TY - JOUR AU - V Moennig AU - M Kramer AB - Die Maul-und Klauenseuche (MKS)ist nach wievor eine weltweit vorkommende gefährliche Tierseuche, die vorwiegend Paarzeher betrifft. Durch zunehmenden Handel, Tourismus aber auch illegale Einfuhrvon Tieren, vorwiegend aber auch tierischen Produkten ... BT - Der Praktische Tierarzt C1 - {"oldId":69036,"title":"MKS \u0096 Grundregeln zur Verh\u00fctung der Seuchenausbreitung","teaserText":"Die Maul-und Klauenseuche (MKS)ist nach wievor eine weltweit vorkommende gef\u00e4hrliche Tierseuche, die vorwiegend Paarzeher betrifft. Durch zunehmenden Handel, Tourismus aber auch illegale Einfuhrvon Tieren, vorwiegend aber auch tierischen Produkten ...","content":"

Die Maul-und Klauenseuche (MKS)ist nach wievor eine weltweit vorkommende gef\u00e4hrliche Tierseuche, die vorwiegend Paarzeher betrifft. Durch zunehmenden Handel, Tourismus aber auch illegale Einfuhrvon Tieren, vorwiegend aber auch tierischen Produkten aus allen Regionen der Welt besteht f\u00fcr die L\u00e4nderder Europ\u00e4ischen Union (EU)ein hohes Einschleppungsrisiko. Das wurde in drastischer Weise deutlich, als in diesem Fr\u00fchjahr die MKS \u2013 nach einigen Jahrzehnten der MKS-Freiheit \u2013 in Gro\u00dfbritannien ausgebrochen ist. Dieser Ausbruch ist ein Lehrst\u00fcck f\u00fcr diegr\u00f6\u00dften Risiken hinsichtlich Seucheneinschleppungund -verbreitung:Die Verf\u00fctterung von Speiseabf\u00e4llenan Schweine ist nicht nur ein erstrangiges Risiko f\u00fcr einen Schweinepest-sondern auch f\u00fcr einen MKS-Ausbruch.

Die schnelle Verbreitung der Seuche wurdedurch den \u00dcbergang der Infektion vom Schwein aufdas Schaf m\u00f6glich. In dieser letzteren Tierart sind dieMKS-Symptome nicht so deutlich ausgepr\u00e4gt wie z. B. in Rind oder Schwein, sodass die Infektion einige Zeitunbemerkt bleiben konnte. Dadurch kam es, ma\u00dfgeblich auch beg\u00fcnstigt durch intensiven Handel aufM\u00e4rkten und durch zahlreiche Langstreckentransporte von Schafen, zur raschen Verbreitung im ganzenLand und zum \"\u00dcberschwappen\" der Seuche auf denKontinent, d. h. nach Frankreich und in die Niederlande. Die neuerlichen MKS-Ausbr\u00fcche zeigen einmalmehr, dass vor dem Hintergrund der in der EU-Gesetzgebung vorgesehenen Eradikationspolitik nur mitplanm\u00e4\u00dfig vorbereiteten (Bundesma\u00dfnahmenkatalogu. a. )und konsequenten Ma\u00dfnahmen eine wirksameBek\u00e4mpfung der MKS m\u00f6glich ist. Es ist derzeit nochnicht eindeutig geregelt, ob und in welchen Seuchenf\u00e4llen von der M\u00f6glichkeit einer Notimpfung Gebrauch gemacht werden kann (Barnett et al. 2001). Auchm\u00fcssten die sich aus der Impfung ergebenden Konsequenzen (z. B. T\u00f6tung oder Handelssperre)von Fall zuFall festgelegt werden. F\u00fcr den Fall eines MKS-Ausbruchs in Deutschland w\u00fcrde wahrscheinlich die mangelhaft ausgepr\u00e4gte Hygiene, die in den meisten Rinder haltenden Betrieben herrscht, einer Verbreitung derSeuche Vorschub leisten. Daher ist es unerl\u00e4sslich, \u00e4hnlich wie in der Schweinehaltung, zu verbindlichen Regelungen hinsichtlich eines Hygienestatus in der Rinderhaltung zu kommen. <\/p>","categories":["Der Praktische Tierarzt","Abostufe DPT","Fachartikel","Nutztier"],"fromDate":"May 8, 2002 12:00:00 AM","toDate":"Jan 1, 2030 12:00:00 AM","oldUrls":["http:\/\/vetline.de\/235735\/150\/3230\/69036"],"doiLanguage":"deutsch","doiProductFormat":"Online","doiPublisher":"Schl\u00fctersche Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG","doiSerialWorkTitle":"Prakt Tierarzt","doiDocumentUri":"http:\/\/www.vetline.de\/235735\/150\/3230\/69036","doiSource":"Praktischer Tierarzt 83: Ausgabe 5, Seite 450 (2002)","doiFirstPage":"450","doiLastPage":"450","doiTransmitted":false,"doiAuthor":"Moennig V, Kramer M","pdf":{"path":"http:\/\/data\/dpt_2002_05_0450.pdf","title":"dpt_2002_05_0450.pdf","description":"MKS \u0096 Grundregeln zur Verh\u00fctung der Seuchenausbreitung"},"authors":[{"firstName":"V","middleName":"","lastName":"Moennig"},{"firstName":"M","middleName":"","lastName":"Kramer"}],"contentOptimised":"

