02762nas a2200217 4500000000100000000000100001008004100002260004800043653001600091653002400107653001200131653002100143100001900164700001200183245003300195250000700228300001400235490000700249520227400256022001402530 2017 d c10/2017bSchlütersche VerlagsgesaHannover10aCoronavirus10aDurchfallerkrankung10aSchwein10aemerging disease1 aS Leidenberger1 aS Blome00aPorzine epidemische Diarrhoe a11 a1174-11860 v983 aDie porzine epidemische Diarrhoe (PED) ist eine akute, hochkontagiöse Darmerkrankung des Schweines, die eine hochgradige Enteritis, Diarrhoe, Erbrechen und Dehydratation bedingt. Die Mortalität kann vor allem in Saugferkeln sehr ausgeprägt sein. Das porzine epidemische Diarrhoe-Virus (PEDV) ist ein behülltes, einzelsträngiges RNA-Virus positiver Polarität aus der Familie der Coronaviridae, Genus Alphacoronavirus. Nach der erstmaligen Beschreibung in den 1970er-Jahren in Europa war die Erkrankung vor allem in Asien verantwortlich für nennenswerte wirtschaftliche Verluste. Dort ist die Erkrankung bis heute endemisch. In Europa erloschen die Ausbrüche rasch. In den letzten dreißig Jahren traten nur sehr sporadisch PED-Fälle in Europa auf. Nach Berichten aus Asien, dass eine neue PEDV-Variante zu erheblichen Verlusten führte, wurde im Mai 2013 auch eine hochvirulente PEDV-Variante in den Vereinigten Staaten von Amerika (USA) nachgewiesen. Betroffen waren alle Altersklassen von Schweinen mit Mortalitätsraten bis zu 95 % bei Saugferkeln. Seit Mai 2014 traten auch in Süd- und Westdeutschland Fälle der PED auf. In den meisten Fällen waren Mastbetriebe betroffen mit hoher Morbidität, aber vernachlässigbarer Mortalität. In betroffenen Zuchtbetrieben wurde von Mortalitätsraten von bis zu 85 % berichtet. Ähnliche Krankheitsgeschehen wurden nachfolgend auch aus anderen zentraleuropäischen Ländern, wie Frankreich, den Niederlanden, Belgien, Italien und Österreich, berichtet. Die Charakterisierung der beteiligten Virusstämme ergab, dass es sich in Zentraleuropa um sogenannte S-INDEL-Varianten des Virus handelte, die, im Gegensatz zu den hochvirulenten NON-INDEL-Stämmen aus Asien und den USA, Deletionen und Insertionen im Spike-Protein kodierenden Genabschnitt aufweisen. Diese Varianten werden mit milderen PED-Verläufen assoziiert. Zur Vermeidung der Einschleppung in den Bestand sind strikte Hygienemaßnahmen essenziell. PEDV ist nicht sehr umweltstabil und durch eine Vielzahl von Desinfektionsmitteln zu inaktivieren, allerdings ist die infektiöse Dosis – vor allem für Saugferkel – sehr gering und das Virus wird in hohen Mengen ausgeschieden. Derzeit sind keine Imfpstoffe gegen die Erkrankung in Europa zugelassen. a0032-681X