02559nas a2200229 4500000000100000000000100001008004100002260004800043653001500091653001900106653001800125653001400143653001500157100001200172700001200184245006700196250000600263300001200269490000700281520202600288022001502314 2015 d c02/2015bSchlütersche VerlagsgesaHannover10aMilchkühe10aFutteraufnahme10aEnergiebilanz10aZüchtung10aTierschutz1 aW Brade1 aE Brade00aDie Futteraufnahme von Milchkühen im ersten Laktationsdrittel a3 a280-2900 v963 aDie Leistungen der Milchkühe sind in Deutschland speziell in den zurückliegenden Jahren aufgrund einer erfolgreichen Selektion auf höhere Milchleistung bei gleichzeitig verbesserter Fütterung, Haltung und tierärztlicher Betreuung rasant gestiegen. Mittlere Herdenleistungen von über 11 000 kg Milch/Kuh/Jahr sind heute keine Seltenheit mehr. Eine korrekte Bewertung der Futteraufnahme (FA) erfordert eine differenzierte Bewertung dieses Merkmals im Laktationsverlauf, da einerseits die FA in verschiedenen Laktationsabschnitten unterschiedlich genetisch determiniert ist und andererseits die Beziehungen zur Milchleistung variieren. Die FA reagiert indirekt auf eine einseitige Selektion bezüglich einer höheren Milchleistung. Modellkalkulationen auf der Basis der modernen Selektionstheorie zeigen jedoch, dass eine einseitige Selektion auf höhere Milchleistung, speziell im ersten Laktationsdrittel, die Energiebilanz (EB) der Milchkuh weiter verschlechtert. Das Vermeiden einer weiteren unerwünschten Entwicklung der negativen Energiebilanz (NEB) sowohl im Hinblick auf das Ausmaß als auch die Dauer im ersten Laktationsdrittel erfordert künftig eine positive Bewertung der Futteraufnahme im Selektionsprozess unter gleichzeitiger Berücksichtigung weiterer Merkmale innerhalb dieses Laktationsabschnittes (z. B. Körpermasse). Im zweiten und dritten Drittel der Laktation, in denen die Tiere sich allgemein in einer ausgeglichenen Energiebilanz befinden, ist die genetisch-züchterische Bewertung der FA deutlich verschieden vom ersten Laktationsdrittel vorzunehmen. Da zukünftig der Tiergesundheit und dem Tierwohl sowie auch der Bioethik bei der Erzeugung von Lebensmitteln tierischer Herkunft im Hinblick auf die Akzeptanz der modernen Tierhaltung in der Öffentlichkeit eine viel stärkere Bedeutung zukommt, sollte die Einbeziehung der Futteraufnahme in den Zuchtprozess bei Milchkühen zwecks Vermeidung einer weiteren Zunahme der NEB, speziell im Hochleistungsbereich, intensiver gefordert werden. a0032-681 X