TY - JOUR KW - Futter- und Wasseraufnahme KW - Verdaulichkeit KW - Ca-Stoffwechsel KW - Glukosurie AU - J Hankel AU - D Hommel AU - P Wolf AU - J Kamphues AB - Aus der Gruppe der kleinen Nager ist der Degu (Octodon degu) ein zunehmend häufiger gehaltenes Heimtier. Die art- und bedarfsgerechte Ernährung ist u. a. eine Voraussetzung für die Vermeidung von Erkrankungen, sodass in der Beratung von Haltern Fragen zur Fütterung von besonderem Interesse für den Tierarzt sind. Das sehr stark entwickelte Dickdarmsystem befähigt zur Verdauung von Rohfaser(Rfa)-reicherem Futter. Neben dem Rfa-Gehalt spielt auch die physikalische Struktur eine ernährungsphysiologische Rolle. Die Zähne der Degus sind wurzellos und wachsen lebenslang. Heu als Grundfutter hat einen hohen Anteil strukturierter Rfa und somit große Bedeutung, nicht nur im Hinblick auf die Verdauungsprozesse, sondern auch für eine längere Kauaktivität, infolge derer eine Abnutzung der kontinuierlich wachsenden Zähne und eine Beschäftigung der Tiere mit der Futteraufnahme erreicht werden. Demnach wird den Degus auch Heu stets ad libitum angeboten. Eine ausschließliche Heufütterung bei moderaten Rfa-Gehalten ( lt; 25 % in der Trockensubstanz, TS) ist beim Degu als möglich anzusehen. Heu als Alleinfutter, d. h. in alleiniger Gabe, stellt jedoch bei hohem Rfa-Gehalt ( gt; 30 % in der TS) nicht ausreichend Energie und Nährstoffe für den Erhaltungsstoffwechsel zur Verfügung. Aus diesem Grund wird zusätzlich ein Mischfutter gereicht. Aufgrund der Vorlieben für kohlenhydrat- bzw. energiereiche Komponenten wird dieses jedoch nur als Ergänzung zum Grundfutter zugeteilt und nicht ad libitum angeboten. Symptome eines Diabetes mellitus wurden auch bei Angebot zuckerreicher Futtermittel (Möhren/Zuckerrüben) über einen Zeitraum von ca. zwei Monaten nicht beobachtet. Der Kalzium(Ca)- Haushalt der Degus ähnelt dem der Kaninchen und Meerschweinchen, unterscheidet sich also deutlich von dem der Chinchillas. BT - Kleintierpraxis C1 - {"oldId":110206,"title":"Der Degu, ein W\u00fcstenbewohner als \u201eneues\u201c Heimtier \u2013 Teil 1: Grundlagen zur Ern\u00e4hrung und F\u00fctterung","topline":"","teaserText":"The degu, a desert inhabitant, as a \u2018new\u2019 pet \u2013 Part 1: Basics of the feeding and nutrition of degus","content":"

Zusammenfassung <\/span>
Aus der Gruppe der kleinen Nager ist der Degu (Octodon degu<\/span>) ein zunehmend h\u00e4ufiger gehaltenes Heimtier. Die art- und bedarfsgerechte Ern\u00e4hrung ist u. a. eine Voraussetzung f\u00fcr die Vermeidung von Erkrankungen, sodass in der Beratung von Haltern Fragen zur F\u00fctterung von besonderem Interesse f\u00fcr den Tierarzt sind. Das sehr stark entwickelte Dickdarmsystem bef\u00e4higt zur Verdauung von Rohfaser(Rfa)-reicherem Futter. Neben dem Rfa-Gehalt spielt auch die physikalische Struktur eine ern\u00e4hrungsphysiologische Rolle. Die Z\u00e4hne der Degus sind wurzellos und wachsen lebenslang. Heu als Grundfutter hat einen hohen Anteil strukturierter Rfa und somit gro\u00dfe