TY - JOUR KW - Tierwohl KW - Wohlbefinden KW - Animal welfare KW - Milchkuh AU - M Mondon AU - C Thöne-Reineke AU - R Merle AB - Tierwohl und Wohlbefinden von Nutztieren in der Landwirtschaft erfahren gesellschaftlich und politisch zunehmend an Bedeutung. Sowohl auf deutscher und internationaler Ebene, politisch wie wissenschaftlich, lässt sich ein Grundkonsens zur Begrifflichkeit des Tierwohls erkennen: Neben der Gesundheit des Tieres ist ebenso der Aspekt des Wohlbefindens zu berücksichtigen. Ob sich dahinter Emotionen, die Anpassungsfähigkeit des Tieres oder die Ausübung artspezifischen Verhaltens verbergen, wird von den verschiedenen Vertretern wiederum unterschiedlich interpretiert. Unbestritten ist die Relevanz von Messprotokollen und Bewertungssystemen zur Erfassung des Tierwohls, die auf europäischer und nationaler Ebene bereits etabliert, in ihren Indikatoren für Milchkühe aber oft auf Gesundheitsparameter sowie Haltung und Management der Tiere beschränkt bleiben. Üblicherweise werden Tierwohlindikatoren übergeordnet in ressourcen-, management- sowie tierbasierte Indikatoren eingruppiert. Letztere beinhalten verhaltensbasierte Indikatoren, die trotz diffiziler Erfassung bei geringerer Reliabilität eine höhere Aussagekraft bezogen auf das Tierwohl des Individuums, evtl. auch der Herde, bieten, als die reine Protokollierung von Gesundheits- und Umgebungsdaten. Eine wissenschaftliche Validierung dieser tier- und verhaltensbasierten Tierwohlindikatoren steht noch aus. Die Berücksichtigung ihrer spezifischen Haltungsanforderungen und die Möglichkeit zur Ausübung artspezifischen Verhaltens sind wichtige Aspekte zur Sicherung des Wohlbefindens der Milchkuh, welche aufgrund der aktuellen Haltungsbedingungen in Deutschland nur für einen Teil der Tiere erfüllt werden. Standardisierte valide Tierwohlindikatoren können zur Verbesserung der Haltungen beitragen und sind aus Verbrauchersicht für die Erweiterung der Produktpalette tierwohlkonformer Lebensmittel zu unterstützen. BT - Berliner und Münchener Tierärztliche Wochenschrift C1 - {"oldId":100978,"title":"Tierwohl und Wohlbefinden \u2013 Definition, Bewertung und Diskussion mit Fokussierung auf die Milchkuh","topline":"","teaserText":"Animal welfare \u2013 definition, assessment and discussion with special regard to dairy cattle","content":"

Zusammenfassung<\/span>
Tierwohl und Wohlbefinden von Nutztieren in der Landwirtschaft erfahren gesellschaftlich und politisch zunehmend an Bedeutung. Sowohl auf deutscher und internationaler Ebene, politisch wie wissenschaftlich, l\u00e4sst sich ein Grundkonsens zur Begrifflichkeit des Tierwohls erkennen: Neben der Gesundheit des Tieres ist ebenso der Aspekt des Wohlbefindens zu ber\u00fccksichtigen. Ob sich dahinter Emotionen, die Anpassungsf\u00e4higkeit des Tieres oder die Aus\u00fcbung artspezifischen Verhaltens verbergen, wird von den verschiedenen Vertretern wiederum unterschiedlich interpretiert. Unbestritten ist die Relevanz von Messprotokollen und Bewertungssystemen zur Erfassung des Tierwohls, die auf europ\u00e4ischer und nationaler Ebene bereits etabliert, in ihren Indikatoren f\u00fcr Milchk\u00fche aber oft auf Gesundheitsparameter sowie Haltung und Management der Tiere beschr\u00e4nkt bleiben. \u00dcblicherweise werden Tierwohlindikatoren \u00fcbergeordnet in ressourcen-, management- sowie tierbasierte Indikatoren eingruppiert. Letztere beinhalten verhaltensbasierte Indikatoren, die trotz diffiziler Erfassung bei geringerer Reliabilit\u00e4t eine h\u00f6here Aussagekraft bezogen auf das Tierwohl des Individuums, evtl. auch der Herde, bieten, als die reine Protokollierung von Gesundheits- und Umgebungsdaten. Eine wissenschaftliche Validierung dieser tier- und verhaltensbasierten Tierwohlindikatoren steht noch aus.
Die Ber\u00fccksichtigung ihrer spezifischen Haltungsanforderungen und die M\u00f6glichkeit zur Aus\u00fcbung artspezifischen Verhaltens sind wichtige Aspekte zur Sicherung des Wohlbefindens der Milchkuh, welche aufgrund der aktuellen Haltungsbedingungen in Deutschland nur f\u00fcr einen Teil der Tiere erf\u00fcllt werden. Standardisierte valide Tierwohlindikatoren k\u00f6nnen zur Verbesserung der Haltungen beitragen und sind aus Verbrauchersicht f\u00fcr die Erweiterung der Produktpalette tierwohlkonformer Lebensmittel zu unterst\u00fctzen.

