TY - JOUR KW - Wirtschaftsgeflügel KW - Ko-Tier KW - Auslaufgestaltung KW - Zoonosen KW - monitoring KW - Medikation AU - N Hirsch AU - J Knubben AB - Das Management einer Geflügelfreilandhaltung umfasst auch den Schutz des Geflügelbestandes vor Wildtieren. Hierfür werden immer mehr Ko-Tiere (v. a. Alpaka, Esel, Hund, Lama, Pferd, Schaf und Ziege) eingesetzt, die sich mit dem Wirtschaftsgeflügel zusammen den Auslauf teilen oder im besten Fall lediglich Zugang zu einem ausgezäunten Korridor im Geflügelauslauf besitzen. Die gemeinsame Haltung von Wirtschaftsgeflügel und Ko-Tier(en) geht mit einem erhöhten Anspruch in der Weidepfl ege einher. Auch wenn eine gemeinsame Haltung angestrebt wird, muss eine getrennte Haltung stets möglich sein. Der Gefl ügelstall sollte für die Ko-Tierart – und umgekehrt – nicht betretbar sein. Nur so kann beispielsweise im Falle der Behandlung einer Tierart die andere Tierart vor dem Medikament selbst und/oder vor Medikamentenrückständen geschützt werden. Erreger mit Zoonosepotenzial spielen in der tierhygienischen Bewertung gerade auch hinsichtlich des Verbrauchers eine entscheidende Rolle. Es empfiehlt sich daher, nicht nur den Wirtschaftsgeflügelbestand nach der Geflügel-Salmonellen-Verordnung sowie den Kot des Gefl ügels parasitologisch zu untersuchen, sondern auch Ko-Tiere auf infektiöse Erkrankungen hin regelmäßig zu testen. Daher erscheint es aus Autorensicht unerlässlich, den Kot der Ko-Tiere ebenfalls parasitologisch sowie allgemein bakteriologisch (inkl. Salmonellen) untersuchen zu lassen – im Idealfall vierteljährlich. Eine zusätzliche Untersuchung des Kots auf Extended-Spectrum Beta-Lactamasen(ESBL)-bildende Enterobakterien und Campylobacter spp. sowie von Nasentupfern auf Methicillin-resistente Staphylococcus aureus (MRSA) ist zu empfehlen, v. a. vor dem „ersten Dienstantritt“ der Ko-Tiere. Auch wenn es durchaus hygienische und tierarzneimittelrelevante Risiken bei der Haltung von Wirtschaftsgeflügel zusammen mit Ko-Tieren gibt, ist diese nicht grundsätzlich abzulehnen. Sie setzt allerdings gute Weidepflege, eine hohes Maß an prophylaktischen Untersuchungen, eine hohe fachliche Betriebsleiterkompetenz hinsichtlich Tierverhalten und -gesundheit sowie die regelmäßige tierärztliche Kontrolle des Geflügel- und Ko-Tierbestandes voraus. BT - Der Praktische Tierarzt C1 - {"oldId":102113,"title":"Tierhygienische Einsch\u00e4tzung gemeinsamer Auslaufnutzung von Wirtschaftsgefl\u00fcgel und anderen Tierarten","topline":"","teaserText":"Hygienic assessment of the joint husbandry of commercial poultry and other animal species","content":"

