02231nas a2200205 4500000000100000008004100001260005300042653002200095653001400117653001700131653001700148653000800165100001200173245012400185250000600309300001200315490000800327520167600335022001402011 2022 d c07/2022bSchlütersche Fachmedien GmbHaHannover10aAugenuntersuchung10aGendefekt10aMerle-Faktor10aAllellängen10aMOD1 aC Wiese00aIdiopathische Uveitis bei einem double merle Australian Shepherd mit Mikrophthalmie durch eine Merle Ocular Dysgenesis a7 a688-7010 v1033 a

Genetisch bedingte Defekte sind bei Hunden häufig rassespezifisch. Dies sollte bedacht werden, wenn Hunde bestimmter Rassen, insbesondere mit angeborenen Krankheiten, in der Tierarztpraxis vorgestellt werden. Australian Shepherds sind rassebedingt oft von vererbbaren Erkrankungen wie der Merle Ocular Dysgenesis (MOD) betroffen. Diese Erkrankung kann durch eine Verpaarung von Elterntieren hervorgerufen werden, welche beide eine verlängerte Allellänge des Merle-Lokus im SILV-Gen haben und so die für diese Rasse typische Merle-Färbung vererben. Aus solch einer Verpaarung können „double merles“ entstehen, die das Merle-Gen homozygot (MM) tragen. Betroffene Hunde haben typischerweise einen großen Weiß-Anteil in ihrer Fellfärbung und weisen unterschiedlich starke Veränderungen der Augen und des Gehörs auf. In dem vorliegenden Fall wurde eine weiße, einseitig taube Australian Shepherd Hündin mit einer Mikrophthalmie und Uveitis vorgestellt. Genetisch trug sie das Merle-Gen homozygot (MM). Die Uveitis heilte nach Behandlung mit Prednisolonacetat Augentropfen komplett aus. Die Mikrophthalmie wurde durch eine Fehlentwicklung in der Embryogenese aufgrund des zuvor erwähnten Gendefekts hervorgerufen. Da betroffene Elterntiere nicht zwangsläufig den typischen Phänotyp eines Merle-Tiers aufweisen müssen, sondern es auch kryptische oder atypische Merles gibt und die Vererbung durch Mosaiks verkompliziert wird, sollten Elterntiere dieser Rasse einen Gentest machen, um die Allellänge im Merle-Lokus zu bestimmen. Damit können genetische Defekte vor einer Verpaarung besser ausgeschlossen und eine MOD bestenfalls verhindert werden.

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