03483nas a2200229 4500000000100000000000100001008004100002260004800043653001100091653001500102653001200117653003400129653002700163100002300190700002400213245010600237250000600343300001200349490000800361520287000369022001403239 2019 d c05/2019bSchlütersche VerlagsgesaHannover10aFerkel10aKastration10aNarkose10aeffektive Schmerzausschaltung10apostoperativer Verlauf1 aT Visse-Herbermann1 aA Wehrkamp zu Höne00aUntersuchungen zur Kastration männlicher Saugferkel unter Injektionsnarkose mit Azaperon und Ketamin a5 a478-4930 v1003 aNach § 21 des Tierschutzgesetzes wird ab dem 01.01.2021 die betäubungslose Kastration von männlichen Saugferkeln verboten sein. Ziel der vorliegenden Arbeit war es, die Eignung der intramuskulären Narkose mit Azaperon und Ketamin bei Saugferkeln hinsichtlich einer ausreichenden Schmerzausschaltung anlässlich der Kastration zu untersuchen und bestimmte Parameter des postoperativen Verlaufs zu bewerten. Hierfür wurden aus drei verschiedenen Ferkelerzeugerbetrieben (Betriebe A, B, C) die zu kastrierenden Ferkel in zwei Gruppen eingeteilt, welche später miteinander verglichen werden sollten: zum einen die unter Narkose zu kastrierenden Ferkel und zum anderen die ohne Betäubung zu kastrierenden Ferkel. Eine ausreichende Narkosetiefe lag vor, wenn die Ferkel eine deutlich herabgesetzte Körperspannung und keine Abwehrbewegungen zeigten. Anhand der Erhebung eines Lautäußerungs- und Bewegungsscores (modifiziert nach Hoppe 2011) wurde der Anteil der Ferkel (in %) in ausreichender Narkosetiefe zum Zeitpunkt der Kastration unter konventionellen Produktionsbedingungen ermittelt. Des Weiteren sollten mögliche Auswirkungen der Narkose auf Blutungen der Ferkel nach der Kastration, die Wundheilung, die Gewichtsentwicklung und die MMA- und Umrauscher-Rate bei den zugehörigen Muttersauen im Vergleich zur Gruppe der konventionell kastrierten Ferkel ermittelt werden. Außerdem wurden in einem zweiten Teil der Arbeit der zeitliche und der finanzielle Aufwand der Kastration unter Narkose erfasst und es fand eine subjektive Bewertung dieser Vorgehensweise durch die Landwirte statt. Insgesamt konnten 131 Ferkel während der Kastration unter Narkose beobachtet und beurteilt werden. Hierbei zeigten nach den gewählten Kriterien 90,1 % der Tiere eine ausreichende Narkosetiefe. Durch die Kastration unter Narkose im Vergleich zur konventionellen Methode konnte keine Beeinflussung der Blutungsneigung der Ferkel, der Gewichtsentwicklung, der MMA- und Umrauscher-Rate sowie des Wundheilungsverlaufs festgestellt werden. Alle drei Landwirte beurteilten sowohl die Durchführbarkeit als auch die Arbeitsatmosphäre im Stall mit gut. Der durchschnittliche zeitliche Arbeitsaufwand lag bei 48 bzw. 56 Sekunden pro Ferkel. Unter Einbeziehung der tierärztlichen Leistungen sowie der Medikamente lagen die Kastrationskosten eines Ferkels zwischen 1,46 € und 1,66 €. Zusammenfassend bleibt festzuhalten, dass die Injektionsnarkose mit Azaperon und Ketamin mit einer Rate von 90,1 % ausreichend narkotisierter Ferkel eine Erfolg versprechende Methode für die Nutzung in der konventionellen Landwirtschaft ist. Aufgrund des Zeitaufwands ist diese Methode der Kastration unter Injektionsnarkose eher für kleinere Abferkelgruppen geeignet bzw. sie erfordert ein gutes Zeitmanagement innerhalb des Betriebes und eine genaue Terminabsprache mit dem Tierarzt. a0032-681X