Zusammenfassung<\/span>
Das Management einer Gefl\u00fcgelfreilandhaltung umfasst auch den Schutz des Gefl\u00fcgelbestandes vor Wildtieren. Hierf\u00fcr werden immer mehr Ko-Tiere (v. a. Alpaka, Esel, Hund, Lama, Pferd, Schaf und Ziege) eingesetzt, die sich mit dem Wirtschaftsgefl\u00fcgel zusammen den Auslauf teilen oder im besten Fall lediglich Zugang zu einem ausgez\u00e4unten Korridor im Gefl\u00fcgelauslauf besitzen. Die gemeinsame Haltung von Wirtschaftsgefl\u00fcgel und Ko-Tier(en) geht mit einem erh\u00f6hten Anspruch in der Weidepfl ege einher. Auch wenn eine gemeinsame Haltung angestrebt wird, muss eine getrennte Haltung stets m\u00f6glich sein. Der Gefl \u00fcgelstall sollte f\u00fcr die Ko-Tierart \u2013 und umgekehrt \u2013 nicht betretbar sein. Nur so kann beispielsweise im Falle der Behandlung einer Tierart die andere Tierart vor dem Medikament selbst und\/oder vor Medikamentenr\u00fcckst\u00e4nden gesch\u00fctzt werden. Erreger mit Zoonosepotenzial spielen in der tierhygienischen Bewertung gerade auch hinsichtlich des Verbrauchers eine entscheidende Rolle. Es empfiehlt sich daher, nicht nur den Wirtschaftsgefl\u00fcgelbestand nach der Gefl\u00fcgel-Salmonellen-Verordnung sowie den Kot des Gefl \u00fcgels parasitologisch zu untersuchen, sondern auch Ko-Tiere auf infekti\u00f6se Erkrankungen hin regelm\u00e4\u00dfig zu testen. Daher erscheint es aus Autorensicht unerl\u00e4sslich, den Kot der Ko-Tiere ebenfalls parasitologisch sowie allgemein bakteriologisch (inkl. Salmonellen) untersuchen zu lassen \u2013 im Idealfall viertelj\u00e4hrlich. Eine zus\u00e4tzliche Untersuchung des Kots auf Extended-Spectrum Beta-Lactamasen(ESBL)-bildende Enterobakterien und Campylobacter spp. sowie von Nasentupfern auf Methicillin-resistente Staphylococcus aureus (MRSA) ist zu empfehlen, v. a. vor dem \u201eersten Dienstantritt\u201c der Ko-Tiere. Auch wenn es durchaus hygienische und tierarzneimittelrelevante Risiken bei der Haltung von Wirtschaftsgefl\u00fcgel zusammen mit Ko-Tieren gibt, ist diese nicht grunds\u00e4tzlich abzulehnen. Sie setzt allerdings gute Weidepflege, eine hohes Ma\u00df an prophylaktischen Untersuchungen, eine hohe fachliche Betriebsleiterkompetenz hinsichtlich Tierverhalten und -gesundheit sowie die regelm\u00e4\u00dfige tier\u00e4rztliche Kontrolle des Gefl\u00fcgel- und Ko-Tierbestandes voraus.<\/p>

Schl\u00fcsselw\u00f6rter<\/span>
Wirtschaftsgefl\u00fcgel, Ko-Tier, Auslaufgestaltung, Zoonosen, Monitoring, Medikation<\/p>

Summary<\/span>
The management of free-range poultry also includes the protection of a poultry flock against wild animals; therefore, guard animals are being used more and more frequently (especially alpaca, dog, donkey, goat, horse, sheep and llama). The commercial poultry flock and the guard animals share the free-range area, or even better, the guard animals only have access to a fenced corridor within the free-range area. The joint husbandry of commercial poultry and guard animals involves a high standard of pasture care. Even when joint husbandry is the target, keeping the animal species separate must always be possible. In such situations, the poultry house should not be accessible for guard animals and vice versa. This is needed as it is the only way to guarantee that when one species has to be medicated, the other species can be protected from the medication itself or its residuals. Zoonotic agents potentially play an important role in poultry production especially with respect to the consumer. It is, therefore, recommended not only to monitor the poultry fl ock for Salmonella spp. (cf. Regulation [EC] No 2160\/2003 of the European Parliament and of the Council of 17 November 2003) and its faeces for parasites, but also to regularly monitor the guard animals. According to the authors, it is necessary to regularly monitor the guard animal excrement for parasites and bacteria (including Salmonella spp.); ideally, every 3 months. In addition, it is also recommended to check the guard animal excrement for ESBL-producing enterobacteria and Campylobacter spp., and take nasal swabs for Methicillin-resistant Staphylococcus aureus (MRSA), especially before the guard animals take up their \u201cduty\u201d for the fi rst time. Even though there are hygienic and medication risks concerning the joint husbandry of commercial poultry and guard animals, the idea of using such joint husbandry ventures should not be rejected. However, the prerequisites for this type of husbandry are good pasture care, a high degree of prophylactic testing, a farmer with a good eye for animal behaviour and regular veterinary control of both the poultry flock and guard animals.<\/p>