Schl\u00fcsselw\u00f6rter: <\/span>Tierwohl, Wohlbefinden, animal welfare, Milchkuh<\/p>

Summary<\/span>
The concepts of animal welfare and well-being in farm animals gain societally and politically in importance. A basic consensus in the understanding of animal welfare may be seen both in Germany and internationally, in politics as well as in science: apart from health, well-being has to be considered too. Whether this describes emotions, adaptability of the animal or fulfilling species-specific behaviour, is a question of interpretation that differs with the various representatives. However, the relevance of assessment protocols and evaluating systems to measure animal welfare is undisputed and already established on European and national level, although their welfare indicators are often limited to parameters of health, housing and management. Generally, animal welfare indicators can be grouped as resource-, management- and animal-based. The former includes behaviour-based indicators, which, despite its difficult acquisition and lower reliability, provide a higher validity of the individual\u00b4s animal welfare, possibly as well as the herd\u00b4s, than the mere recording of health and environmental data. A scientific validation of these animal-based and behaviour-oriented animal welfare indicators is still pending.
Both, the consideration of the dairy cow\u00b4s specific housing needs and provision of the opportunity to fulfil species-specific behaviour, are important to assure the cow\u00b4s welfare. Due to current German husbandry conditions these aspects are only considered for a proportion of dairy cattle. Standardized valid animal welfare indicators may be able to improve livestock husbandry and may contribute greatly to expand the product range of welfare-conform food, which is to be supported from the customer\u00b4s point of view.

Keywords:<\/span> animal welfare, animal well-being, dairy cattle

<\/p>","categories":["Open Access","Tier\u00e4rztliche Wochenschrift","Abostufe BMTW","Fachartikel","Abostufe frei"],"fromDate":"Feb 27, 2017 9:40:17 AM","oldUrls":["http:\/\/vetline.de\/tierwohl-und-wohlbefinden-definition-bewertung-und-diskussion-mit-fokussierung-auf-die-milchkuh\/150\/3130\/100978","http:\/\/vetline.de\/tierwohl-und-wohlbefinden-definition-bewertung-und-diskussion-mit-fokussierung-auf-die-milchkuh\/150\/3216\/100978"],"doiLanguage":"deutsch","doiProductFormat":"online","doiPublisher":"Schl\u00fctersche Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG","doiSerialWorkTitle":"Berl M\u00fcnch Tier\u00e4rztl Wochensch","doiDocumentUri":"http:\/\/cf01.vetline.schluetersche.de\/files\/smfiledata\/6\/3\/9\/6\/1\/5\/BMW_OA_16080_onl300.pdf","doiSource":"Berl M\u00fcnch Tier\u00e4rztl Wochensch","doiissn":"0005-9366","doiNr":"10.2376\/0005-9366-16080","doiFirstPage":".","doiLastPage":"..","doiTransmitted":true,"doiAuthor":"Mondon M, Th\u00f6ne-Reineke C, Merle R","pdf":{"path":"http:\/\/data\/BMW_OA_16080_onl300.pdf","title":"BMTW OA 16080","description":""},"authors":[{"firstName":"M","middleName":"","lastName":"Mondon"},{"firstName":"C","middleName":"","lastName":"Th\u00f6ne-Reineke"},{"firstName":"R","middleName":"","lastName":"Merle"}],"contentOptimised":"

