02615nas a2200253 4500000000100000000000100001008004100002260004800043653003400091653002100125653002200146100001200168700001500180700001300195700001100208700001900219700001200238245007800250250000600328300001400334490000800348520199100356022001402347 2020 d c06/2020bSchlütersche VerlagsgesaHannover10aökologische Milchviehhaltung10aHerdenmanagement10aGesundheitsstatus1 aL Deger1 aA Helfrich1 aR Martin1 aJ Duda1 aC Sauter-Louis1 aH Zerbe00aHerdengesundheit und -fruchtbarkeit in bayerischen Biomilchviehbetrieben a6 a572–5830 v1013 aDas Ziel der vorliegenden Arbeit war eine Status-quo-Analyse der Herdengesundheit und -fruchtbarkeit in bayerischen Biomilchviehbetrieben (BMB). Hierzu wurden die LKV-Daten des Jahresberichts 2013 der BMB, aufgeschlüsselt nach Verbandszugehörigkeit, mit den Daten aller LKV-Betriebe (LKV-Total: BMB und konventionelle Milchviehbetriebe [KMB]) verglichen. Zusätzlich wurden in 22 BMB Bestandsbesuche durchgeführt, über Aufzeichnungen der Landwirte Krankheitsinzidenzen errechnet und anhand von Kot- und Blutuntersuchungen die Parasitenlast sowie die Spurenelementversorgung beurteilt. Die Jahresmilchleistung pro Kuh (ML) war bei den BMB im Mittel um 18 % niedriger als bei LKV-Total. Die betriebsindividuellen Unterschiede waren dabei größer als die Unterschiede zwischen BMB und LKV-Total. Am häufigsten traten bei BMB Krankheiten in den Bereichen Eutergesundheit (Inzidenzrate, d. h. der Anteil der neu aufgetretenen Erkrankungsfälle pro Jahr, I = 18 %), Fruchtbarkeit (I = 12 %) sowie Klauen und Gelenke (I = 12 %) auf. Diese Beobachtung ist analog für konventionelle Milchviehbetriebe beschrieben. Stoffwechselerkrankungen kamen bei BMB nur sporadisch vor (I = 5 %). In den BMB wiesen 34,6 % der Kühe einen Selen-, 30,5 % einen Kupfermangel sowie 18,8 % erniedrigte Zinkwerte im Blut auf. Zudem wurde in 45 % der BMB ein Befall mit Fasciola hepatica festgestellt. Die Probleme in der Herdengesundheit und -fruchtbarkeit von BMB sind vergleichbar mit denen konventioneller Betriebe. Um betriebsindividuell die einzelnen Problembereiche gezielt anzugehen, ist eine regelmäßige integrierte tierärztliche Bestandsbetreuung auch in BMB sinnvoll. Besondere Beachtung sollten dabei die Unterversorgung mit Spurenelementen sowie das häufige Vorkommen von Fasciola hepatica finden. Die klinische Relevanz und möglicherweise vorhandene Zusammenhänge mit Gesundheits- und Fruchtbarkeitsproblemen dieser Befunde sind in weitergehenden Studien zu beleuchten. a0032-681X