02780nas a2200265 4500000000100000000000100001008004100002260005300043653001100096653001000107653001300117653001700130653001800147100001300165700002200178700001100200700002500211700002100236245011000257250000700367300001600374490000800390520210200398022001402500 2021 d c10/2021bSchlütersche Fachmedien GmbHaHannover10aFerkel10aPulpa10aPulpitis10aPulpanekrose10aZahnresektion1 aM Beumer1 aU Hessling-Zeinen1 aM Fels1 aM Hewicker-Trautwein1 aE große Beilage00aZähne beim Schwein: Aufbau, Altersschätzung und Folgen von Zahnkürzungen – eine Literaturübersicht  a10 a1107–11160 v1023 aDer Schweinezahn besteht wie Zähne vieler anderer Tierarten aus Zahnhalteapparat, Zement, Schmelz, Dentin und Pulpa. Die Pulpahöhle nimmt bei Saugferkeln noch ein recht großes Volumen im Zahn ein und wird erst mit der Zeit aufgrund einer lebenslangen Bildung von Dentin eingeengt. Die dezidualen dritten Inzisivi (Id3) sowie die dezidualen Canini (Cd) sind beim Schwein bereits zur Geburt durchgebrochen. In diversen Studien sind Schäden durch die kleinen, spitzen Zähne, wie beispielsweise Gesäugeläsionen an der Sau sowie Gesichtsläsionen bei den Ferkeln aufgrund von Kämpfen um die Zitzen, dargestellt worden. Die aufgrund dessen durchgeführte Maßnahme des Zähneschleifens bei Saugferkeln führt bei über 90 % der behandelten Tiere zur Eröffnung der Pulpahöhle mindestens eines Zahns. Das Zähnekneifen ist in Deutschland nicht mehr erlaubt. Als ein Grund für die Eröffnung der Pulpahöhlen gilt, dass die okklusale Schichtdicke der Hartsubstanz bei neu geborenen Ferkeln im Mittel lediglich 1,3 mm beträgt. Außerdem werden üblicherweise sowohl der Id3 als auch der Cd simultan mit einem Walzenschleifkopf geschliffen und folglich wird der jeweils weiter in die Maulhöhle ragende der beiden Zähne – der Id3 im Oberkiefer sowie der Cd im Unterkiefer – häufiger eröffnet. Mittels der Verwendung eines Teacup-Schleifkopfs kann die Anzahl an eröffneten Pulpahöhlen gesenkt werden. Das oberste Ziel jedoch sollte sein, möglichst keine Pulpahöhle zu eröffnen. Eine Eröffnung der Pulpa hat eine pathologische Reaktion des Zahns mit Entzündung, Nekrose sowie Reizdentinbildung zur Folge. Auch stellt der betroffene Zahn eine potenzielle Eintrittspforte für bakterielle Erreger dar. Diese Reaktionen sowie Verhaltensstudien deuten darauf hin, dass die behandelten Saugferkel vermehrt Stress und Schmerz erfahren. Eventuelle Sekundärfolgen wie Arthritiden oder Kümmern können nicht vollständig ausgeschlossen werden. Lediglich Gesichtsläsionen bei Wurfgeschwistern scheinen seltener aufzutreten, wenn die Saugferkel mittels Zähneschleifens behandelt wurden.  a0032-681X