02813nas a2200241 4500000000100000000000100001008004100002260004800043653002500091653001200116653002200128653001300150653001500163653001500178100001300193700001400206245010800220250000600328300001200334490000700346520220400353022001402557 2017 d c04/2017bSchlütersche VerlagsgesaHannover10aWirtschaftsgeflügel10aKo-Tier10aAuslaufgestaltung10aZoonosen10amonitoring10aMedikation1 aN Hirsch1 aJ Knubben00aTierhygienische Einschätzung gemeinsamer Auslaufnutzung von Wirtschaftsgeflügel und anderen Tierarten a5 a480-4920 v983 aDas Management einer Geflügelfreilandhaltung umfasst auch den Schutz des Geflügelbestandes vor Wildtieren. Hierfür werden immer mehr Ko-Tiere (v. a. Alpaka, Esel, Hund, Lama, Pferd, Schaf und Ziege) eingesetzt, die sich mit dem Wirtschaftsgeflügel zusammen den Auslauf teilen oder im besten Fall lediglich Zugang zu einem ausgezäunten Korridor im Geflügelauslauf besitzen. Die gemeinsame Haltung von Wirtschaftsgeflügel und Ko-Tier(en) geht mit einem erhöhten Anspruch in der Weidepfl ege einher. Auch wenn eine gemeinsame Haltung angestrebt wird, muss eine getrennte Haltung stets möglich sein. Der Gefl ügelstall sollte für die Ko-Tierart – und umgekehrt – nicht betretbar sein. Nur so kann beispielsweise im Falle der Behandlung einer Tierart die andere Tierart vor dem Medikament selbst und/oder vor Medikamentenrückständen geschützt werden. Erreger mit Zoonosepotenzial spielen in der tierhygienischen Bewertung gerade auch hinsichtlich des Verbrauchers eine entscheidende Rolle. Es empfiehlt sich daher, nicht nur den Wirtschaftsgeflügelbestand nach der Geflügel-Salmonellen-Verordnung sowie den Kot des Gefl ügels parasitologisch zu untersuchen, sondern auch Ko-Tiere auf infektiöse Erkrankungen hin regelmäßig zu testen. Daher erscheint es aus Autorensicht unerlässlich, den Kot der Ko-Tiere ebenfalls parasitologisch sowie allgemein bakteriologisch (inkl. Salmonellen) untersuchen zu lassen – im Idealfall vierteljährlich. Eine zusätzliche Untersuchung des Kots auf Extended-Spectrum Beta-Lactamasen(ESBL)-bildende Enterobakterien und Campylobacter spp. sowie von Nasentupfern auf Methicillin-resistente Staphylococcus aureus (MRSA) ist zu empfehlen, v. a. vor dem „ersten Dienstantritt“ der Ko-Tiere. Auch wenn es durchaus hygienische und tierarzneimittelrelevante Risiken bei der Haltung von Wirtschaftsgeflügel zusammen mit Ko-Tieren gibt, ist diese nicht grundsätzlich abzulehnen. Sie setzt allerdings gute Weidepflege, eine hohes Maß an prophylaktischen Untersuchungen, eine hohe fachliche Betriebsleiterkompetenz hinsichtlich Tierverhalten und -gesundheit sowie die regelmäßige tierärztliche Kontrolle des Geflügel- und Ko-Tierbestandes voraus. a0032-681X