03084nas a2200229 4500000000100000000000100001008004100002260004400043653001100087653001800098653001500116653001400131653001400145100001500159700001400174245011400188250000700302300001400309490000700323520251000330022001402840 2022 d c05/2022bM. & H. Schaper GmbHaHannover10aBezoar10aIngluviotomie10aZiervögel10aErbrechen10aDurchfall1 aR Isbrandt1 aK Müller00aBezoare im Kropf von Nymphensittichen (Nymphicus hollandicus) und Wellensittichen (Melopsittacus undulatus)  a05 a236–2490 v673 a

Hinweis: Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird im folgenden Artikel bei Personenbezeichnungen und personenbezogenen
Hauptwörtern die weibliche Form verwendet. Entsprechende Begriffe gelten im Sinne der Gleichbehandlung grundsätzlich für alle Geschlechter. Dies hat lediglich redaktionelle Gründe und beinhaltet keine Wertung.

Retro- und prospektive Patientendaten von Nymphen- und Wellensittichen aus zwei Berliner Vogelpraxen wurden hinsichtlich des Vorkommens von Kropffremdkörpern ausgewertet. Zwölf Nymphensittiche und zwölf Wellensittiche erfüllten die Einschlusskriterien einer über mehrere Tage bestehenden derben Umfangsvermehrung im Kropf. Das Alter der Nymphensittiche lag im Median bei 3,3 Jahren (Altersspanne: 1–8 Jahre), das der Wellensittiche bei 4,0 Jahren (Altersspanne: 1–6 Jahre). Neun Nymphensittiche (75 %) und zehn Wellensittiche (83 %) waren männlich. Vorstellungsgründe waren vor allem unspezifische gas­trointestinale Symptome wie Erbrechen (n = 9), Durchfall (n = 6) und Würgen (n = 5), des Weiteren Apathie (n = 8), die Beobachtung der Fremdkörperaufnahme (n = 3), Foetor ex ore (n = 3), Gewichtsabnahme (n = 2), aufgeplustertes Gefieder (n = 2) und Niesen (n = 2). Die Verdachtsdiagnose Kropffremdkörper wurde bei 21 von 22 Vögeln durch Palpation des Kropfbereiches gestellt. Röntgenaufnahmen wurden bei drei Nymphensittichen und einem Wellensittich ange­fertigt. Die Verdachtsdiagnose beruhte bei einem Nymphensittich lediglich auf dem Röntgenbefund, die Diagnose bei jeweils einem weiteren Nymphen- und Wellensittich wurde nach Tod bzw. Euthanasie durch Sektion gestellt. Zehn Nymphensittiche und elf Wellensittiche wurden ingluviotomiert, jeweils sieben Tiere überlebten die Operation und die Folgetage. Bei einem Nymphensittich wurde der Fremdkörper in Narkose peroral entfernt, dieser verstarb jedoch drei Tage später. Die Letalität der 24 Sittiche mit Kropffremdkörper betrug 42 %. Als Fremdkörper im Kropf wurden in allen Fällen faserige Bezoare nachgewiesen. Eine weiterführende Untersuchung von vier Fremdkörpern ergab ein Phytobezoar, ein Mischbezoar aus Natur- und Kunstfasern sowie zwei Naturfaserbezoare hartfaserigen Ursprungs.
 

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