TY - JOUR AU - K-H Lahrmann AU - M Kmiec AU - S Stecher AB - In einer kontrollierten klinischen Feldstudie wurdenin 2 Ferkelerzeugerbetrieben im Rahmen der routinemäßigenFrühkastration in der 1. Lebenswoche jeweils eineHälfte der männlichen Ferkel ohne Betäubung (n = 1127)und die andere Hälfte mit der ... BT - Der Praktische Tierarzt C1 - {"oldId":68949,"title":"Die Saugferkelkastration mit der Ketamin\/Azaperon-Allgemeinan\u00e4sthesie: tierschutzkonform, praktikabel, aber wirtschaftlich?","teaserText":"In einer kontrollierten klinischen Feldstudie wurdenin 2 Ferkelerzeugerbetrieben im Rahmen der routinem\u00e4\u00dfigenFr\u00fchkastration in der 1. Lebenswoche jeweils eineH\u00e4lfte der m\u00e4nnlichen Ferkel ohne Bet\u00e4ubung (n = 1127)und die andere H\u00e4lfte mit der ...","content":"

In einer kontrollierten klinischen Feldstudie wurdenin 2 Ferkelerzeugerbetrieben im Rahmen der routinem\u00e4\u00dfigenFr\u00fchkastration in der 1. Lebenswoche jeweils eineH\u00e4lfte der m\u00e4nnlichen Ferkel ohne Bet\u00e4ubung (n = 1127)und die andere H\u00e4lfte mit der Ketamin\/Azaperon-Allgemeinan\u00e4sthesie(n = 1213) kastriert. Die An\u00e4sthesie ist beieiner Basisdosis von 2 mg Azaperon und 25 mg Ketaminpro kg LM, intramuskul\u00e4r verabreicht, tierschutzkonform:Gem\u00e4\u00df standardisierter schmerzspezifischer Reflex- undVerhaltenskontrollen zeigt sich eine chirurgische Toleranzmit somatischer und viszeraler Analgesie sowie eine Hypnoseund Muskelrelaxation, die einen fachgerechten undst\u00f6rungsfreien Eingriff erm\u00f6glicht. Unter der Voraussetzung,dass die Ferkel erst gegen Ende der 1. Lebenswochekastriert werden und w\u00e4hrend der Aufwachphase zumSchutz vor Unterk\u00fchlung und Erdr\u00fcckung im Ferkelnestsepariert werden, entstehen keine Nachteile gegen\u00fcber derKastration ohne Bet\u00e4ubung, was \u00dcberleben, Gesundheitund auch Wachstum betrifft. Die Allgemeinan\u00e4sthesie istpraktikabel: Als Wirkstoffmischung kann sie mit jeweilseiner Injektion seriell appliziert werden. Bezogen auf diechirurgische Toleranzdauer k\u00f6nnen bis zu 20 m\u00e4nnlicheFerkel (aus ca. 4 W\u00fcrfen) hintereinander an\u00e4sthesiert undkastriert werden. Wirtschaftliche Nachteile gegen\u00fcber derKastration ohne Bet\u00e4ubung ergeben sich bez\u00fcglich nachfolgenderGesundheits- oder Wachstumsst\u00f6rungen nicht.Eine geringf\u00fcgige, an\u00e4sthesiebedingte Verl\u00e4ngerung derKastrationsdauer und die Zusatzkosten f\u00fcr die Medikamente(ca. 1 Euro\/Ferkel) sowie f\u00fcr die tier\u00e4rztliche T\u00e4tigkeit(ca. 1 Euro\/Ferkel) im Fall einer Bet\u00e4ubungspflichtw\u00fcrden zur Zeit die Rentabilit\u00e4t der Ferkelproduktion jedochbeintr\u00e4chtigen. Logistische Ma\u00dfnahmen sowie arzneimittel-und tierschutzrechtliche Korrekturm\u00f6glichkeitenzur Kostend\u00e4mpfung werden diskutiert, um Tierschutz-und Wirtschaftsinteressen in Einklang zu bringen.