03172nas a2200241 4500000000100000000000100001008004100002260004800043653002800091653001200119653001000131653001800141653001900159100001300178700001500191700001100206245010200217250000600319300001200325490000700337520257100344022001502915 2016 d c01/2016bSchlütersche VerlagsgesaHannover10aBeschäftigungsmaterial10aSchwein10aStroh10aHygienestatus10aTiergesundheit1 aS Sander1 aJ Verspohl1 aP Wolf00aStroh als Beschäftigungsmaterial in der Schweinehaltung – eine Gefahr für die Tiergesundheit? a2 a140-1460 v973 aAnlass zu vorliegender Arbeit gaben in der Praxis wiederholt geäußerte Bedenken zu einer Verwendung von Stroh als Beschäftigungsmaterial für Schweine. Dabei werden Zweifel an der hygienischen Qualität von Stroh, insbesondere die mögliche Belastung mit Mykotoxinen, als Argumente genannt. Da Stroh in der Schweinehaltung aktuell kaum verwendet wird und somit auch nur selten zur Untersuchung kommt, sollte überwiegend auf der Basis von Strohproben aus der Pferdehaltung (sehr viel größeres Probenaufkommen) eine nähere Einschätzung des Hygienestatus von Stroh vorgenommen werden. Die Ausführungen stützen sich auf eine retrospektive Auswertung der Untersuchungsergebnisse von 153 Strohproben (ausschließlich Getreidestroh), die zwischen 2009 und 2014 im Einsendungsbereich des Instituts für Tierernährung der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover untersucht wurden. Die eingesandten Proben stammten zum überwiegenden Teil aus der Pferdehaltung, aber im Rahmen von Routinekontrollen wurden auch Proben aus Geflügel- oder Schweine-haltenden Betrieben untersucht. Anhand der sensorischen Prüfung konnten bei 32,0 % deutliche bis massive Mängel im Hygienestatus, bei 37,3 % leichte und bei 30,7 % keine Mängel festgestellt werden. Zu den sensorisch auffälligen Befunden zählten insbesondere Abweichungen in Geruch und Farbe. Obgleich es sich bei diesen Proben zumindest teilweise um eine Negativauswahl aufgrund von Erkrankungen im Vorbericht handelte, unterschied sich der Anteil an Proben mit deutlichen bis massiven Mängeln nicht von den Ergebnissen anderer Arbeiten. Kam es in der mikrobiologischen Untersuchung (n = 66) zu einer Überschreitung der entsprechenden Orientierungswerte für den Gehalt an Keimen, wurde die entsprechende Probe fast immer auch mit deutlichen bis massiven Mängeln in der Sinnenprüfung beurteilt. Im Gegensatz dazu konnten die Ergebnisse der Untersuchungen auf Deoxynivalenol (DON) und Zearalenon (ZEA) nicht mit dem Hygienestatus in Verbindung gebracht werden. Grundsätzlich konnte in keiner der auf Mykotoxine untersuchten Proben (n = 16) eine Überschreitung des Orientierungswertes für Einzelfuttermittel der Kategorie „Getreide und Getreideerzeugnisse“ ermittelt werden. Zusammenfassend und unter Berücksichtigung weiterer Untersuchungen anderer Autoren bleibt festzuhalten, dass beim Einsatz von Stroh als Beschäftigungsmaterial (oder Einstreu) die gleiche Sorgfalt bei der Auswahl der Partien erfolgen sollte, wie dies bei der Getreideauswahl für Ergänzungs- oder Alleinfutter der Fall ist. a0032-681 X