Die F\u00fctterung steht in engem Zusammenhang mitder Tiergesundheit und der Rohmilchqualit\u00e4t und somit im Mittelpunkt eines Qualit\u00e4tsmanagementsystems mit integrierter tier\u00e4rztlicher Bestandsbetreuung. Die F\u00fctterung kann anhand des Harnstoff-und Acetongehalts charakterisiert werden. Der physiologischeBereich des Harnstoffgehaltes der Milch, der Bereich einer ausgewogenen F\u00fctterung, liegt im Gegensatz zumvielfach pauschalierten Bereich von 150 \u2013300 mg\/kg jenach Milchleistung bei 150 \u2013400 mg\/kg. Der Acetongehalt der Milch ist Ausdruck der Ketogenese der Milchkuh und spiegelt die Energiebilanz p. p. wieder. Physiologisch bedingt treten bis 15 mg\/kg (0, 25 mmol\/kg)Aceton in der Milch auf. Da Aceton ein Stoffwechselendprodukt ist, also in extrahepatischen Gewebenenergetisch nicht weiter verwertet werden kann, kannes eine pathologische Ketose besser charakterisieren alsder Gehalt der anderen Ketok\u00f6rper in und der Fett-Eiwei\u00df-Quotient der Milch. Es wird ein \u00dcberblick \u00fcber die Proteinverdauungder Wiederk\u00e4uer und die Untersuchungsmethoden desHarnstoff-und Acetongehaltes in der Milch gegeben. Futter mit hohem Nitrat-oder Mykotoxingehalt hemmtdie Futterverwertung im Wiederk\u00e4uerorganismus undmuss von der Rindviehf\u00fctterung ausgeschlossen werden. In F\u00fctterungsuntersuchungen zeigte sich, dasssich Fehlf\u00fctterungen in allen Laktationsperioden negativ auf die Milchbildung auswirken. Einer erh\u00f6htenKetok\u00f6rper-(Aceton-)Bildung kann prophylaktischund therapeutisch durch Gaben von Propylenglycol, Glycerol, Natriumpropionat u. \u00e4. begegnet werden. <\/p>","categories":["Der Praktische Tierarzt","Abostufe DPT","Fachartikel","Nutztier"],"fromDate":"Apr 15, 2002 12:00:00 AM","toDate":"Jan 1, 2030 12:00:00 AM","oldUrls":["http:\/\/vetline.de\/235732\/150\/3230\/69220"],"doiLanguage":"deutsch","doiProductFormat":"Online","doiPublisher":"Schl\u00fctersche Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG","doiSerialWorkTitle":"Prakt Tierarzt","doiDocumentUri":"http:\/\/www.vetline.de\/235732\/150\/3230\/69220","doiSource":"Praktischer Tierarzt 83: Ausgabe 4, Seite 362-372 (2002)","doiFirstPage":"362","doiLastPage":"372","doiTransmitted":false,"doiAuthor":"Kirst E, Jacobi U","pdf":{"path":"http:\/\/data\/dpt_2002_04_0362.pdf","title":"dpt_2002_04_0362.pdf","description":"Harnstoff- und Acetongehalt der Milch \u0096 Indikatoren zur Beurteilung der F\u00fctterung laktierender Rinder"},"authors":[{"firstName":"E","middleName":"","lastName":"Kirst"},{"firstName":"U","middleName":"","lastName":"Jacobi"}],"contentOptimised":"
Die F\u00fctterung steht in engem Zusammenhang mitder Tiergesundheit und der Rohmilchqualit\u00e4t und somit im Mittelpunkt eines Qualit\u00e4tsmanagementsystems mit integrierter tier\u00e4rztlicher Bestandsbetreuung. Die F\u00fctterung kann anhand des Harnstoff-und Acetongehalts charakterisiert werden. Der physiologischeBereich des Harnstoffgehaltes der Milch, der Bereich einer ausgewogenen F\u00fctterung, liegt im Gegensatz zumvielfach pauschalierten Bereich von 150 \u2013300 mg\/kg jenach Milchleistung bei 150 \u2013400 mg\/kg. Der Acetongehalt der Milch ist Ausdruck der Ketogenese der Milchkuh und spiegelt die Energiebilanz p. p. wieder. Physiologisch bedingt treten bis 15 mg\/kg (0, 25 mmol\/kg)Aceton in der Milch auf. Da Aceton ein Stoffwechselendprodukt ist, also in extrahepatischen Gewebenenergetisch nicht weiter verwertet werden kann, kannes eine pathologische Ketose besser charakterisieren alsder Gehalt der anderen Ketok\u00f6rper in und der Fett-Eiwei\u00df-Quotient der Milch. Es wird ein \u00dcberblick \u00fcber die Proteinverdauungder Wiederk\u00e4uer und die Untersuchungsmethoden desHarnstoff-und Acetongehaltes in der Milch gegeben. Futter mit hohem Nitrat-oder Mykotoxingehalt hemmtdie Futterverwertung im Wiederk\u00e4uerorganismus undmuss von der Rindviehf\u00fctterung ausgeschlossen werden. In F\u00fctterungsuntersuchungen zeigte sich, dasssich Fehlf\u00fctterungen in allen Laktationsperioden negativ auf die Milchbildung auswirken. Einer erh\u00f6htenKetok\u00f6rper-(Aceton-)Bildung kann prophylaktischund therapeutisch durch Gaben von Propylenglycol, Glycerol, Natriumpropionat u. \u00e4. begegnet werden. <\/p>","primaryLanguage":"","zusammenfassung":"
Die F\u00fctterung steht in engem Zusammenhang mitder Tiergesundheit und der Rohmilchqualit\u00e4t und somit im Mittelpunkt eines Qualit\u00e4tsmanagementsystems mit integrierter tier\u00e4rztlicher Bestandsbetreuung. Die F\u00fctterung kann anhand des Harnstoff-und Acetongehalts charakterisiert werden. Der physiologischeBereich des Harnstoffgehaltes der Milch, der Bereich einer ausgewogenen F\u00fctterung, liegt im Gegensatz zumvielfach pauschalierten Bereich von 150 \u2013300 mg\/kg jenach Milchleistung bei 150 \u2013400 mg\/kg. Der Acetongehalt der Milch ist Ausdruck der Ketogenese der Milchkuh und spiegelt die Energiebilanz p. p. wieder. Physiologisch bedingt treten bis 15 mg\/kg (0, 25 mmol\/kg)Aceton in der Milch auf. Da Aceton ein Stoffwechselendprodukt ist, also in extrahepatischen Gewebenenergetisch nicht weiter verwertet werden kann, kannes eine pathologische Ketose besser charakterisieren alsder Gehalt der anderen Ketok\u00f6rper in und der Fett-Eiwei\u00df-Quotient der Milch. Es wird ein \u00dcberblick \u00fcber die Proteinverdauungder Wiederk\u00e4uer und die Untersuchungsmethoden desHarnstoff-und Acetongehaltes in der Milch gegeben. Futter mit hohem Nitrat-oder Mykotoxingehalt hemmtdie Futterverwertung im Wiederk\u00e4uerorganismus undmuss von der Rindviehf\u00fctterung ausgeschlossen werden. In F\u00fctterungsuntersuchungen zeigte sich, dasssich Fehlf\u00fctterungen in allen Laktationsperioden negativ auf die Milchbildung auswirken. Einer erh\u00f6htenKetok\u00f6rper-(Aceton-)Bildung kann prophylaktischund therapeutisch durch Gaben von Propylenglycol, Glycerol, Natriumpropionat u. \u00e4. begegnet werden. <\/p>","translatedTitle":"","abstractE":"Die F\u00fctterung steht in engem Zusammenhang mitder Tiergesundheit und der Rohmilchqualit\u00e4t und somit im Mittelpunkt eines Qualit\u00e4tsmanagementsystems mit integrierter tier\u00e4rztlicher Bestandsbetreuung. Die F\u00fctterung kann anhand des Harnstoff-und Acetongehalts ...","date":{"year":2002,"date":"04\/2002","accepted":"2002-04-15"},"volume":"83","openAccess":false,"journal":"Der Praktische Tierarzt","titleImageId":945,"pages":"362-372","redirects":["235732\/150\/3230\/69220"],"tierartCategories":["Nutztier"],"artikelartCategories":["Der Praktische Tierarzt","Abostufe DPT","Fachartikel"]} CY - Hannover DA - 04/2002 LA - German N2 - Die Fütterung steht in engem Zusammenhang mitder Tiergesundheit und der Rohmilchqualität und somit im Mittelpunkt eines Qualitätsmanagementsystems mit integrierter tierärztlicher Bestandsbetreuung. Die Fütterung kann anhand des Harnstoff-und Acetongehalts ... PB - Schlütersche Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG PP - Hannover PY - 2002 SP - 362 EP - 372 T1 - Harnstoff- und Acetongehalt der Milch Indikatoren zur Beurteilung der Fütterung laktierender Rinder T2 - Der Praktische Tierarzt TI - Harnstoff- und Acetongehalt der Milch Indikatoren zur Beurteilung der Fütterung laktierender Rinder VL - 83 ER -