02918nas a2200229 4500000000100000000000100001008004100002260004800043653001700091653001500108653001900123100001700142700001400159700001600173700001500189245006800204250000600272300001200278490000700290520237700297022001402674 2017 d c09/2017bSchlütersche VerlagsgesaHannover10aSchilddrüse10aFütterung10aThyreotoxikose1 aL Steinhoff1 aB Ruhmann1 aA Mösseler1 aM Schmicke00aAlimentäre Hyperthyreose beim Hund – eine prospektive Studie a9 a898-9070 v983 aIn den letzten Jahren wurden im Zusammenhang mit selbst zubereiteten Rationen, BARF-Rationen („Bones And Raw Foods“, auch „Biologisch Artgerechte Rohfütterung“), aber auch kommerziellen Diäten Fallberichte alimentärer Hyperthyreosen publiziert. Hierbei ist mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit ursächlich die Verwendung von rohem oder getrocknetem, Schilddrüsengewebe-haltigem Kopffleisch. Da es sich bei den vorhandenen Publikationen um retrospektive Fallberichte handelt, die sich in den verfütterten Rationen, aber auch bezüglich der verwendeten Messzeitpunkte sehr heterogen darstellen, war das Ziel der vorliegenden prospektiven Studie, durch eine engmaschige Probenentnahme den Einfluss der Verfütterung einer Schilddrüsengewebe-haltigen Ration auf den Schilddrüsenmetabolismus unmittelbar nach der Futteraufnahme bis hin zur Renormalisierung der Hormonkonzentrationen abzubilden. Dazu wurde Schilddrüsen-gesunden Hunden (n = 5) einmalig jeweils 0,5 g bovine Schilddrüse pro kg Körpergewicht (KG) gefüttert und unmittelbar vor der Fütterung sowie vier Stunden, acht Stunden, 24 Stunden, 52 Stunden und sechs Tage nach Aufnahme des Schilddrüsengewebes eine Blutprobe zur Analyse von Triiodthyronin (T3), Thyroxin (T4), freiem Thyroxin (fT4) und Thyreoidea-stimulierendem Hormon (TSH) gewonnen. Nach einmaliger Fütterung dieser Ration waren sowohl die T3- und T4- als auch die fT4-Konzentrationen über 24 Stunden deutlich erhöht, wobei die höchsten Serumkonzentrationen vier Stunden nach der Fütterung gemessen werden konnten. Eine Normalisierung der T3-, T4- und fT4-Konzentrationen trat nach 52 Stunden ein, dabei wiesen jedoch einige Hunde T4- und fT4-Konzentrationen unterhalb des Referenzbereichs auf. Die TSH-Konzentrationen waren über 52 Stunden erniedrigt und zeigten erst nach sechs Tagen eine Renormalisierung. Es wird daher empfohlen, die Fütterung bei auff älligen Schilddrüsenwerten anamnestisch detailliert zu erfassen, da basierend auf dieser Studie die Aufnahme von Schilddrüsengewebe ursächlich sein kann sowohl für erhöhte als auch für erniedrigte Schilddrüsenhormonkonzentrationen. Dies sollte sorgfältig von einer Hyperthyreose anderer Genese, einer Hypothyreose oder einem Non-Thyroidal-Illness-Syndrom (NTIS) abgegrenzt werden. Das Fehlen klinischer Symptome kann in manchen Fällen die Diagnostik erschweren. a0032-681X