Zusammenfassung<\/strong>
Tierwohl und Wohlbefinden von Nutztieren in der Landwirtschaft erfahren gesellschaftlich und politisch zunehmend an Bedeutung. Sowohl auf deutscher und internationaler Ebene, politisch wie wissenschaftlich, l\u00e4sst sich ein Grundkonsens zur Begrifflichkeit des Tierwohls erkennen: Neben der Gesundheit des Tieres ist ebenso der Aspekt des Wohlbefindens zu ber\u00fccksichtigen. Ob sich dahinter Emotionen, die Anpassungsf\u00e4higkeit des Tieres oder die Aus\u00fcbung artspezifischen Verhaltens verbergen, wird von den verschiedenen Vertretern wiederum unterschiedlich interpretiert. Unbestritten ist die Relevanz von Messprotokollen und Bewertungssystemen zur Erfassung des Tierwohls, die auf europ\u00e4ischer und nationaler Ebene bereits etabliert, in ihren Indikatoren f\u00fcr Milchk\u00fche aber oft auf Gesundheitsparameter sowie Haltung und Management der Tiere beschr\u00e4nkt bleiben. \u00dcblicherweise werden Tierwohlindikatoren \u00fcbergeordnet in ressourcen-, management- sowie tierbasierte Indikatoren eingruppiert. Letztere beinhalten verhaltensbasierte Indikatoren, die trotz diffiziler Erfassung bei geringerer Reliabilit\u00e4t eine h\u00f6here Aussagekraft bezogen auf das Tierwohl des Individuums, evtl. auch der Herde, bieten, als die reine Protokollierung von Gesundheits- und Umgebungsdaten. Eine wissenschaftliche Validierung dieser tier- und verhaltensbasierten Tierwohlindikatoren steht noch aus.
Die Ber\u00fccksichtigung ihrer spezifischen Haltungsanforderungen und die M\u00f6glichkeit zur Aus\u00fcbung artspezifischen Verhaltens sind wichtige Aspekte zur Sicherung des Wohlbefindens der Milchkuh, welche aufgrund der aktuellen Haltungsbedingungen in Deutschland nur f\u00fcr einen Teil der Tiere erf\u00fcllt werden. Standardisierte valide Tierwohlindikatoren k\u00f6nnen zur Verbesserung der Haltungen beitragen und sind aus Verbrauchersicht f\u00fcr die Erweiterung der Produktpalette tierwohlkonformer Lebensmittel zu unterst\u00fctzen.

Schl\u00fcsselw\u00f6rter:<\/strong>Tierwohl, Wohlbefinden, animal welfare, Milchkuh<\/p>

Summary<\/strong>
The concepts of animal welfare and well-being in farm animals gain societally and politically in importance. A basic consensus in the understanding of animal welfare may be seen both in Germany and internationally, in politics as well as in science: apart from health, well-being has to be considered too. Whether this describes emotions, adaptability of the animal or fulfilling species-specific behaviour, is a question of interpretation that differs with the various representatives. However, the relevance of assessment protocols and evaluating systems to measure animal welfare is undisputed and already established on European and national level, although their welfare indicators are often limited to parameters of health, housing and management. Generally, animal welfare indicators can be grouped as resource-, management- and animal-based. The former includes behaviour-based indicators, which, despite its difficult acquisition and lower reliability, provide a higher validity of the individual\u00b4s animal welfare, possibly as well as the herd\u00b4s, than the mere recording of health and environmental data. A scientific validation of these animal-based and behaviour-oriented animal welfare indicators is still pending.
Both, the consideration of the dairy cow\u00b4s specific housing needs and provision of the opportunity to fulfil species-specific behaviour, are important to assure the cow\u00b4s welfare. Due to current German husbandry conditions these aspects are only considered for a proportion of dairy cattle. Standardized valid animal welfare indicators may be able to improve livestock husbandry and may contribute greatly to expand the product range of welfare-conform food, which is to be supported from the customer\u00b4s point of view.

