02447nas a2200241 4500000000100000000000100001008004100002260005300043653001800096653001900114653001500133653002700148653001300175100001200188700001400200700002100214245017100235250000700406300001600413490000800429520175400437022001402191 2021 d c11/2021bSchlütersche Fachmedien GmbHaHannover10aMilchleistung10aMilchviehzucht10aTierschutz10aProduktionskrankheiten10aMilchkuh1 aA Bauer1 aH Martens1 aC Thöne-Reineke00aTierschutzrelevante Zuchtprobleme beim Milchvieh – Interaktion zwischen dem Zuchtziel „Milchleistung“ und dem vermehrten Auftreten von Produktionskrankheiten  a11 a1206–12160 v1023 aHochleistungsmilchkühe erbringen heutzutage in Deutschland im Durchschnitt Milchmengen von 9.000 kg Milch pro Kuh und Jahr und in zwei bis drei Laktationen eine Lebensleistung von 29.000 kg Milch. Die leistungsorientierte Milchviehzucht wird bestimmt durch die Setzung von Zuchtzielen und nimmt indirekt Einfluss auf die Gesundheit der Milchkühe. Insbesondere Hochleistungskühe, wie Holstein Friesian Kühe, zeigen ein vermehrtes Auftreten von Produktionskrankheiten, hohe unfreiwillige Abgangsraten und eine kurze nicht ökonomisch sinnvolle Nutzungsdauer. Der Artikel gibt einen Überblick über das Ergebnis einer systematischen Literaturrecherche der von 1986–2020 publizierten Fachliteratur zum Thema leistungsorientierte Milchviehzucht und daraus möglicherweise entstandene Tierschutzprobleme. Die analysierte Fachliteratur zeigt eine genetische Assoziation zwischen dem Auftreten verschiedener Produktionskrankheiten und der Milchleistung einer Kuh. Die Verfolgung der einseitigen produktionsfördernden Zuchtziele in der Milchviehzucht haben die gesundheitlichen Probleme der Hochleistungskühe verschärft. Die Ausprägung der negativen Energiebilanz in der Frühlaktation und damit die Entstehung vieler peripartaler Erkrankungen wie Ketose, Mastitis, Metritis oder Klauenerkrankungen haben einen genetischen Hintergrund, sind multifaktoriell und können nicht allein durch ein besonderes Management oder eine besondere Tierhaltung verhindert werden. Durch Anpassung der Zuchtziele mit einer größeren Gewichtung von Gesundheitsmerkmalen kann die Milchviehzucht zu einer besseren Tiergesundheit und mehr Tierwohl beitragen und einen Rückschluss auf tierschutzrelevante Tatbestände, wie Überforderung oder Qualzucht, vermeiden.  a0032-681X