Bedeutung, nicht nur im Hinblick auf die Verdauungsprozesse, sondern auch f\u00fcr eine l\u00e4ngere Kauaktivit\u00e4t, infolge derer eine Abnutzung der kontinuierlich wachsenden Z\u00e4hne und eine Besch\u00e4ftigung der Tiere mit der Futteraufnahme erreicht werden. Demnach wird den Degus auch Heu stets ad libitum angeboten. Eine ausschlie\u00dfliche Heuf\u00fctterung bei moderaten Rfa-Gehalten ( lt; 25 % in der Trockensubstanz, TS) ist beim Degu als m\u00f6glich anzusehen. Heu als Alleinfutter, d. h. in alleiniger Gabe, stellt jedoch bei hohem Rfa-Gehalt ( gt; 30 % in der TS) nicht ausreichend Energie und N\u00e4hrstoffe f\u00fcr den Erhaltungsstoffwechsel zur Verf\u00fcgung. Aus diesem Grund wird zus\u00e4tzlich ein Mischfutter gereicht. Aufgrund der Vorlieben f\u00fcr kohlenhydrat- bzw. energiereiche Komponenten wird dieses jedoch nur als Erg\u00e4nzung zum Grundfutter zugeteilt und nicht ad libitum angeboten. Symptome eines Diabetes mellitus wurden auch bei Angebot zuckerreicher Futtermittel (M\u00f6hren\/Zuckerr\u00fcben) \u00fcber einen Zeitraum von ca. zwei Monaten nicht beobachtet. Der Kalzium(Ca)- Haushalt der Degus \u00e4hnelt dem der Kaninchen und Meerschweinchen, unterscheidet sich also deutlich von dem der Chinchillas.

Schl\u00fcsselw\u00f6rter <\/span>
Futter- und Wasseraufnahme, Verdaulichkeit, Ca-Stoffwechsel, Glukosurie

Summary <\/span>
The degu, a small rodent, is often kept as a pet. A species- appropriate diet meeting the energy and nutrient requirements is needed to prevent disease, which is why dietary recommendations are of special interest. The animal\u2019s highly developed large intestine enables it to digest feedstuffs rich in crude fibre. In addition to the crude fibre content, the physical structure of the feed also plays an important role. The teeth of degus are rootless and grow throughout the animal\u2019s life. Hay as basic feed has a high proportion of structured crude fibre and is therefore of great importance, not only with regard to the digestive processes, but also for a longer chewing activity so that there is an increased abrasion of the continuously growing teeth and the animals are occupied with their feed intake for a longer period. Accordingly, hay should always be offered ad libitum to degus. Exclusive hay feeding with a moderate crude fibre content ( lt;25% DM) is considered possible. However, a diet consisting only of hay with a higher crude fibre content ( gt;30% DM) does not provide sufficient energy and nutrients for maintenance. For this reason, concentrates should be provided but due to the degu\u2019s preference for carbohydrate-rich or energy-rich components, they should not be given ad libitum: concentrates should only be provided as an addition to the basic feed. Symptoms of diabetes mellitus were not observed for a period of about two months, even when sugar-rich feeds (carrots\/sugar beet) were fed. The calcium metabolism of degus is similar to that of rabbits and guinea pigs, but it differs significantly from that of chinchillas.

