02576nas a2200301 4500000000100000000000100001008004100002260004800043653003000091653000800121653001800129653001600147653001500163100001300178700001200191700001500203700001300218700001300231700001300244700001900257700001500276245009400291250000600385300001200391490000700403520184900410022001502259 2016 d c05/2016bSchlütersche VerlagsgesaHannover10aAfrikanische Schweinepest10aASP10aEpidemiologie10aMortalität10aLetalität1 aK Depner1 aS Blome1 aC Staubach1 aC Probst1 aA Globig1 aK Dietze1 aC Sauter-Louis1 aF Conraths00aDie Afrikanische Schweinepest – eine Habitatseuche mit häufig niedriger Kontagiosität a6 a536-5440 v973 aDie Afrikanische Schweinepest (ASP) ist aufgrund ihrer schweren sozioökonomischen Konsequenzen, der unvorhersehbaren internationalen Verbreitung sowie fehlender Möglichkeiten zur therapeutischen oder impfprophylaktischen Bekämpfung eine der wichtigsten Tierseuchen des Schweines. Im Jahr 2014 erreichte die ASP die Ostgrenze der EU. Im Januar 2014 meldete Litauen die ersten ASP-positiven Wildschweine, es folgten im Februar Meldungen aus Polen, im Juni aus Lettland und im September 2014 aus Estland. Die Ausbrüche in den Hausschweinbeständen konnten schnell und problemlos getilgt werden. Im Gegensatz dazu erweist sich das Geschehen in der Wildschweinpopulation als sehr komplex und schwer kontrollierbar. Feldbeobachtungen und experimentelle Studien deuten auf eine hohe Letalität und geringe Kontagiosität in der Anfangsphase der ASP hin. Die geringe Kontagiosität erfordert ein Umdenken und ein dementsprechend angepasstes Vorgehen bei der Bekämpfung im Wildschweinbereich. Bei der Bekämpfung der Tierseuche beim Hausschwein erweist sich die geringe Kontagiosität als ein Vorteil (genügend Zeit, um die Maßnahmen durchzuführen), beim Wildschwein hingegen ist sie ein Nachteil, wenn andere Faktoren wie hohe Wildschweindichten und lange Überlebenszeiten des Virus in der Natur die Bekämpfung erschweren. Nach bisherigen Erkenntnissen verhält sich die ASP in einer Wildschweinpopulation eher wie eine langjährige (eher stationäre), an das Habitat gebundene Seuche ohne Tendenz zur schnellen Ausbreitung. Dabei könnten vornehmlich infektiöse Kadaver in Verbindung mit der hohen Tenazität des ASP-Virus und der niedrigen Kontagiosität die Tierseuche in einer Region „binden“. Dieses Phänomen könnte erklären, warum sich die ASP zwar langsam ausbreitet, das Infektionsgeschehen jedoch nicht von selbst erlischt.  a0032-681 X