TY - JOUR KW - Milchkühe KW - Lahmheitsprävalenz KW - Klauen KW - Lahmheitsbeurteilung KW - Tierschutz AU - H-P Klindworth AU - A Schranner AU - A Ulrich AU - M Kaske AB - Es war das Ziel, die Prävalenz lahmer Kühe in einer repräsentativen Stichprobe (2 %) der niedersächsischen Milchviehbetriebe zu erfassen. Dazu wurden 159 konventionelle Milchviehbetriebe mit Laufstallhaltung einmalig besucht. Dort wurde das Gangbild von 13 112 laktierenden Milchkühen mittels eines eigenständig entwickelten Lahmheits-Scores (vier Score-Stufen) beurteilt. Zusätzlich wurden bei einer Befragung der Betriebsleiter 74 Parameter im Zusammenhang mit Betriebsmanagement und stallbaulichen Gegebenheiten erfasst. Für die deutlich klinisch lahmen Tiere (Score 3 und 4) ergab sich ein Medianwert der Prävalenz von 17,3 %. In 25 % der Betriebe (unteres Quartil) gingen weniger als 11,1 % der Kühe deutlich lahm, während im oberen Quartil eine Prävalenz von mehr als 24,1 % nachgewiesen wurde. Im internationalen Vergleich lag damit die Prävalenz lahmer Kühe im unteren Mittelfeld. Hinsichtlich Management, Stallbau und Haltung hatten die meisten Einzelfaktoren keinen signifikanten Einfluss auf die Prävalenz lahmer Tiere. Allerdings hatten Betriebe mit Tiefliegeboxen weniger lahme Kühe als Betriebe mit Hochliegeboxen (ohne Komfortmatte). Zudem waren auf Betrieben mit ganztägiger Weidehaltung weniger Kühe lahm als bei anderen Haltungsformen. Das Management der Klauenpflege hatte erheblichen Einfluss auf die Klauengesundheit. Das Intervall zwischen dem letzten Herdenschnitt und dem Zeitpunkt der Befundung hatte ebenso wie die Qualifikation des Klauenpflegers einen signifikanten Effekt auf die Prävalenz lahmer Kühe in der Herde. Zudem war der Anteil lahmer Kühe auf Betrieben mit eigenem Klauenstand und Klauenpflege nach Bedarf geringer als auf Betrieben, die auf externe Klauenpfleger angewiesen waren. Zusammenfassend zeigt die Studie die enorme Varianz der Prävalenz lahmer Kühe auf niedersächsischen Milchviehbetrieben. Wichtigster Einflussfaktor auf die Prävalenz ist das Problembewusstsein des Landwirts, während spezifische bauliche Gegebenheiten auf dem Betrieb eine untergeordnete Rolle spielen. BT - Berliner und Münchener Tierärztliche Wochenschrift C1 - {"oldId":109818,"title":"Pr\u00e4valenz lahmer K\u00fche in nieders\u00e4chsischen Milchviehbetrieben \u2013 Untersuchungen im Rahmen des Nieders\u00e4chsischen Tierschutzplans","topline":"","teaserText":"Prevalence of lameness in dairy herds in Lower Saxony \u2013 investigations as part of the Animal Welfare Plan","content":"

