03485nas a2200301 4500000000100000000000100001008004100002260005300043653001800096653001800114653002200132653001400154653001200168653004900180100001300229700001600242700001200258700001300270700001400283700001200297700001600309245012800325250000600453300001400459490000800473520268800481022001403169 2021 d c03/2021bSchlütersche Fachmedien GmbHaHannover10aPlasma-Filter10aImmunisierung10apassiver Transfer10aKolostrum10aKälber10aperiweaning failure-to-thrive syndrome(PFTS)1 aF Sutter1 aS Borchardt1 aE Rauch1 aM Erhard1 aR Sargent1 aC Weber1 aW Heuwieser00aNutzung von gefiltertem Plasma zur Bestimmung der passiven Immunisierung durch Kolostrum-Aufnahme von neugeborenen Kälbern a3 a293–3030 v1023 aDie Bestimmung der passiven Immunisierung durch Kolostrum-Aufnahme von neugeborenen Kälbern ist eine wirksame Kontrolle, um das betriebseigene Kolostrum-Management zu überprüfen. Eine einfache und praxisnahe Methode, um dies zu bewerkstelligen, ist die Bestimmung des Totalproteins (TP) oder der Gesamtfeststoffe (TS) mittels Refraktometrie im Blutserum oder Blutplasma der Kälber. Ein Verfahren, das die notwendige Zentrifugation zur Analyse umgeht, stellt die Filtration von Blutplasma dar, welche somit eine schnelle Beurteilung des Kolostrum-Managements auf dem Betrieb möglich macht. Deshalb war ein Ziel dieser Studie, gefiltertes Plasma unter Verwendung von zwei verschiedenen Refraktometrie-Methoden zu untersuchen und mit dem Goldstandard, der radialen Immundiffusion (RID), zu vergleichen. Unsere Frage war, ob gefiltertes Plasma zur Beurteilung der passiven Immunisierung bei neugeborenen Kälbern geeignet ist und ob damit der fehlerhafte passive Transfer der Immunität (FPTI) über die maternalen Antikörper durch die Kolostrum-Aufnahme bei Kälbern identifiziert werden kann. Wir haben dafür drei verschiedene Probenarten (zentrifugiertes Serum, zentrifugiertes Plasma, gefiltertes Plasma) und verschiedene analytische Methoden zur Beurteilung von FPTI (ELISA, Kapillarelektrophorese [CE], Brix-Refraktometer und optisches Handrefraktometer) mit dem Goldstandard (RID) verglichen. Die Studie wurde von August bis Oktober 2018 auf zwei Milchviehbetrieben durchgeführt. Es wurden Blutproben (Serum- und Plasmaproben) von 216 Holstein-Friesian-Kälbern im Alter von 24 Lebensstunden bis zu sieben Lebenstagen untersucht. Die RID-Analyse zeigte, dass 59 (27 %) von 216 Kälbern eine Serum-IgG-Konzentrationen < 10 mg/ml hatten. Beide Refraktometrie-Methoden zeigten eine hohe Korrelation mit dem Goldstandard, wobei entweder zentrifugiertes Serum (Brix-Refraktometer: r = 0,84; optisches Handrefraktometer: r = 0,83), zentrifugiertes Plasma (Brix-Refraktometer: r = 0,80; optisches Handrefraktometer: r = 0,81) oder gefiltertes Plasma (Brix-Refraktometer: r = 0,78; optisches Handrefraktometer: r = 0,80) verwendet wurde. Die optimalen Grenzwerte zur Beurteilung von FPTI bei Verwendung von Plasma waren höher als bei Serum, unabhängig von der Methode der Plasmagewinnung. Die vier verschiedenen Methoden wiesen unabhängig vom verwendeten Probenmaterial vergleichbare AUC auf. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass 1) die Anwendung eines Plasma-Filters und 2) die Verwendung von Serum- und Plasmaproben mit den beschriebenen Testmethoden geeignet sind, um Kälber mit unzureichender Kolostrum-Versorgung und damit FPTI zu identifizieren. a0032-681X