Keywords<\/span>
Commercial poultry, guard animal, poultry run design, zoonosis, monitoring, medication<\/p>","categories":["Der Praktische Tierarzt","Abostufe DPT","Fachartikel","Nutztier"],"fromDate":"Apr 30, 2017 10:00:00 PM","oldUrls":["http:\/\/vetline.de\/tierhygienische-einschaetzung-gemeinsamer-auslaufnutzung-von-wirtschaftsgefluegel-und-anderen-tierarten\/150\/3230\/102113"],"doiLanguage":"deutsch","doiProductFormat":"online","doiPublisher":"Schl\u00fctersche Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG","doiSerialWorkTitle":"Der Praktische Tierarzt","doiDocumentUri":"http:\/\/www.vetline.de\/tierhygienische-einschaetzung-gemeinsamer-auslaufnutzung-von-wirtschaftsgefluegel-und-anderen-tierarten\/150\/3230\/102113\/","doiSource":"Der Praktische Tierarzt 98, Heft 05\/2017 , Seiten 480\u2013492","doiissn":"0032-681X","doiNr":"10.2376\/0032-681X-17-01","doiFirstPage":"480","doiLastPage":"492","doiTransmitted":true,"doiAuthor":"Hirsch N, Knubben J","pdf":{"path":"http:\/\/data\/DPT_201705_0480.pdf","title":"DPT_2017-05_0480.pdf","description":"Tierhygienische Einsch\u00e4tzung gemeinsamer Auslaufnutzung von Wirtschaftsgefl\u00fcgel und anderen Tierarten"},"authors":[{"firstName":"N","middleName":"","lastName":"Hirsch"},{"firstName":"J","middleName":"","lastName":"Knubben"}],"contentOptimised":"

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Das Management einer Gefl\u00fcgelfreilandhaltung umfasst auch den Schutz des Gefl\u00fcgelbestandes vor Wildtieren. Hierf\u00fcr werden immer mehr Ko-Tiere (v. a. Alpaka, Esel, Hund, Lama, Pferd, Schaf und Ziege) eingesetzt, die sich mit dem Wirtschaftsgefl\u00fcgel zusammen den Auslauf teilen oder im besten Fall lediglich Zugang zu einem ausgez\u00e4unten Korridor im Gefl\u00fcgelauslauf besitzen. Die gemeinsame Haltung von Wirtschaftsgefl\u00fcgel und Ko-Tier(en) geht mit einem erh\u00f6hten Anspruch in der Weidepfl ege einher. Auch wenn eine gemeinsame Haltung angestrebt wird, muss eine getrennte Haltung stets m\u00f6glich sein. Der Gefl \u00fcgelstall sollte f\u00fcr die Ko-Tierart \u2013 und umgekehrt \u2013 nicht betretbar sein. Nur so kann beispielsweise im Falle der Behandlung einer Tierart die andere Tierart vor dem Medikament selbst und\/oder vor Medikamentenr\u00fcckst\u00e4nden gesch\u00fctzt werden. Erreger mit Zoonosepotenzial spielen in der tierhygienischen Bewertung gerade auch hinsichtlich des Verbrauchers eine entscheidende Rolle. Es empfiehlt sich daher, nicht nur den Wirtschaftsgefl\u00fcgelbestand nach der Gefl\u00fcgel-Salmonellen-Verordnung sowie den Kot des Gefl \u00fcgels parasitologisch zu untersuchen, sondern auch Ko-Tiere auf infekti\u00f6se Erkrankungen hin regelm\u00e4\u00dfig zu testen. Daher erscheint es aus Autorensicht unerl\u00e4sslich, den Kot der Ko-Tiere ebenfalls parasitologisch sowie allgemein bakteriologisch (inkl. Salmonellen) untersuchen zu lassen \u2013 im Idealfall viertelj\u00e4hrlich. Eine zus\u00e4tzliche Untersuchung des Kots auf Extended-Spectrum Beta-Lactamasen(ESBL)-bildende Enterobakterien und Campylobacter spp. sowie von Nasentupfern auf Methicillin-resistente Staphylococcus aureus (MRSA) ist zu empfehlen, v. a. vor dem \u201eersten Dienstantritt\u201c der Ko-Tiere. Auch wenn es durchaus hygienische und tierarzneimittelrelevante Risiken bei der Haltung von Wirtschaftsgefl\u00fcgel zusammen mit Ko-Tieren gibt, ist diese nicht grunds\u00e4tzlich abzulehnen. Sie setzt allerdings gute Weidepflege, eine hohes Ma\u00df an prophylaktischen Untersuchungen, eine hohe fachliche Betriebsleiterkompetenz hinsichtlich Tierverhalten und -gesundheit sowie die regelm\u00e4\u00dfige tier\u00e4rztliche Kontrolle des Gefl\u00fcgel- und Ko-Tierbestandes voraus.<\/p>