Keywords <\/span>
food and water intake, digestibility, calcium metabolism, glucosuria<\/p>","categories":["Abostufe KTP","Fachartikel","Kleintierpraxis"],"fromDate":"Dec 13, 2018 11:00:00 PM","oldUrls":["http:\/\/vetline.de\/der-degu-ein-wuestenbewohner-als-neues-heimtier-teil-1-grundlagen-zur-ernaehrung-und-fuetterung\/150\/3231\/110206"],"doiLanguage":"deutsch","doiProductFormat":"online","doiPublisher":"M. & H. Schaper GmbH","doiSerialWorkTitle":"Kleintierpraxis","doiDocumentUri":"http:\/\/vetline.de\/der-degu-ein-wuestenbewohner-als-neues-heimtier-teil-1-grundlagen-zur-ernaehrung-und-fuetterung\/150\/3231\/110206\/","doiSource":"Kleintierpraxis 63, Heft 12|2018 , Seite 728-740","doiissn":"0023-2076","doiNr":"10.2377\/0023-2076-63-728","doiFirstPage":"0728","doiLastPage":"0740","doiTransmitted":true,"doiAuthor":"Hankel J, Hommel D, Wolf P, Kamphues J","pdf":{"path":"http:\/\/data\/KTP_201812_0728_ges72.pdf","title":"KTP_2018-12_0728.pdf","description":"Der Degu, ein W\u00fcstenbewohner als \u201eneues\u201c Heimtier \u2013 Teil 1: Grundlagen zur Ern\u00e4hrung und F\u00fctterung"},"authors":[{"firstName":"J","middleName":"","lastName":"Hankel"},{"firstName":"D","middleName":"","lastName":"Hommel"},{"firstName":"P","middleName":"","lastName":"Wolf"},{"firstName":"J","middleName":"","lastName":"Kamphues"}],"contentOptimised":"

Zusammenfassung<\/strong>
Aus der Gruppe der kleinen Nager ist der Degu (Octodon degu<\/em>) ein zunehmend h\u00e4ufiger gehaltenes Heimtier. Die art- und bedarfsgerechte Ern\u00e4hrung ist u. a. eine Voraussetzung f\u00fcr die Vermeidung von Erkrankungen, sodass in der Beratung von Haltern Fragen zur F\u00fctterung von besonderem Interesse f\u00fcr den Tierarzt sind. Das sehr stark entwickelte Dickdarmsystem bef\u00e4higt zur Verdauung von Rohfaser(Rfa)-reicherem Futter. Neben dem Rfa-Gehalt spielt auch die physikalische Struktur eine ern\u00e4hrungsphysiologische Rolle. Die Z\u00e4hne der Degus sind wurzellos und wachsen lebenslang. Heu als Grundfutter hat einen hohen Anteil strukturierter Rfa und somit gro\u00dfe Bedeutung, nicht nur im Hinblick auf die Verdauungsprozesse, sondern auch f\u00fcr eine l\u00e4ngere Kauaktivit\u00e4t, infolge derer eine Abnutzung der kontinuierlich wachsenden Z\u00e4hne und eine Besch\u00e4ftigung der Tiere mit der Futteraufnahme erreicht werden. Demnach wird den Degus auch Heu stets ad libitum angeboten. Eine ausschlie\u00dfliche Heuf\u00fctterung bei moderaten Rfa-Gehalten ( lt; 25 % in der Trockensubstanz, TS) ist beim Degu als m\u00f6glich anzusehen. Heu als Alleinfutter, d. h. in alleiniger Gabe, stellt jedoch bei hohem Rfa-Gehalt ( gt; 30 % in der TS) nicht ausreichend Energie und N\u00e4hrstoffe f\u00fcr den Erhaltungsstoffwechsel zur Verf\u00fcgung. Aus diesem Grund wird zus\u00e4tzlich ein Mischfutter gereicht. Aufgrund der Vorlieben f\u00fcr kohlenhydrat- bzw. energiereiche Komponenten wird dieses jedoch nur als Erg\u00e4nzung zum Grundfutter zugeteilt und nicht ad libitum angeboten. Symptome eines Diabetes mellitus wurden auch bei Angebot zuckerreicher Futtermittel (M\u00f6hren\/Zuckerr\u00fcben) \u00fcber einen Zeitraum von ca. zwei Monaten nicht beobachtet. Der Kalzium(Ca)- Haushalt der Degus \u00e4hnelt dem der Kaninchen und Meerschweinchen, unterscheidet sich also deutlich von dem der Chinchillas.

