03008nas a2200181 4500000000100000000000100001008004100002260004400043100001300087700001200100700002000112700001700132245019900149300001200348490000800360520244400368022001402812 2008 d c12/2008bM. & H. Schaper GmbHaHannover1 aM Legler1 aR Kothe1 aS Rautenschlein1 aN Kummerfeld00aDetektion des Psittacid Herpesvirus 1 bei Amazonen mit papillomatösen Kloakenveränderungen (Internal papillomatosis of parrots, IPP) aus einer Gemeinschaftshaltung verschiedener Papageienarten a461-4700 v1153 aAus einem Papageienbestand mit unterschiedlichen Neuwelt- und Altwelt-Psittaziden- Spezies (n = 100) wurden Amazonen (Amazona aestiva aestiva; Amazona ochrocephala; n = 6) mit einem Kloakenvorfall und papillomatös veränderter Kloakenschleimhaut in der Klinik für Heimtiere, Reptilien, Zier- und Wildvögel vorgestellt. Es bestand der Verdacht auf „Internal papillomatosis of parrots“ (IPP). Die röntgenologische Untersuchung dieser sechs Amazonen erbrachte auf Grund eines vergrößerten Leberschattens und eines verdichteten, vergrößerten Röntgenschattens der Kloake erste Hinweise auf ein systemisches Krankheitsgeschehen mit Beteiligung der Leber. Die blutchemische Untersuchung unterstützte nur bei einer Amazone durch einen erhöhten Gallensäuregehalt im Blutplasma die Vermutung einer Leberbeteiligung am Krankheitsgeschehen. Die pathologischen und histologischen Untersuchungen ergaben bei allen Amazonen mit einem Kloakenvorfall ein papilläres Adenom der Kloakenschleimhaut und zusätzlich in unterschiedlicher Ausprägung Gallengangskarzinome der Leber und Adenokarzinome des Pankreas. Mit Hilfe der nested PCR zur Detektion des Herpesvirus-DNAPolymerasegenes konnte in Kloakentupferproben sowie Leber und veränderter Kloakenschleimhaut Herpesvirus-DNA mit einer 95%igen Homologie zu dem Psittacid Herpesvirus 1 nachgewiesen werden. Die Versuche zur Virusanzüchtung mit homogenisiertem Leber- und Kloakengewebe führten zu keinen mikroskopisch erkennbaren zytopathologischen Veränderungen bis zur vierten Blindpassage in Hühnerembryofibroblastenkulturen. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen lassen die Spekulation zu, dass ein Zusammenhang zwischen einer Infektion mit dem PsHV-1 und dem Auftreten von Adenomen der Kloake, Adenokarzinomen des Pankreas und Gallengangskarzinomen bestand. Als interessant ist die artspezifische Häufung des PsHV-1- Nachweises bei Amazonen dieses Bestandes einzustufen. Herpesvirus-DNA konnte nur bei Amazonen mit Kloakenveränderungen und aus klinisch unauffälligen Dunkelroten Aras aus Kloakentupfern detektiert werden, während die anderen Kontakttiere anderer Spezies PsHV-1 negativ waren. Eine Behandlung klinisch erkrankter Tiere mit dem Immunmodulator Imiquimod, welcher nachweisbar zirkulierende Serum-Interferon-Level induzierte, zeigte keinen klinischen Therapieerfolg. Es ist zu vermuten, dass eine Behandlung schon bestehender Tumore mit Imiquimod nicht möglich ist. a0341-6593