TY - JOUR KW - Schwein KW - Verhalten KW - Risikofaktoren KW - Kupieren KW - Tierwohl AU - C Veit AU - E große Beilage AU - J Krieter AB - Schwanzbeißen beim Schwein ist eine Verhaltensstörung mit multifaktoriellen Ursachen, die seit der Intensivierung der Nutztierhaltung auftritt. Drei verschiedene Formen sind bekannt: „zweistufiges Beißen“, „plötzliches gewaltsames Beißen“ und „obsessives Beißen“. Die Unterschiede liegen zum einen in der Art und Weise der Ausübung des Verhaltens und zum anderen in den Ursachen, die diesem Verhalten zugrunde liegen. Schwanzbeißen ist definiert als das Verletzen des Schwanzes durch Manipulation mit dem Maul in unterschiedlichen Schweregraden. Das Kupieren der Schwänze, welches bisher als sicherste Maßnahme zur Verminderung der Verhaltensstörung gilt, ist laut EU-Gesetzgebung und deutschem Tierschutzgesetz verboten und behebt die zugrunde liegenden Ursachen nicht. Mögliche Risikofaktoren für Schwanzbeißen sind neben umweltbedingten Faktoren, wie mangelnder Beschäftigung, Absetzmanagement, Klima/Lüftung, Fütterung, Belegdichte, Gruppengröße und Gruppenzusammensetzung, auch tierspezifische Faktoren, z. B. Gesundheitszustand, Genetik und Geschlecht. Je nach Betriebssituation wirken unterschiedliche Stressoren auf die Tiere ein, die bei Überschreitung ihrer Anpassungsfähigkeit zur Auslösung der Verhaltensstörung führen können. Folgen des Schwanzbeißens sind neben Verminderung des Tierwohls durch Schmerzen, Leiden und Schäden auch wirtschaftliche Einbußen durch reduzierte Schlachtkörperqualitäten. Die Haltungsbedingungen müssen dahingehend verändert werden, dass die Stressbelastung für die Tiere (u. a. durch Verhinderung des Ausübens angeborener Verhaltensweisen) reduziert wird. Die vorliegende Arbeit gibt eine Übersicht über den Stand der Forschung und mögliche Lösungsansätze zur Problematik des Schwanzbeißens. BT - Der Praktische Tierarzt C1 - {"oldId":93652,"title":"Literatur\u00fcbersicht zur Verhaltensst\u00f6rung \u201eSchwanzbei\u00dfen\u201c beim Schwein","topline":"","teaserText":"Review of the behavioural disorder tail biting in pigs","content":"

Zusammenfassung<\/span>
Schwanzbei\u00dfen beim Schwein ist eine Verhaltensst\u00f6rung mit multifaktoriellen Ursachen, die seit der Intensivierung der Nutztierhaltung auftritt. Drei verschiedene Formen sind bekannt: \u201ezweistufiges Bei\u00dfen\u201c, \u201epl\u00f6tzliches gewaltsames Bei\u00dfen\u201c und \u201eobsessives Bei\u00dfen\u201c. Die Unterschiede liegen zum einen in der Art und Weise der Aus\u00fcbung des Verhaltens und zum anderen in den Ursachen, die diesem Verhalten zugrunde liegen. Schwanzbei\u00dfen ist definiert als das Verletzen des Schwanzes durch Manipulation mit dem Maul in unterschiedlichen Schweregraden. Das Kupieren der Schw\u00e4nze, welches bisher als sicherste Ma\u00dfnahme zur Verminderung der Verhaltensst\u00f6rung gilt, ist laut EU-Gesetzgebung und deutschem Tierschutzgesetz verboten und behebt die zugrunde liegenden Ursachen nicht. M\u00f6gliche Risikofaktoren f\u00fcr Schwanzbei\u00dfen sind neben umweltbedingten Faktoren, wie mangelnder Besch\u00e4ftigung, Absetzmanagement, Klima\/L\u00fcftung, F\u00fctterung, Belegdichte, Gruppengr\u00f6\u00dfe und Gruppenzusammensetzung, auch tierspezifische Faktoren, z. B. Gesundheitszustand, Genetik und Geschlecht. Je nach Betriebssituation wirken unterschiedliche Stressoren auf die Tiere ein, die bei \u00dcberschreitung ihrer Anpassungsf\u00e4higkeit zur Ausl\u00f6sung der Verhaltensst\u00f6rung f\u00fchren k\u00f6nnen. Folgen des Schwanzbei\u00dfens sind neben Verminderung des Tierwohls durch Schmerzen, Leiden und Sch\u00e4den auch wirtschaftliche Einbu\u00dfen durch reduzierte Schlachtk\u00f6rperqualit\u00e4ten. Die Haltungsbedingungen m\u00fcssen dahingehend ver\u00e4ndert werden, dass die Stressbelastung f\u00fcr die Tiere (u. a. durch Verhinderung des Aus\u00fcbens angeborener Verhaltensweisen) reduziert wird. Die vorliegende Arbeit gibt eine \u00dcbersicht \u00fcber den Stand der Forschung und m\u00f6gliche L\u00f6sungsans\u00e4tze zur Problematik des Schwanzbei\u00dfens. <\/p>

