02946nas a2200289 4500000000100000000000100001008004100002260007000043653002700113653002200140653001900162653001900181100001400200700001300214700001800227700001400245700001400259700001200273700001600285700001500301245010100316250000700417300001600424490000800440520219400448022001402642 2020 d c10/2020bSchlütersche Verlagsgesellschaft mbH & Co. KGaHannover10aRespirationserkrankung10aorale Applikation10aÜberdosierung10aUnterdosierung1 aP Müller1 aJ Brauns1 aL Kreienbrock1 aR Nathaus1 aD Höltig1 aM Wendt1 aM Kietzmann1 aJ Meißner00aArzneimitteltherapie in der Ferkelaufzucht – wie sich Praxis und Wissenschaft die Hand reichen a10 a1006–10190 v1013 aEine verantwortungsbewusste und rechtzeitige Verwendung von Antibiotika ist wichtig bei der Behandlung bakterieller Erkrankungen und zur Vorbeugung einer weiteren Erregerausbreitung. Die orale Verabreichung von Antibiotika über Futter oder Wasser ist eine stressfreie und häufig eingesetzte Methode bei der Gruppenbehandlung von Nutztieren in Deutschland. Es gibt allerdings bestimmte Risikofaktoren, die den Behandlungserfolg negativ beeinflussen können. Wesentlich für eine erfolgreiche Behandlung ist eine ausreichend hohe und lang anhaltende Konzentration der antimikrobiellen Substanz im Zielgewebe. In der tierärztlichen Praxis ist der Behandlungserfolg meist nur durch die Verbesserung der klinischen Gesundheit der Tiere sichtbar. In dieser Studie wurden die klinischen Symptome respiratorisch erkrankter Aufzuchtferkel vor und am Ende einer Doxycyclin-Therapie bewertet. Diagnostisch lagen bakterielle Mischinfektionen mit viraler Beteiligung (Influenzavirus) vor. Außerdem wurden die Arzneimittelkonzentrationen im Plasma und Futter gemessen, um die Wirksamkeit der Behandlung nach Anwendung verschiedener oraler Medikationssysteme im Praxiseinsatz zu vergleichen. Die Ergebnisse zeigen eine große Variation und teilweise unzureichende Doxycyclinkonzentrationen im Plasma und Futter am letzten Behandlungstag. Dies galt gleichermaßen für Gruppen, deren antibiotische Therapie als Erfolg bewertet wurde, wie auch für jene Fälle, in denen der Behandlungserfolg nach klinischer Untersuchung der erkrankten Tiere ausblieb. Die ausgewählten Beispiele zeigen einerseits, dass die Bestimmung der Doxycyclinkonzentration in Futter und Plasma nur eingeschränkt geeignet ist, Vorhersagen zum Behandlungserfolg zu machen. Andererseits wird deutlich, dass die in der Praxis üblichen Konzepte der oralen Medikation hinsichtlich der erreichbaren Plasmakonzentrationen vor dem Hintergrund einer drohenden Resistenzentwicklung kritisch hinterfragt werden müssen. Da die Voraussetzungen für Futter- und Arzneimittelzuteilung von Betrieb zu Betrieb sehr unterschiedlich sind, müssen Tierarzt und Landwirt die Behandlungsstrategien betriebsindividuell festlegen und gut kooperieren a0032-681X