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The management of free-range poultry also includes the protection of a poultry flock against wild animals; therefore, guard animals are being used more and more frequently (especially alpaca, dog, donkey, goat, horse, sheep and llama). The commercial poultry flock and the guard animals share the free-range area, or even better, the guard animals only have access to a fenced corridor within the free-range area. The joint husbandry of commercial poultry and guard animals involves a high standard of pasture care. Even when joint husbandry is the target, keeping the animal species separate must always be possible. In such situations, the poultry house should not be accessible for guard animals and vice versa. This is needed as it is the only way to guarantee that when one species has to be medicated, the other species can be protected from the medication itself or its residuals. Zoonotic agents potentially play an important role in poultry production especially with respect to the consumer. It is, therefore, recommended not only to monitor the poultry fl ock for Salmonella spp. (cf. Regulation [EC] No 2160\/2003 of the European Parliament and of the Council of 17 November 2003) and its faeces for parasites, but also to regularly monitor the guard animals. According to the authors, it is necessary to regularly monitor the guard animal excrement for parasites and bacteria (including Salmonella spp.); ideally, every 3 months. In addition, it is also recommended to check the guard animal excrement for ESBL-producing enterobacteria and Campylobacter spp., and take nasal swabs for Methicillin-resistant Staphylococcus aureus (MRSA), especially before the guard animals take up their \u201cduty\u201d for the fi rst time. Even though there are hygienic and medication risks concerning the joint husbandry of commercial poultry and guard animals, the idea of using such joint husbandry ventures should not be rejected. However, the prerequisites for this type of husbandry are good pasture care, a high degree of prophylactic testing, a farmer with a good eye for animal behaviour and regular veterinary control of both the poultry flock and guard animals.<\/p>

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Nur so kann beispielsweise im Falle der Behandlung einer Tierart die andere Tierart vor dem Medikament selbst und\/oder vor Medikamentenr\u00fcckst\u00e4nden gesch\u00fctzt werden. Erreger mit Zoonosepotenzial spielen in der tierhygienischen Bewertung gerade auch hinsichtlich des Verbrauchers eine entscheidende Rolle. Es empfiehlt sich daher, nicht nur den Wirtschaftsgefl\u00fcgelbestand nach der Gefl\u00fcgel-Salmonellen-Verordnung sowie den Kot des Gefl \u00fcgels parasitologisch zu untersuchen, sondern auch Ko-Tiere auf infekti\u00f6se Erkrankungen hin regelm\u00e4\u00dfig zu testen. Daher erscheint es aus Autorensicht unerl\u00e4sslich, den Kot der Ko-Tiere ebenfalls parasitologisch sowie allgemein bakteriologisch (inkl. Salmonellen) untersuchen zu lassen \u2013 im Idealfall viertelj\u00e4hrlich. 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Es empfiehlt sich daher, nicht nur den Wirtschaftsgeflügelbestand nach der Geflügel-Salmonellen-Verordnung sowie den Kot des Gefl ügels parasitologisch zu untersuchen, sondern auch Ko-Tiere auf infektiöse Erkrankungen hin regelmäßig zu testen. Daher erscheint es aus Autorensicht unerlässlich, den Kot der Ko-Tiere ebenfalls parasitologisch sowie allgemein bakteriologisch (inkl. Salmonellen) untersuchen zu lassen – im Idealfall vierteljährlich. Eine zusätzliche Untersuchung des Kots auf Extended-Spectrum Beta-Lactamasen(ESBL)-bildende Enterobakterien und Campylobacter spp. sowie von Nasentupfern auf Methicillin-resistente Staphylococcus aureus (MRSA) ist zu empfehlen, v. a. vor dem „ersten Dienstantritt“ der Ko-Tiere. Auch wenn es durchaus hygienische und tierarzneimittelrelevante Risiken bei der Haltung von Wirtschaftsgeflügel zusammen mit Ko-Tieren gibt, ist diese nicht grundsätzlich abzulehnen. Sie setzt allerdings gute Weidepflege, eine hohes Maß an prophylaktischen Untersuchungen, eine hohe fachliche Betriebsleiterkompetenz hinsichtlich Tierverhalten und -gesundheit sowie die regelmäßige tierärztliche Kontrolle des Geflügel- und Ko-Tierbestandes voraus. PB - Schlütersche Verlagsges PP - Hannover PY - 2017 SP - 480 EP - 492 T1 - Tierhygienische Einschätzung gemeinsamer Auslaufnutzung von Wirtschaftsgeflügel und anderen Tierarten T2 - Der Praktische Tierarzt TI - Tierhygienische Einschätzung gemeinsamer Auslaufnutzung von Wirtschaftsgeflügel und anderen Tierarten TT - Hygienic assessment of the joint husbandry of commercial poultry and other animal species VL - 98 SN - 0032-681X ER -