<\/p>","categories":["Der Praktische Tierarzt","Abostufe DPT","Fachartikel","Nutztier"],"fromDate":"Oct 10, 2006 12:00:00 AM","toDate":"Dec 31, 2050 12:00:00 AM","oldUrls":["http:\/\/vetline.de\/10409816\/150\/3230\/68949"],"doiLanguage":"deutsch","doiProductFormat":"Online","doiPublisher":"Schl\u00fctersche Verlagsgesellschaft mbH & Co.KG","doiSerialWorkTitle":"Prakt Tierarzt","doiDocumentUri":"http:\/\/www.vetline.de\/10409816\/150\/3230\/68949","doiSource":"Praktischer Tierarzt 87: Ausgabe 10, Seite 802\u0096809 (2006)","doiFirstPage":"802","doiLastPage":"809","doiTransmitted":false,"doiAuthor":"Lahrmann KH, Kmiec M, Stecher S","pdf":{"path":"http:\/\/data\/dpt_2006_10_0802.pdf","title":"dpt_2006_10_0802.pdf","description":"Die Saugferkelkastration mit der Ketamin\/Azaperon-Allgemeinan\u00e4sthesie: tierschutzkonform, praktikabel, aber wirtschaftlich?"},"authors":[{"firstName":"K","middleName":"H","lastName":"Lahrmann"},{"firstName":"M","middleName":"","lastName":"Kmiec"},{"firstName":"S","middleName":"","lastName":"Stecher"}],"contentOptimised":"

In einer kontrollierten klinischen Feldstudie wurdenin 2 Ferkelerzeugerbetrieben im Rahmen der routinem\u00e4\u00dfigenFr\u00fchkastration in der 1. Lebenswoche jeweils eineH\u00e4lfte der m\u00e4nnlichen Ferkel ohne Bet\u00e4ubung (n = 1127)und die andere H\u00e4lfte mit der Ketamin\/Azaperon-Allgemeinan\u00e4sthesie(n = 1213) kastriert. Die An\u00e4sthesie ist beieiner Basisdosis von 2 mg Azaperon und 25 mg Ketaminpro kg LM, intramuskul\u00e4r verabreicht, tierschutzkonform:Gem\u00e4\u00df standardisierter schmerzspezifischer Reflex- undVerhaltenskontrollen zeigt sich eine chirurgische Toleranzmit somatischer und viszeraler Analgesie sowie eine Hypnoseund Muskelrelaxation, die einen fachgerechten undst\u00f6rungsfreien Eingriff erm\u00f6glicht. Unter der Voraussetzung,dass die Ferkel erst gegen Ende der 1. Lebenswochekastriert werden und w\u00e4hrend der Aufwachphase zumSchutz vor Unterk\u00fchlung und Erdr\u00fcckung im Ferkelnestsepariert werden, entstehen keine Nachteile gegen\u00fcber derKastration ohne Bet\u00e4ubung, was \u00dcberleben, Gesundheitund auch Wachstum betrifft. Die Allgemeinan\u00e4sthesie istpraktikabel: Als Wirkstoffmischung kann sie mit jeweilseiner Injektion seriell appliziert werden. Bezogen auf diechirurgische Toleranzdauer k\u00f6nnen bis zu 20 m\u00e4nnlicheFerkel (aus ca. 4 W\u00fcrfen) hintereinander an\u00e4sthesiert undkastriert werden. Wirtschaftliche Nachteile gegen\u00fcber derKastration ohne Bet\u00e4ubung ergeben sich bez\u00fcglich nachfolgenderGesundheits- oder Wachstumsst\u00f6rungen nicht.Eine geringf\u00fcgige, an\u00e4sthesiebedingte Verl\u00e4ngerung derKastrationsdauer und die Zusatzkosten f\u00fcr die Medikamente(ca. 1 Euro\/Ferkel) sowie f\u00fcr die tier\u00e4rztliche T\u00e4tigkeit(ca. 1 Euro\/Ferkel) im Fall einer Bet\u00e4ubungspflichtw\u00fcrden zur Zeit die Rentabilit\u00e4t der Ferkelproduktion jedochbeintr\u00e4chtigen. Logistische Ma\u00dfnahmen sowie arzneimittel-und tierschutzrechtliche Korrekturm\u00f6glichkeitenzur Kostend\u00e4mpfung werden diskutiert, um Tierschutz-und Wirtschaftsinteressen in Einklang zu bringen.<\/p>","primaryLanguage":"","zusammenfassung":"

