02444nas a2200193 4500000000100000000000100001008004100002260004400043653001700087653001200104653001800116100001300134245005800147250000700205300001200212490000700224520200500231022001402236 2022 d c04/2022bM. & H. Schaper GmbHaHannover10aTarsalgelenk10aSheltie10aAchillessehne1 aC Werres00aFallserie zur Luxation der Fersenbeinkappe des Hundes a04 a184-1920 v673 a

Die Luxation der Fersenbeinkappe ist vorwiegend beim Shetland Sheepdog beschrieben, und führt zu deutlichen Einschränkungen des Bewegungsablaufs. Die Fersenbeinkappe wird vom oberflächlichen Zehenbeuger (M. flexor digitorum superficialis) der Hintergliedmaßen gebildet und liegt dem Tuber calcanei plantar auf. Sie wird medial und lateral durch ein bindegewebiges Retinaculum in ihrer Position fixiert. Die genauere Pathogenese dieser Erkrankung ist ungeklärt. Man geht jedoch davon aus, dass die pathologische Mobilität der sehnigen Fersenbeinkappe infolge einer chronischen Degeneration v. a. des medialen Retinaculums der Sehnenkappe des oberflächlichen Zehenbeugers entsteht. Eine genetische Komponente wird postuliert, weshalb mit betroffenen Hunden nicht gezüchtet werden sollte. Häufig tritt die Erkrankung bilateral auf. Konservative Therapieversuche führen meist zu einer Chronifizierung und Progression der Symptomatik. Im Rahmen dieser Fallstudie wurde bei drei Patienten an insgesamt fünf Sprunggelenken die Luxation der Fersenbeinkappe mittels einer modifizierten Nahttechnik durch Bohrkanäle des Calcaneus versorgt. Bei zwei Patienten erfolgte die Versorgung der ersten Gliedmaße infolge einer Reluxation nach primärer Naht des medialen Retinaculums alio loco. Nach Mobilisierung der Fersenbeinkappe durch Inzision des degenerierten medialen und lateralen Retinaculums wurden zwei Bohrkanäle im Calcaneus angelegt und die Fersenbeinkappe mittels fächerförmiger Nähte beidseitig durchstochen und am Calcaneus fixiert. Die Refixation wurde ausschließlich mit nicht resorbierbarem Nahtmaterial durchgeführt. Alle mit dieser Technik versorgten Patienten waren im weiteren Verlauf rezidivfrei und kehrten zu ihrer vollen Gliedmaßenfunktion zurück. Somit eignet sich die beschriebene Technik sowohl zur Therapie der akuten Fersenkappenluxationen als auch als salvage procedure im Rahmen von Rezidiven.

 a0023-2076