Schl\u00fcsselw\u00f6rter<\/span>
Schwein, Verhalten, Risikofaktoren, Kupieren, Tierwohl<\/p>

Summary<\/span>
Tail biting in pigs is a behavioural disorder with multifactorial causes which occurs since the intensification of farm animal production. Three different forms are known: \u201ctwo stage biting\u201d, \u201csudden forceful biting\u201d and \u201cobsessive biting\u201d. Differences exist in the manner of how the behaviour is expressed, as well as in the underlying causes. Generally, tail biting is defined as injury to the tail of different degrees of severity through manipulations with the mouth. The docking of tails, which has been hitherto classified as the best measure to prevent tail lesions, is forbidden according to European and German law and does not solve the underlying problems. Possible risk factors for tail biting are on one hand environmental factors, such as insufficient enrichment, weaning management, climate\/ventilation, feeding, stocking density, group size and group composition, and on the other hand animal-specific factors, such as health status, genetic and gender. Depending on the particular farm situation, the pigs are influenced by different stressors which can trigger the behavioural disorder in case of overtaxed coping abilities. In addition to a reduction of animal welfare through pain, suffering and injuries, the consequences of tail biting also include economical losses through reduced carcass quality. The housing conditions must be changed in a way that the stress level for the animals (e. g. through avoidance of expression of natural behaviours) is reduced. The present review provides an overview of the state of research and possible solution strategies for the issue of tail biting.<\/p>

Key words<\/span>
pig, behaviour, risk factors, docking, animal welfare<\/p>","categories":["Der Praktische Tierarzt","Abostufe DPT","Fachartikel","Nutztier"],"fromDate":"Feb 29, 2016 11:00:00 PM","oldUrls":["http:\/\/vetline.de\/literaturuebersicht-zur-verhaltensstoerung-schwanzbeissen-beim-schwein\/150\/3230\/93652"],"doiLanguage":"deutsch","doiProductFormat":"online","doiPublisher":"Schl\u00fctersche Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG","doiSerialWorkTitle":"Der Praktische Tierarzt","doiDocumentUri":"http:\/\/www.vetline.de\/literaturuebersicht-zur-verhaltensstoerung-schwanzbeissen-beim-schwein\/150\/3230\/93652\/","doiSource":"Prakt Tierarzt 96: 232\u2013241","doiissn":"0032-681 X","doiNr":"","doiFirstPage":"232","doiLastPage":"241","doiTransmitted":false,"doiAuthor":"Veit C, grosse Beilage E, Krieter J","pdf":{"path":"http:\/\/data\/DPT_2016_03_0232.pdf","title":"DPT_2016_03_0232.pdf","description":"Literatur\u00fcbersicht zur Verhaltensst\u00f6rung \u201eSchwanzbei\u00dfen\u201c beim Schwein "},"authors":[{"firstName":"C","middleName":"","lastName":"Veit"},{"firstName":"E","middleName":"","lastName":"grosse Beilage"},{"firstName":"J","middleName":"","lastName":"Krieter"}],"contentOptimised":"