Die Maul-und Klauenseuche (MKS)ist nach wievor eine weltweit vorkommende gef\u00e4hrliche Tierseuche, die vorwiegend Paarzeher betrifft. Durch zunehmenden Handel, Tourismus aber auch illegale Einfuhrvon Tieren, vorwiegend aber auch tierischen Produkten aus allen Regionen der Welt besteht f\u00fcr die L\u00e4nderder Europ\u00e4ischen Union (EU)ein hohes Einschleppungsrisiko. Das wurde in drastischer Weise deutlich, als in diesem Fr\u00fchjahr die MKS \u2013 nach einigen Jahrzehnten der MKS-Freiheit \u2013 in Gro\u00dfbritannien ausgebrochen ist. Dieser Ausbruch ist ein Lehrst\u00fcck f\u00fcr diegr\u00f6\u00dften Risiken hinsichtlich Seucheneinschleppungund -verbreitung:Die Verf\u00fctterung von Speiseabf\u00e4llenan Schweine ist nicht nur ein erstrangiges Risiko f\u00fcr einen Schweinepest-sondern auch f\u00fcr einen MKS-Ausbruch.

Die schnelle Verbreitung der Seuche wurdedurch den \u00dcbergang der Infektion vom Schwein aufdas Schaf m\u00f6glich. In dieser letzteren Tierart sind dieMKS-Symptome nicht so deutlich ausgepr\u00e4gt wie z. B. in Rind oder Schwein, sodass die Infektion einige Zeitunbemerkt bleiben konnte. Dadurch kam es, ma\u00dfgeblich auch beg\u00fcnstigt durch intensiven Handel aufM\u00e4rkten und durch zahlreiche Langstreckentransporte von Schafen, zur raschen Verbreitung im ganzenLand und zum \"\u00dcberschwappen\" der Seuche auf denKontinent, d. h. nach Frankreich und in die Niederlande. Die neuerlichen MKS-Ausbr\u00fcche zeigen einmalmehr, dass vor dem Hintergrund der in der EU-Gesetzgebung vorgesehenen Eradikationspolitik nur mitplanm\u00e4\u00dfig vorbereiteten (Bundesma\u00dfnahmenkatalogu. a. )und konsequenten Ma\u00dfnahmen eine wirksameBek\u00e4mpfung der MKS m\u00f6glich ist. Es ist derzeit nochnicht eindeutig geregelt, ob und in welchen Seuchenf\u00e4llen von der M\u00f6glichkeit einer Notimpfung Gebrauch gemacht werden kann (Barnett et al. 2001). Auchm\u00fcssten die sich aus der Impfung ergebenden Konsequenzen (z. B. T\u00f6tung oder Handelssperre)von Fall zuFall festgelegt werden. F\u00fcr den Fall eines MKS-Ausbruchs in Deutschland w\u00fcrde wahrscheinlich die mangelhaft ausgepr\u00e4gte Hygiene, die in den meisten Rinder haltenden Betrieben herrscht, einer Verbreitung derSeuche Vorschub leisten. Daher ist es unerl\u00e4sslich, \u00e4hnlich wie in der Schweinehaltung, zu verbindlichen Regelungen hinsichtlich eines Hygienestatus in der Rinderhaltung zu kommen. <\/p>","primaryLanguage":"","zusammenfassung":"

