@article{4560, keywords = {Giftpflanzen, Kaninchen, Meerschweinchen, Ulzerationen, Anorexie}, author = {U Althöhn and C Zimolong and P Wolf}, title = {Durch Wolfsmilchgewächse hervorgerufene intra- und periorale Läsionen bei Kaninchen und Meerschweinchen}, abstract = {Jeder Kaninchen- und Meerschweinchenbesitzer ist bemüht, seinem Tier nicht nur eine möglichst vielseitige Fütterung zu bieten, sondern auch dem sonst zur Verfügung stehenden Nahrungsspektrum in freier Natur möglichst nahe zu kommen. Dieses Vorgehen setzt allerdings Kenntnisse zu den jeweiligen Pflanzen und möglichen sekundären Inhaltsstoffen voraus. Gerade in Menschenobhut, wenn Kaninchen und Meerschweinchen während ihrer Entwicklung nicht die Möglichkeit hatten, das Meideverhalten gegenüber Giftpflanzen oder Pflanzen mit toxischen Inhaltsstoffen zu erlernen, werden Pflanzen, die vom Besitzer angeboten werden, dann gefressen. Im folgenden Fallbericht soll auf diese Problematik eingegangen werden. Aus einer Hobbytierhaltung wurden im Frühjahr innerhalb kurzer Zeit sechs von 14 Tieren in der Kleintiersprechstunde mit ähnlichen klinischen Symptomen aufgrund einer Anorexie vorgestellt. Bei der Adspektion fiel zunächst eine Hypersalivation, verbunden mit einem nassen Fell im Maul- und Halsbereich, auf. Bei der weitergehenden Untersuchung von Maulhöhle und Kopf konnten Zungenläsionen sowie Hautläsionen im Bereich des Mauleingangs diagnostiziert werden. Im Rahmen der nutritiven Anamnese gab die Besitzerin an, den Tieren neben Heu täglich frisches Saftfutter, welches sie selbst auf einer extensiv bewirtschafteten Fläche sammelte, zu füttern. Die Analyse dieses Frischfutters ergab einen hohen Gehalt an Kräutern (ca. 60 % in der Trockenmasse), zu denen mit einem nicht unerheblichen Anteil von 35 % in der Trockenmasse auch Eselswolfsmilch (Euphorbia esula) gehörte. Deren Milchsaft enthält Triterpensaponine und Diterpenester. Diese stickstoffhaltigen Verbindungen wirken äußerlich (Haut) und innerlich (Schleimhaut) reizend bis ätzend. Nach Aufnahme dieser Pflanzen kam es in den hier präsentierten Fällen zu Entzündungen sowie ulzerativen Veränderungen im Zungen- sowie Mundschleimhautbereich. Nach dem Auftreten vergleichbarer Symptome sollten deshalb bei Kaninchen oder Meerschweinchen eine gezielte nutritive Anamnese durchgeführt und auch die Aufnahme von Pflanzen mit sekundären Inhaltsstoffen differenzialdiagnostisch in Betracht gezogen werden.}, year = {2021}, journal = {Kleintierpraxis}, volume = {66}, edition = {1}, pages = {16–23}, month = {01/2021}, publisher = {M. & H. Schaper GmbH}, address = {Hannover}, issn = {0023-2076}, doi = {10.2377/0023-2076-66-16}, language = {German}, }