Keywords:<\/strong> animal welfare, animal well-being, dairy cattle

<\/p>","primaryLanguage":"deutsch","zusammenfassung":"Tierwohl und Wohlbefinden von Nutztieren in der Landwirtschaft erfahren gesellschaftlich und politisch zunehmend an Bedeutung. Sowohl auf deutscher und internationaler Ebene, politisch wie wissenschaftlich, l\u00e4sst sich ein Grundkonsens zur Begrifflichkeit des Tierwohls erkennen: Neben der Gesundheit des Tieres ist ebenso der Aspekt des Wohlbefindens zu ber\u00fccksichtigen. Ob sich dahinter Emotionen, die Anpassungsf\u00e4higkeit des Tieres oder die Aus\u00fcbung artspezifischen Verhaltens verbergen, wird von den verschiedenen Vertretern wiederum unterschiedlich interpretiert. Unbestritten ist die Relevanz von Messprotokollen und Bewertungssystemen zur Erfassung des Tierwohls, die auf europ\u00e4ischer und nationaler Ebene bereits etabliert, in ihren Indikatoren f\u00fcr Milchk\u00fche aber oft auf Gesundheitsparameter sowie Haltung und Management der Tiere beschr\u00e4nkt bleiben. \u00dcblicherweise werden Tierwohlindikatoren \u00fcbergeordnet in ressourcen-, management- sowie tierbasierte Indikatoren eingruppiert. Letztere beinhalten verhaltensbasierte Indikatoren, die trotz diffiziler Erfassung bei geringerer Reliabilit\u00e4t eine h\u00f6here Aussagekraft bezogen auf das Tierwohl des Individuums, evtl. auch der Herde, bieten, als die reine Protokollierung von Gesundheits- und Umgebungsdaten. Eine wissenschaftliche Validierung dieser tier- und verhaltensbasierten Tierwohlindikatoren steht noch aus.
Die Ber\u00fccksichtigung ihrer spezifischen Haltungsanforderungen und die M\u00f6glichkeit zur Aus\u00fcbung artspezifischen Verhaltens sind wichtige Aspekte zur Sicherung des Wohlbefindens der Milchkuh, welche aufgrund der aktuellen Haltungsbedingungen in Deutschland nur f\u00fcr einen Teil der Tiere erf\u00fcllt werden. Standardisierte valide Tierwohlindikatoren k\u00f6nnen zur Verbesserung der Haltungen beitragen und sind aus Verbrauchersicht f\u00fcr die Erweiterung der Produktpalette tierwohlkonformer Lebensmittel zu unterst\u00fctzen.","schluesselwoerter":["Tierwohl","Wohlbefinden","animal welfare","Milchkuh"],"summary":"The concepts of animal welfare and well-being in farm animals gain societally and politically in importance. A basic consensus in the understanding of animal welfare may be seen both in Germany and internationally, in politics as well as in science: apart from health, well-being has to be considered too. Whether this describes emotions, adaptability of the animal or fulfilling species-specific behaviour, is a question of interpretation that differs with the various representatives. However, the relevance of assessment protocols and evaluating systems to measure animal welfare is undisputed and already established on European and national level, although their welfare indicators are often limited to parameters of health, housing and management. Generally, animal welfare indicators can be grouped as resource-, management- and animal-based. The former includes behaviour-based indicators, which, despite its difficult acquisition and lower reliability, provide a higher validity of the individual\u00b4s animal welfare, possibly as well as the herd\u00b4s, than the mere recording of health and environmental data. A scientific validation of these animal-based and behaviour-oriented animal welfare indicators is still pending.
Both, the consideration of the dairy cow\u00b4s specific housing needs and provision of the opportunity to fulfil species-specific behaviour, are important to assure the cow\u00b4s welfare. Due to current German husbandry conditions these aspects are only considered for a proportion of dairy cattle. Standardized valid animal welfare indicators may be able to improve livestock husbandry and may contribute greatly to expand the product range of welfare-conform food, which is to be supported from the customer\u00b4s point of view.","keywords":["animal welfare","animal well-being","dairy cattle"],"translatedTitle":"Animal welfare \u2013 definition, assessment and discussion with special regard to dairy cattle","abstractE":"Tierwohl und Wohlbefinden von Nutztieren in der Landwirtschaft erfahren gesellschaftlich und politisch zunehmend an Bedeutung. Sowohl auf deutscher und internationaler Ebene, politisch wie wissenschaftlich, l\u00e4sst sich ein Grundkonsens zur Begrifflichkeit des Tierwohls erkennen: Neben der Gesundheit des Tieres ist ebenso der Aspekt des Wohlbefindens zu ber\u00fccksichtigen. Ob sich dahinter Emotionen, die