Zusammenfassung<\/span>
Es war das Ziel, die Pr\u00e4valenz lahmer K\u00fche in einer repr\u00e4sentativen Stichprobe (2 %) der nieders\u00e4chsischen Milchviehbetriebe zu erfassen. Dazu wurden 159 konventionelle Milchviehbetriebe mit Laufstallhaltung einmalig besucht. Dort wurde das Gangbild von 13 112 laktierenden Milchk\u00fchen mittels eines eigenst\u00e4ndig entwickelten Lahmheits-Scores (vier Score-Stufen) beurteilt. Zus\u00e4tzlich wurden bei einer Befragung der Betriebsleiter 74 Parameter im Zusammenhang mit Betriebsmanagement und stallbaulichen Gegebenheiten erfasst. F\u00fcr die deutlich klinisch lahmen Tiere (Score 3 und 4) ergab sich ein Medianwert der Pr\u00e4valenz von 17,3 %. In 25 % der Betriebe (unteres Quartil) gingen weniger als 11,1 % der K\u00fche deutlich lahm, w\u00e4hrend im oberen Quartil eine Pr\u00e4valenz von mehr als 24,1 % nachgewiesen wurde. Im internationalen Vergleich lag damit die Pr\u00e4valenz lahmer K\u00fche im unteren Mittelfeld. Hinsichtlich Management, Stallbau und Haltung hatten die meisten Einzelfaktoren keinen signifikanten Einfluss auf die Pr\u00e4valenz lahmer Tiere. Allerdings hatten Betriebe mit Tiefliegeboxen weniger lahme K\u00fche als Betriebe mit Hochliegeboxen (ohne Komfortmatte). Zudem waren auf Betrieben mit ganzt\u00e4giger Weidehaltung weniger K\u00fche lahm als bei anderen Haltungsformen. Das Management der Klauenpflege hatte erheblichen Einfluss auf die Klauengesundheit. Das Intervall zwischen dem letzten Herdenschnitt und dem Zeitpunkt der Befundung hatte ebenso wie die Qualifikation des Klauenpflegers einen signifikanten Effekt auf die Pr\u00e4valenz lahmer K\u00fche in der Herde. Zudem war der Anteil lahmer K\u00fche auf Betrieben mit eigenem Klauenstand und Klauenpflege nach Bedarf geringer als auf Betrieben, die auf externe Klauenpfleger angewiesen waren. Zusammenfassend zeigt die Studie die enorme Varianz der Pr\u00e4valenz lahmer K\u00fche auf nieders\u00e4chsischen Milchviehbetrieben. Wichtigster Einflussfaktor auf die Pr\u00e4valenz ist das Problembewusstsein des Landwirts, w\u00e4hrend spezifische bauliche Gegebenheiten auf dem Betrieb eine untergeordnete Rolle spielen.<\/p>

Schl\u00fcsselw\u00f6rter<\/span>
Milchk\u00fche, Lahmheitspr\u00e4valenz, Klauen, Lahmheitsbeurteilung, Tierschutz<\/p>

Summary<\/span>
The objective was to assess the prevalence of lame dairy cows in a representative sample in dairy farms in Lower Saxony\/Germany. A total of 159 conventional dairy farms (2 % of the dairy farms in Lower Saxony) was one-time visited. The gait pattern of a total of 13 112 lactating dairy cows was assessed by visual observation over a distance of 10\u201315 m when cows left the milking parlor. The study used a self-established score system (four stages). Additionally, 74 parameters related to farm management and building specifications were assessed during an oral interview with the farmer. The median for lame cows on the 159 farms was 17.3%. Calculation of quartiles revealed that on 25% of the farms less than 11.1% cows were lame, while the upper quartile accounted for more than 24.1% lame cows. Thus, the prevalence of lame cows was in the lower middle ranks compared with other published studies. Only a few inquired parameters significantly affected the prevalence of lame cows. Farms with deep cubicles with straw bedding had significantly less lame cows compared to farms with high cubicles (without comfort mattress). Day-and night pasture was accompanied by a lower prevalence of lameness compared to other housing systems. The management of claw trimming exhibited a significant impact on claw health. The time interval between last herd trimming and the time of lameness assessment affected the prevalence of lameness as well as the qualification of the person performing the herd claw trimming. Farms with an own claw trimming crate performing claw trimming on demand had less lame cows compared to farms relying exclusively on external claw trimmers. In conclusion, this study revealed the enormous variance of lame cows in conventional dairy farms. Clearly, the most important factor affecting the prevalence of lame cows in the herd is the awareness of the farmer while specific structural conditions of the building play a minor role.<\/p>

Keywords<\/span>
dairy cow, prevalence of lameness, claw trimming, lameness scoring, animal welfare<\/p>","categories":["Tier\u00e4rztliche Wochenschrift","Abostufe BMTW","Fachartikel"],"fromDate":"Oct 9, 2018 6:59:46 AM","oldUrls":["http:\/\/vetline.de\/praevalenz-lahmer-kuehe-in-niedersaechsischen-milchviehbetrieben-untersuchungen-im-rahmen-des-niedersaechsischen-tierschutzplans\/150\/3130\/109818"],"doiLanguage":"deutsch","doiProductFormat":"online","doiPublisher":"Schl\u00fctersche Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG","doiSerialWorkTitle":"Berl M\u00fcnch Tier\u00e4rztl Wochensch","doiDocumentUri":"https:\/\/vetline.de\/files\/smfiledata\/7\/4\/1\/3\/1\/1\/BMTW_AOP_17002_Kaske.pdf","doiSource":"Berl M\u00fcnch Tier\u00e4rztl Wochenschc","doiissn":"0005-9366","doiNr":"10.2376\/0005-9366-17002","doiFirstPage":".","doiLastPage":"..","doiTransmitted":true,"doiAuthor":"Klindworth HP, Schranner A, Ullrich A, Kaske M","pdf":{"path":"http:\/\/data\/BMTW_AOP_17002_Kaske.pdf","title":"BMTW_AOP_17002_Kaske","description":"Pr\u00e4valenz lahmer K\u00fche in nieders\u00e4chsischen Milchviehbetrieben \u2013 Untersuchungen im Rahmen des Nieders\u00e4chsischen Tierschutzplans"},"authors":[{"firstName":"H","middleName":"P","lastName":"Klindworth"},{"firstName":"A","middleName":"","lastName":"Schranner"},{"firstName":"A","middleName":"","lastName":"Ullrich"},{"firstName":"M","middleName":"","lastName":"Kaske"}],"contentOptimised":"

