02829nas a2200229 4500000000100000000000100001008004100002260005300043653001800096653001700114653001800131653001600149653001000165653001300175100001300188245006500201250000700266300001600273490000800289520228800297022001402585 2021 d c12/2021bSchlütersche Fachmedien GmbHaHannover10aReverberation10alung rockets10aLungengleiten10aLungenpunkt10aTFAST10aVet BLUE1 aP Bender00aThorax- und Lungensonografie in der Notfall- und Akutmedizin a12 a1276–12930 v1023 aIn der tierärztlichen Notfallsprechstunde ergibt sich für fast jeden Patienten eine Indikation für eine Ultraschalluntersuchung. Sofern es sich um einen Polytraumapatienten handelt, erfolgt die sonografische Untersuchung zum Ausschluss der Ruptur von Hohlorganen sowie relevanter Organverletzungen, welche eine baldige chirurgische Intervention erforderlich machen. Für die Beurteilung des Brustkorbs und der Lunge wird hingegen meist das Röntgen herangezogen. Jedoch gelingt es auch mittels Ultraschall, relevante Pleuraergüsse oder einen Pneumothorax zu diagnostizieren. Im Einzelfall lassen sich das Lungenparenchym, die Lungengefäße und die luftführenden Wege auf der Röntgenaufnahme nicht differenzieren und die Formulierung einer eindeutigen Diagnose ist aufgrund des radiologischen Befunds nicht möglich. Mittels Sonografie kann in vielen Fällen ein Lungenödem von einer Bronchopneumonie, einem Acute Respiratory Distress Syndrome oder einer Lungenembolie unterschieden werden. Die Farbduplexsonografie kann zur Differenzierung subpleuraler Konsolidierungen und intrathorakaler Massen herangezogen werden. Darüber hinaus kann die sonografische Untersuchung des Thorax und der Lunge als kostengünstige und strahlungsarme Alternative der Verlaufskontrolle der Heilphase bei Pleura- oder Lungenerkrankungen dienen. Dies erfordert jedoch Erfahrung. Aufgrund des hohen Luftgehalts der Lunge ergeben sich immer Artefakte, deren Kenntnis bei der Befundinterpretation unabdingbar ist. Für die Ultraschalluntersuchung des Thorax und der Lunge in der Veterinärmedizin wurden standardisierte Untersuchungsgänge etabliert. Das TFAST-Protokoll dient der Diagnostik von Verletzungen der Thoraxwand und intrathorakaler Strukturen sowie von Flüssigkeitsansammlungen. Das Vet BLUE-Protokoll beschreibt die Untersuchung der Lunge und der Lungenfunktion. Eine Beurteilung der Herzaktion und des Volumenstatus ist bei beiden Verfahren möglich. Beide Protokolle gewährleisten eine zügige, sichere und praxistaugliche Einschätzung des Krankheitsbildes und des Schweregrads der Erkrankung beim polytraumatisierten oder dyspnoeischen Patienten. Ihre besonderen Vorteile liegen in der stressarmen Methode sowie in der Einsparung von Zeit, Personal, Kosten und Strahlenbelastung. a0032-681X