03179nas a2200217 4500000000100000000000100001008004100002260004800043653001700091653001300108653000900121653000900130653001400139100001700153245004200170250000600212300001200218490000700230520270900237022001502946 2015 d c04/2015bSchlütersche VerlagsgesaHannover10aPankreatitis10aDiagnose10acPLI10afPLI10a Therapie1 aK Allenspach00aAkute Pankreatitis bei Hund und Katze a5 a444-4560 v963 aDie akute Pankreatitis ist eine Erkrankung, die in der Kleintierpraxis relativ häufig auftritt. Verschiedene Studien haben gezeigt, dass trotz mitunter unklarer klinischer Anzeichen die Pankreatitis bei der Katze viel häufiger vorkommt als früher angenommen. Diagnostische Tests auf pankreatische Lipase sind jetzt weitverbreitet. Es ist deshalb wichtig, die Anwendbarkeit solcher Tests zu kennen und zu wissen, wie man die Diagnose sicher stellt. Die canine pankreatische Lipase (cPLI) kann bei akuter Pankreatitis erhöht sein. Allerdings haben verschiedene Studien eine unterschiedliche Sensitivität (60–80 %) und Spezifität (bis zu 90 %) für den Assay beschrieben. Die Sensitivität des Assays ist umso höher, je stärker die Entzündung histologisch nachzuweisen ist. Dies bedeutet, dass der Test besser interpretierbare Werte liefert, je akuter der Fall ist. Amylase und Lipase sind schlechte Indikatoren für eine Pankreatitis und können in den meisten Fällen nicht herangezogen werden, um eine Diagnose zu stellen. Eine Sonografie des Abdomens kann hilfreich sein, ist aber, genau wie das cPLI, sensitiver in den Fällen, die sich mit höherem Schweregrad präsentieren. Bei Katzen ist die Situation noch unklarer, auch weil die klassischen klinischen Symptome für akute Pankreatitis (Erbrechen, Durchfall und schmerzhaftes Abdomen) nicht auftreten oder erst nach der Therapie erkennbar sind. Die meisten Katzen zeigen nur Apathie, Anorexie und sprechen klinisch auf eine Behandlung mit Schmerzmitteln an. Die Sensitivität und Spezifität des fPLI-Assay ist dementsprechend schlecht dokumentiert, da es kaum Studien hierzu gibt. Die Therapie der Pankreatitis besteht vornehmlich aus Flüssigkeitstherapie, Analgesie mit Morphinderivaten und der frühzeitigen peroralen Fütterung. Falls die Tiere erbrechen, sind auch Antiemetika indiziert. Viele Hunde und Katzen sprechen sehr gut auf eine Fütterung mittels Nasenschlundsonde oder Ösophagussonde an. Mehrere Studien haben gezeigt, dass Fasten für länger als zwei Tage die Überlebenszeit verkürzen kann – Fasten ist deshalb nur in den ersten ein bis zwei Tagen indiziert. Neuere Studien haben gezeigt, dass bei speziellen Fälle beim Cocker Spaniel eine immunvermittelte Pankreatitis vorliegen könnte; diese Tiere haben teilweise gut auf Steroide angesprochen. Die Patienten zeigten einen wiederkehrenden Verlauf mit erhöhten cPLI-Werten bei klinischen Symptomen. Mit der Zeit zeigen diese Tiere eine Erschöpfung des exokrinen Pankreas und können sich klinisch dann auch als exokrine Pankreas-Insuffizienz präsentieren. In diesem Fall können auch Steroide oder andere Immunsuppressiva wie Ciclosporin eingesetzt werden. a0032-681 X