02977nas a2200229 4500000000100000000000100001008004100002260004800043653002700091653003400118653002200152653001800174100001200192700001500204700001700219245006100236250000700297300001200304490000700316520240900323022001502732 2016 d c09/2016bSchlütersche VerlagsgesaHannover10aFertilitätsstörungen10aGonadotropin Releasing Hormon10aProstaglandin F2M10aFruchtbarkeit1 aP Kruse1 aN Gundling1 aM Hoedemaker00aWann sollte man Ovarialzysten bei Milchkühen behandeln? a10 a923-9340 v963 aOvarialzysten des Rindes (OZ) besitzen in der tierärztlichen Praxis aufgrund ihres häufigen Vorkommens und ihres negativen Einflusses auf die Fruchtbarkeit relativ große Bedeutung. Zahlreiche Behandlungsschemata und Studien über Behandlungserfolge existieren bereits. Das Wissen um eine hohe Selbstheilungsrate von OZ, vor allem beim Auftreten in der frühen postpartalen Phase, lässt immer wieder die Frage aufkommen, ob eine Behandlung in dieser Zeit überhaupt sinnvoll ist (Kesler und Garverick, 1982; Lopez-Gatius et al., 2002). Eine neuere Studie zeigte aber, dass sich gerade bei im Puerperium entstandenen OZ eine Behandlung im Hinblick auf die Fruchtbarkeitsleistung lohnen könnte und dass dagegen die Behandlung von später aufgetretenen OZ in Frage zu stellen ist (Prasse, 2007). Folglich war die Frage nach dem besten Zeitpunkt zur Behandlung von OZ Gegenstand einer prospektiven kontrollierten Studie. Hierzu wurden Kühe in einem großen Milchviehbetrieb engmaschig auf OZ untersucht. Am Tag der Diagnose einer OZ (blasige Struktur am Ovar ≥ 2,5 cm, Abwesenheit eines Gelbkörpers, sieben Tage Persistenz) wurden die Tiere randomisiert in Gruppen eingeteilt und entweder sofort, mit zeitlicher Verzögerung oder nicht (Kontrollgruppe) behandelt. Als Behandlungsschema wurde eine zeitgleiche Gabe von GnRH und PGF2M gewählt. Bei den Tieren mit „frühen“ OZ (n = 184, Diagnose ≤ Tag 56 post partum [p. p.]) wirkte sich eine Behandlung positiv auf die Heilungsrate aus. Der Zeitpunkt der Behandlung spielte dabei keine Rolle. Eine Behandlung der Tiere mit „späten“ OZ (n = 52, Diagnose ≥ Tag 63 p. p.) wirkte sich nicht auf die Heilungsrate aus. Tiere mit OZ (n = 236) wiesen schlechtere Fruchtbarkeitskennzahlen als vergleichbare Studientiere ohne OZ (Referenztiere) auf. Trotz der Erfolge bei den Heilungsraten nach einer Behandlung („frühe“ OZ) konnte die Fruchtbarkeit (Rastzeit, Güstzeit, Verzögerungszeit, Gesamtträchtigkeitsrate, Trächtigkeitsindex, Konzeptionsrate, Erstbesamungserfolg, Abgänge aufgrund von Unfruchtbarkeit) der Tiere mit OZ mit einer Behandlung gegenüber den unbehandelten Tieren nicht verbessert werden („frühe“ und „späte“ OZ). Diesen Ergebnissen zufolge stellt sich also nicht die Frage nach dem besten Zeitpunkt einer Behandlung. Vielmehr wird eine Therapie mit dem hier vorliegenden Behandlungsschema in Frage gestellt. a0032-681 X