@article{4788, keywords = {Kreatinin, SDMA, IRIS, Proteinurie, Hypertonie}, author = {K Hey}, title = {Chronische Nierenerkrankung der Katze – eine tägliche Herausforderung (Teil 2)}, abstract = {

Dieser zweiteilige Artikel gibt einen Überblick über die Aspekte der chronischen Nierenerkrankung (CNE) der Katze. In den letzten Jahren gab es auf diesem Gebiet bemerkenswerte neue Erkenntnisse. Die chronische Nierenerkrankung der Katze ist definiert durch funktionelle und/oder strukturelle pathologische Veränderungen an einer oder beiden Nieren über mindestens drei Monate. Aus dem irreversiblen Verlust eines Großteils der funktionellen Nierenmasse resultiert eine reduzierte Ausscheidungsfunktion, die in einer Urämie mit schweren klinischen Symptomen münden kann. Besitzer beschreiben am häufigsten Hyporexie, Polydipsie, Gewichtsverlust, Lethargie und Erbrechen. Die Aufarbeitung einer Nierenerkrankung umfasst neben Signalement, Anamnese und klinischer Untersuchung inklusive Blutdruckmessung auch die Blut- und Urinanalyse sowie bildgebende Verfahren. Die CNE wird meist durch den Nachweis einer persistenten renalen Azotämie bei persistent renal bedingt inadäquater Urinkonzentration nachgewiesen. In manchen Fällen sind zu Beginn lediglich eine persistente renale Proteinurie oder Nierenstrukturveränderungen nachweisbar. Im nächsten Schritt wird nach Ursachen, Folgeerscheinungen und Komorbiditäten der CNE gesucht. Die einheitliche Stadieneinteilung der International Renal Interest Society (IRIS) dient als Leitfaden für therapeutische Interventionen, Prognose, Monitoring und Kommunikation. Die Prognose ist je nach Stadium der Erkrankung, Folgeerscheinungen und Komorbiditäten variabel. Proteinurie, Hyperphosphatämie und Anämie sind mit einer deutlich schlechteren Prognose verbunden. Die Erkrankung erfordert eine individuelle lebenslange Überwachung und Therapie. Oberstes Ziel ist die Erhaltung und Verbesserung der Lebensqualität. Das Management umfasst in der Regel eine Nierendiät, unterstützende und symptomatische Therapie der Folgeerscheinungen und Bekämpfung der Progressionsfaktoren. Häufig treten zusätzliche behandlungsbedürftige Erkrankungen wie Hyperthyreose oder degenerative Gelenkserkrankungen auf, die einen komplexen Therapieplan und besonders sorgfältiges Monitoring erfordern. Oft ist es für betroffene Katzen möglich, lange Zeit mit guter Lebensqualität trotz CNE zu leben, wenn sie frühzeitig erkannt und die Progression verlangsamt wird. Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen sind von hohem Wert für die Früherkennung von Nierenerkrankungen.

}, year = {2023}, journal = {Der Praktische Tierarzt}, volume = {104}, edition = {2}, pages = {130-125}, month = {02/2023}, publisher = {Schlütersche Fachmedien GmbH}, address = {Hannover}, issn = {0032-681X}, doi = {10.2376/0032-681X-2304}, language = {German}, }