02014nas a2200229 4500000000100000000000100001008004100002260004700043653002100090653001600111653001700127653001200144653001700156100001100173700001500184245013700199250001200336300001200348490000700360520140300367022001401770 2019 d c16.12.2019bM. & H. Schaper GmbHaHannover10aProzessionsraupe10aAnaphylaxie10aMakroglossie10aNekrose10aGlossektomie1 aS Baur1 aB Hettlich00aHochgradige Zungenverletzung nach vermutetem Kontakt mit Prozessionsspinnerraupen – Auswirkungen und empfohlene Therapie beim Hund a12/2019 a688-6970 v643 aDie Larven des Nachtfalters Thaumetopoea processionea und Thaumetopoea pityocampa, besser bekannt als Prozessionsraupen, sind mittlerweile in West-Europa verbreitet und stellen durch das in ihren Brennhaaren vorkommende Toxin Thaumetopoein eine Gefahr für Mensch und Hund dar. Eine zehnjährige Hündin wurde mit Verdacht einer akuten allergischen Reaktion nach Kontakt mit Prozessionsraupen vorgestellt. Sie wies eine massive Makroglossie, Ptyalismus, geschwollene Lefzen, Erosionen dorsal und zystische Veränderungen ventral der Zunge auf. Die Hündin zeigte keine Atemnot, konnte jedoch keine Nahrung aufnehmen. Die unmittelbare Behandlung beinhaltete die intravenöse Gabe von Methadon, Dexamethason, Diphenhydramin, Ranitidin, Ampicillin und kristalloider Infusionslösung. Der äußere und innere Maulbereich wurde regelmäßig mit lauwarmer verdünnter Chlorhexidinlösung gespült. Während einer Kurznarkose wurde an Tag 2 eine Ösophagostomiesonde gesetzt. Aufgrund einer Nekrose der Zungenspitze wurde am Tag 5 nach Vorstellung eine partielle Glossektomie durchgeführt. Die Hündin konnte an Tag 7 nach Vorstellung in gutem Allgemeinzustand und selbstständiger Futteraufnahme nach Hause entlassen werden. Anhand dieses Fallbeispiels möchten wir Sofortmaßnahmen und weitere Therapiennach Kontakt mit Prozessionsraupen besprechen, welche als Leitfaden im Praxisalltag dienen können. a0023-2076