Anpassungsf\u00e4higkeit des Tieres oder die Aus\u00fcbung artspezifischen Verhaltens verbergen, wird von den verschiedenen Vertretern wiederum unterschiedlich interpretiert. Unbestritten ist die Relevanz von Messprotokollen und Bewertungssystemen zur Erfassung des Tierwohls, die auf europ\u00e4ischer und nationaler Ebene bereits etabliert, in ihren Indikatoren f\u00fcr Milchk\u00fche aber oft auf Gesundheitsparameter sowie Haltung und Management der Tiere beschr\u00e4nkt bleiben. \u00dcblicherweise werden Tierwohlindikatoren \u00fcbergeordnet in ressourcen-, management- sowie tierbasierte Indikatoren eingruppiert. Letztere beinhalten verhaltensbasierte Indikatoren, die trotz diffiziler Erfassung bei geringerer Reliabilit\u00e4t eine h\u00f6here Aussagekraft bezogen auf das Tierwohl des Individuums, evtl. auch der Herde, bieten, als die reine Protokollierung von Gesundheits- und Umgebungsdaten. Eine wissenschaftliche Validierung dieser tier- und verhaltensbasierten Tierwohlindikatoren steht noch aus. Die Ber\u00fccksichtigung ihrer spezifischen Haltungsanforderungen und die M\u00f6glichkeit zur Aus\u00fcbung artspezifischen Verhaltens sind wichtige Aspekte zur Sicherung des Wohlbefindens der Milchkuh, welche aufgrund der aktuellen Haltungsbedingungen in Deutschland nur f\u00fcr einen Teil der Tiere erf\u00fcllt werden. Standardisierte valide Tierwohlindikatoren k\u00f6nnen zur Verbesserung der Haltungen beitragen und sind aus Verbrauchersicht f\u00fcr die Erweiterung der Produktpalette tierwohlkonformer Lebensmittel zu unterst\u00fctzen.","date":{"year":2017,"date":"02\/2017","accepted":"2017-02-27"},"volume":130,"openAccess":true,"journal":"Berliner und M\u00fcnchener Tier\u00e4rztliche Wochenschrift","titleImageId":944,"pages":"","redirects":["tierwohl-und-wohlbefinden-definition-bewertung-und-diskussion-mit-fokussierung-auf-die-milchkuh\/150\/3130\/100978","tierwohl-und-wohlbefinden-definition-bewertung-und-diskussion-mit-fokussierung-auf-die-milchkuh\/150\/3216\/100978"],"tierartCategories":[],"artikelartCategories":["Open Access","Tier\u00e4rztliche Wochenschrift","Abostufe BMTW","Fachartikel","Abostufe frei"]} CY - Hannover DA - 02/2017 DO - 10.2376/0005-9366-16080 LA - German N2 - Tierwohl und Wohlbefinden von Nutztieren in der Landwirtschaft erfahren gesellschaftlich und politisch zunehmend an Bedeutung. Sowohl auf deutscher und internationaler Ebene, politisch wie wissenschaftlich, lässt sich ein Grundkonsens zur Begrifflichkeit des Tierwohls erkennen: Neben der Gesundheit des Tieres ist ebenso der Aspekt des Wohlbefindens zu berücksichtigen. Ob sich dahinter Emotionen, die Anpassungsfähigkeit des Tieres oder die Ausübung artspezifischen Verhaltens verbergen, wird von den verschiedenen Vertretern wiederum unterschiedlich interpretiert. Unbestritten ist die Relevanz von Messprotokollen und Bewertungssystemen zur Erfassung des Tierwohls, die auf europäischer und nationaler Ebene bereits etabliert, in ihren Indikatoren für Milchkühe aber oft auf Gesundheitsparameter sowie Haltung und Management der Tiere beschränkt bleiben. Üblicherweise werden Tierwohlindikatoren übergeordnet in ressourcen-, management- sowie tierbasierte Indikatoren eingruppiert. Letztere beinhalten verhaltensbasierte Indikatoren, die trotz diffiziler Erfassung bei geringerer Reliabilität eine höhere Aussagekraft bezogen auf das Tierwohl des Individuums, evtl. auch der Herde, bieten, als die reine Protokollierung von Gesundheits- und Umgebungsdaten. Eine wissenschaftliche Validierung dieser tier- und verhaltensbasierten Tierwohlindikatoren steht noch aus. Die Berücksichtigung ihrer spezifischen Haltungsanforderungen und die Möglichkeit zur Ausübung artspezifischen Verhaltens sind wichtige Aspekte zur Sicherung des Wohlbefindens der Milchkuh, welche aufgrund der aktuellen Haltungsbedingungen in Deutschland nur für einen Teil der Tiere erfüllt werden. Standardisierte valide Tierwohlindikatoren können zur Verbesserung der Haltungen beitragen und sind aus Verbrauchersicht für die Erweiterung der Produktpalette tierwohlkonformer Lebensmittel zu unterstützen. PB - Schlütersche Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG PP - Hannover PY - 2017 T1 - Tierwohl und Wohlbefinden – Definition, Bewertung und Diskussion mit Fokussierung auf die Milchkuh T2 - Berliner und Münchener Tierärztliche Wochenschrift TI - Tierwohl und Wohlbefinden – Definition, Bewertung und Diskussion mit Fokussierung auf die Milchkuh TT - Animal welfare – definition, assessment and discussion with special regard to dairy cattle VL - 130 SN - 0005-9366 ER -