Schl\u00fcsselw\u00f6rter:<\/strong>
Futter- und Wasseraufnahme, Verdaulichkeit, Ca-Stoffwechsel, Glukosurie

Summary<\/strong>
The degu, a small rodent, is often kept as a pet. A species- appropriate diet meeting the energy and nutrient requirements is needed to prevent disease, which is why dietary recommendations are of special interest. The animal\u2019s highly developed large intestine enables it to digest feedstuffs rich in crude fibre. In addition to the crude fibre content, the physical structure of the feed also plays an important role. The teeth of degus are rootless and grow throughout the animal\u2019s life. Hay as basic feed has a high proportion of structured crude fibre and is therefore of great importance, not only with regard to the digestive processes, but also for a longer chewing activity so that there is an increased abrasion of the continuously growing teeth and the animals are occupied with their feed intake for a longer period. Accordingly, hay should always be offered ad libitum to degus. Exclusive hay feeding with a moderate crude fibre content ( lt;25% DM) is considered possible. However, a diet consisting only of hay with a higher crude fibre content ( gt;30% DM) does not provide sufficient energy and nutrients for maintenance. For this reason, concentrates should be provided but due to the degu\u2019s preference for carbohydrate-rich or energy-rich components, they should not be given ad libitum: concentrates should only be provided as an addition to the basic feed. Symptoms of diabetes mellitus were not observed for a period of about two months, even when sugar-rich feeds (carrots\/sugar beet) were fed. The calcium metabolism of degus is similar to that of rabbits and guinea pigs, but it differs significantly from that of chinchillas.

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Heu als Grundfutter hat einen hohen Anteil strukturierter Rfa und somit gro\u00dfe Bedeutung, nicht nur im Hinblick auf die Verdauungsprozesse, sondern auch f\u00fcr eine l\u00e4ngere Kauaktivit\u00e4t, infolge derer eine Abnutzung der kontinuierlich wachsenden Z\u00e4hne und eine Besch\u00e4ftigung der Tiere mit der Futteraufnahme erreicht werden. Demnach wird den Degus auch Heu stets ad libitum angeboten. Eine ausschlie\u00dfliche Heuf\u00fctterung bei moderaten Rfa-Gehalten ( lt; 25 % in der Trockensubstanz, TS) ist beim Degu als m\u00f6glich anzusehen. Heu als Alleinfutter, d. h. in alleiniger Gabe, stellt jedoch bei hohem Rfa-Gehalt ( gt; 30 % in der TS) nicht ausreichend Energie und N\u00e4hrstoffe f\u00fcr den Erhaltungsstoffwechsel zur Verf\u00fcgung. Aus diesem Grund wird zus\u00e4tzlich ein Mischfutter gereicht. Aufgrund der Vorlieben f\u00fcr kohlenhydrat- bzw. energiereiche Komponenten wird dieses jedoch nur als Erg\u00e4nzung zum Grundfutter zugeteilt und nicht ad libitum angeboten. Symptome eines Diabetes mellitus wurden auch bei Angebot zuckerreicher Futtermittel (M\u00f6hren\/Zuckerr\u00fcben) \u00fcber einen Zeitraum von ca. zwei Monaten nicht beobachtet. Der Kalzium(Ca)- Haushalt der Degus \u00e4hnelt dem der Kaninchen und Meerschweinchen, unterscheidet sich also deutlich von dem der Chinchillas.","schluesselwoerter":["Futter- und Wasseraufnahme","Verdaulichkeit","Ca-Stoffwechsel","Glukosurie"],"summary":"The degu, a small rodent, is often kept as a pet. A species- appropriate diet meeting the energy and nutrient requirements is needed to prevent disease, which is why dietary recommendations are of special interest. The animal\u2019s highly developed large intestine enables it to digest feedstuffs rich in crude fibre. In addition to the crude fibre