02874nas a2200217 4500000000100000000000100001008004100002260007000043653002500113653002300138653001700161653002100178653002200199100001600221700001300237700001300250245018800263490000800451520218300459022001402642 2017 d c03/2017bSchlütersche Verlagsgesellschaft mbH & Co. KGaHannover10aArbeitszufriedenheit10aArbeitsbedingungen10aGeneration Y10aArbeitssituation10aVeterinärmedizin1 aJ Kersebohm1 aM Doherr1 aA Becher00aLange Arbeitszeiten, geringes Einkommen und Unzufriedenheit: Gegenüberstellung der Situation praktizierender Tiermediziner mit vergleichbaren Berufsgruppen der deutschen Bevölkerung0 v1303 aDiverse Quellen berichten von langen Arbeitszeiten und geringem Einkommen bei deutschen praktizierenden Tiermedizinern (Männer und Frauen), auch ein erhöhtes Stressniveau wird beschrieben. Motiviert von dieser Situation war das Ziel unserer Untersuchung, die aktuellen Arbeitsbedingungen und die damit verbundene Zufriedenheit praktizierender Tiermediziner in Deutschland zu erfassen. Grundlage dafür war ein Fragebogen, der berufsübergreifende Vergleiche mit gleichqualifizierten Akademikern der deutschen Bevölkerung zulässt und Veränderungen zu den Resultaten einer früheren Studie aufzeigt. Die neue Untersuchung ist bedeutsam, da die Tierärzteschaft sich wandelt: Einerseits tritt die Generation Y (geboren nach 1980) mit verändertem Werteverständnis auf den veterinärmedizinischen Arbeitsmarkt, andererseits steigt der Frauenanteil beschäftigter Tiermediziner. In unserer Studie werden Antworten von 1930 praktizierenden Tiermedizinern (9 % der Zielpopulation) aus dem Frühjahr 2016 ausgewertet. Die Wochenarbeitszeit vollzeittätiger Tiermediziner war hoch (Median 50h), insbesondere Pferdepraktiker hatten lange Arbeitszeiten. Väter arbeiteten fast 19h in der Woche länger als Mütter. Fast 50 % der angestellten Tiermediziner arbeiteten länger als gesetzlich erlaubt. Vollzeittätige, niedergelassene Tiermediziner verdienten signifikant mehr (Stundenlohn Männer 26 €, Frauen 19 €) als angestellte Tiermediziner (Bruttostundenlohn Männer 14 €, Frauen 13 €). Seit 2006 hat sich das Gehalt der angestellten Tiermediziner etwas verbessert, sie verdienten aber signifikant weniger als gleichqualifizierte Akademiker. Insbesondere bei in Kliniken tätigen Berufsanfängern kamen Mindestlohnunterschreitungen vor. Teilnehmer mit langen Arbeitszeiten und geringem Einkommen waren unzufriedener mit ihrer Arbeit. Im Vergleich zu gleichqualifizierten Akademikern der deutschen Bevölkerung waren angestellte Tiermediziner und Tierärztinnen unzufriedener mit den meisten Teilbereichen ihres Lebens. Die Ergebnisse rufen dazu auf, die Arbeitsbedingungen und Zufriedenheit praktizierender Tiermediziner in Deutschland zu hinterfragen und zu diskutieren. a0005-9366