03054nas a2200253 4500000000100000000000100001008004100002260007000043653001400113653001600127653001500143653002000158653001900178100001800197700001400215700001200229700001400241700001300255700001500268245013300283490000800416520236200424022001402786 2019 d c07/2019bSchlütersche Verlagsgesellschaft mbH & Co. KGaHannover10aKaninchen10aMastbetrieb10aTierschutz10aTiergerechtheit10aHaltungssystem1 aA Schörwerth1 aS Rottler1 aH-W Lee1 aP Schmidt1 aM Erhard1 aS Bergmann00aVergleichende Untersuchungen zur Tiergesundheit von Mastkaninchen in Bodenhaltung und einem Kombisystem unter Praxisbedingungen0 v1323 aMastkaninchen wurden in Deutschland bis zur Aufnahme in die Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung (TierSchNutztV) in der Regel in einstreuloser Käfighaltung ohne zusätzliches Beschäftigungsmaterial gemästet. Die seit 2014 in der TierSchNutztV geforderten gesetzlichen Mindestanforderungen stellen einen Kompromiss dar und gewährleisten nicht immer eine ausreichende Sicherstellung einer tiergerechteren Lebensmittelproduktion. Als tierfreundlicher eingestufte Alternative zur reinen Käfighaltung existiert bereits die Bodenhaltung von Kaninchen. Daneben gibt es weitere, für Deutschland noch neuartige, sogenannte Kombikäfigsysteme. Ein solches wurde in der vorliegenden Studie unter tiergesundheitlichen Aspekten mit einem Bodenhaltungssystem auf demselben Betrieb verglichen. Dabei wurden im Rahmen der Studie insgesamt 972 Tiere – jeweils 52 Tiere (12,7 Tiere/m2) des Kombisystems und 56 Tiere (12,1 Tiere/m2) in der Bodenhaltung aus jeweils drei Abteilen – vom 37. bis zum 77. Lebenstag klinisch untersucht. Die Ergebnisse von insgesamt drei Mastdurchgängen pro Haltungssystem wurden miteinander verglichen: In der Bodenhaltung wurde bei den Tieren signifikant häufiger Nasenausfluss beobachtet (OR: 0,653; 95Cl[0,537; 0,787]) und Anogenitalverschmutzungen überwogen gegenüber dem Kombisystem. Insgesamt konnte diesbezüglich aber kein signifikanter Unterschied zwischen den Systemen festgestellt werden (OR: 0,816 lt; 1). Der qualitative und quantitative Kokzidiennachweis im Kot bestätigte die Annahme einer erhöhten parasitären Belastung in der Bodenhaltung. Zusammenfassend traten in der Kombihaltung um 45 % signifikant häufiger Verletzungen auf als in der Bodenhaltung (OR: 1,452; 95Cl[1,149; 1,814]). Pododermatitiden traten bei den hier untersuchten Altersstufen der Masttiere nicht auf. Insgesamt ließen sich bis auf die Häufigkeit des Auftretens von Verletzungen keine signifikanten Unterschiede zwischen den Haltungssystemen bezüglich der Tiergesundheit feststellen. Die Bodenhaltung ist allerdings aktuell als alternative Haltungsform noch vorzuziehen, da die Tiere insbesondere aufgrund des höheren Platzangebots und damit verbundener Möglichkeit zur Ausübung tierartspezifischer Verhaltensweisen ein höheres Maß an Tiergerechtheit erfahren, welche nicht allein durch die Tiergesundheit definiert werden kann.  a0005-9366