02999nas a2200205 4500000000100000008004100001260004800042653002400090653004700114653001200161653003200173100001600205700001500221245005500236250000700291300001400298490000700312520246000319022001402779 2018 d c10/2018bSchlütersche VerlagsgesaHannover10aMessen von Tierwohl10aErfassungsprotokoll für Tierhalter/-innen10aSchwein10aBetriebliche Eigenkontrolle1 aA Schubbert1 aL Schrader00aTierwohl messen in der landwirtschaftlichen Praxis a11 a1173-11860 v993 aDie Tierwohlforschung entwickelte sich in den 1960ern als Reaktion auf die Kritik der Bevölkerung an der Lebensqualität von Nutztieren. Zur wissenschaftlichen Untersuchung von Tierwohl stehen drei Konzepte zur Verfügung: (1) das Normalverhalten, (2) die Gesundheit und Körperfunktionen sowie (3) die Emotionen der Tiere. Erhebungsprotokolle zum Tierwohl beziehen sich auf die „Fünf Freiheiten“, die positives Tierwohl als die Abwesenheit von (1) Hunger, Durst, (2) haltungsbedingten Beschwerden, (3) Schmerzen, Verletzungen, Krankheiten, (4) Angst, Stress und (5) das Ausleben von normalen Verhaltensmustern definieren. Ressourcen- und managementbezogene Indikatoren beschreiben die Voraussetzungen für Tierwohl, aber liefern keine direkten Informationen zum Tierwohl. In den letzten Jahren haben verschiedene Organisationen die Anwendung tierbezogener Indikatoren zur Erfassung von Tierwohl empfohlen. Mit dem Welfare Quality® Protokoll wurde ein Erfassungssystem entwickelt, welches Tierwohl überwiegend mit tierbezogenen Indikatoren ermittelt. Das Erhebungsprotokoll bedarf nur wenig Input von dem/ der Tierhalter/-in und wird von externen Personen angewendet. Seit 2014 fordert das deutsche Tierschutzgesetz, dass Nutztierhalter/-innen den Tierwohlstatus ihrer Tiere selbstständig erfassen und bewerten. Daraufhin wurden Erhebungsprotokolle für Sauen, Saugferkel, Absetzferkel und Mastschweine erarbeitet, welche Nutztierhalter/-innen bei der Erfassung der betrieblichen Tierwohlsituation unterstützen sollen. Dafür identifizierten Expertinnen/ Experten im Rahmen von Fachgesprächen mögliche Tierschutzprobleme, wählten aus bestehenden Indikatorensystemen geeignete Indikatoren aus und berücksichtigten eigene Erfahrungen mit der praktischen Anwendung. Anschließend wurde ein Leitfaden zur Beschreibung und Darstellung des Erhebungsprotokolls veröffentlicht. Der Leitfaden beinhaltet Ablaufschemata, Informationen zu den Indikatoren sowie bebilderte Methodenbeschreibungen für die verschiedenen Indikatorausprägungen zur systematischen Erhebung für Schweinehalter/-innen. In dem laufenden Projekt („EiKoTiGer“) werden der Leitfaden getestet, Schulungsmaterial erarbeitet und unterschiedliche Schulungsmethoden miteinander verglichen. Ebenso werden ein Orientierungsrahmen zur eigenständigen Bewertung der betrieblichen Tierwohlsituation und eine App zur Erfassung der Tierschutzindikatoren des KTBL-Leitfadens entwickelt. a0032-681X