@article{4274, keywords = {Tiermedizinstudium, Umfrage, Ersttagskompetenz, Anfangsassistentin/Anfangsassistent}, author = {M Kronenberger and M Sparenberg and K Failing and K Doll}, title = {Entspricht die buiatrische Ausbildung den Anforderungen der modernen Rinderpraxis? Teil 2: Einschätzung der Situation durch Rinderpraktikerinnen und Landwirte}, abstract = {Dieser zweite Teil unserer Untersuchungenbasiert auf einer deutschlandweiten Umfrage unter Rinderpraktikerinnen1und rinderhaltenden Landwirten2. Darin beurteilenbeide Berufsgruppen die derzeit im Tiermedizinstudium vermittelten Kenntnisse und Fertigkeiten im Hinblick auf die Anforderungender modernen Rinderpraxis. Die Mehrzahl der 174 teilnehmenden Tierärztinnen1 hält retrospektiv ihre praktische Kompetenz als Anfangsassistentinnen für überwiegend unzureichend, abgesehen von klinischer Untersuchung und Diagnosestellung. Als Gründe hierfür wurden unzureichende theoretische Kenntnisvermittlung (60 %), eine ungenügende praktischeintramurale (63 %) und extramurale (40 %) Ausbildung, aber vorallem die fehlende Erfahrung (72 %) genannt. Die Wahl einesTierartenschwerpunktes im Studium hält die Mehrzahl (63 %) fürsinnvoll, wobei fast allen (90 %) der Erhalt der allgemeinen Approbation wichtig ist. Tierärztliche Haupttätigkeiten in der heutigen Rinderpraxis sind nach wie vor die Einzeltier- oderGruppenbehandlung (97 %), gefolgt von Bestandsbetreuung (78 %). Einen deutlich geringeren Stellenwert (43 %) besitzt die Beratungstätigkeit hinsichtlich Tierhaltung, Fütterung und Melktechnik. Unzureichende tierärztliche Kompetenz auf diesen Gebieten sowie mangelndes Verständnis der Produktionsbedingungen und der ökonomischen Zusammenhänge werden auch von fast der Hälfte der 232 teilnehmenden Landwirte als Grund dafür genannt, dass sie hierbei nicht-tierärztliche Berater bevorzugen. Daher plädieren viele der befragten Tierärztinnen für eine vermehrte Berücksichtigung dieser Fächer im Studium. Die Bestandsbetreuung wird laut beider Berufsgruppen weiteran Bedeutung gewinnen, wobei man einhellig der Meinung ist, dass auch zukünftig das Einzeltier seinen hohen Stellenwertbehält. Angaben der befragten Tierärztinnen zufolge sei es sehr schwierig (53 %) bis fast unmöglich (16 %), neue Assistentinnen für die Rinderpraxis zu gewinnen. Hauptgründe hierfür seienungünstige Arbeitsbedingungen (43 %), die Tätigkeit in ländlichen und damit für manche der Tierärztinnen unattraktiven Regionen (42 %) und eine unzureichende Ausbildung im Bereich der Nutztiermedizin (28 %). Nur 20 % machen den hohen Frauenanteil im Studium für den mangelnden Nachwuchs in der Rinderpraxisverantwortlich. Die Ergebnisse deuten auf die Notwendigkeit einer Reform der prä- und postgradualen Ausbildung. Verschiedene Ansätze zur besseren Qualifizierung der nach dem Studium in der Nutztierpraxis tätigen Absolventen werden diskutiert. 1 Für Angehörige des Berufsstandes Tierarzt wird im Folgenden ausschließlich die weibliche Form verwendet. Sie bezieht sich auf Personen aller Geschlechter. 2 Für andere Berufsgruppen wird ausschließlich die männliche Form verwendet. Sie bezieht sich auf Personen aller Geschlechter. }, year = {2020}, journal = {Der Praktische Tierarzt}, volume = {101}, edition = {2}, pages = {168-179}, month = {02/2020}, publisher = {Schlütersche Verlagsges}, address = {Hannover}, issn = {0032-681X}, doi = {10.2376/0032-681X-1944}, language = {German}, }