02200nas a2200241 4500000000100000000000100001008004100002260005300043653001700096653001700113653001500130653001600145100001400161700001300175700001400188700001200202245006900214250000600283300001400289490000800303520163300311022001401944 2021 d c09/2021bSchlütersche Fachmedien GmbHaHannover10aFremdkörper10aKomplikation10aGossypibom10aZystektomie1 aD Gluding1 aC Schorn1 aH Lehmann1 aC Thiel00aChirurgische Tupfer als Ursache für schwerwiegende Erkrankungen a9 a910–9210 v1023 aEin zweieinhalb Jahre alter weiblich-kastrierter Deutscher Schäferhund fiel mit einer seit Wochen progressiv verlaufenden Harninkontinenz sowie unteren Harnwegssymptomen auf. Im Rahmen der haustierärztlichen Aufarbeitung wurde sonografisch eine intraabdominale Masse in unmittelbarer Nähe zur Harnblase festgestellt. Mit den Differenzialdiagnosen eines Fremdkörpergranuloms bzw. eines Tumors wurde der Patient zur weiteren Diagnostik sowie Therapie der abnormen Masse überwiesen. Die Kombination aus der anamnestischen Information einer zurückliegenden Ovariohysterektomie sowie der Befunde der bildgebenden Verfahren ließ die Bildung eines Gossypiboms aufgrund des Verbleibs eines chirurgischen Tupfers am wahrscheinlichsten erscheinen. Um eine endgültige Diagnosestellung zu ermöglichen, wurde eine explorative Laparotomie durchgeführt. Zur vollständigen Entfernung der Läsion musste der Großteil der Harnblase (subtotale Zystektomie) exzidiert werden. Letztlich konnte die Verdachtsdiagnose bestätigt werden. Der gezeigte Fall demonstriert die Bedeutung einer strikten Einhaltung von Patientensicherheitsstandards. Diese dienen, insbesondere bei Notfalloperationen, zur Häufigkeitsreduktion von chirurgischen Komplikationen. Die Vermeidung von zurückbelassenen chirurgischen Tupfern ist aufgrund der möglichen gravierenden Auswirkungen für den betroffenen Patienten als auch der juristischen Folgen von besonderem Interesse. Routinemäßige Tupferzählungen sowie die ausschließliche Verwendung von Tupfern mit Röntgenstreifen können deren Zurücklassen vorbeugen bzw. die Diagnosestellung erleichtern. a0032-681X