Zusammenfassung<\/strong>
Schwanzbei\u00dfen beim Schwein ist eine Verhaltensst\u00f6rung mit multifaktoriellen Ursachen, die seit der Intensivierung der Nutztierhaltung auftritt. Drei verschiedene Formen sind bekannt: \u201ezweistufiges Bei\u00dfen\u201c, \u201epl\u00f6tzliches gewaltsames Bei\u00dfen\u201c und \u201eobsessives Bei\u00dfen\u201c. Die Unterschiede liegen zum einen in der Art und Weise der Aus\u00fcbung des Verhaltens und zum anderen in den Ursachen, die diesem Verhalten zugrunde liegen. Schwanzbei\u00dfen ist definiert als das Verletzen des Schwanzes durch Manipulation mit dem Maul in unterschiedlichen Schweregraden. Das Kupieren der Schw\u00e4nze, welches bisher als sicherste Ma\u00dfnahme zur Verminderung der Verhaltensst\u00f6rung gilt, ist laut EU-Gesetzgebung und deutschem Tierschutzgesetz verboten und behebt die zugrunde liegenden Ursachen nicht. M\u00f6gliche Risikofaktoren f\u00fcr Schwanzbei\u00dfen sind neben umweltbedingten Faktoren, wie mangelnder Besch\u00e4ftigung, Absetzmanagement, Klima\/L\u00fcftung, F\u00fctterung, Belegdichte, Gruppengr\u00f6\u00dfe und Gruppenzusammensetzung, auch tierspezifische Faktoren, z. B. Gesundheitszustand, Genetik und Geschlecht. Je nach Betriebssituation wirken unterschiedliche Stressoren auf die Tiere ein, die bei \u00dcberschreitung ihrer Anpassungsf\u00e4higkeit zur Ausl\u00f6sung der Verhaltensst\u00f6rung f\u00fchren k\u00f6nnen. Folgen des Schwanzbei\u00dfens sind neben Verminderung des Tierwohls durch Schmerzen, Leiden und Sch\u00e4den auch wirtschaftliche Einbu\u00dfen durch reduzierte Schlachtk\u00f6rperqualit\u00e4ten. Die Haltungsbedingungen m\u00fcssen dahingehend ver\u00e4ndert werden, dass die Stressbelastung f\u00fcr die Tiere (u. a. durch Verhinderung des Aus\u00fcbens angeborener Verhaltensweisen) reduziert wird. Die vorliegende Arbeit gibt eine \u00dcbersicht \u00fcber den Stand der Forschung und m\u00f6gliche L\u00f6sungsans\u00e4tze zur Problematik des Schwanzbei\u00dfens. <\/p>

Schl\u00fcsselw\u00f6rter:<\/strong>
Schwein, Verhalten, Risikofaktoren, Kupieren, Tierwohl<\/p>

Summary<\/strong>
Tail biting in pigs is a behavioural disorder with multifactorial causes which occurs since the intensification of farm animal production. Three different forms are known: \u201ctwo stage biting\u201d, \u201csudden forceful biting\u201d and \u201cobsessive biting\u201d. Differences exist in the manner of how the behaviour is expressed, as well as in the underlying causes. Generally, tail biting is defined as injury to the tail of different degrees of severity through manipulations with the mouth. The docking of tails, which has been hitherto classified as the best measure to prevent tail lesions, is forbidden according to European and German law and does not solve the underlying problems. Possible risk factors for tail biting are on one hand environmental factors, such as insufficient enrichment, weaning management, climate\/ventilation, feeding, stocking density, group size and group composition, and on the other hand animal-specific factors, such as health status, genetic and gender. Depending on the particular farm situation, the pigs are influenced by different stressors which can trigger the behavioural disorder in case of overtaxed coping abilities. In addition to a reduction of animal welfare through pain, suffering and injuries, the consequences of tail biting also include economical losses through reduced carcass quality. The housing conditions must be changed in a way that the stress level for the animals (e. g. through avoidance of expression of natural behaviours) is reduced. The present review provides an overview of the state of research and possible solution strategies for the issue of tail biting.<\/p>

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