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Es war das Ziel, die Pr\u00e4valenz lahmer K\u00fche in einer repr\u00e4sentativen Stichprobe (2 %) der nieders\u00e4chsischen Milchviehbetriebe zu erfassen. Dazu wurden 159 konventionelle Milchviehbetriebe mit Laufstallhaltung einmalig besucht. Dort wurde das Gangbild von 13 112 laktierenden Milchk\u00fchen mittels eines eigenst\u00e4ndig entwickelten Lahmheits-Scores (vier Score-Stufen) beurteilt. Zus\u00e4tzlich wurden bei einer Befragung der Betriebsleiter 74 Parameter im Zusammenhang mit Betriebsmanagement und stallbaulichen Gegebenheiten erfasst. F\u00fcr die deutlich klinisch lahmen Tiere (Score 3 und 4) ergab sich ein Medianwert der Pr\u00e4valenz von 17,3 %. In 25 % der Betriebe (unteres Quartil) gingen weniger als 11,1 % der K\u00fche deutlich lahm, w\u00e4hrend im oberen Quartil eine Pr\u00e4valenz von mehr als 24,1 % nachgewiesen wurde. Im internationalen Vergleich lag damit die Pr\u00e4valenz lahmer K\u00fche im unteren Mittelfeld. Hinsichtlich Management, Stallbau und Haltung hatten die meisten Einzelfaktoren keinen signifikanten Einfluss auf die Pr\u00e4valenz lahmer Tiere. Allerdings hatten Betriebe mit Tiefliegeboxen weniger lahme K\u00fche als Betriebe mit Hochliegeboxen (ohne Komfortmatte). Zudem waren auf Betrieben mit ganzt\u00e4giger Weidehaltung weniger K\u00fche lahm als bei anderen Haltungsformen. Das Management der Klauenpflege hatte erheblichen Einfluss auf die Klauengesundheit. Das Intervall zwischen dem letzten Herdenschnitt und dem Zeitpunkt der Befundung hatte ebenso wie die Qualifikation des Klauenpflegers einen signifikanten Effekt auf die Pr\u00e4valenz lahmer K\u00fche in der Herde. Zudem war der Anteil lahmer K\u00fche auf Betrieben mit eigenem Klauenstand und Klauenpflege nach Bedarf geringer als auf Betrieben, die auf externe Klauenpfleger angewiesen waren. Zusammenfassend zeigt die Studie die enorme Varianz der Pr\u00e4valenz lahmer K\u00fche auf nieders\u00e4chsischen Milchviehbetrieben. Wichtigster Einflussfaktor auf die Pr\u00e4valenz ist das Problembewusstsein des Landwirts, w\u00e4hrend spezifische bauliche Gegebenheiten auf dem Betrieb eine untergeordnete Rolle spielen.<\/p>

Schl\u00fcsselw\u00f6rter:<\/strong>
Milchk\u00fche, Lahmheitspr\u00e4valenz, Klauen, Lahmheitsbeurteilung, Tierschutz<\/p>