content, the physical structure of the feed also plays an important role. The teeth of degus are rootless and grow throughout the animal\u2019s life. Hay as basic feed has a high proportion of structured crude fibre and is therefore of great importance, not only with regard to the digestive processes, but also for a longer chewing activity so that there is an increased abrasion of the continuously growing teeth and the animals are occupied with their feed intake for a longer period. Accordingly, hay should always be offered ad libitum to degus. Exclusive hay feeding with a moderate crude fibre content ( lt;25% DM) is considered possible. However, a diet consisting only of hay with a higher crude fibre content ( gt;30% DM) does not provide sufficient energy and nutrients for maintenance. For this reason, concentrates should be provided but due to the degu\u2019s preference for carbohydrate-rich or energy-rich components, they should not be given ad libitum: concentrates should only be provided as an addition to the basic feed. Symptoms of diabetes mellitus were not observed for a period of about two months, even when sugar-rich feeds (carrots\/sugar beet) were fed. The calcium metabolism of degus is similar to that of rabbits and guinea pigs, but it differs significantly from that of chinchillas.","keywords":["food and water intake","digestibility","calcium metabolism","glucosuria"],"translatedTitle":"The degu, a desert inhabitant, as a \u2018new\u2019 pet \u2013 Part 1: Basics of the feeding and nutrition of degus","abstractE":"Aus der Gruppe der kleinen Nager ist der Degu (Octodon degu) ein zunehmend h\u00e4ufiger gehaltenes Heimtier. 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Das sehr stark entwickelte Dickdarmsystem befähigt zur Verdauung von Rohfaser(Rfa)-reicherem Futter. Neben dem Rfa-Gehalt spielt auch die physikalische Struktur eine ernährungsphysiologische Rolle. Die Zähne der Degus sind wurzellos und wachsen lebenslang. Heu als Grundfutter hat einen hohen Anteil strukturierter Rfa und somit große Bedeutung, nicht nur im Hinblick auf die Verdauungsprozesse, sondern auch für eine längere Kauaktivität, infolge derer eine Abnutzung der kontinuierlich wachsenden Zähne und eine Beschäftigung der Tiere mit der Futteraufnahme erreicht werden. Demnach wird den Degus auch Heu stets ad libitum angeboten. Eine ausschließliche Heufütterung bei moderaten Rfa-Gehalten ( lt; 25 % in der Trockensubstanz, TS) ist beim Degu als möglich anzusehen. Heu als Alleinfutter, d. h. in alleiniger Gabe, stellt jedoch bei hohem Rfa-Gehalt ( gt; 30 % in der TS) nicht ausreichend Energie und Nährstoffe für den Erhaltungsstoffwechsel zur Verfügung. Aus diesem Grund wird zusätzlich ein Mischfutter gereicht. Aufgrund der Vorlieben für kohlenhydrat- bzw. energiereiche Komponenten wird dieses jedoch nur als Ergänzung zum Grundfutter zugeteilt und nicht ad libitum angeboten. Symptome eines Diabetes mellitus wurden auch bei Angebot zuckerreicher Futtermittel (Möhren/Zuckerrüben) über einen Zeitraum von ca. zwei Monaten nicht beobachtet. Der Kalzium(Ca)- Haushalt der Degus ähnelt dem der Kaninchen und Meerschweinchen, unterscheidet sich also deutlich von dem der Chinchillas. PB - M. & H. Schaper GmbH PP - Hannover PY - 2018 SP - 728 EP - 740 T1 - Der Degu, ein Wüstenbewohner als „neues“ Heimtier – Teil 1: Grundlagen zur Ernährung und Fütterung T2 - Kleintierpraxis TI - Der Degu, ein Wüstenbewohner als „neues“ Heimtier – Teil 1: Grundlagen zur Ernährung und Fütterung TT - The degu, a desert inhabitant, as a ‘new’ pet – Part 1: Basics of the feeding and nutrition of degus VL - 63 SN - 0023-2076 ER -