Die Maul-und Klauenseuche (MKS)ist nach wievor eine weltweit vorkommende gef\u00e4hrliche Tierseuche, die vorwiegend Paarzeher betrifft. Durch zunehmenden Handel, Tourismus aber auch illegale Einfuhrvon Tieren, vorwiegend aber auch tierischen Produkten aus allen Regionen der Welt besteht f\u00fcr die L\u00e4nderder Europ\u00e4ischen Union (EU)ein hohes Einschleppungsrisiko. Das wurde in drastischer Weise deutlich, als in diesem Fr\u00fchjahr die MKS \u2013 nach einigen Jahrzehnten der MKS-Freiheit \u2013 in Gro\u00dfbritannien ausgebrochen ist. Dieser Ausbruch ist ein Lehrst\u00fcck f\u00fcr diegr\u00f6\u00dften Risiken hinsichtlich Seucheneinschleppungund -verbreitung:Die Verf\u00fctterung von Speiseabf\u00e4llenan Schweine ist nicht nur ein erstrangiges Risiko f\u00fcr einen Schweinepest-sondern auch f\u00fcr einen MKS-Ausbruch.

Die schnelle Verbreitung der Seuche wurdedurch den \u00dcbergang der Infektion vom Schwein aufdas Schaf m\u00f6glich. In dieser letzteren Tierart sind dieMKS-Symptome nicht so deutlich ausgepr\u00e4gt wie z. B. in Rind oder Schwein, sodass die Infektion einige Zeitunbemerkt bleiben konnte. Dadurch kam es, ma\u00dfgeblich auch beg\u00fcnstigt durch intensiven Handel aufM\u00e4rkten und durch zahlreiche Langstreckentransporte von Schafen, zur raschen Verbreitung im ganzenLand und zum \"\u00dcberschwappen\" der Seuche auf denKontinent, d. h. nach Frankreich und in die Niederlande. Die neuerlichen MKS-Ausbr\u00fcche zeigen einmalmehr, dass vor dem Hintergrund der in der EU-Gesetzgebung vorgesehenen Eradikationspolitik nur mitplanm\u00e4\u00dfig vorbereiteten (Bundesma\u00dfnahmenkatalogu. a. )und konsequenten Ma\u00dfnahmen eine wirksameBek\u00e4mpfung der MKS m\u00f6glich ist. Es ist derzeit nochnicht eindeutig geregelt, ob und in welchen Seuchenf\u00e4llen von der M\u00f6glichkeit einer Notimpfung Gebrauch gemacht werden kann (Barnett et al. 2001). Auchm\u00fcssten die sich aus der Impfung ergebenden Konsequenzen (z. B. T\u00f6tung oder Handelssperre)von Fall zuFall festgelegt werden. F\u00fcr den Fall eines MKS-Ausbruchs in Deutschland w\u00fcrde wahrscheinlich die mangelhaft ausgepr\u00e4gte Hygiene, die in den meisten Rinder haltenden Betrieben herrscht, einer Verbreitung derSeuche Vorschub leisten. Daher ist es unerl\u00e4sslich, \u00e4hnlich wie in der Schweinehaltung, zu verbindlichen Regelungen hinsichtlich eines Hygienestatus in der Rinderhaltung zu kommen. <\/p>","translatedTitle":"","abstractE":"Die Maul-und Klauenseuche (MKS)ist nach wievor eine weltweit vorkommende gef\u00e4hrliche Tierseuche, die vorwiegend Paarzeher betrifft. Durch zunehmenden Handel, Tourismus aber auch illegale Einfuhrvon Tieren, vorwiegend aber auch tierischen Produkten ...","date":{"year":2002,"date":"05\/2002","accepted":"2002-05-08"},"volume":"83","openAccess":false,"journal":"Der Praktische Tierarzt","titleImageId":945,"pages":"450-450","redirects":["235735\/150\/3230\/69036"],"tierartCategories":["Nutztier"],"artikelartCategories":["Der Praktische Tierarzt","Abostufe DPT","Fachartikel"]} CY - Hannover DA - 05/2002 LA - German N2 - Die Maul-und Klauenseuche (MKS)ist nach wievor eine weltweit vorkommende gefährliche Tierseuche, die vorwiegend Paarzeher betrifft. Durch zunehmenden Handel, Tourismus aber auch illegale Einfuhrvon Tieren, vorwiegend aber auch tierischen Produkten ... PB - Schlütersche Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG PP - Hannover PY - 2002 SP - 450 EP - 450 T1 - MKS – Grundregeln zur Verhütung der Seuchenausbreitung T2 - Der Praktische Tierarzt TI - MKS – Grundregeln zur Verhütung der Seuchenausbreitung VL - 83 ER -