In einer kontrollierten klinischen Feldstudie wurdenin 2 Ferkelerzeugerbetrieben im Rahmen der routinem\u00e4\u00dfigenFr\u00fchkastration in der 1. Lebenswoche jeweils eineH\u00e4lfte der m\u00e4nnlichen Ferkel ohne Bet\u00e4ubung (n = 1127)und die andere H\u00e4lfte mit der Ketamin\/Azaperon-Allgemeinan\u00e4sthesie(n = 1213) kastriert. Die An\u00e4sthesie ist beieiner Basisdosis von 2 mg Azaperon und 25 mg Ketaminpro kg LM, intramuskul\u00e4r verabreicht, tierschutzkonform:Gem\u00e4\u00df standardisierter schmerzspezifischer Reflex- undVerhaltenskontrollen zeigt sich eine chirurgische Toleranzmit somatischer und viszeraler Analgesie sowie eine Hypnoseund Muskelrelaxation, die einen fachgerechten undst\u00f6rungsfreien Eingriff erm\u00f6glicht. Unter der Voraussetzung,dass die Ferkel erst gegen Ende der 1. Lebenswochekastriert werden und w\u00e4hrend der Aufwachphase zumSchutz vor Unterk\u00fchlung und Erdr\u00fcckung im Ferkelnestsepariert werden, entstehen keine Nachteile gegen\u00fcber derKastration ohne Bet\u00e4ubung, was \u00dcberleben, Gesundheitund auch Wachstum betrifft. Die Allgemeinan\u00e4sthesie istpraktikabel: Als Wirkstoffmischung kann sie mit jeweilseiner Injektion seriell appliziert werden. Bezogen auf diechirurgische Toleranzdauer k\u00f6nnen bis zu 20 m\u00e4nnlicheFerkel (aus ca. 4 W\u00fcrfen) hintereinander an\u00e4sthesiert undkastriert werden. Wirtschaftliche Nachteile gegen\u00fcber derKastration ohne Bet\u00e4ubung ergeben sich bez\u00fcglich nachfolgenderGesundheits- oder Wachstumsst\u00f6rungen nicht.Eine geringf\u00fcgige, an\u00e4sthesiebedingte Verl\u00e4ngerung derKastrationsdauer und die Zusatzkosten f\u00fcr die Medikamente(ca. 1 Euro\/Ferkel) sowie f\u00fcr die tier\u00e4rztliche T\u00e4tigkeit(ca. 1 Euro\/Ferkel) im Fall einer Bet\u00e4ubungspflichtw\u00fcrden zur Zeit die Rentabilit\u00e4t der Ferkelproduktion jedochbeintr\u00e4chtigen. Logistische Ma\u00dfnahmen sowie arzneimittel-und tierschutzrechtliche Korrekturm\u00f6glichkeitenzur Kostend\u00e4mpfung werden diskutiert, um Tierschutz-und Wirtschaftsinteressen in Einklang zu bringen.<\/p>","translatedTitle":"","abstractE":"In einer kontrollierten klinischen Feldstudie wurdenin 2 Ferkelerzeugerbetrieben im Rahmen der routinem\u00e4\u00dfigenFr\u00fchkastration in der 1. Lebenswoche jeweils eineH\u00e4lfte der m\u00e4nnlichen Ferkel ohne Bet\u00e4ubung (n = 1127)und die andere H\u00e4lfte mit der ...","date":{"year":2006,"date":"10\/2006","accepted":"2006-10-10"},"volume":"87","openAccess":false,"journal":"Der Praktische Tierarzt","titleImageId":945,"pages":"802-809","redirects":["10409816\/150\/3230\/68949"],"tierartCategories":["Nutztier"],"artikelartCategories":["Der Praktische Tierarzt","Abostufe DPT","Fachartikel"]} CY - Hannover DA - 10/2006 LA - German N2 - In einer kontrollierten klinischen Feldstudie wurdenin 2 Ferkelerzeugerbetrieben im Rahmen der routinemäßigenFrühkastration in der 1. Lebenswoche jeweils eineHälfte der männlichen Ferkel ohne Betäubung (n = 1127)und die andere Hälfte mit der ... PB - Schlütersche Verlagsgesellschaft mbH & Co.KG PP - Hannover PY - 2006 SP - 802 EP - 809 T1 - Die Saugferkelkastration mit der Ketamin/Azaperon-Allgemeinanästhesie: tierschutzkonform, praktikabel, aber wirtschaftlich? T2 - Der Praktische Tierarzt TI - Die Saugferkelkastration mit der Ketamin/Azaperon-Allgemeinanästhesie: tierschutzkonform, praktikabel, aber wirtschaftlich? VL - 87 ER -