Summary<\/strong>
The objective was to assess the prevalence of lame dairy cows in a representative sample in dairy farms in Lower Saxony\/Germany. A total of 159 conventional dairy farms (2 % of the dairy farms in Lower Saxony) was one-time visited. The gait pattern of a total of 13 112 lactating dairy cows was assessed by visual observation over a distance of 10\u201315 m when cows left the milking parlor. The study used a self-established score system (four stages). Additionally, 74 parameters related to farm management and building specifications were assessed during an oral interview with the farmer. The median for lame cows on the 159 farms was 17.3%. Calculation of quartiles revealed that on 25% of the farms less than 11.1% cows were lame, while the upper quartile accounted for more than 24.1% lame cows. Thus, the prevalence of lame cows was in the lower middle ranks compared with other published studies. Only a few inquired parameters significantly affected the prevalence of lame cows. Farms with deep cubicles with straw bedding had significantly less lame cows compared to farms with high cubicles (without comfort mattress). Day-and night pasture was accompanied by a lower prevalence of lameness compared to other housing systems. The management of claw trimming exhibited a significant impact on claw health. The time interval between last herd trimming and the time of lameness assessment affected the prevalence of lameness as well as the qualification of the person performing the herd claw trimming. Farms with an own claw trimming crate performing claw trimming on demand had less lame cows compared to farms relying exclusively on external claw trimmers. In conclusion, this study revealed the enormous variance of lame cows in conventional dairy farms. Clearly, the most important factor affecting the prevalence of lame cows in the herd is the awareness of the farmer while specific structural conditions of the building play a minor role.<\/p>

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In 25 % der Betriebe (unteres Quartil) gingen weniger als 11,1 % der K\u00fche deutlich lahm, w\u00e4hrend im oberen Quartil eine Pr\u00e4valenz von mehr als 24,1 % nachgewiesen wurde. Im internationalen Vergleich lag damit die Pr\u00e4valenz lahmer K\u00fche im unteren Mittelfeld. Hinsichtlich Management, Stallbau und Haltung hatten die meisten Einzelfaktoren keinen signifikanten Einfluss auf die Pr\u00e4valenz lahmer Tiere. Allerdings hatten Betriebe mit Tiefliegeboxen weniger lahme K\u00fche als Betriebe mit Hochliegeboxen (ohne Komfortmatte). Zudem waren auf Betrieben mit ganzt\u00e4giger Weidehaltung weniger K\u00fche lahm als bei anderen Haltungsformen. Das Management der Klauenpflege hatte erheblichen Einfluss auf die Klauengesundheit. Das Intervall zwischen dem letzten Herdenschnitt und dem Zeitpunkt der Befundung hatte ebenso wie die Qualifikation des Klauenpflegers einen signifikanten Effekt auf die Pr\u00e4valenz lahmer K\u00fche in der Herde. Zudem war der Anteil lahmer K\u00fche auf Betrieben mit eigenem Klauenstand und Klauenpflege nach Bedarf geringer als auf Betrieben, die auf externe Klauenpfleger angewiesen waren. Zusammenfassend zeigt die Studie die enorme Varianz der Pr\u00e4valenz lahmer K\u00fche auf nieders\u00e4chsischen Milchviehbetrieben. 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Zudem waren auf Betrieben mit ganztägiger Weidehaltung weniger Kühe lahm als bei anderen Haltungsformen. Das Management der Klauenpflege hatte erheblichen Einfluss auf die Klauengesundheit. Das Intervall zwischen dem letzten Herdenschnitt und dem Zeitpunkt der Befundung hatte ebenso wie die Qualifikation des Klauenpflegers einen signifikanten Effekt auf die Prävalenz lahmer Kühe in der Herde. Zudem war der Anteil lahmer Kühe auf Betrieben mit eigenem Klauenstand und Klauenpflege nach Bedarf geringer als auf Betrieben, die auf externe Klauenpfleger angewiesen waren. Zusammenfassend zeigt die Studie die enorme Varianz der Prävalenz lahmer Kühe auf niedersächsischen Milchviehbetrieben. Wichtigster Einflussfaktor auf die Prävalenz ist das Problembewusstsein des Landwirts, während spezifische bauliche Gegebenheiten auf dem Betrieb eine untergeordnete Rolle spielen. PB - Schlütersche Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG PP - Hannover PY - 2018 T1 - Prävalenz lahmer Kühe in niedersächsischen Milchviehbetrieben – Untersuchungen im Rahmen des Niedersächsischen Tierschutzplans T2 - Berliner und Münchener Tierärztliche Wochenschrift TI - Prävalenz lahmer Kühe in niedersächsischen Milchviehbetrieben – Untersuchungen im Rahmen des Niedersächsischen Tierschutzplans TT - Prevalence of lameness in dairy herds in Lower Saxony – investigations as part of the Animal Welfare Plan VL - 131 SN - 0005-9366 ER -