erste Molarim Unterkiefer und der vierte Pr\u00e4molar im Oberkiefer (Eickhoff2005) betroffen sind. Auffallend mehr \u00e4ltere Katzen und 75 % derKatzen, die einen Zahnsteinbefall vorweisen sind in der FORL-Populationvertreten (Ingham et al. 2001, Roes 1996).

Durch die visuelle Adspektion der Z\u00e4hne k\u00f6nnen lediglich sehrfortgeschrittene Stadien oder gingivale Ver\u00e4nderungen (Zubildung,R\u00f6tung) als Hinweis f\u00fcr eine zu Grunde liegende FORL Erkrankungfestgestellt werden.

Der eigentliche Grad der Zahnzerst\u00f6rung kann erst nach gr\u00fcndlicherSondierung und dentalen \u00fcberlagerungsfreien R\u00f6ntgenaufnahmendiagnostiziert werden (Roes 1996). Bei der Sondierungder Zahnhalsregion (Parodontalsonde) f\u00e4llt in der Regel einegro\u00dfe Schmerzhaftigkeit (Kieferzittern, \u201achattering\u2019) an den erkranktenZ\u00e4hnen auf. Der permanente Schmerz verursacht einenDauerstress, der sich bei der ohnehin sehr stressanf\u00e4lligen Katzenegativ auf das Immunsystem auswirkt und so als Wegbereiterf\u00fcr weitere Erkrankungen fungiert. Durch erg\u00e4nzende routinem\u00e4\u00dfigeR\u00f6ntgen-Untersuchungen wird die FORL-Erkrankung wesentlichh\u00e4ufiger diagnostiziert, weshalb bei der Katze prinzipielleine standardisierte R\u00f6ntgenuntersuchung vor jeder Zahntherapieoder zur Erfassung des Zahnstatus empfohlen wird (Verstraete1998).<\/p>","translatedTitle":"","abstractE":"FORL geh\u00f6ren zu den h\u00e4ufigen Zahnerkrankungen bei der Katze. Sie sind zudem hoch schmerzhaft.Unter dem Begriff FORL (feline odontoklastische resorptive L\u00e4sionen)wird die Zerst\u00f6rung von Zahnhartgewebe durch aktivierteodontoklastische Zellen bei ...","date":{"year":2009,"date":"06\/2009","accepted":"2009-06-02"},"volume":"90","openAccess":false,"journal":"Der Praktische Tierarzt","titleImageId":945,"pages":"","redirects":["feline-odontoclastic-resorptive-lesions-radiologische-diagnostik-therapie\/150\/3230\/69441"],"tierartCategories":["Kleintier"],"artikelartCategories":["Der Praktische Tierarzt","Abostufe DPT","Fachartikel"]} CY - Hannover DA - 06/2009 LA - German N2 - FORL gehören zu den häufigen Zahnerkrankungen bei der Katze. Sie sind zudem hoch schmerzhaft.Unter dem Begriff FORL (feline odontoklastische resorptive Läsionen)wird die Zerstörung von Zahnhartgewebe durch aktivierteodontoklastische Zellen bei ... PB - Schlütersche Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG PP - Hannover PY - 2009 T1 - Feline odontoclastic resorptive lesions (FORL): Radiologische Diagnostik und therapeutische Maßnahmen T2 - Der Praktische Tierarzt TI - Feline odontoclastic resorptive lesions (FORL): Radiologische Diagnostik und therapeutische Maßnahmen VL - 90 ER -