02852nas a2200229 4500000000100000000000100001008004100002260005300043653001800096653001800114653001900132653001600151653002000167100001800187700001800205245006900223250000700292300001200299490000800311520228900319022001402608 2022 d c02/2022bSchlütersche Fachmedien GmbHaHannover10aEndoparasiten10aEktoparasiten10aHobbygeflügel10aSpulwürmer10aRote Vogelmilbe1 aM Schollmeyer1 aF Palau-Ribes00aDiagnostik und Therapie der wichtigsten Parasitosen bei Hühnern a02 a176-1880 v1033 a
In den letzten Jahren hat die private Hühnerhaltung deutlich zugenommen. Dies bedeutet vor allem für Kleintierpraxen einen Anstieg von Hühnern als Patienten. Wie bei anderen Tierarten auch, spielen Endo- und Ektoparasiten beim Geflügel eine große Rolle. Besonders relevante Endoparasiten sind dabei Kokzidien, Histomonaden und verschiedene Nematoden. Bei den Ektoparasiten ist der mit Abstand wichtigste Erreger in Mitteleuropa die Rote Vogelmilbe. Vor allem bei Hobbyhaltungen ist die Kalkbeinmilbe regelmäßig anzutreffen. Neben offensichtlichen Krankheitsbildern wie Diarrhoe oder Juckreiz können eine ganze Reihe weiterer Symptome, darunter aufgehellte Eischalen oder Federpicken, auf Parasitenbefall hinweisen. Eine Bestätigung erfolgt durch gezielte weiterführende Diagnostik. Parasiten haben mit Dauerstadien, direkten Infektionszyklen oder auch dem Überstehen langer Hungerphasen Strategien entwickelt, die eine Elimination aus dem Bestand praktisch unmöglich machen. Neben der Behandlung klinisch manifester Parasitosen sind daher vor allem Hygienemaßnahmen für ein nachhaltiges Parasitenmanagement und damit Verbesserung der Tiergesundheit von Bedeutung. Durch ein systematisches Monitoring kann zudem frühzeitig eingegriffen werden. Da es sich auch bei einzelnen Liebhaber-Hühnern rechtlich um lebensmittelliefernde Tiere handelt, ist neben der Zulassung für die Zieltierart auch die Nutzungsrichtung für die Auswahl des Arzneimittels relevant. Wichtig ist dies bei der Behandlung von legenden Hennen, bei denen nur Mittel mit definierter Wartezeit auf Eier bzw. Wirkstoffe eingesetzt werden dürfen, die im Anhang der VO (EU) 37/2010 Rückstandshöchstmengen für Eier definiert bzw. als „nicht zutreffend“ vermerkt sind. Ist eine Therapie nicht erfolgreich, kommen neben Resistenzen der Parasiten gegen den Wirkstoff auch fehlerhafte Anwendung oder fehlende Begleitmaßnahmen zur Erregerreduktion infrage. Eine korrekte Anwendung der Mittel bzw. Unterweisung der Tierhalter ist daher umso wichtiger. In diesem Artikel geben wir eine Übersicht über die vielfältigen Krankheitsbilder, über Diagnostik, rechtskonforme Therapiemöglichkeiten und Prophylaxemaßnahmen bei den am häufigsten in der Praxis vorkommenden Parasitosen.
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