@article{4258, keywords = {Fertilitätsstörungen, Gonadotropin Releasing Hormon, Prostaglandin F2M, Fruchtbarkeit}, author = {P Kruse and N Gundling and M Hoedemaker}, title = {Wann sollte man Ovarialzysten bei Milchkühen behandeln?}, abstract = {Ovarialzysten des Rindes (OZ) besitzen in der tierärztlichen Praxis aufgrund ihres häufigen Vorkommens und ihres negativen Einflusses auf die Fruchtbarkeit relativ große Bedeutung. Zahlreiche Behandlungsschemata und Studien über Behandlungserfolge existieren bereits. Das Wissen um eine hohe Selbstheilungsrate von OZ, vor allem beim Auftreten in der frühen postpartalen Phase, lässt immer wieder die Frage aufkommen, ob eine Behandlung in dieser Zeit überhaupt sinnvoll ist (Kesler und Garverick, 1982; Lopez-Gatius et al., 2002). Eine neuere Studie zeigte aber, dass sich gerade bei im Puerperium entstandenen OZ eine Behandlung im Hinblick auf die Fruchtbarkeitsleistung lohnen könnte und dass dagegen die Behandlung von später aufgetretenen OZ in Frage zu stellen ist (Prasse, 2007). Folglich war die Frage nach dem besten Zeitpunkt zur Behandlung von OZ Gegenstand einer prospektiven kontrollierten Studie. Hierzu wurden Kühe in einem großen Milchviehbetrieb engmaschig auf OZ untersucht. Am Tag der Diagnose einer OZ (blasige Struktur am Ovar ≥ 2,5 cm, Abwesenheit eines Gelbkörpers, sieben Tage Persistenz) wurden die Tiere randomisiert in Gruppen eingeteilt und entweder sofort, mit zeitlicher Verzögerung oder nicht (Kontrollgruppe) behandelt. Als Behandlungsschema wurde eine zeitgleiche Gabe von GnRH und PGF2M gewählt. Bei den Tieren mit „frühen“ OZ (n = 184, Diagnose ≤ Tag 56 post partum [p. p.]) wirkte sich eine Behandlung positiv auf die Heilungsrate aus. Der Zeitpunkt der Behandlung spielte dabei keine Rolle. Eine Behandlung der Tiere mit „späten“ OZ (n = 52, Diagnose ≥ Tag 63 p. p.) wirkte sich nicht auf die Heilungsrate aus. Tiere mit OZ (n = 236) wiesen schlechtere Fruchtbarkeitskennzahlen als vergleichbare Studientiere ohne OZ (Referenztiere) auf. Trotz der Erfolge bei den Heilungsraten nach einer Behandlung („frühe“ OZ) konnte die Fruchtbarkeit (Rastzeit, Güstzeit, Verzögerungszeit, Gesamtträchtigkeitsrate, Trächtigkeitsindex, Konzeptionsrate, Erstbesamungserfolg, Abgänge aufgrund von Unfruchtbarkeit) der Tiere mit OZ mit einer Behandlung gegenüber den unbehandelten Tieren nicht verbessert werden („frühe“ und „späte“ OZ). Diesen Ergebnissen zufolge stellt sich also nicht die Frage nach dem besten Zeitpunkt einer Behandlung. Vielmehr wird eine Therapie mit dem hier vorliegenden Behandlungsschema in Frage gestellt.}, year = {2016}, journal = {Der Praktische Tierarzt}, volume = {96}, edition = {10}, pages = {923-934}, month = {09/2016}, publisher = {Schlütersche Verlagsges}, address = {Hannover}, issn = {0032-681 X}, language = {German}, }