02532nas a2200277 4500000000100000000000100001008004100002260007000043653004000113653001600153653001800169653001500187653001400202100001500216700001400231700001100245700001700256700001600273700001300289700001600302245006600318300001200384490000800396520183600404022001402240 2013 d c10/2013bSchlütersche Verlagsgesellschaft mbH & Co. KGaHannover10aBovines Virusdiarrhöe Virus (BVDV)10aEradikation10aEpidemiologie10aDiagnostik10aSerologie1 aC Bachofen1 aH Stalder1 aH Vogt1 aM Wegmüller1 aM Schweizer1 aR Zanoni1 aE Peterhans00aBovine Virusdiarrhöe (BVD): von der Biologie zur Bekämpfung a452-4610 v1263 aDas bovine Virusdiarrhöe Virus (BVDV) ist weltweit endemisch und gehört zusammen mit den klassischen Schweinepest- und Border Disease-Viren zum Genus Pestivirus der Familie Flaviviridae. Die meisten Infektionen mit BVDV verlaufen akut-transient und nur selten persistiert das Virus in seinen Wirten. Persistent infizierte (PI) Tiere sind aufgrund der frühen Infektion im Uterus immuntolerant gegen das infizierende nicht-zytopathogene Virus. Wenn dieses aufgrund von Mutationen zytopathogen wird, kommt es zur tödlich verlaufenden „Mucosal Disease“ (Schleimhautkrankheit). In Endemiegebieten sind etwa 1 % aller Tiere PI. Werden alle PI-Tiere aus der Population nachhaltig entfernt, so stirbt BVD aus. Dieses Prinzip der BVD-Bekämpfung wurde in Skandinavien erfolgreich angewendet. Inzwischen sind auch in anderen Gebieten regionale oder landesweite BVD-Eradikationsprogramme im Gang mit unterschiedlichem Vorgehen bei der Erkennung der PI-Tiere und in der Zulassung von Impfstoffen. Das zweistufige Skandinavische Verfahren beruht auf (i) der Identifikation von Herden mit hoher Seroprävalenz (verursacht durch PI-Tiere) und (ii) der Untersuchung aller Tiere in diesen Herden auf Virus. Die hohe durchschnittliche Herden-Seroprävalenz in der Schweiz machte jedoch eine sinnvolle Festsetzung der Grenze für die Untersuchung auf Virus unmöglich. Beginnend im Frühjahr 2008 wurden deshalb innerhalb eines Jahres sämtliche Tiere direkt auf Virus untersucht und in den folgenden vier Jahren alle neugeborenen Kälber. Die Impfung bleibt verboten. Die PI-Prävalenz sank in fünf Jahren von 1,3 % auf 0,02 %. Seit 2013 wird der Tierbestand serologisch überwacht. Auch die virologische Forschung profitiert von der Eradikation: Uns stehen 7500 Virusstämme für genetische Untersuchungen zur Verfügung. a0005-9366